Neulich hatte ich mal einen interessanten Spruch aufgeschnappt:
Eher wird Fukushima wieder bewohnbar, bevor Griechenland seine Schulden zurückbezahlt hat.
Wattwurm hat geschrieben: ... trotzdem bin ich wütend über die Unfähigkeit der Politiker im schönen Hellas!
Es ist ja schon mehr als nur Unfähigkeit. Griechische Politiker haben von Anfang an die Europäische Gemeinschaft betrogen, indem sie Bilanzen gefälscht haben. Nur durch diesen Betrug konnte Griechenland die Aufnahme in die gemeinsame Währung erreichen.
Das wiederum hatte zur Folge, dass sie endlich mal Unsummen von Geld zu einem Minimalzinssatz leihen konnten. Summen, die man niemals würde zurückzahlen können, was sich jeder Hauptschülern leicht ausrechnen konnte. Unklar ist bis heute, wohin diese Milliardengelder geflossen sind, auch wenn man es schon ahnt.
Leider muss man auch der deutschen Regierung und allen anderen Nettozahlern der EU eine Beihilfe zu diesem Milliardenbetrug anlasten, zumindest eine Strafvereitelung. Denn dieser Betrug wurde ja nicht erst letztes Jahr aufgedeckt, sondern ein paar Jahre zuvor. Aber damals wurden ja munter weitere Kredite an GR vergeben, anstatt die Notbremse zu ziehen. D.h. die verantwortlichen griechischen Politiker vor Gericht zu stellen und einsperren zu lassen (so wie man es mit jedem Buchhalter macht, der schon deutlich weniger Geld veruntreut).
Statt dessen, haben unsere Politiker die kriminellen Machenschaften akzeptiert und sich zum Mittäter gemacht. Bis heute wurde niemand der Verantwortlichen angezeigt.
Bertolt Brecht hat in seinem Zitat stark untertrieben, als er sagte:
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank"
Den Völkern der EU wird eine Währungsunion vorgelogen, die es niemals gab. Es ist bestenfalls eine Haftungsunion, in dem die wenigen Nettozahler für die Schulden anderer Länder haften müssen, obwohl genau dies in den EU-Verträgen ausgeschlossen wurde.
Dafür zahlen wir pro Liter Sprit 1 Euro Steuern, müssen bis 70 arbeiten, um anschließend eine Harz4-Rente zu bekommen, und unsere verantwortlichen Politiker genehmigen sich mal eben einträchtig 600 Euro Diätenerhöhung. Der Ministereid ist Makulatur. Um bei Brecht zu bleiben:
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Das trifft auch ganz besonders auf Ackermann zu, der als Bankchef einem bonitätsmäßig ungeeigneten Schuldner Geld lieh. Wohlwissend, dass der dummen deutschen Politiker über Bürgschaften den deutschen Steuerzahldeutsche dafür irgendwann bluten lassen werden.
Die Palette der Gesetzesbrüche in der EU reicht von der Bilanzfälschung über Kreditbetrug bis hin zur Insolvenzverschleppung, genau das passiert nämlich gerade.
Zum Ausstieg der Griechen aus der Währungsunion als Lösung will ich zum dritten Mal Brecht zitieren:
"Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war".
Eine geordnete Insolvenz mit Rückkehr zur Drachme ist das einzige Mittel, das Griechenland noch retten kann. Griechenland konnte vor der gemeinsamen Währung zig Jahre lang sehr gut mit hoher Inflation der hohen Staatsverschuldung begegnen.
Für Griechenland wäre es ein Ende mit Schrecken, und auch ein Ende des Schreckens. Dazu braucht es jedoch mutige Politiker, die nicht nur bis zur nächsten Diätenerhöhung denken können.
Ich fürchte, dass wir weiterhin mit dem Schrecken ohne Ende leben werden müssen. Der Euro war von Anfang an eine Totgeburt und das Siechtum kann noch eine ganze Weile dauern (solange es Käufer von Staatsanleihen gibt), bevor der Euro von einer Hyperinflation mit anschließendem Währungsschnitt beerdigt wird.