Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
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Merlin
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Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Merlin » 17.06.2014, 08:40

Hallo ,
ich halte dieses Thema mal für ganz wichtig !
Ich bin mit dem wie es jetzt funktioniert ganz und gar zufrieden , ich werde bestimmt nicht super reich dabei aber ich kann gut leben.

Ich würde mich freuen wenn angestellte Taxler oder Unternehmer sich mal hier äußern welche Möglichkeiten wir haben/bekommen um den Mindestlohn umgehen zu können.
Wie ressoner schon geschrieben hatte kann es ja nicht das Ziel sein .... das die " Drehtür " wo die Angestellten über das Arbeitsamt kostenfrei zu Selbständigen mutieren der Standard wird.
Ich möchte mich auch bei Bernd für alles aus der Vergangenheit entschuldigen ohne hier auf die Einzelheiten einzugehen.
Es gab eine Zeit vor dieser Zeit .... auch sehr Dynamisch , ER hat mich immer als sein ( sagen wir mal "nicht Freund " ) betrachtet .... war ja auch so gewesen .... nur die Realität überholt uns.

Ich vermute mal das die Hälfte der "Verlorenen" zu Uber and Co wechselt oder sich privatisiert und wie gehabt fährt.-

EGAL WAS WAR ..... ich erhoffe und wünsche mir von Ressoner das er mir sagt was die Angestellten nun machen sollen ..... es sind viele Tausende die nicht wissen wie es weiter geht. !

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Jim Bo
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Jim Bo » 17.06.2014, 11:14

Die Politik will es so!

Wenn eine Firma Insolvenz anmelden muss, interessiert es niemanden ob und wie man die Firma retten kann und alle Beschäftigten müssen sich nach einem anderen Job umsehen.

Erst heute habe ich wieder im Berliner Kurier gelesen, dass ein Drittel aller Klagen gegen Sanktionen des Hartz IV System zugunsten des Klägers entschieden wurden.

Wenn so unsere Zukunft aussehen soll, Prost Mahlzeit.

eichi
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von eichi » 17.06.2014, 13:58

Komische Fragestellung!
Warum sollten wir hier diskutieren, wie man sinnvollerweise Gesetze umgeht?

Worum geht es denn? Um weniger Verdienst?

Wenn der angest. Fahrer weiter arbeitet wie vorher, also vergleichbare Umsätze
in vergleichbarer Zeit einfährt, warum sollte sich an der Verdiensthöhe was ändern?
Wenn der Chef die stundenbasierte Entlohnung nutzen will, um den Verdienst des
angest. Fahrers zu seinen Gunsten zu verringern, wird sich schon ein Arbeitsrichter
der Sache annehmen. Gut, wenn man dann in der Gewerkschaft ist.

Und besonders gut ist es, wenn man eigene Aufzeichnungen über Umsatz und Arbeitszeit hat.

Und über Mindestlohn wurde schon viel Erhellendes geschrieben.
Wesentlich der Aspekt mit der "Verschiebung des unternehmerischen Risikos auf den Angestellten".
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Thomas-Michael Blinten
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 17.06.2014, 14:47

Merlin hat geschrieben:Hallo ,
ich halte dieses Thema mal für ganz wichtig !
Ich bin mit dem wie es jetzt funktioniert ganz und gar zufrieden , ich werde bestimmt nicht super reich dabei aber ich kann gut leben.

Ich würde mich freuen wenn angestellte Taxler oder Unternehmer sich mal hier äußern welche Möglichkeiten wir haben/bekommen um den Mindestlohn umgehen zu können... !
Verstehe die Frage auch nicht, wenn Du als Angestellter Fahrer ganz zufrieden bist liegt dein Lohn doch wohl über dem angestrebten Mindestsatz von 8,50.
Mit weniger kann niemand wirklich zufrieden sein, das wäre so als wenn ein Hungernder froh darüber ist nicht an den Folgen von Übergewicht leiden zu müssen.
Wenn es diesen Grundlohn gibt, plus einer Bonusbeteiligung an den Umsätzen die über dem nötigen Monatsumsatz liegen, ändert sich weder für Fahrer noch für Unternehmer etwas.
Wenn ein Fahrer nicht die nötigen Umsätze erreicht ist es unwirtschaftlich ihn in Festanstellung zu behalten.
Wir fordern hier seit Jahren eine Anpassung der Wagenzahl an die tatsächliche Nachfrage und sträuben uns heute gegen die Umsetzung derselben ?????

