Benutzt du ein Navigationsgerät?

Was meinen die Forenmitglieder?

Benutzt du ein Navigationsgerät?

Ja, ich habe ein Fevel für technische Spielereien.
11
19%
Nein, ein richtiger Taxifahrer braucht sowas nicht.
11
19%
Je nach Strecke schalte ich es nur manchmal ein.
37
63%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 59

taxologe
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Benutzt du ein Navigationsgerät?

Beitrag von taxologe » 12.08.2009, 08:00

Navigationsgerät, peinlich oder zeitgemäß?

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gringo
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Beitrag von gringo » 12.08.2009, 09:46

ja
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

eichi
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Beitrag von eichi » 12.08.2009, 10:08

Ich komme mit dem Stadtplan und Landkarte gut zurecht,

aber...

es gibt doch einige gute Gründe für ein Navi!

1. nachts finden sich Hausnummern leichter!
2. in den Außenbezirken Hamburgs bin ich nachts schneller beim Kunden,
also wahrscheinlich auch weniger Fehltouren!
3. wenn mich ein ein Fahrgast zu seiner kleinen Seitenstrasse "hinten
im Gemuse" gelotst hat finde ich schneller wieder raus (nach Hause).
4. als Newbee kann ich so "meinen" kürzesten Weg mal von der Blechelse
gegenchecken lassen :)
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

eichi
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Beitrag von eichi » 12.08.2009, 12:00

btw...
ich weiß gaanich, was ein Fevel ist :?:

Aber für (sinnvoll eingesetzte) Fremdworte
habe ich ein Faible :lol:
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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jr
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Beitrag von jr » 12.08.2009, 17:22

Vier kleine Anekdoten zum Thema, basierend auf wahren Erlebnissen von Fahrern, Fahrgästen und Funkern, ursprünglich unter dem Titel "Du tippen, ich fahren" in der letzten Innenspiegel-Offline-Ausgabe erschienen:
Testfahrt

“Ach, das ist ja toll, daß Sie ein Navi an Bord haben. Mein Handy kann das auch. Würde mich interessieren, was die beiden uns gleich anzeigen.”
“Wo müssen Sie denn überhaupt hin?”
“Zur Max-Mehner-Straße.”
Ich komm da zwar auch ohne diese Spielerei hin, aber probieren kann mans ja mal. Ein paar mal in die Tasten gehauen und schon kann die Fahrt mit dem Fahrgast vom Bahnhof losgehen. Unterwegs gibts trotz des Navi-Tests den üblichen Smalltalk. Stautorkreisel, Paradewall, Schloßwall, Gartenstraße - alles kein Problem. Die Dinger und unser Gespräch funktionieren im Gleichschritt. Diese Harmonie wird allerdings jäh unterbrochen. Auf der Hauptstraße meldet das Handy kurz vor der Autobahn “Bitte nächste Straße rechts!” Wie bitte?! Mein Navi will stur geradeaus. Mein Kopf auch. Der Fahrgast ist irritiert, schaut mich an:
“Was nun?”
“Wir fahren den kürzesten Weg, vertrauen Sie mir.”
Ein paar Minuten später kommen wir an. Mein Fahrgast schaut immer noch staunend auf sein Handy.
“Programmierfehler, würde ich sagen.”
“Jetzt stellen Sie sich mal vor, ich hätte auf der Handyansage bestanden.”
“Stimmt, das wäre teuer geworden.”
“Dann ist es ja gut, daß wenigstens Sie wußten, wo wir sind und daß die Ansage Unfug war.”
“Stimmt, nur mit einem Navi bewaffnet, das dann den Weg falsch weist, da hätte ich den Fahrer zusammengestaucht.”

Aber etwas hätte ich doch gerne ausprobiert: Dem Handy einfach zu folgen und auf die Autobahn zu fahren. Die Frage nach dem weiteren Weg bis zur Max-Mehner läßt mir keine Ruhe.

