Ist das Taxigewerbe zeitgemäß reguliert?

Was meinen die Forenmitglieder?

Ist das Taxigewerbe zeitgemäß reguliert?

So, wie es ist, soll es bleiben
1
5%
Das Gewerbe muss stärker reguliert weren
13
65%
Mehr unternehmerische Freiheit täte dem Gewerbe gut
6
30%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 20

plusminus0
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Beitrag von plusminus0 » 14.08.2011, 08:49

@scarda: Damit meine ich die Taxenverbände (LHT, LPVG, Taxi Union Hnsa eV), die mit der Durchführung der Prüfungen gutes Geld verdienen und deshalb an hohem Durchsatz interessiert sind.

Zu den Kritikern des 'Qualitäts-Funks' hier im Forum: Die meisten sind ehemalige Teilnehmer desselben und aus guten oder schlechten Gründen weggegangen. Also von 'Neid' kann eher keine Rede sein. Was mich ärgert ist das Zusammenspiel der Behörden mit dieser Zentrale. Durch den massiven Einsatz von Billiglöhnern aus aller Welt ist die Bedienfähigkeit des Gewerbes als Ganzem immer gesichert und das für den Hansa notwendige Qualitätsgefälle sichergestellt. Warum kann der Staat nicht für ein angemessenes Ausbildungsniveau für alle Kutscher sorgen? Das hielte ich für wichtiger als bspw. die Festlegung der Wagenfarbe.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 14.08.2011, 11:21

Der BZP fordert es seit mehreren Jahren:

Die Aufnahme einer kleinen Fachkundeprüfung für P-Scheinanwärter in das PbfG! Und seit mehreren Jahren wird das mit gleicher Beharrlichkeit von Bundesminister für Verkehr abgelehnt! Sowohl bei Peter Ramsauer ( CSU ) als auch bei seinem Vorgänger im Amt Wolfang Tiefensee (SPD) stieß bzw. stößt der BZP bei diesem Verlangen aus mir unbekannten Gründen auf Granit!

Ich muß allerdings zu meiner Schande eingestehen, das ich noch nirgendwo über einen Lehrplan diesbezüglich etwas lesen konnte! Das Thema kleine Fachkundeprüfung geistert nun seit einigen Jahren in unseren Köpfen und Foren herum, aber zu einem Lehrstoffplan habe ich noch nichts darüber lesen können! Was genau soll da vermittelt werden und wieviele Stunden sind dafür vorgesehen....?

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scarda
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Beitrag von scarda » 14.08.2011, 13:35

@plusminus

Wandert die Behördengebühr direkt zu den Verbänden, wie ist das organisiert?

Mitverdienen tun natürlich jedenfalls auch alle, die einen Taxikurs anbieten.

An einem Laden, in dem ich nicht mehr arbeite, arbeite ich mich nicht ab. Ich habe dann ja was Besseres gefunden, und kann damit glänzen. Mich ärgert es, wenn Leute so tun als wenn der Hansa ihr Problem wäre, statt ähnlich/anders gut zu sein - oder besser. Wetten das käme bei Behördens an? An eine Verschwörung Behörden-Hansa glaube ich nicht. Der Weg über Hansa ist für Behördens halt schön einfach. Da hilft nur: besser sein. ODer Alternativen suchen: Wie wär's mit einem Konziärsch ßörwiß?

Eine bundesweite AusbildungsrahmenVO oder ähnliches? Kann ich mir nur nicht recht vorstellen. Die Grundanforderungen (Autofahren können und Stadtplan lesen) sind bedauerlich gering. Wir sind der Arbeitslosenabstellplatz per Jobdefinitionem. Allerdings habe ich in diesem 'Sumpf' immer den Platz gefunden mein Auskommen zu finden.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
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Emilie
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Beitrag von Emilie » 14.08.2011, 16:46

Da Taxi fahren eben NICHT einfach nur hinter dem Steuer sitzen und den Wagen durch den Verkehr lenken ist, sondern aufgrund der "teuersten Fracht" die es gibt:Menschen, zu ihren Bestimmungsorten zu bringen, sollte es nicht für Jeden vorbehalten sein, diesen Beruf auszuüben.

Denn mit allem was dazu gehört: Gepäck verstauen, evtl. Rolli verstauen, dafür Sorge tragen,dass der Gast sich wohl fühlt: Musik oder nicht, Wärme/Kälte oder nicht. Ein Gespräch oder nicht. Zuhören!! Im richtigen Moment sprechen oder schweigen. Evtl. zum Bahnsteig bringen, Auskünfte über Weiterflüge geben können, das beste Restaurant im Ort kennen, den nächsten Arzt, die beste Disco und, und, und. Vielleicht sogar das Gepäck nach oben tragen. Wenn es mehrer Gäste sind evtl. Streit schlichten uws. usw.