Wer den Job nur zum Zuverdienst macht kann auch als Aushilfe an den tatsächlich guten Tagen fahren und dort das nötige Kleingeld erwirtschaften und verdienen.
Es ist lediglich ein deutliches Umdenken erforderlich :wink:
Zuletzt geändert von Thomas-Michael Blinten am 17.06.2014, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Merlin » 17.06.2014, 15:42

eichi hat geschrieben:Komische Fragestellung!
Warum sollten wir hier diskutieren, wie man sinnvollerweise Gesetze umgeht? ....
Komische Fragen gibt es nicht , höchstens komische Antworten.

In Berlin ticken die Uhren anders und hier wird ganz bestimmt kein Unternehmer 8,50 Euro Mindestlohn zahlen können.
Nun könnte man die Angestellten fragen ob sie weiter arbeiten möchten oder sich eine Wartemarke beim Arbeitsamt holen wollen.
Ich vermute das 98% weiter arbeiten möchten.
Ich verstehe auch das es euch als Rentner sowieso egal ist und man darum auch gelassener ist.
Es gibt auch Regionen in Deutschland wo der Mindestlohn kein Problem ist.
Wenn dann der Mindestlohn kommt und in Berlin die 40% Rentner als Taxifahrer verschwinden wird es für die arbeitende Bevölkerung eventuell auch erträglicher.
Das ist aber kein Grund die Existenzängste Tausender ehrlicher Taxifahrer in Frage zu stellen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von eichi » 17.06.2014, 16:49

In Berlin ticken die Uhren anders
Ich vermute mal stark: ...noch.
Wenn Taxen nicht wirtschaftlich betrieben werden können,
nun... Schleckertaxen braucht kein Mensch.
Hatten wir aber alles schon durchdekliniert.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Freddy_AC » 17.06.2014, 18:42

Also wenn ich angestellter Fahrer wäre und würde wegen ML meinen Job verlieren, würde ich mich unverzüglich in die staatlich verordnete soziale Hängematte legen und vom Schei...papier bis hin zum Besuch im Bordell alles vom Vater Staat kassieren was geht - kriegen wir ja täglich von den ganzen Arbeitsverweigeren in dritter Generation vorgelebt! Wer in diesem unseren Lande arbeiten geht, ist doch sowieso der blöde, also würde ich dann die mir gebotene Chance nützen und mich bis zu meinem Ende durchfüttern lassen! Leider bin ich alleinfahrender EWU und muss bis zu meinem Ende selber für meinen Mindestumsatz sorgen. :twisted:
Wenn 2 Mann in einem Raum sind und 3 gehen raus, muss einer zurückgehen damit keiner mehr drin ist!

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von SindSieFrei? » 17.06.2014, 19:15

Oh, endlich mal ein Mindestlohnthread... :mrgreen: :mrgreen:
Dura lex, sed lex.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Freddy_AC » 17.06.2014, 19:26

das nennt man sommerloch - LOL
Wenn 2 Mann in einem Raum sind und 3 gehen raus, muss einer zurückgehen damit keiner mehr drin ist!

Guter_Kollege
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Guter_Kollege » 17.06.2014, 19:49

eichi hat geschrieben:Wenn der angest. Fahrer weiter arbeitet wie vorher, also vergleichbare Umsätze
in vergleichbarer Zeit einfährt, warum sollte sich an der Verdiensthöhe was ändern?
Wenn der Chef die stundenbasierte Entlohnung nutzen will, um den Verdienst des
angest. Fahrers zu seinen Gunsten zu verringern, wird sich schon ein Arbeitsrichter
der Sache annehmen.
Da muß ich Dir traurigerweise sagen, dass das nicht einfach wird.
Beziehungsweise ist das wirklich problematisch, und auch für einen Arbeitsrichter nicht ganz ohne.
Denn der wird sich weniger mit der Höhe des tatsächlichen Lohns als solchen befassen, sofern er nicht sittenwidrig ist,
und wie weit die Grenzen da sind weist Du selber; Vielmehr prüft er wie der Lohn zustande kommt und wie er sich
zusammensetzt.
2 Probleme hat er dabei zu lösen (ohne jetzt fachjuristische Ausdrücke zu bemühen):
1) Wie und woraus setzt sich die neue Lohnfindung zusammen (Orientierungsmaßstab ML und das was üblicherweise
im Gewerbe eines Gebietes verdient wird; Was verdienen vergleichbare Kollegen im Betrieb u.s.w.)
2) was ist Gegenstand der bisherigen Verdienstgrundlage, was gibt der Arbeitsvertrag her und was wurde in der Regel verdient.

