Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Guter_Kollege » 28.06.2014, 18:18

IK hat geschrieben:@Yes
Yes hat geschrieben:Umgekehrt: Wie will der Unternehmer unter solchen Umständen einen Fahrer halten, wenn diesem ab 2015 alle anderen Arbeitgeber diese Mindestzahlungen gewähren?
Welche Mindestzahlungen meinst du denn?
ML alleine oder ML + Zuschläge?

Beachte bitte dabei, dass es nicht darum geht, ob der AG die Mindestzahlungen bezahlen will sonder kann!
Wenn ich einem Nachtfahrer wegen dem ML die Nachtzuschläge ab dem 01.01.2015 streichen muss, wird er keinen AG finden, welcher ihm diese gewähren wird. Denn andere AG werden es auch nicht bezahlen können, es sei denn, sie haben keinen FT und fälschen die Arbeitszeiten.
Die Realität der Einführung von Mindestlöhnen in zig diversen Branchen (deutschlandweit, europaweit und weltweit) spricht gegen Deine Meinung.
Wenn Dich das nicht beeindruckt, lohnt es schlicht nicht mit Dir darüber zu diskutieren.

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SindSieFrei?
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von SindSieFrei? » 28.06.2014, 18:20

Und was machst du mit den Fahrern, die statt in 10 ihren Umsatz in 8 Std. schaffen, Kollege IK? Mit einer enthaltenen Pause von 45 min.? Rausschmeissen? :roll: Von mir wird kein Unternehmer verlangen, das ich 10 Stunden in der Dose verbringe. Alles Blödsinn, verschieben der Verantwortlichkeiten. Du, lieber IK, musst als Unternehmer dafür sorgen, Fahrer zu haben, die ML erwirtschaften! Wenn sie das nicht können, ist entweder die Graupe zuviel, oder der Fahrer schlecht. Ich glaube kaum, das bei deinen Hansa-Wagen auch nur einer dabei ist, der ML nicht erwirtschaftet. :wink:

Deswegen kannst du aber nicht erwarten, das ALLE im Gewerbe auf ML verzichten, so meine Meinung! Und mit den Zuschlägen? Du schriebst gestern, du kannst "pimpen"...was denn nun? :P

GLG
Zuletzt geändert von SindSieFrei? am 28.06.2014, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
Dura lex, sed lex.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von am » 28.06.2014, 18:30

Guter_Kollege hat geschrieben:
ilkoep hat geschrieben:
am hat geschrieben:.... Ich habe hier sogar einen originalen Arbeitsvertrag liegen, bei dem Urlausbentgelt und LFZ bei Krankheit ausgeschlossen werden.
Mit so einem Arbeitsvertrag steht der AG mit einem Bein im Knast.
Dieser Passus ist schlicht ungültig und es ergeben sich daraus herbe Nachforderungen für den Arbeitgeber. Für ein Taxiunternehmen kann das ganz fix das AUS bedeuten.

Für mich ist das ein Beleg für die planmäßige persönliche Unzuverlässigkeit. Es kann da nur eine Konsequenz geben. Stattdessen Schulterzucken bei unserer Behöre.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von IK » 28.06.2014, 18:39

@ SSF

Ich habe dir doch geantwortet. Hast du nicht gelesen?

:arrow: Hier
SSF hat geschrieben:Von mir wird kein Unternehmer verlangen, das ich 10 Stunden in der Dose verbringe.
Sicher nicht. Bei 10 Stunden Schicht und einer Stunde Pause reden wir von 9 Stunden in der Dose. Meinetwegen von 7 wenn dir das lieber ist. Allerdings mit einer klaren Ansage, wann diese zu machen sind.

Dein Nachtfahrer wird in der Zukunft seinen Dienst um 01:00 beenden und du wirst um 04:30 in der Taxe sein.
Zu dieser Zeit macht das Taxifahren besonders Spaß :wink: :mrgreen:

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Juskwe » 28.06.2014, 19:15

Die Arbeit wird man pünktlich um 01:00 beenden müssen.
Wenn das alle Hansa-Unternehmer ihren Fahrern aufzwingen dann gute Nacht Marie für den Hansa. Bedienfähigkeit ab 1:00 im Keller und tschüss liebe Kunden. Das Geschäft ist ab 1:00 mit nichten tot, es kann durchaus bis 3 gut laufen. Vielleicht weniger Funk, aber an vielen Orten ist durchaus noch etwas los.
In Zukunft wird der liebe Vorstand dann vielleicht weniger versuchen uns Fahrern ins Gewissen reinzuquatschen sondern eher den Unternehmern.
Die sind sowieso manchmal drollig, sabbeln was von "wir haben Bedienschwierigkeiten in den Hauptzeiten" aber immer wenn ich mich doch mal um 17Uhr rausquäle läuft es meistens mau. Vielleicht schaffen es die Genossen ja dann mal ihrem Vorstand und AR auf die Füße zu treten, dass Dieser mal konkret die Zeiten nennt, in denen es Mangel gibt (und vor allem wo) dann bin ich auch bereit mich aufzuraffen und diesen Mangel entgegen zu wirken (und "City" ist keine präzise Angabe). Der Computer dürfte doch super Statistiken auswerfen, diese müssen aber den Fahrern mitgeteilt werden, damit diese darauf reagieren können.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von am » 28.06.2014, 19:36

Juskwe hat geschrieben:dass Dieser mal konkret die Zeiten nennt, in denen es Mangel gibt (und vor allem wo) dann bin ich auch bereit mich aufzuraffen und diesen Mangel entgegen zu wirken (und "City" ist keine präzise Angabe). Der Computer dürfte doch super Statistiken auswerfen, diese müssen aber den Fahrern mitgeteilt werden, damit diese darauf reagieren können.
Bete ich hier auch seit langem auf und runter. Kommt noch nicht ganz an.

Nachfragestatistiken sind aber das, was Unternehmer künfitg brauchen, um ihre Fahrzeuge bedarfsgerecht einzusetzen.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von IK » 28.06.2014, 20:09

Sollte die Nachfrage zwischen 01:00 und 04:30 stark sein, kann man eine Gleichstellung der 311er (die meisten sind Unternehmer) machen. Alles halb so wild. Für solche Zwecke kann man die 311er Schleuse aufmachen.

In diesem Thread geht es aber um die Auswirkung des ML auf die Angestellten.
Diese Auswirkung ist für die AN nicht gut.
Nur das zählt.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Poorboy » 29.06.2014, 06:37

SindSieFrei? hat geschrieben: Deswegen kannst du aber nicht erwarten, das ALLE im Gewerbe auf ML verzichten, so meine Meinung! Und mit den Zuschlägen? Du schriebst gestern, du kannst "pimpen"...was denn nun? :P

GLG
Ik zieht in die Hafencity und zahlt die Miete nicht, einfach weil er es nicht kann :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Guter_Kollege » 29.06.2014, 08:39

IK hat geschrieben:Dein Nachtfahrer wird in der Zukunft seinen Dienst um 01:00 beenden und du wirst um 04:30 in der Taxe sein.
Der Unternehmer in Hamburg aber mit Sicherheit auch anderswo, der bei gutem Geschäft die Taxe um 1 Uhr abstellt, muß mit dem
Klammerbeutel gepudert sein. Ich kenne da speziell im Westen Hamburgs so paar Pappenheimer, die nicht dazu gehören....

Und wo das Geschäft nicht so gut ist, ist es eh angesagt das zu tun, oder dafür zu sorgen, das das Vorher-Geschäft entsprechend lukrativ
und ausgelastet ist. Sollte es nach wilder Spekulation von einigen phobischen Taxiunternehmern dahingehen das Vollzeitarbeitsplätze
abgebaut werden müssen, so geht das zugunsten von mehr Teilzeitarbeitsplätzen. Und ein paar weniger überflüssige Dosen können auch nicht schaden.
Auch gerne ein paar solche, die sich jahrzehntelang im dunkelgrau-legalen Bereich gesundgestoßen haben.

Nur um das auch noch mal wiederholt zu haben.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 29.06.2014, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von PR » 29.06.2014, 12:43

pauline hat geschrieben:@LKRN
Zitat :
In allen Berufen wo ein normaler Monatslohn gezahlt wird......
....steht der Angestellte auf irgendeine Weise unter "Bewachung" .
Selbstverständlich wird wohl kein Fahrer an irgendeinem Posten den ganzen Tag Zeitung lesen. Aber warum sollte er sich den Arx aufreißen, um "ins Geschäft" zu fahren ? Er bekommt doch auch so sein Geld...
DAS sehe ich auch als größeres Problem. Angestellte in anderen Berufen stehen nicht unbedingt unter Überwachung, aber die haben konkrete Aufgaben. Im Laden zB. gib es kein "Abseilen". Entweder wird der Kunde bedient, oder Regale aufgefüllt. Auch ein Handwerker schwingt entweder die Kelle oder die Schaufel rund um die Uhr.