Darum wäre es vielleicht nicht verkehrt eine "kleine" Schulung, vielleicht 1 Woche andauernd, mit abschließender Prüfung zu machen, ähnlich wie im Sicherheitsgewerbe.

Da wurde früher auch jeder "geparkt" der keine höhere Bildung hatte, heute darf keiner mehr in dem Gewerbe arbeiten, der nicht wenigstens die kleine Sachkunde hat: den Prüfschein nach §34.
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 14.08.2011, 17:20

E. G. Engel hat geschrieben:@ reasoner …..
Erst mal den Boden wieder neu einziehen bevor wir aufstocken. Oder: Wenn das Rad nicht rund läuft ist es besser es wieder rund zu machen bevor wir versuchen es neu zu erfinden.
Das unterschreibe ich. Der bestehende Ordnungsrahmen wird bereits an vielen Stellen ausgehöhlt, wie ich oben schrieb. Das Gewerbe dereguliert sich von innen. Nutzt es was? Wie es ausschaut, ist eher das Gegenteil der Fall. Die Margen werden geringer, mit ihnen die Löhne.
jr hat geschrieben:
reasoner hat geschrieben:Eine kleine Sach- und Fachkundeprüfung für Fahrerinnen und Fahrer ist nicht in Sicht.
Es ist bei Politikern ein gewisses Desinteresse zu erkennen, stimmt. Könnte das nicht auch daran liegen, daß das Gewerbe quasi um eine Verschärfung bettelt, aber wenig Eigeninitiative als ersten Schritt dahin vorweisen kann?
Nein, das sehe ich nicht so, Bemühungen um eine Verbesserung der Situation gibt es. Die politische Kaste kann sich bequem ausruhen, solange das Gewerbe weiterhin so uneins bleibt, wie es ist. Dieses Argument hört man regelmäßig seitens der Behörden und Amtsträger.
Wattwurm hat geschrieben:Der BZP fordert es seit mehreren Jahren:

Die Aufnahme einer kleinen Fachkundeprüfung für P-Scheinanwärter in das PbfG! Und seit mehreren Jahren wird das mit gleicher Beharrlichkeit von Bundesminister für Verkehr abgelehnt! Sowohl bei Peter Ramsauer ( CSU ) als auch bei seinem Vorgänger im Amt Wolfang Tiefensee (SPD) stieß bzw. stößt der BZP bei diesem Verlangen aus mir unbekannten Gründen auf Granit!

Ich muß allerdings zu meiner Schande eingestehen, das ich noch nirgendwo über einen Lehrplan diesbezüglich etwas lesen konnte! Das Thema kleine Fachkundeprüfung geistert nun seit einigen Jahren in unseren Köpfen und Foren herum, aber zu einem Lehrstoffplan habe ich noch nichts darüber lesen können! Was genau soll da vermittelt werden und wieviele Stunden sind dafür vorgesehen....?
Es gibt eine Übersicht über die Inhalte der kleinen Sach- und Fachkunde:

:arrow: ...externer Link

Das Thema wurde mehrfach in den Ausschüssen besprochen, auch hinsichtlich der Dauer der Module, ob diese Kurse auch für Unternehmer obligatorisch sein sollen, ob sie regelmäßig wiederholt werden sollen usw. usf. Letztendlich kann diese Festlegung offen bleiben, solange die kleine Sach- und Fachkunde eh nicht in Sicht ist.

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Mein lieber Engel

Beitrag von am » 14.08.2011, 19:06

Ich bin aus verschiedenen Gründen einigermaßen entsetzt über das, was Kollege Engel hier, bzw. im Taxi-Talk so von sich gibt.

Zunächst empfinde ich es schon als dreiste Frechheit, sich hier zu Worte zu melden, einen Link in ein eigenes Forum zu setzen, indem dann über das hiesige hergezogen wird. Das ist allerunterste Nappsche Kanone. Eigentlich ist es eher noch schlimmer, da Engel ja hier schreiben darf.

Selbst vor dem Hintergrund der speziellen Hamburger Verhältnisse trifft es bei mir auf vollkommenes Unverständnis, wenn sich ein offenkundig so gebildeter Mann, wie Engel, so vehement gegen Schulungen ausspricht. Es ist keine Binsenweißheit, das Bildung ein wesentlicher Grundstock für eine einigermaßen gesicherte Zukunft bildet. Die Tatsache, dass sich der ein oder andere Abiturient oder Studierte für den Job des Taxifahrers entschieden hat, freiwillig oder umständehalber, rechtfertigt nicht, Anderen das Recht auf Bildung abzusprechen.
Diese Haltung mutet umso mehr unanständig an, als dass klar ist, dass hier wiederum der einseitig schiefe Blick auf ein Hamburger Vorzeigeunternehmern in Sachen Qualitätsmangement der Anlass für diese Geisteshaltung ist. Ein Unternehmen, dass sich zumindest in diesem Bereich innerhalb des Gewerbes und der Öffentlichkeit bundesweit einen durchaus guten Namen gemacht hat.