Mensch-Maschine

“Stand Stiller Weg?”
“Wagen 99”
“Gut Wahnbek”
“Gut Wahnbek? - Wo ist das? - Ich brauche Straße und Nummer.”
“Gut Wahnbek - da gibts keine Straße und Nummer.”
“Ich brauche Straße und Nummer.”
“Das hat keine Nummer. Du fährst einfach die Butjadinger hoch und direkt nach der Autobahnbrücke rechts.”
“Ich brauche Straße und Nummer.”
“Ich habe Dir doch gesagt, Du sollst einfach die Butjadinger hochfahren und dann rechts. Da steht ein Hinweisschild”
“Ich brauche Straße und Nummer.”
“Nun fahr endlich los, das findest Du schon.”
“Ich brauche Straße und ...”

Blindes Vertrauen

Letztens hatte ich aber einen merkwürdigen Fahrer, der mich und mein Fahrrad nach Hause brachte. Beinahe wären wir nicht einmal angekommen. Am Waffenplatz lud er erst mein Fahrrad auf und dann kam die übliche Frage: Wohin solls denn gehen? Zur Bürgerstraße bitte! Doch was macht er jetzt?! Er bewegt seine Hände zum Navi, das da vor der Scheibe hängt. Tippt die Adresse ein. Und nach einer knappen Minute fährt er tatsächlich los. Ich staune. Muß der das nicht auch ohne technische Hilfsmittel schaffen? Egal. Ich habe ein paar Bier getrunken, also Hauptsache es geht nach Hause.

Auf der Donnerschweer merk ich noch, wie das Ding ansagt: Nach 200 Meter links. Und was macht der Fahrer? Der biegt in die Lindenstraße rein. Ich werde laut: Warum biegen Sie hier ab? Keine Antwort - er zuckt zusammen. Merkt, daß was schief gelaufen ist. Oder gleich noch laufen wird. Ich will mein Fahrrad haben und zu Fuß weitergehen. So geht das ja nicht. Fast zu Hause und dann fährt der einfach woanders hin. Er läßt sich überreden: Umdrehen und noch ein Versuch. Na bitte, geht doch. Nur das Navi stört, es hat das vorzeitige Abbiegen inzwischen auch bemerkt und will unbedingt in die Bürgereschstraße weiter. Zu spät, der Fahrer hat das Steuer schon herumgeworfen.

Endlich vor der Haustür angelangt, bekommt die Odyssee erneut eine unerwartete Fortsetzung. Ich sage: Stop, hier können Sie mich absetzen. Der Fahrer ist die Ignoranz in Person - er fährt dran vorbei. Wo wollen Sie denn hin? Sie sind schon 200 Meter zu weit. Der Fahrer schaut mich verständnislos an und stoppt das Taxi. Hilflos zeigt er auf sein Navi. “Sie sind am Ziel angelangt” erklärt das Teil. Ich schaue zurück und habe verstanden. Das Teil hat ihn hypnotisiert.


Hörfehler

Immer diese Betrunkenen. Lallen können sie gerade noch. Mit viel Glück sind sie nicht weiter betreuungsbedürftig. Und dann muß man denen auch noch aus der Nase ziehen, wohin oder was sie eigentlich wollen. “Nach Hause!” Wer hätte anderes gedacht. Oder wenn die Promillezahl dem zweistelligen Wert näher gekommen ist: “Paschenecher Schraase”. Damit kann man dann sogar noch was anfangen. Wenn man sich hier ein wenig auskennt jedenfalls. Ist ja schließlich eine der Hauptverkehrsstraßen.

Auch bei den kleinen Sackgassen klappt es mit etwas Erfahrung. Man muß halt nur wissen, auf wieviele Weisen ein Name ausgesprochen werden kann. Wenn einem der Name auch inhaltlich was sagt, ist das natürlich zusätzlich von Vorteil. Wenn jemand eine Werner-von-Beethoven-Straße als Ziel nennen würde, ließe sich mit etwas Allgemeinbildung feststellen, daß man vielleicht nur gefoppt wird.