Bei uns ist das etwas anderes. Der Mitarbeiter müsste SELBST entscheiden, ob er das Warten am Posten gegen den Wechsel des Platzes oder aktive Fahrgastsuche eintauscht. Und da ist leider der Weg des geringsten Widerstands oft die Regel. Wenn sogar heute schon bei uns, bei Provisionslohnempfängern (!) der Weg in die City während der Rush-Hour einfach "zu stressig" ist und die lieber am Ständer stehen bleiben. Und das ist KEINE Ausnahme! :twisted:

DAS müssen wir ändern!!

Die Mittel des einzelnen Unternehmers gegen so etwas sind leider begrenzt. Aber ich hätte ne Idee ...
Viel zielführender, für Funkzentralen mit mehreren angeschlossenen Unternehmen und deren MWU´s, und für die Zukunft existentiell enorm wichtig, sind Disponenten! Disponenten, welche nicht nur einfach Fahrten weiter reichen, sondern das komplette zur Verfügung stehende Fahrzeugpotential AKTIV managen. Dazu gehört als Erstes eine genaue Analyse der zur Verfügung stehenden Fahrten und deren Statistik über die unterschiedlichen Wochentage und Jahreszeiten. Des weiteren die aktive Verteilung und (Auf)Stellung selbst der leeren Fahrzeuge, um in jeder Ecke der Stadt immer schnell verfügbare Fahrzeuge zu haben. So müssten zB. Pulks an Flughäfen und Bahnhöfen umgehend aufgelöst werden und über die Stadt verteilt werden. Das bedingt gleichzeitig, zu jeder Tages- und Nachtzeit immer die mindestens notwendige Anzahl an Taxis durch Einsatzpläne sicher zu stellen, die dann dem UNTERNEHMER auferlegt werden. Dazu Rufbereitschaften, Teildienste uä. sollte alles ohne Tabus zur Diskussion stehen dürfen.

Dem einzelnen Unternehmer fehlen dafür in der Regel einfach viel zu viele Daten und Informationen. Er hat keine Statistiken wo er die Nachfrage überprüfen kann, er hat keinen unmittelbaren Zugriff über kurzfristige fürs Gewerbe relevante Veränderung. Selbst Kongresse und Events, die Menge der Teilnehmer, das zu erwartende Fahrtenaufkommen in Abhängigkeit von anderen bestellten Fahrdienste uä., erfahren Unternehmer/Fahrer nur sehr ungenügend. Der kann gar nicht zeitnah, und erst recht nicht optimal auf kurzfristig veränderte Bedingungen reagieren, weil er davon in der Regel nichts erfährt. Die Zentrale ist das sogenannte Überunternehmer wo alle Informationen zusammen laufen, aktuelle und auch statistische Alt-Daten. Sie muss jederzeit EFFIZENT und unternehmerisch gemanagt werden. Die ganze Logistikbranche würde ohne aktive Disposition RUND UM DIE UHR absolut keinen Stich sehen. Ich kenne hier Nachbargemeinden, da macht ein Taxifahrer nicht einen Pups, ohne das die Zentrale davon Kenntnis hat. Und genau DORT müssen wir hin ... :oops:

Dann klappts auch mit den Fahrern .... und auch den 8,50€ für ALLE :mrgreen:
Zuletzt geändert von PR am 29.06.2014, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.

Yes
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Yes » 29.06.2014, 13:45

IK hat geschrieben:Welche Mindestzahlungen meinst du denn?
ML alleine oder ML + Zuschläge?
Ich meinte beides, weil das Gesetz den Unternehmer ja zu beiden Zahlungen verpflichtet.
IK hat geschrieben:Beachte bitte dabei, dass es nicht darum geht, ob der AG die Mindestzahlungen bezahlen will sonder kann!
Wenn ich einem Nachtfahrer wegen dem ML die Nachtzuschläge ab dem 01.01.2015 streichen muss, wird er keinen AG finden, welcher ihm diese gewähren wird. Denn andere AG werden es auch nicht bezahlen können, es sei denn, sie haben keinen FT und fälschen die Arbeitszeiten.
Ein Hansa-Fahrer müsste 2015 auch nur in die HT-Aktuell schauen, um einen Unternehmer zu finden, der ihm den Mindestlohn und die Nachtzuschläge zahlt.