Wie will man sich mit diesen Lokalen Scheuklappen vor den Augen eigentlich sinnig an bundesweiten Diskussionen beteiligen?

War ich bisher der Meinung, aus Engel spräche ein Taxifachmann, so enttäuscht er mich nunmehr auch hier auf ganzer Linie.

Es ist ja beinahe fahrlässig, die hiesige Diskussion als unfundiert abzukanzeln und mal ein paar Fakten auf den Tisch legen zu wollen, um dann die BOKraft auf die technische Ausstattung eines Taxis zu reduzieren. Mein lieber Engel, hättest Du da mal nicht aus dem Bauch heraus geschrieben, sondern doch recherchiert, dann wäre Dir diese Peinlichkeit erspart geblieben. Die BOKraft regelt weitaus bedeutendere Dinge als das Vorhandensein eines Dachzeichens, bzw. der von Dir sogenannten Hardware.
Es wirkt ja beinahe so, als wolltest Du Deine Leser künstlich dumm halten, bekräftigt durch Deine ablehnende Haltung zu Schulungen.

Das auch Du trotzt Deines Bildungsanspruches nicht zum richtigen Umgang mit dem Plural von Taxe in der Lage bist, muß wohl als Hamburger Marotte abgetan werden, was es nicht besser macht. Es gibt genauso wenig ein Taxengewerbe, wie es ein Frisöregewerbe gibt. Und wenn es manch eine Behörde noch so falsch macht, wofür die Hamburger "Taxenordnung" als mustergültig schlechtes Beispiel anzusehen ist, wird es dadurch nicht richtiger. Es gibt lediglich ein Taxigewerbe - Punkt!

Was aber soll ich zu guter letzt von einem Taxiunternehmer halten, der offensichtlich die Betriebspflicht mit einer nicht existenten Bereitstellungspflicht verwechselt und dies auch noch mehrfach? Man kann hier bei Deinem selbstgesteckten Anspruch auch nicht von einem Versehen oder einem Flüchtigkeitsfehler ausgehen. Hier offenbart sich Unwissenheit. Noch schlimmer wird es, als dass Du damit noch die offensichtliche Unkenntnis der Hamburger "Taxenordnung" offenbarst. Die kennt nämlich nur ein Bereithaltungsrecht.
Dabei besteht zwischen beiden Begriffen ein ganz erheblicher Unterschied. Im Gegensatz zur Betriebspflicht, die lediglich die Mindestanzahl der von Unternehmer zu absolvierenden Schichten regelt, würde eine, nennen wir es mal Bereitstellungspflicht, in etwa regeln, zu welcher Zeit ein Unternehmer sein Taxi an einer bestimmten Stelle bereitzuhalten hat. Wird im Gegensatz zur Betriebspflicht (§21) in §47(3) PbefG geregelt, falls Du es recherchieren möchtest.


Ich würde sagen:

Engel - sechs - setzen.

Die Versetzung ist akut gefärdet.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 14.08.2011, 23:05

Im Taxi-Talk behandelt der Kollege Engel sehr ausführlich was schon da ist! Da ist die Bokraft die uns vorschreibt wie eine Taxi beschaffen sein muß! Dachzeichen, Alarmanlage, 4 Türen und Tralala...!

Er beschreibt die Kernaussagen des PbfG ebenso ausführlich. Dazu zählen Betriebspflicht, Tarifpflicht und Tralala....! Alles olle Kamellen!

Was er nicht beschreibt ist, das wir ein akutes Qualitätsproblem haben! Dieses Qualitätsproblem äußert sich nicht nur in ständig steigenden Versicherungsprämien auf Grund der ebenso ständig steigenden Unfallhäufigkeit im Taxigewerbe, sondern es äußert sich auch im stetig schwindenden Respekt und der Anerkennung unserer Dienstleistung bei unseren Fahrgästen!

Wir können uns noch soviel an Innovationen einfallen lassen, wie Umwelttaxi, Taxi Apps oder SMS-Service, wenn ein "***" am Steuer sitzt, ist das alles für die Katz!

Deshalb bin ich für die kleine Fachkundeprüfung, für das Fahrsicherheitstraining mit Auffrischung alle 5 Jahre und für einen Pflichtkurs in Sachen Prävention bei Taxiüberfällen!

Wir müssen an die Fahrer ran, da liegt der Hund begraben! Die Fahrerqualität hat in den letzten Jahren extrem gelitten! Früher standen Taxifahrer in den Umfragen der Marktforschungsinstitute auf gleicher Höhe mit Polizisten und Feuerwehrleuten, heute sind wir auf das vernichtende Nveau von Banken und Hütchenspieler abgesackt!

Und mich interessiert es einen Schei_ßdreck ob an den entsprechenden Schulungen irgendwelche Zentralen daran mitverdienen! Das ist für mich absolut Pillepalle!

