Taxifahrer fährt nach Unfall davon

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
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gringo
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Taxifahrer fährt nach Unfall davon

Beitrag von gringo » 30.01.2008, 01:34

Ein Taxifahrer war gestern um 7.30 Uhr in einen Unfall verwickelt, fuhr aber weiter. Er war mit einem 14-jährigen Schüler aus Neukirchen-Vluyn zusammengeprallt..........

mehr........

Quelle: RP Online 29.01.2008
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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DD 211
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Beitrag von DD 211 » 30.01.2008, 04:25

Was soll diese Meldung? Aus dieser schmalen Meldung geht weder hervor ob der Junge verletzt ist, noch was der Junge dem Taxifahrer gesagt hat, nachdem der Taxifahrer sich nach ihm erkundigt hat. Die Meldung lässt auch keine Rückschlüsse auf die schwere des Unfalls zu. Meiner Meinung nach ist es nur wieder billiger blutlefzender Katastrophenjournalismus!!! Wahrscheinlich ist nix passiert und der Bengel will jetzt im nachhinein noch ein neues Fahrrad haben. Weil Radfahrer ja scheinbar immer Recht haben. :twisted:
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einfach-pingu
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Beitrag von einfach-pingu » 30.01.2008, 11:13

Unfallflucht ist Unfallflucht, unabhängig von der Schwere einer Verletzung.
Eigentlich.

Aber wann ist denn das am Geschehen bleiben müssen abgegolten? Man ruft ja nicht bei jedem Unfall die Polizei dazu.

Ich stelle mir halt vor, ich erwische einen Radfahrer. Tsja. Dann seig ich erst mal aus, helf ihm auf die Beine, bin froh dass er in Ordnung ist. Wenn derjenige, wie so manchmal, plötzlich aus dem Dunkle von der falschen Seite aufgetaucht ist, würde ich dann wahrscheinlich noch ein bißchen anbrüllen :roll: Aber...na, wenn sonst nichts ist, würde ich doch wegfahren. Auf was sollte ich in der Situation denn noch warten?
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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 30.01.2008, 12:04

Ich hab' mal einem Jungen, der ohne Zutun Dritter mit dem Rad in einen Graben gefallen war, heraus geholfen, ihn sicher auf den nächsten Fußweg gebracht und ... war danach als Unfallflüchtiger ein ganzes Wochenende in der Fahndung, weil die Anwohner eine Minute zu spät aus dem Fenster gesehen hatten. Sie sahen mich nur wegfahren, nicht aber helfen!
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

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minol
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Beitrag von minol » 30.01.2008, 12:24

Otto's Geschichte zeigt, wie "Wahrheiten" entstehen...

Ansonsten: Es ist doch so, daß beim leichten Unfall alle im ersten Moment froh sind,
wenn nichts schlimmes passiert zu sein scheint. Was aber, wenn sich anschließend
doch Beschwerden oder Schäden zeigen? Bei einem Volljährigen - so würde ich intuitiv
sagen - mag es reichen, die Adressen auszutauschen. Sobald es aber um
Minderjährige, Versicherungen oder möglicherweise folgende Gerichtsverhandlungen
geht, ist es sinnvoller, die Polizei zu holen. Bei Minderjährigen deswegen, weil die Eltern
das letzte Wort haben und sie die Angelegenheiten gewöhnlich etwas anders sehen als
ihre Schützlinge! Wenn man nicht weiß, ob jemand volljährig ist: fragen!

der Clown
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Beitrag von der Clown » 30.01.2008, 14:25

http://www.presseportal.de/polizeipress ... taxifahrer

Hieraus geht hervor, daß der Radfahrer sich verletzt hat. Daher muß nach meiner Kenntnis die Polizei gerufen werden. Ob man auch kleine und auch kleinste Verletzungen zur Anzeige bringen mußhängt eventuell auch mit der Frage zusammen, wie der Taxifahrer mögliche innere Verletzungen, Gehirnerschütterung oder einen Schockzustand ausschließen konnte.

einfach-pingu
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Beitrag von einfach-pingu » 30.01.2008, 15:47

der Clown hat geschrieben:Ob man auch kleine und auch kleinste Verletzungen zur Anzeige bringen mußhängt eventuell auch mit der Frage zusammen, wie der Taxifahrer mögliche innere Verletzungen, Gehirnerschütterung oder einen Schockzustand ausschließen konnte.
Glaube ich nicht. Eine Unfallflucht ist doch unabhängig von Art oder Schwerde der Verletzung. Auch wenn ich natürlich, rein moralisch betrachtet, einen großen Unterschied sehe, zwischen einem Verletzten und einem der fit ist.
Aber wenn der Junge doch versichert hat, es ginge ihm gut?
Klar, zur eigenen Sicherheit sollte man dann die Polizei rufen. Die sind bestimmt begeistert, wenn sie zu jedem Bagatellunfakk gerufen werden.