Er erhielte jedenfalls mehr als den Mindestlohn und den gesetzlichen Nachtzuschlag. Selbst, wenn er u. a. die sieben Stunden zwischen 23°° und 6°° Uhr arbeitet, bekäme er über den Mindestlohn und den Nachtzuschlag von 15 % gerade mal eine Bruttoumsatzbeteiligung von rund 39 %, wenn man eine reine Arbeitszeit von acht Stunden, eine 45 minütige Pause in der Nachtzeit und einen Umsatz von 22,- € pro Schichtstunde annimmt. Bei einem in Teilzeit oder in Wechselschicht tätigen Nachtfahrer ergäbe sich eine Umsatzbeteiligung von 38 %. Da finden die Fahrer heute schon besseres.

Bei einer Graupe sieht das anders aus. Dann darf der Fahrer in unrentablen Nachtstunden nicht arbeiten. Solange Du die Graupe nur als "Durchlauferhitzer" benutzt, ist das doch auch eine Investition in die Zukunft und wenn sie sich gar nicht mehr rentiert, musst Du sie eben abschaffen. Das ist wie im wirklichen Leben.

Im übrigen geht es nicht nur darum, ob der Unternehmer die Zuschläge zahlen will oder kann, sondern darum, dass er sie als Arbeitgeber zahlen muss.
Zuletzt geändert von Yes am 29.06.2014, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Guter_Kollege » 29.06.2014, 15:05

PR hat geschrieben:
pauline hat geschrieben:@LKRN
Zitat :
In allen Berufen wo ein normaler Monatslohn gezahlt wird......
....steht der Angestellte auf irgendeine Weise unter "Bewachung" .
.....
Angestellte in anderen Berufen stehen nicht unbedingt unter Überwachung, aber die haben konkrete Aufgaben.
DAS müssen wir ändern!!
Die Mittel des einzelnen Unternehmers gegen so etwas sind leider begrenzt. Aber ich hätte ne Idee ...
Viel zielführender, für Funkzentralen mit mehreren angeschlossenen Unternehmen und deren MWU´s, und für die Zukunft existentiell enorm wichtig, sind Disponenten! Disponenten, welche nicht nur einfach Fahrten weiter reichen, sondern das komplette zur Verfügung stehende Fahrzeugpotential AKTIV managen.
Die Idee ist hingegen NICHT neu, aber nett das Du es auch noch mal in Erinnerung rufst. Muß wohl noch öfters geschehen, wird
sich aber möglicherweise auch bald von alleine durchsetzen.
Im Übrigen ist die Leistungskontrolle auch jetzt schon lange möglich und verbreiteter Standard.
Auch arbeitsrechtlich ist die erwartete Leistung des Arbeitgebers eben mindestens die NormalLeistung und nicht die Nichtleistung, die in rumstehen und Nichtstun besteht.
Das die Umsatzentlohnung dieses Verhältnis etwas komplizierter aussehen läßt soll uns bei der Frage jetzt mal nicht tangieren.
es geht ums Grundprinzip.

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Re:

Beitrag von oldstrolch » 30.06.2014, 09:00

Otto126 hat geschrieben:Ja genau, und die Zentrale kann sich dann damit rumschlagen, die Touren, die reinkommen, los zu werden, wenn die Herrschaften am Baggersee brutzeln...
es ehrt dich das du zugibst schon die badesachen im kofferraum zu haben. ;)
.
spass beiseite otto!...bei dir glaube ich das weniger!.jedoch wird es eine nicht unerhebliche menge an fahrern so machen.... :(
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


hier klickenzum poppen:D

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Beitrag von Otto126 » 30.06.2014, 11:06

oldstrolch hat geschrieben:
Otto126 hat geschrieben:Ja genau, und die Zentrale kann sich dann damit rumschlagen, die Touren, die reinkommen, los zu werden, wenn die Herrschaften am Baggersee brutzeln...
es ehrt dich das du zugibst schon die badesachen im kofferraum zu haben. ;)
.
spass beiseite otto!...bei dir glaube ich das weniger!.jedoch wird es eine nicht unerhebliche menge an fahrern so machen.... :(
Ich habe das aus meiner Perspektive als Zentralist geschrieben, lieber Strolch... 8)
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von pauline » 30.06.2014, 11:45

Guter Kollege schrieb :
Im Übrigen ist die Leistungskontrolle auch jetzt schon lange möglich und verbreiteter Standard.
Oh, fein ! Dann erzähle mal ! Aber bitte keine Vorschläge, die der von dir so geschätzte Datenschutzbeauftragte in den Bereich Datenkriminalität einordnet. Das Datenschutzkorsett ist enger als du denkst !