Meine Schwester ist vom Beruf Altenpflegerin, die mußte damals an der Diakonieschule in Rendsburg am Kanal 3 Jahre die Schulbank drücken, die bekam nichts dafür. Kein Gehalt auch keinen Lohn, weil das damals nämlich noch kein anerkannter Lehrberuf war! Die mußte sogar von ihrem Ersparten ihre Monatskarte selbst bezahlen! Und weil mein Papa als Justizbeamter zuviel verdiente gab´s noch nicht einmal Bafög!

Und dann zanken wir uns darüber, ob es opportun ist einem P-Scheinanwärter für seinen Lehrgang eine Gebühr abzuverlangen, die er höchstwahrscheinlich bei Bestehen der Prüfung von seinem ersten Arbeitgeber erstattet bekommt ! Lächerlich, einfach nur noch lächerlich und weltfremd derartige Debatten!

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oldstrolch
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Beitrag von oldstrolch » 14.08.2011, 23:28

Wattwurm hat geschrieben:Im Taxi-Talk behandelt der Kollege Engel sehr ausführlich was schon da ist! Da ist die Bokraft die uns vorschreibt wie eine Taxi beschaffen sein muß! Dachzeichen, Alarmanlage, 4 Türen und Tralala...!

Er beschreibt die Kernaussagen des PbfG ebenso ausführlich. Dazu zählen Betriebspflicht, Tarifpflicht und Tralala....! Alles olle Kamellen!

Was er nicht beschreibt ist, das wir ein akutes Qualitätsproblem haben! Dieses Qualitätsproblem äußert sich nicht nur in ständig steigenden Versicherungsprämien auf Grund der ebenso ständig steigenden Unfallhäufigkeit im Taxigewerbe, sondern es äußert sich auch im stetig schwindenden Respekt und der Anerkennung unserer Dienstleistung bei unseren Fahrgästen!

Wir können uns noch soviel an Innovationen einfallen lassen, wie Umwelttaxi, Taxi Apps oder SMS-Service, wenn ein "***" am Steuer sitzt, ist das alles für die Katz!

Deshalb bin ich für die kleine Fachkundeprüfung, für das Fahrsicherheitstraining mit Auffrischung alle 5 Jahre und für einen Pflichtkurs in Sachen Prävention bei Taxiüberfällen!

Wir müssen an die Fahrer ran, da liegt der Hund begraben! Die Fahrerqualität hat in den letzten Jahren extrem gelitten! Früher standen Taxifahrer in den Umfragen der Marktforschungsinstitute auf gleicher Höhe mit Polizisten und Feuerwehrleuten, heute sind wir auf das vernichtende Nveau von Banken und Hütchenspieler abgesackt!

Und mich interessiert es einen Schei_ßdreck ob an den entsprechenden Schulungen irgendwelche Zentralen daran mitverdienen! Das ist für mich absolut Pillepalle!

Meine Schwester ist vom Beruf Altenpflegerin, die mußte damals an der Diakonieschule in Rendsburg am Kanal 3 Jahre die Schulbank drücken, die bekam nichts dafür. Kein Gehalt auch keinen Lohn, weil das damals nämlich noch kein anerkannter Lehrberuf war! Die mußte sogar von ihrem Ersparten ihre Monatskarte selbst bezahlen! Und weil mein Papa als Justizbeamter zuviel verdiente gab´s noch nicht einmal Bafög!

Und dann zanken wir uns darüber, ob es opportun ist einem P-Scheinanwärter für seinen Lehrgang eine Gebühr abzuverlangen, die er höchstwahrscheinlich bei Bestehen der Prüfung von seinem ersten Arbeitgeber erstattet bekommt ! Lächerlich, einfach nur noch lächerlich und weltfremd derartige Debatten!

alles gesagt!!!!......packen wir es an und setzen es in der praxis um!

problem.....wie erwehren wir uns der klagen der ***???

wenn sie sonst nichts können.......den weg zum anwalt finden die... :(
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


hier klickenzum poppen:D

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 14.08.2011, 23:28

Zunächst empfinde ich es schon als dreiste Frechheit, sich hier zu Worte zu melden, einen Link in ein eigenes Forum zu setzen, indem dann über das hiesige hergezogen wird. Das ist allerunterste Nappsche Kanone.
Nun bleib mal auf dem Teppich. Oder soll ich alle Deine Beiträge aus dem Napp-Forum hier herüber kopieren.

Wenn es so ankam dass ich über das DAS!-Forum hergezogen habe tut es mir leid. Mir ging es mehr um dasThema und nicht um das Forum als solches. Ich bleibe aber dabei dass das Thema Regulierung – Deregulierung unterirdisch angegangen wird. Wir können ja darauf warten dass wir mit unserem kaputten Gewerbe, hier mehr und da weniger, den roten Teppich für den ÖPNV ausgerollt bekommen.