Da es auf der Hand liegt das bei Letzterem auch nur vom Schnitt ausgegangen werden kann und nicht etwa nur vom Verdienst einer
einzelnen Schicht, einer Woche, eines Monats, ist Streit schon mal angelegt. Zumal
1) die Bedingungen zu denen ein Fahrer fährt (Qualität des Wagens, mit oder ohne Funk, besserer oder schlechterer Funk, Zeiten etc.)
recht unterschiedlich sein können, sogar im selben Betrieb: Das wirft die Frage nach wirklicher Gleichbehandlung auf (gleicher Lohn
für gleiche Arbeit).
2) noch lange nicht klar wie welche Lohnbestandteile der künftige Lohn enthalten soll und welche obenauf kommen.

Zuersteinmal wird man dem Arbeitsrichter erklären müssen was ein Taxifahrer-Umsatzlohn überhaupt ist.
Ich befürchte viele Arbeitsrichter haben sich die sache bislang immer zu einfach gemacht und noch nie wirklich in die
Materie gekniet. Macht ja auch Arbeit.

Fazit: Wie soll das Ganze gerecht und fair in neue Entgeltgrundlage transponiert werden.

Als Grundlage zur Berechnung kann erstens nur der bisherige Jahresverdienst gelten NICHT der von 3 Monaten!
Grade Taxigewerbe ist häufig Saisongeschäft. Februar ist nicht wie Sommeranfang und Ferienbeginn-/ende und
Sommerferienzeit ist nicht wie Weihnachtszeit. Muß ich hier keinem erzählen. Ein 3-Monatszyklus spiegelt nicht den realen
Durchschnittsverdienst eines Jahres wieder. Da muß man dringend darauf pochen!

Wenn der Arbeitgeber künftige Belastungen durch Lohnrigiditäten vermeiden möchte und trotzdem einen leistungsgerechten
Lohn zahlen auf den der Arbeitnehmer durch Leistung nachvollziehbar Einfluß hat, dann muß man unter Zeitlohnbedingungen
Elemente finden die die Wirtschaftlichkeit erhöhen, Erschwernisse entlöhnen, Zeiteinsatz belohnen, Gratifikationen und Sonderzahlungen
vom Betriebsergebnis abhängig machen. Spielräume gibt es hier genug.

Dies nur mal grober Umriss.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 17.06.2014, 19:54, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Merlin » 17.06.2014, 20:33

In Berlin wird es bei zZ. ca.7500 Taxen auch dementsprechend viele Taxifahrer geben die es betrifft.
Das kann man auch nicht einfach mit dem Hinweis auf die "Schleckerfrauen" abtun.
Es bringt auch den Angestellten recht wenig wenn ehemalige Taxifahrer oder Unternehmer sich hier als erstes über die Zukunftsängste tausender Taxifahrer lustig machen. Ich kann nicht nachvollziehen was das mit einem "Sommerloch" zutun hat.
Ja , es gibt zum Thema schon Einiges hier zu lesen, aber nur weil es in jedes Thema hinein gebracht wird.
Hier sollten Möglichkeiten und Veränderungen für die Angestellten diskutiert werden.
Das einfachste wäre sich vom Arbeitsamt den Unternehmerschein, finanzieren zu lassen und als EWU weiter zu arbeiten.

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Jim Bo
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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Jim Bo » 17.06.2014, 21:13

Zu den Beiträgen von Merlin möchte ich mal bekräftigen:

Wenn hier schon ein Nachtfahrer in Berlin Ängste um seinen Arbeitsplatz hat, dann könnt ihr euch ja ausmalen, welche Ängste es bei Tagfahrern gibt. Ich bin nicht der Einzige.