Manchmal überlege ich mir, wie das wohl die Fahrer machen, die jetzt neu anfangen und sich gleich für viel Geld auf den neuesten technischen Stand bringen. Ein Grinsen überkommt mein Gesicht, wenn ich mir vorstelle, daß sie sich das erste Mal als Ziel “Chermupeschrasse” anhören müssen. Böse Falle. Mit diesen Anfangsbuchstaben kommt man beim Navi nicht weit. Und der Fahrgast? Kann nicht weiterhelfen. Artikulation mangelhaft. “Du tippen - ich fahren” wird bei dessen Zustand nichts bringen. Aber es würde den Fahrer weiterbringen, wenn ihm das hiesige Pendant zum Oldenburger August Hinrichs bekannt wäre. Wie sollte man sonst wissen, daß es in Osnabrück tatsächlich einen Straßennamen gibt, der mit den fünf Buchstaben h, i, ä, r und m beginnt.
(wag)

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Beitrag von taxologe » 12.08.2009, 18:53

eichi hat geschrieben:btw...
ich weiß gaanich, was ein Fevel ist :?:

Aber für (sinnvoll eingesetzte) Fremdworte
habe ich ein Faible :lol:
Erwischt, das lässt sich jetzt nicht mehr ändern :wink:

http://synonyme.woxikon.de/synonyme/frevel.php
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/faible.php

Da bei Anwort 3 auch ein Gerät vorhanden sein muss, würde ich das Ergebnis momentan mal als unentschieden werten.

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gringo
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Beitrag von gringo » 12.08.2009, 19:10

Und der Fahrgast? Kann nicht weiterhelfen. Artikulation mangelhaft.
Selbst schon gehabt.
Kunde wollte in die Flüggestrasse. Die Artikulation war aber eher näher an der Frickestrasse dran.
Da hilft selbst eine Karte nie nicht. Höchstens eine Spracherkennungssoftware für Angetrunkene.
Oha, habe ich da vielleicht ein Marktlücke aufgetan. :D

Fazit:
Wer alkoholbedingt nicht mehr richtig sprechen kann, wird nicht befördert.
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Beitrag von pl » 12.08.2009, 20:41

Die beste Spracherkennungssoftware sitzt bisher noch zwischen den Ohren.
Aber auch die funktioniert nur so gut, wie sie trainiert wurde.

--pl.

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Beitrag von eichi » 13.08.2009, 12:15

Zum Thema integrierte Spracherkennungssoftware:

neulich nachts auf´m Kiez...
3 fernöstliche Fahrgäste entern mein Taxi,
Fahrzielangabe: "Hotel Lelohlall".

??? Wiebitte ???
auch die zweite Wiederholung brachte keine Aufklärung,
nein, die guten Leute waren nicht betrunken!

Erst der nun präsentierte kleine Zettel half.

Auf ihm stand "Hotel Le Royal Meridien",
und nun fiel mir die Spracheigenart des fernen Ostens wieder ein :oops:
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Beitrag von pl » 13.08.2009, 15:33

Äh - gibts eigentlich das Helgoland noch??

--pl.

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Beitrag von eichi » 13.08.2009, 15:55

jou!
Seit Dekaden, da muss man nicht ständig neue Namen lernen!
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Beitrag von Holzy » 13.08.2009, 17:24

"Hotel Lelohlall" *Asiatisch*
"Hotel Le Royal" *Deutsch*

*lachen muß* :lol:
Stimmt...Darauf muß man erstmal kommen. :lol:

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Beitrag von taxologe » 13.08.2009, 21:23

Zwischenstand: die "richtigen" Taxifahrer ohne Navi liegen hinten - 5 : 12 Stimmen 8)

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Beitrag von taxirock » 13.08.2009, 22:22

In Lübeck brauch ich kein Navi--auch nicht für Hausnummern... :wink:

Hab mich Anfang der 90er mal bei "Wetten das" beworben..:

Kenn nicht nur jede Strasse, sondern auch JEDE Hausnummer , d.h. bei Nennung einer Adresse (xystrasse 42) weis ich sofort den Standort des Hauses ( 3 Block, zweiter Eingang nach der Querstrasse).