Es geht in unserem Gewerbe nur noch um Kohle, wir selbst machen das Taxi (recht so) kaputt, auch deswegen weil, und das kann man hier erkennen, kein Bewusstsein mehr dafür haben was Taxi eigentlich ist und in welchem Rahmen, der den Kunden UND uns nutzen soll, eingebunden ist. Man kann lange darüber debattieren dass das Taxi bald unerschwinglich ist wenn Überkapazitäten bezahlt werden wollen und es darüber hinaus noch zu anderen Verwerfungen, vor allen qualitativen, kommt.
... vehement gegen Schulungen ausspricht. Es ist keine Binsenweißheit, das Bildung ein wesentlicher Grundstock für eine einigermaßen gesicherte Zukunft bildet. ......... anderen das Recht auf Bildung abzusprechen.
Hier schmeißt Du aber doch einige Sachen heftig durcheinander. Was haben Taxifahrerschulungen mit Bildung zu tun? Sobald irgendeiner im Gewerbe was darstellt oder meint was darzustellen kommt der mit (Taxifahrer)Schulungen. Muss damit zusammenhängen dass man sich selbst natürlich für geschult hält und selbst keine benötigt.
Diese Haltung mutet umso mehr unanständig an, als dass klar ist, dass hier wiederum der einseitig schiefe Blick auf ein Hamburger Vorzeigeunternehmern in Sachen Qualitätsmangement der Anlass für diese Geisteshaltung ist.
Junge, Junge, Junge. Wenn ich Dir hier die Zusammenhänge und vor allem die Motivationen erläutern soll dann sitz ich morgen noch daran. Du redest von Dingen von denen Du keine Ahnung hast. Das Qualitätsmanagement speist sich schlichtweg zu großen Teilen aus Angst, Angst von einem regulierten Markt (mit entsprechenden Umsätzen) in den unregulierten abzusacken und seiner Existenz verlustig zu werden. Aber was rede ich.
Wie will man sich mit diesen Lokalen Scheuklappen vor den Augen eigentlich sinnig an bundesweiten Diskussionen beteiligen?
Quatsch. Die Berliner z.B. haben ähnliche Probleme wie die Hamburger. Das sind dann schon einmal ca. 20% des gesamten bundesdeutschen Taxenbestandes. Auch in anderen Teilmärkten spielen sich ähnliche Prozesse ab. Die Kernprobleme sind fast überall gleich. Anstatt das gesamte (abstrakte) Gewerbe im Auge zu behalten geilt man sich an Servicetaxen, an ServiceServicetaxen, an Schulung Level a und Level b usw. auf und versucht dann auf Kosten des Gesamtgewerbes, auch lokal, seinen ganz eigenen Schnitt zu machen. Nach (neben) mir die Sintflut. Je schlechter die anderen umso mehr klingelt bei mir die Kasse.
Das auch Du trotzt Deines Bildungsanspruches nicht zum richtigen Umgang mit dem Plural von Taxe in der Lage bist, muß wohl als Hamburger Marotte abgetan werden, was es nicht besser macht. Es gibt genauso wenig ein Taxengewerbe, wie es ein Frisöregewerbe gibt. Und wenn es manch eine Behörde noch so falsch macht, wofür die Hamburger "Taxenordnung" als mustergültig schlechtes Beispiel anzusehen ist, wird es dadurch nicht richtiger. Es gibt lediglich ein Taxigewerbe - Punkt!
Ist dass Deine größte Sorge, Mister Moderator? Lebst Du noch auf dieser Welt oder bist Du schon vom Moderator zum Lektor avanciert?
Was aber soll ich zu guter letzt von einem Taxiunternehmer halten, der offensichtlich die Betriebspflicht mit einer nicht existenten Bereitstellungspflicht verwechselt und dies auch noch mehrfach?
Ist ja gut. Wenn Du mal etwas Ähnliches auf die Reihe bekommst leiste ich Abbitte. Man kann das aber auch so sehen, ich erfülle meine Betriebspflicht indem ich mich bereit halte/stelle zur Fahrgastaufnahme. Oder wie soll ich sonst meine Betriebspflicht erfüllen. Oder gibt es noch einen anderen Sinn der Betriebspflicht? Ansonsten, wenn dass alles ist was Du zum Thema zu sagen hast dann ist meine Eingangsanalyse ja nicht so verkehrt, oder?



Man kann Dinge verstehen, oder es bleiben lassen. Lass es bleiben.
Eigentlich ist es eher noch schlimmer, da Engel ja hier schreiben darf.
Wenn Du meinen Account löschen möchtest, tu es. Meinen Segen hast Du.

Gruß

Eberhard


Nachtrag

Jetzt auch noch der große Versteher aus dem Wattimeer. Tschüss.