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Guter_Kollege » 30.06.2014, 12:29

Nun, was ich bezüglich Datenschutzkorsett denke, weist Du nicht. Soviel vorweg.
Und was Leistungskontrolle angeht ist es das normalste von der Welt das ein Arbeitnehmer der auf Dauer
keine Normalleistung erbringt, sondern erheblich darunter liegt, Erklärungsbedarf hat. Selbst unter Provisionslohnbedingungen.
Das geht in der Folge für den Arbeitnehmer bis hin zur Kündigung.

Die Crux ist dabei, das hier im Forum von Arbeitgeberseite immer gerne die Realität auf den Kopf gestellt wird,
indem behauptet wird, unter Festlohnbedingungen, im Gegensatz zur Umsatzentlohnung, würde die <Minderleistung>
zum Standard, erleichtert und gefördert.
Wenn überhaupt, ist es eher umgekehrt!
Wie und mit welchen "Fakten" will man unter Bedingungen des übertragenen Wirtschaftsrisikos, das Umsatzergebnis zum
Gradmesser des persönlichen Versagens eines Arbeitnehmers machen? Beziehungsweise welche gleiche Faktoren wiegen
hier schwerer als unter Festlohnbedingungen?
Weder schuldet der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber ein bestimmtes Umsatzergebnis; In verbreiteten Arbeitsverhältnissen
im Taxigewerbe noch nicht einmal eine bestimmte Arbeitszeit, da oftmals lediglich 'Schichtzeit' vereinbart ist, nicht Arbeitszeit.

Mögliche Ausreden für Minderleistung findet unter Umsatzlohnbedingungen ein viel breitere Basis als unter Festlohn!!!

Dennoch bleibt der Arbeitnehmer hier wie dort eine Normalleistung schuldig. Was Grundlage des Arbeitsvertrages ist und durch
BGB und arbeitsrechtliche Rechtsprechung gedeckt. Der Kollege YES kann bestimmt haufenweise Erklärungen, Paragraphen und
Urteile dazu aus dem Ärmel schütteln.

Die Behauptung 'Festentlohnung fördert die Faulheit' und das Rumsitzen und sei zudem folgenlos für den Lohnkutscher, ist 100 % Polemik und realitätsfern.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von nightrider » 30.06.2014, 13:02

Guter_Kollege hat geschrieben: Die Behauptung 'Festentlohnung fördert die Faulheit' und das Rumsitzen und sei zudem folgenlos für den Lohnkutscher, ist 100 % Polemik und realitätsfern.
Aus meiner beruflichen Vergangenheit kenne ich zig Beispiele dafür, dass Leistungslohn immer effektivere Ergebnisse bringt als Festlohn.
Das beste Beispiel dafür war eine Firma für die ich über 5 Jahre im Vertrieb gearbeitet habe, wir hatten 3 verschiedene Arbeitsmodelle. Angestellte mit Basislohn + Provision, Selbstständige Handelsvertreter ganz ohne jegliche Zuwendungen nur Provision und angestellte Springer die immer den selben Fixlohn bekamen.
Die größten Umsätze brachten die Handelsvertreter, an 2. Stelle die Angestellten mit Basislohn + Provision und am wenigsten brachten die Springer mit Fixlohn. Woran das wohl gelegen hat? ;-)

Auch in anderen Firmen in denen ich tätig war verdienten immer die am besten die am wenigsten Fix hatten. Der Grund ist ganz einfach, wer auf Provision angewiesen ist versucht einfach sein bestes um möglichst viel herauszuholen, umgekehrt, wer so, oder so nicht mehr, oder weniger verdient macht das was er muss, aber keinen Streich mehr.

Wer jetzt behauptet ein Fahrer, Vertreter, oder was auch immer hat keinen, oder nur wenig Einfluss auf seinen Umsatz der geht einfach an der Realität vorbei, nicht umsonst gibt es gravierende kontinuierliche Unterschiede unter Fahrern die gleichzeitig in der selben Stadt unter gleichen Bedingungen fahren. Der Fahrer hat sehr wohl einen nicht unerheblichen Einfluss auf sein Ergebnis und den macht er auch geltend, wenn er weiß wofür und den Willen hat Geld zu verdienen.

