7% Mehrwertsteuer-Satz in Frage gestellt

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 12.11.2007, 13:46

pl hat geschrieben:
warum sollte man nicht den ermäßigten Steuersatz für manche Produkte in Frage stellen?
Keine Frage, daß das bereinigt gehört.
Am Ende wird aber nicht Bereinigung, sondern Erhöhung im Vordergrund stehen.
Es kann aber kaum die gleiche Regierung den 7%-Satz schleifen, die eben diesen Satz als "Argument" gebraucht hat, als sie Ausreden für die Höhe des neuen normalen Satzes gesucht hat.
pl hat geschrieben:
so ist die MWSt-Erhöhung nichts als Abzocke.
Ist sie sowieso.
Irgendwoher müssen sie ja das Geld nehmen, das sie an die "Bedürftigen" verteilen.
Sollte ich eines Tages mal arbeitslos und später Rentner werden, wird nichts aus der MWSt bezahlt, sondern aus meinen jahrzehntelang entrichteten Beiträgen.
pl hat geschrieben:Optimisten würden sagen, sowas gefährdet die Konjunktur.
Pessimisten würden sagen, nu und? die ist eh im Eimer.
--pl.
Die Konjunktur ist nur für denjenigen im Eimer, der nicht begreift, dass das Wirtschaftsgeschehen ein ewiges Auf und Ab ist.

Deswegen ist es nur logisch, dass auf eine Phase der Haushaltskonsolidierung, die mit erheblichen sozialen Grausamkeiten erkauft worden ist, eine Gegenbewegung erfolgt.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von pl » 12.11.2007, 14:03

Diese Darstellung des "Systems" ist weit verbreitet, rührt aber, nach meiner Meinung, einiges durcheinander.

Das eigentliche Problem am Geld ist, daß die Eigenschaften, die "man" von ihm erwartet, schlicht nicht existieren.
Die Wurzel dieser unmöglichenm Erwartung ist der Irrglaube, es gäbe so etwas wie einen absoluten Wert. Ein absoluter Wert existiert aber nur in der Phantasie.
Deshalb ist Geld mit der gewünschten Eigenschaften schlichtweg nicht möglich.

Was Prof. H.J. Krysmanski beschreibt, ist etwas, das man auf allen Ebenen findet und deshalb wohl jedem wohlbekannt ist, nämlich die Bildung von Netzwerken (weniger neutral formuliert: Seilschaften), durchdrungen von hoher krimineller Energie.
Das "Geldsystem" ist lediglich ein Werkzeug und somit Mittel, nicht aber Ursache der dort verübten Kriminalität.

Die unvermeidliche extreme Abstraktheit von Geld ist dabei äußerst hilfreich, weil kaum ein Mensch wirklich durchschaut, wie das funktioniert.

Geld ist nicht materiell, es ist bloße Imformation.
Wer etwa einen Goldstandard (wieder) einführen will, installiert entweder einen untauglichen Sensor in ein Regelsystem oder schafft Geld einfach ab. Die relative Untauglichkeit der bestehenden Sensoren ändert daran nichts.

--pl.

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Beitrag von pl » 12.11.2007, 14:05

Sollte ich eines Tages mal arbeitslos und später Rentner werden, wird nichts aus der MWSt bezahlt, sondern aus meinen jahrzehntelang entrichteten Beiträgen.
Und wovon träumst du nachts?
Die sind doch längst verballert.

--pl

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Beitrag von pl » 12.11.2007, 14:31

Nachtrag:

Um in der Regelungstechnik zu bleiben: es scheinen mir gar nicht so sehr die Sensoren untauglich, vielmehr scheint mir eine fehlerhafte Störgrößenaufschaltung vorzuliegen.
Anders gesagt: da kühlen welche den Temperaturfühler, damit sie's wärmer haben.

Ist deshalb das Heizungssystem fehlerhaft?
Läßt sich das Kühlen des Temperaturfühlers unmöglich machen?
Dann setzen sie woanders an.