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Beitrag von am » 14.08.2011, 23:35

Morgen wieder.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Wattwurm » 15.08.2011, 00:07

E. G. Engel hat geschrieben:Hier schmeißt Du aber doch einige Sachen heftig durcheinander. Was haben Taxifahrerschulungen mit Bildung zu tun?
So ziemlich alles! Viele "Jungtaxifahrer" sind heute nicht in der Lage "Danke" und "Bitte" zu sagen und dem Fahrgast einen "Guten Tag" zu wünschen und "Auf Wiedersehen" zu sagen! Solche für uns selbstverständlichen Dinge, sind für manchen jungdynamischen Newbie Neuland! Das lernt man heute weder im Elternhaus noch in der Schule!

Bevor wir uns hinsetzen und das Ausfüllen einer leserlichen Quittung üben, was an sich schon ein Drama ist, müssen wir den P-Scheinanwärtern erst einmal gutes Benehmen beibringen! Und gutes Benehmen hat sehr wohl etwas mit Bildung zu tun! Wer aus einer bildungsfernen Umgebung stammt, dem sind auch die einfachsten Benimmregeln fremd!

Kennt Ihr noch den Truckerspruchaufkleber am LKW: Hier arbeiten 350 Pferde und ein Esel! Ich fand den Spruch noch nie richtig gut...

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Beitrag von Archy » 15.08.2011, 00:11

Die offiziellen Anforderungen für den Erwerb des Hamburger P-Scheins scheinen hoch. Mein Eindruck aber ist, da werden Leute berechtigt, die auf einer Deutschlandkarte Hamburg nicht auf Anhieb finden würden. Nach ein, zwei Jahren sind dann einige davon in der Lage, die Prüfung für den Premiumfunk zu bestehen. Ortskenntniss bei ca. 60%, Tarifkenntniss null, oder wieso steht die Taxe mit mehr als einem € über Grundgebühr vor Dir. Ohne Wartezeit ?
so oder so , die Ampel wird Rot

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Beitrag von Archy » 15.08.2011, 00:17

Wattwurm,
der Esel kommt schneller in die Gänge als die fünf TDIs neben ihm Mit insgesamt mehr PS.
so oder so , die Ampel wird Rot

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Beitrag von scarda » 15.08.2011, 04:00

Watt'n Niewo.

Nu verwesseln se all Peerd ün Esel.

De sick an'n Esel schüürt, kricht griese Haar.

Wuis wardn nich.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
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Beitrag von Emilie » 15.08.2011, 10:32

"...bevor wir wieder x-Schulungen als Problemlöser vorschlagen an denen allenfalls Zentralen und Verbände verdienen." Zitat E. G. Engel Ende.

Dem kann man entgegen Wirken, indem man den PbfG-Anwärtern die gesamte Schulung, samt Prüfungsgebühren selbst bezahlen lässt, a là siehe mein Thread oben.

Dann, wenn es an das eigene Geld geht, ist einem der P-Schein auch lieb und teuer und man wird schon auf seine Fahr- und Umgangsweise achten!

Was den Umgang angeht: stimmt was Watti sagt: die meisten Joungsters sind heute nicht in der Lage sich verständlich zu artikulieren, geschweige denn die einfachsten Benimm-Regeln zu beherrschen. Da könnte vielleicht der Unternehmer oder ein von ihm Beauftragte/r die 1 oder andere Stunde:Knigge-Schulung, im Betrieb durchführen, statt in der Wartezone blödsinnig Fernseh zu gucken. :wink:
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von Otto126 » 15.08.2011, 13:01

Emilie hat geschrieben:Da könnte vielleicht der Unternehmer oder ein von ihm Beauftragte/r die 1 oder andere Stunde:Knigge-Schulung, im Betrieb durchführen, statt in der Wartezone blödsinnig Fernseh zu gucken. :wink:
Sicher, wenn der Arbeitgeber die Stunde bezahlt.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von eichi » 15.08.2011, 15:33

Die Leute, die an den Prüfungen verdienen, dürfen keinesfalls die Kriterien
der Prüfung und den Prüfungsstoff gestalten (Selbstbedienungsmentalität).

Es nützt nix, das Gewerbe braucht mehr als die Aspiranten, die schon nach der
ZWÖLFTEN!!! Prüfung bestanden haben und dann auf die Fahrgäste
losgelassen werden oder bei denen der "Cousin" die Prüfung ersatzweise besteht.

Minimum-Anforderung für den Taxifahrer:
Sprachkenntnisse auf B1-Level;
hinreichende Kenntnisse des Gewerberechts wie Tarifordnung, BOKraft u. PBefG;
gute Ortskenntnisse;
Zwangspause nach dem 3. negativen Prüfungsergebnis von einem Jahr obligatorisch!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Beitrag von am » 15.08.2011, 20:37

@ Engel

Zunächst einmal vorweg: ich habe weder das Bestreben, noch die technischen Möglichkeiten, Dich hier rauszuwerfen. Dazu lese, hier besser las ich Deine bisherigen Beiträge mit zu großem Interesse und Respekt. Es fallen mir an Dir in letzter Zeit aber einige Dinge auf, die ich so nicht bereit bin, zu akzeptieren. Diese habe ich Dir im Wesentlichen oben vor Augen geführt. Ich werde aber gerne noch auf Deine Antwort eingehen.