Omas, die unter 10 Euro mit dem Taxi fahren, sind die Regel. Wartezeiten an Taxihalten trotz Position 1 von unter 30 Minuten nahezu ausgeschlossen. Reibungslos stelle ich mir anders vor. Berlin hat eine Tariferhöhung beantragt gehabt und diese auch am 19. Februar 2014 bekommen. Grundgebühr von 3,20 Euro auf 3,40 Euro, die ersten 7 Kilometer für 1,79 Euro statt 1,65. Bedeutet, wenn ein Kunde mehr als 7 Kilometer verfährt, bezahlt er lediglich 1,20 Euro mehr MAXIMAL! Die letzte Tariferhöhung gab es 5 Jahre davor. Entschuldigung, aber mit dem Tarif kann man es nicht auf 8,50 Euro die Stunde bringen. Glaubt ihr mir? Vermutlich nicht. Interessiert euch das Berliner Dilemma? Vermutlich auch nicht. Und warum? Vermutlich weil ihr diese Art von Problemen nicht kennt. Ich gönne es euch. Das ist aber kein Grund, dieses ernste Thema ins Lächerliche zu ziehen, denn das ist definitiv kein Sommerloch.

Demnächst steht bei mir die P - Schein - Verlängerung an, die ich machen werde, weil ich nicht weiß, was ab nächstes Jahr wirklich auf mich zukommt. Wenn ich das absolut wüsste, würde ich mir überlegen, ob ich für die Verlängerung Geld ausgebe oder ob es Sinn macht darauf zu verzichten. Dann stellt sich aber die nächste Frage, was man stattdessen macht.

Jedes Lebewesen hat ein Recht auf Existenz. Alles andere ist braunes Gedankengut.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von ilkoep » 17.06.2014, 21:33

Merlin hat geschrieben: ..... ich erhoffe und wünsche mir von Ressoner das er mir sagt was die Angestellten nun machen sollen .....
Kann ich dir auch sagen: einfach mal versuchen zu den Stosszeiten deine Arbeitskraft anzubieten und nicht ab 04:00 in Alt-Blankenburg auf die VB um 07:30 zu warten. Verstecken hinterm Baum in Alt-Schmöckwitz oder an der Paradieshalte ab 12:00 (ach ne, die heisst ja jetzt anders) ist ebenfalls kontraproduktiv.

Ost-West-Ausgleich: Krumme Lanke, Ladius.

Diese Larmoryanz der ewig rückkehrenden Halteplatzschnarcher ist unerträglich. Sammelt Pfandflaschen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Jim Bo » 17.06.2014, 21:51

Merlin hat geschrieben: Das einfachste wäre sich vom Arbeitsamt den Unternehmerschein, finanzieren zu lassen und als EWU weiter zu arbeiten.
So einfach ist das nicht, kannst ja bonscott fragen, wenn du ihn das nächste Mal siehst.

Als Unternehmer wirst du dich privat versichern müssen. Fällst du krankheitsbedingt aus, z.B. Knochenbruch am rechten Fuß, wo man dir das Autofahren verbietet, dann hast du Umsatzverlust, Trinkgeldverlust und zahlst für jeden Arztbesuch zwischen 100 und 500 Euro. Das kann dich genauso gut die Existenz kosten.

Unternehmer ist für mich keine Option.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von IK » 17.06.2014, 22:19

@ Merlin

Leider als ML-Zweifler hast du hier schweren Stand, weil einige satte Fahrer einer gutfunktionierenden Zentrale sich über Schwache und deren kommenden Schicksal (Kündigung) lustig machen. Das ist bedauerlich, aber es ist so. Lass dich davon nicht entmutigen.

Was kann man gegen den ML tun?