Da ich nicht mehr Funk fahre sondern rumgraupe, ist diese Fähigkeit verkümmert..
Für die Stadtteile St. Lorenz Süd, Nord u. Moisling schaff ich s´das aber immer noch zu ca 80%

Ansonsten verblüffe ich Fahrgäste manchmal immer noch mit genau vor dem Haus halten :D :D , wenn wir uns vorher über Ortskenntnis unterhalten...
________________________________
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Beitrag von Hockenheimer » 17.08.2009, 19:24

Also ich bin, gerade wenn bei uns irgendwas größeres auf dem Ring los ist, heilfroh über ein Navi. Da geht doch einiges ins Umland (besonders jene Fahrt nach Bruchsal in irgendein Hotel :oops: - seitdem ist bei Formel 1, DTM etc. das Navi bei mir ein muss!)
Man muss nur aufpassen, nicht zu verblöden mit den Dingern. Solange ich noch unseren Bahnhof finde ... :wink:

einfach-pingu
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Beitrag von einfach-pingu » 18.08.2009, 22:10

Im Taxi noch nie, im Mietwagen hatte ich 2 mal eines mit. Einmal für Bielefeld (ist ja schwer zu finden, das gibt es schließlich nicht)
Und einmal für Hannover, um vom Flieger zur Landesschulbehörde zu finden. Das wäre aber ohne das sch... Navi schneller gegangen. Und ohne das Navi hätte ich vielleict auch schneller nach Hause gefunden :twisted:

Privat bin ich mittlerweile froh drüber, dass eines im Auto ist. Ich muss häufig in irgendwelche Kaffs in Ostfriesland, da ist es schon nett, sich führen zu lassen.

Und fürs Rad hab ich auch eins. Ist handlicher als hundert Karten mitzuschleppen. Und außerdem wegen punkt a)
Humor ist, wenn man trotzdem lacht

minol
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Beitrag von minol » 19.08.2009, 17:35

taxirock hat geschrieben:Hab mich Anfang der 90er mal bei "Wetten das" beworben..:

Kenn nicht nur jede Strasse, sondern auch JEDE Hausnummer , d.h. bei Nennung einer Adresse (xystrasse 42) weis ich sofort den Standort des Hauses ( 3 Block, zweiter Eingang nach der Querstrasse).
Cool. Weißt du denn auch, wie diese Häuser aussehen? :shock:
Also, könntest du anhand eines Bildes sagen, welche Straße und Hausnummer es ist? :roll:

Rocko
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Beitrag von Rocko » 19.08.2009, 17:46

Bei und sind seit kurzem alle Taxen mit einem Navi ausgestattet.
Und benutzen tue ich es auch, wenn ich eine Strasse nicht kenne. Warum peinlich, ist doch ne gute Sache
Ich schau mal nach

Rocko
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Beitrag von Rocko » 19.08.2009, 17:47

hehehe, tss :twisted:
Ich schau mal nach

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Taxi Georg
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Beitrag von Taxi Georg » 20.08.2009, 08:56

Bei mir stieg vor einiger Zeit ein FG ein und sagte zu mir

"Taxifahrer, die das Navi benutzen, sind keine richtige Taxifahrer!"

Als ich ihn fragte, was er beruflich macht, antwortetet er mir

"Ich bin Gehaltsbuchhalter"

So so, erwiderte ich, "und sie wollen mir erzählen,
dass sie die Gehälter per Hand ausrechnen"


Ich verstehe das nicht. Bis Ende der Fahrt hat er kein Wort mehr mit mir gesprochen. 8)

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