Analysen:
An Deinen grundlegenden Analysen ist im wesentlichen zwar wenig auszusetzen, in der Tendenz sind sie mir aber 1. zu zementiert, denn Du hast eine feste Meinung und lässt nicht erkennen, auch nur einen Deut davon abweichen zu wollen. Das ist eine denkbar schlechte Voraussetzung für eine Diskussion unter Kollegen.

2. sind Deine Analysen für eine bundesweite Diskussion zu sehr auf Hamburg bezogen. Auch der Verweis auf Berlin mit ähnlichen Problemen, die ich so gar nicht sehe, ist dafür irrelevant. Wir wollen hier Ideen für eine bundesweite Diskussion, besser Lösung suchen. Dazu gehören auch "nur" Großstädte, aber auch Mittel- und Kleinstädte, sowie Landkreise. In einer bundesweiten Diskussion darf muß man zwangsläufig den kleinsten gemeinsamen Nenner im Auge haben. Das erwarte ich einfach von jedem Mitdiskutanten hier im Forum.


Zwischen den Foren:
Ich will Dir gerne glauben, dass es nicht Deine Absicht war, über das DAS! herzuziehen. Reicht auch, wenn es da schon einen Clown gibt, der über alles und jeden herzieht. Ich sehe allerdings den Unterschied nicht, ob man über das Ganze oder nur über die User herzieht.
Dieses Forum ist im Prinzip offen für alle. Entsprechend müssen auch alle so verbraucht werden, wie sie sind. Auch von Dir. Wenn Dir eine Meinung oder ein Beitrag zu wenig fundiert erscheinen, bleibt Dir die Möglichkeit, dass hier, oder meinetwegen gerne auch im Taxi Talk richtig zu stellen, oder es schlichtweg zu ignorieren.

Ich pflege meine Meinung dort kund zu tun, wo es angebracht ist und in der nötigen Art und Weise. Hier ist in aller Regel ein anderer Ton angebracht, als im 22149 Forum.


Bildung:
Schulungen sind selbstverständlich Bildung mein lieber Engel. Wenn man erst einmal die Funktionsweise und Bedienung eines Datenfunkgerätes und seine Anwendung in einer Zentrale begriffen hat, hat man was für die Zukunft gelernt. Bildung ist Zukunft. Eine Deiner wesentlichen Forderungen nach weniger Taxis ließe sich alleine über die Forderung nach mehr taxispezifischer Bildung umsetzen. Ziemlich effektiv sogar. Nebenbei höbe sich das Niveau des Gewerbes spürbar an. Davon bin ich überzeugt. Und Zentralen, bzw. einige Verbände leisten dabei bisher Pionierarbeit, ich weiß, wovon ich da spreche.
Dass (Weiter)Bildung nicht zum Nulltarif zu haben ist, weiß heute jedes Erstsemester, welches nicht gerade Berufskind ist. Und das Menschen oder Institutionen, die sich für Bildungsaufgaben zur Verfügung stellen, daran selbstverständlich auch verdienen dürfen und müssen, ist legitim und selbstverständlich.
Auch hier ist es für die bundesweite Diskussion vollkommen egal, ob das in Hamburg nicht so läuft, wie Du Dir das vorstellst. In anderen Städten ist das aber u.U. ganz anders.
Ich erinnere an Dein nach meinem Eindruck durchaus ernst gemeintes Angebot, Dich gegen Bezahlung für eine Verbandsneugründung engagieren zu wollen.


Qualität:
Qualitative Verwerfungen sind keine Folge von Geld verdienen an Schulungen, sondern eben auch von Fahrern mit und ohne Schulungen. Und vor allem auch eine Folge der Aufstellung und Durchsetzung interner Regeln, oder eben nicht. Dass dies bei einigen Fahrern Angst auslöst, kann ich nachvollziehen. Der Lohn, Kröten zu schlucken, macht sich dort bezahlt, wo das Qualitätsmanagement funktioniert. Das ist nicht nur in Hamburg so.
Hier in HL wurde beim Marktführer erfolgreich gegen die Funk und Betriebsordnung geklagt, so dass jeder tun und lassen konnte, was er wollte. Hatte man es nach der Insolvenz eines Problem MWU und der Durchführung von Schulungen mit Prüfung geschafft, dass Beschwerdeaufkommen zu reduzieren, wurde nun wieder jedem Hans und Franz der Zugang zum Funk ermöglicht. Man konnte tagtäglich den Verfall des Qualitätsniveaus verfolgen, bis zum Beinaheniedergang der Gesellschaft. Und glaub mir Engel, ich weiß sehr genau, wovon ich da schreibe, sehr genau.