Ein ML ist leider wie HIV. Es lässt sich nur mit einem Medikamenten-Cocktail bekämpfen. Mögliche Zutaten diesen CocktIls sind:
  1. Eventuelle Vereinbarung mit der Gewerkschaft. Dafür muss BZP die Satzung ändern. Nach dem ersten Scheitern bereitet man den zweiten Anlauf
  2. Erhebliche Tarifanhebung durch die Kommunen. Dieser Schritt ist wahrscheinlich, weil arbeitslose Taxifahrer kosten die Kommunen viel mehr als höhere Taxitarife.
  3. Ausdehnung der Pausenzeiten. Das beste Beispiel ist Hamburg. Das Rumstehen am Flieger darf als Pause unter Beachtung gewisser Regeln gewertet werden. Je mehr Pause, desto einfacher ist ML zu zahlen
  4. Die Arbeitsbereitschaft (Rumstehen am Posten) wird man wahrscheinlich geringer entlohnen dürfen. Dieses muss dann im Arbeitsvertrag vereinbart werden. Die Arbeitsbereitschaft muss mit mindestens 50% der Vollarbeit entlohnt werden. Bei 8,50 € sind das 4,25. Diese Möglichkeit verbietet Entwurf des Gesetzes an keiner Stelle. Damit ist der Weg für eine Vereinbarung zwischen den AN und den AG (noch) frei.
  5. als letzte Möglichkeit bleibt Schummeln. Wer bereit ist zu schummeln um seinen Arbeitsplatz zu retten, der tut was illegales und heldenhaftes zugleich. Einen hungrigen Menschen verurteilt man nicht, wenn er einen Brot klaut um seinen Hunger zu stillen. Genauso sollte man verfahren den Menschen gegenüber, welche ihren Arbeitsplatz verteidigen wollen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von ilkoep » 17.06.2014, 22:44

IK hat geschrieben: [*]Die Arbeitsbereitschaft (Rumstehen am Posten) wird man wahrscheinlich geringer entlohnen dürfen. Dieses muss dann im Arbeitsvertrag vereinbart werden. Die Arbeitsbereitschaft muss mit mindestens 50% der Vollarbeit entlohnt werden. Bei 8,50 € sind das 4,25. Diese Möglichkeit verbietet Entwurf des Gesetzes an keiner Stelle. Damit ist der Weg für eine Vereinbarung zwischen den AN und den AG (noch) frei.
Sorry, das ist Bullshit. Bereitschaftszeit ist immer Arbeitszeit. Frag mal die Ärzte, aber nicht die welche angeblich Musik machen. Minimumpause ist 15 Minuten, und bewegt sich die Karre nur 10 cm, GPS, fängt die Chose neu zu laufen an, wie die Karenzminute.

LKW-Fahrer können ganze Arien davon singen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Merlin » 17.06.2014, 22:56

Hallo ik ,

Punkt 4 klingt gut ..... , sollte man sich mal mit näher beschäftigen.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von ilkoep » 17.06.2014, 23:18

Merlin hat geschrieben: Das einfachste wäre sich vom Arbeitsamt den Unternehmerschein, finanzieren zu lassen und als EWU weiter zu arbeiten.
Nun brauchste nur noch einen der für dich lernt und die Prüfung für dich ablegt.

Wozu brauchst du bei deinem Minimalunsatz einen Unternehmerschein?

Du schaffst es als Fahrer nicht einen anständigen Umsatz einzufahren und meinst als Unternehmer läuft es besser? Tööööröööh.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von Guter_Kollege » 18.06.2014, 00:52

Jim Bo hat geschrieben:Jedes Lebewesen hat ein Recht auf Existenz. Alles andere ist braunes Gedankengut.
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Merkwürdiger Gedankengang.
Zu "Recht auf Existenz" fällt mir auch nur ein 'wieso Recht'?
Du bist halt da. Und möchtest bleiben. Mehr ist da nicht.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 18.06.2014, 00:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Angestellter und Mindestlohn,was nun ?

Beitrag von alsterblick » 18.06.2014, 01:46

"Recht auf Existenz"
Denke, Hartz 4 erfüllt das bereits. :roll:
Mal sehen, ob Gunnar aus reiner Menschlichkeit in der Hafencity auf Hartz 4 bleiben kann. :mrgreen:
Sonst müssten die Risiko_Investoen sich ihm weiterhin aus reiner Nettigkeit annehmen.
Könnte ein langes Champagner_Engagement werden, er ist ja gerade erst ca 30J oder so. :shock:
Und vor allem trinkt er das Zeugs wohl kaum alleine. :o
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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