Zumindest vermitteln die Artikel nicht den Eindruck, der Fahrer sei einfach abgehauen
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Driver295
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Beitrag von Driver295 » 30.01.2008, 16:08

Jedes mal die selben Diskussionen, der Taxifahrer hat Unfall flucht begangen.
Das steht doch ganz klar in dem Polizeibericht drinne.
Der Taxifahrer erkundigte sich nach dem Befinden des Schülers, entfernte sich dann aber in Richtung Terniepenweg.
Er entfernte sich ohne die Polizei zu informieren.
Und das ist nun mal Unfallflucht.
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.
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DD 211
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Beitrag von DD 211 » 30.01.2008, 17:06

Wenn keine Personenschäden vorliegen, muss die Polizei überhaupt nicht verständigt werden. Es gibt sogar Länder, da kommt die Polizei überhaupt nicht zu Bagatellunfällen. Mir ging es in meiner Wutentbrannten Rede auch nicht um den Unfall an sich, sondern um die schlampige Art der Berichterstattunng und der Darstellung der immer ach so schlimmen Taxifahrer.
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einfach-pingu
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Beitrag von einfach-pingu » 30.01.2008, 19:26

Wie üblich wissen wir ja wieder mal nicht genug über den Fall.
z.B. wem ist wann eingefallen, dass es da was zu verfolgen gibt?

Ich stelle mir hat vor, ich wäre der Radfahrer: auf der falschen Seite gefahren, darum nicht gesehen worden und rrrumms- Leichtverletzt (was genau heißt das?)
Der Autofahrer fragt bei mir nach, ob alles o.k. ist. Nach abtasten und einmal durchschütteln bejahe ich dies. Und bin froh, dass ich davon gekommen bin und der Fahrer mich nicht zur Schnecke macht.
Nun, ich bin 14 Jahre alt.
mehrere Möglichkeiten: ich sag zu Hause gar nichst, schließlich hat Mama 378 erklärt, dass ich NICHT auf der falschen Seite fahren soll.
Oder: Ich erzähle es- aber ein wenig anders. Den Teil mit der falschen Straßenseite lass ich weg. (Aber der Hergang ist ja bekannt, fällt also aus)
Oder: meine Eltern sind findige Rechtverdreher und wissen, der Autofahrer bekommt meist eine Mitschuld, erst Recht bei Kindern.

Aber, das Gesetz sagt:
§ 142 StGB

(1) Ein Unfallbeteiligter, der sich nach einem Unfall im Straßenverkehr vom Unfallort entfernt, bevor er

1. zugunsten der anderen Unfallbeteiligten und der Geschädigten die Feststellung seiner Person, seines Fahrzeugs und der Art seiner Beteiligung durch seine Anwesenheit und durch die Angabe, daß er an dem Unfall beteiligt ist, ermöglicht hat oder
2. eine nach den Umständen angemessene Zeit gewartet hat, ohne daß jemand bereit war, die Feststellungen zu treffen,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wir wissen ja nicht wirklich, ob der Fahrer die "Feststellung seiner Person" ermöglicht hat. Aber wir wissen doch zumindest, dass er nicht gezielt versucht hat, was zu vertuschen.
Er hat sich ja immerhin nach dem Befinden erkundigt.

Wenn man das ganz eng auslegt, hab ich schon ziemlich oft Unfallflucht begangen.

- Mir fährt jemand hinten drauf. Ich guck kurz, nichts zu sehen, ich sag, dass alles o.k. ist. Fertig
- ich fahre in eine feindliches Fahrzeug :? Nichts zu sehen. Ich mache den Fahrzeugeigner ausfindig. Der guckt kurz und sagt "da ist ja nichts, fahren sie mal ruhig weiter"
- Ich werde Zeuge, wie jemand mit seinem Rad fällt. Ich helfe der alten Dame auf, lasse mir versichern, dass sie in Ordnung ist und fahre dann weiter

Soll ich mich stellen??


Als Teenie hab ich mal einem Bus die Vorfahrt genommen. Nur leicht die Ecke vom Bus erwischt und im Gestrüpp gelandet. Bustür geht auf, Busfahrer fragt kurz, ob ich o.k. bin, macht mich dann zur Schnecke. Und fährt ab.
Im Leben käme ich nicht auf die Idee, dem Busfahrer da Unfallflucht vorzuwerfen.


Ich habe die Geschichte so verstanden, dass der Fahrer sich versichert hat, dass es dem Jungen gut geht. Und dann weitergefahren ist.
Und wäre das eine Mami auf dem Weg zum EInkaufen gewesen statt 'nem Taxler würde das keinen interessieren
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DD 211
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Beitrag von DD 211 » 31.01.2008, 03:26

einfach-pingu hat geschrieben:Ich habe die Geschichte so verstanden, dass der Fahrer sich versichert hat, dass es dem Jungen gut geht. Und dann weitergefahren ist.
Und wäre das eine Mami auf dem Weg zum EInkaufen gewesen statt 'nem Taxler würde das keinen interessieren
Und genau das wollte ich damit sagen...
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Beitrag von der Clown » 31.01.2008, 12:13

einfach-pingu hat geschrieben:Wie üblich wissen wir ja wieder mal nicht genug über den Fall.

...Und wäre das eine Mami auf dem Weg zum EInkaufen gewesen statt 'nem Taxler würde das keinen interessieren
Bevor es wieder zu einer Endlosdiskussion kommt. Fragen zum genauen Sachverhalt http://www1.polizei-nrw.de/wesel/Start/

Kritik bezüglich der mangelhaften Berichterstattung, was ja allgemein auch nichts neues ist, http://www.rp-online.de/public/article/ ... uyn/526499

Dort gibt es jeweils die Möglichkeit den Kontakt herzustellen.

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