Wie willst Du eigentlich der von Dir angeprangerten Vereinzelung mit den von Dir beschriebenen Folgen entgegenwirken? Das ginge doch nur durch einen Zentralenzwang und einem Zwangszusammenschluss von Zentralen. Wer soll da den Vorreiter machen? Hamburg?


Persönliches:
Wer austeilt, andere als ahnungslos bezeichnet, oder sie so darstellt, muß sich auch Kritik in kleinen Dingen gefallen lassen. Dazu gehört die Verwendung des Begriffes Taxi in seinen diversen Formen. Da bin ich in Deinem Fall gnadenlos, obwohl ich es sonst bekanntermaßen absolut hasse, wenn jemand in Foren aufgrund seiner Rechtschreibfertigkeiten angegangen wird.

Lassen wir das mit der Betriebspflicht, da wird auch auf Umwegen keine Bereitstellungspflicht draus. Nimm es einfach als richtig an und versuch es doch selbst einmal damit, andere zu verstehen.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 15.08.2011, 21:44

eichi hat geschrieben:Die Leute, die an den Prüfungen verdienen, dürfen keinesfalls die Kriterien
der Prüfung und den Prüfungsstoff gestalten (Selbstbedienungsmentalität).
Ja und nein. Prüfungen zum FzF werden durch Prüfungsrichtlinien durch die zuständigen Stellen geregelt. Nach FeV ist allerdings einzig und alleine die Abfrage der Ortskunde zulässig.

Die Gebühren sind gedeckelt. Man findet die Spanne in der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) unter Ziffer 203.

Insgesamt können Verbände a) nur prüfen, was in den Richtlinien vorgegeben ist, und b) nicht mehr Geld verlangen, als gesetzlich verankert.

Meiner Meinung nach ist die Gebühr für den P-Schein deutlich zu gering, da gebe ich Emilie Recht. Wer mehr bezahlen müsste, dürfte sich gründlicher vorbereiten, und nicht zwölf Mal zur Prüfung erscheinen, wie es auch in Berlin vorkommt.

Inhaus-Prüfungen bei Taxizentralen sind eine andere Sache. Auch die WBT führt Einführungsseminare mit anschließender kleiner Erfolgskontrolle im Rahmen einer Prüfung durch, allerdings für eine Art Schutzgebühr. Daran möchten wir nicht verdienen, die Kosten müssen gedeckt sein.

Wenn dies in anderen Zentralen anders gehandhabt wird, mache ich als Proband diese Aufnahmeprüfungen mehr oder weniger freiwillig. Ich kann es also auch lassen.

Zurück zu einer besseren Qualifikation. Ganz sicher steht es dem Gewerbe gut zu Gesicht, wenn sich die angebotene Qualität insgesamt erhöht. Wenn dann auf er anderen Seite aber keine höheren Einnahmen erzielt werden, fahren wir die geneigte Kundschaft mit bestem Benimm, aber für denselben kargen Lohn.

Als flankierende Maßnahme muss das Taxi reguliert bleiben und seitens der Behörden auch kontrolliert werden. Der Tarif-, Betriebs-, und Beförderungspflicht stehen der ermäßigte Steuersatz sowie die Möglichkeit, sich an Taxiständen bereitstellen zu dürfen, gegenüber. Soweit, so schlecht. Die Rechte gleichen die Pflichten nicht aus, wir befinden uns im Niedriglohnsektor, Tendenz fallend.

Ebenso obliegt es den Behörden, die Taxis, die zum öffentlichen Verkehr zählen, aufgrund ihrer Pflichten vor Anbietern zu schützen, die Personenbeförderung im Gelegenheitsverkehr sehr kreativ interpretieren.

Freier Markt für freie Bürger, das klingt zunächst gut. Das Ende ist ein noch härterer Verdrängungswettbewerb, als wir ihn heute schon kennen.

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Beitrag von plusminus0 » 15.08.2011, 22:18

Eichi hat geschrieben:Minimum-Anforderung für den Taxifahrer:
Sprachkenntnisse auf B1-Level;
hinreichende Kenntnisse des Gewerberechts wie Tarifordnung, BOKraft u. PBefG;
gute Ortskenntnisse;
Zwangspause nach dem 3. negativen Prüfungsergebnis von einem Jahr obligatorisch!
So in der Art sehe ich das auch. Wenn eine derartige Erhöhung der Zugangsvoraussetzungen zu einer Verringerung des Zustroms neuer Fahrer führen würde, könnten wir in Zukunft, neben dem 'besseren Benimm', auch höhere Umsätze pro Schicht erwarten. Ich glaube ja an den Effekt. Allerdings würde die Bedienfähigheit zurückgehen, wenn weniger Fahrer auf der Strasse sind. Da wären dann behördliche Zwangsmassnahmen zwecks besserer Zusammenarbeit der Zentralen in Spitzenzeiten ganz hilfreich. Durch den Parallelbetrieb konkurrierender Zentralen wird reichlich Kapazität verschwendet.

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