--pl.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 13.11.2007, 07:54

Den ermäßigten steuersatz wird man im ÖPNV, und das taxigewerbe gehört mit zum ÖPNV, kaum antasten! Das wäre auch politisch nicht gewollt, denn man will den ÖPNV ja stärken und nicht schwächen. Wird der ermäßigte steuersatz im ÖPNV gestrichen, steigen auf breiter front die fahrpreise. Mit einer streichung des ermäßigten steuersatzes würde man die leute aus bus, bahn und taxi verjagen und sie wieder ins eigene auto drängen.

Eine streichung des ermäßigten steuersatzes im ÖPNV ergäbe weder politisch noch ökologisch einen sinn. Handelt aber die politik wider aller vernunft und streicht im ÖPNV den ermäßigten steuersatz, bedeutet das für viele taxi-und busunternehmer das aus.Damit würde man der branche den todesstoß versetzen!

Powerdriver

Beitrag von Powerdriver » 13.11.2007, 08:26

Wattwurm hat geschrieben: Handelt aber die politik wider aller vernunft und streicht im ÖPNV den ermäßigten steuersatz, bedeutet das für viele taxi-und busunternehmer das aus.Damit würde man der branche den todesstoß versetzen!
...ausser den Mietwagen.
Gesetzesbrechern Tür und Tor zu öffnen, wäre wohl der falsche Weg... :twisted:

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Beitrag von Martin B. » 13.11.2007, 19:53

Also mal keine Panik. In einigen Fälle ist eine Überprüfung wirklich notwendig. Was uns betrifft, werden wir uns wohl darauf einstellen müssen, dass in relativ wenigen Jahren mit einem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 10 Prozent zu rechnen ist. Das wird von der EU seit längerem angepeilt. In vielen Ländern liegt er da schon. Was bei der Harmonisierung aber nicht berücksichtigt wird, ist, dass in einigen Ländern mit hohen Umsatzsteuersätzen Sozialleistungen aus dem Steueraufkommen finanziert werden. Steuererhöhungen müssten hier also durch den Abbau von Beiträgen zur Sozialversicherung kompensiert werden. Hier zieht uns unsere liebe Bundesregierung aber mal wieder über den Tisch.
Martin Berndt

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Beitrag von Wattwurm » 16.11.2007, 10:22

Für schnittblumen kann man den ermäßigten steuersatz gerne abschaffen ebenso für die BILD....!

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Hundskugel
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Beitrag von Hundskugel » 16.11.2007, 19:38


einfach-pingu
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Beitrag von einfach-pingu » 17.11.2007, 02:27

Auch für Skilifte gilt jetzt der ermäßigte Satz.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht

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wolli
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Beitrag von wolli » 17.11.2007, 03:57

einfach-pingu hat geschrieben:Auch für Skilifte gilt jetzt der ermäßigte Satz.
du hast ja wirklich immer nur das eine* im kopf! :shock: :P

(*wie breche ich mir am besten den hals?)
hast du grün-weiss-rot in sicht, ruder mittschiffs, augen dicht!

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Beitrag von pl » 17.11.2007, 14:40

Tja, hundskugel, diese Welt wird von Gangstern beherrscht.
Das war immer so, und das bleibt wohl auch immer so.

--pl.

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Beitrag von einfach-pingu » 18.11.2007, 01:30

wolli Ich kann ja gar nicht Skifahren
(nur Snowboard :D aber nur ein bißchen)

War mir nur aufgefallen. Wo doch die Begründung für den ermäßigten Satz war, dass es um Dinge gibt, die man aben zum Leben braucht (Darum ist doch angeblich das Leitungswasser ermäßigt, Prickelwasser nicht. Und die Maultiere...)
Humor ist, wenn man trotzdem lacht

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Beitrag von Otto126 » 18.11.2007, 08:15

einfach-pingu hat geschrieben:Auch für Skilifte gilt jetzt der ermäßigte Satz.
Daran kann man nur die völlig unangemessene Macht der bayrischen Interessenvertretung im Bund sehen.
"Keine Änderungen in dieser Legislaturperiode", heißt es im Koalitionsvertrag.
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... 19a83ef3c2
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

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