Auch unter Selbstständigen gibt es Unternehmer die nie auf einen „grünen Zweig” kommen, die nach 2, 3, 4 Jahren insolvent sind, hauptsächlich weil sie es schlicht nicht hinbekommen ihnen der innere Antrieb und die Selbstdisziplin fehlt, obwohl sie nur verdienen wenn sie gut arbeiten, aber sie tun, oder können es einfach nicht.

Jeder Mensch braucht eine Motivation das muss nicht nur unbedingt Geld sein, aber irgendwas muss ihn zur Leistung anspornen, fehlt der Ansporn macht er nur das Nötigste das ist völlig natürlich und „normal”. Aus dem Grund halte ich auch den ML in der geplanten Form für diesen Job schlicht für kontraproduktiv und nicht Zielführend. Man kann und darf einfach nicht Alles und Jedes über einen Kamm scheren, was für die eine Tätigkeit richtig und gut ist muss nicht zwangsläufig für Jeden Job zutreffen.
Da muss ich einfach nochmal sagen, wer mit variablem Lohn nicht leben kann muss, soll sich einfach was Anderes suchen, Viele können, wollen es sogar, aber mindestens genau so Viele können und wollen es eben nicht und die sollten es bleiben lassen.
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von KlareWorte » 30.06.2014, 13:12

Der vergleich Taxifahrer mit Handelsvertreter verbietet sich.

Der Taxifahrer in HH übernimmt einen erheblichen Anteil des Unternehmersrisiko ohne dafür passend bezahlt zu werden. Handelsverteter müssen regelmäßig Kunden nicht direkt besorgen sondern bekommen diese vom Vertriebspartner gestellt zum Bearbeiten bzw. pot. Kunden werden an den HV verwiesen. HV müssen normalerweise nicht immer wieder neue Kunden anschleppen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von nightrider » 30.06.2014, 13:19

KlareWorte hat geschrieben:Der vergleich Taxifahrer mit Handelsvertreter verbietet sich.

Der Taxifahrer in HH übernimmt einen erheblichen Anteil des Unternehmersrisiko ohne dafür passend bezahlt zu werden. Handelsverteter müssen regelmäßig Kunden nicht direkt besorgen sondern bekommen diese vom Vertriebspartner gestellt zum Bearbeiten bzw. pot. Kunden werden an den HV verwiesen. HV müssen normalerweise nicht immer wieder neue Kunden anschleppen.
Woher kommt diese Weisheit?
In manchen Fällen kann ein neuer HV ein eingearbeitetes Gebiet übernehmen, oder den Kundenstamm „kaufen” (ähnlich wie man eine Konzession kaufen kann). In anderen Fällen hat der HV nur ein Recht auf Kunden die er selbst Akquiriert hat, dann natürlich auch auf Folgeaufträge die der Kunde ohne sein Zutun tätigt, aber er muss sie zuerst werben.

Es gibt „Gebietsschutz”, dann steht ihm Provision auf alle Umsätze zu die aus seinem geographischen Gebiet kommen, oder „Kundenschutz”, dann bekommt er Provision nur von seinen von ihm selbst geworbenen Kunden, beide Varianten sind und waren schon immer möglich.
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von KlareWorte » 30.06.2014, 13:34

Der HV übernimmt nicht das Unternehmerrisiko und der HV hat einen massiv größeren Anteil an Stammkunden. Zudem hat er eine massiv größere Unterstützung für seine Arbeit seitens des Vertriebspartner. Der HV macht Acquise, der Taxifahrer macht Acquise und erbringt zudem noch mit dem Kunden vereinbarte vertragliche Leistung. Die Arbeit ist nicht zu vergleichen. Das ist für mich Schönrednerei des Taxifahrerjobs in Großstädten um von der Unternehmerverantwortung abzulenken.

Achso, ein HV ist regelmäßig Selbstständiger, der sich seine Arbeitszeit frei einteilen kann........ Der HV hat auch Anspruch auf eine Ausgleichszahlung nach Beednigung des Vertragsverhältnisses....... Insofern unterscheiden sich letztlich die Rahmenbedingungen von HV und Taxifahrer doch erheblich, die Provisonszahlungen zu vergleichen verbietet sich daher. Lkw und PKW sind beides Kraftfahrzeuge, jedoch nicht miteinander zu vergleichen.

Und das sage ich als Unternehmer wohlgemerkt.
Zuletzt geändert von KlareWorte am 30.06.2014, 13:46, insgesamt 3-mal geändert.

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