Die Empörung im LK Stade ging schon im Sommer durch die örtlichen Medien. Jetzt wird erneut über den Zuschlag beraten.Er hat für viel Empörung bei Betroffenen und Behinderten-Beauftragten gesorgt: der umstrittene Rollstuhlfahrer-Zuschlag bei privaten Taxifahrten. Seit Mitte August müssen Rollifahrer pro Tour 7 Euro Aufschlag bezahlen, wenn sie mit einem speziellen Taxi befördert werden, bei dem sie im Rollstuhl sitzen bleiben können.
https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de ... en_a263796
Ich finde es erstaunlich, daß der Kosten-Fokus immer vorrangig auf die Umrüstung der Wagen gesetzt wird, so auch im oben zitierten Artikel. Die Umrüstung fällt zwar beim Kauf einmalig an, und auch die knister- und klapperfreie Haltbarkeit leidet. In Zeiten von Stundenlöhnen dürfte auf lange Sicht aber der Lohnfaktor bedeutsamer sein. Rolli-Fahrten erfordern einen erheblich größeren Zeitaufwand. Fahrten beginnen weder mit dem Einsteigen noch enden sie mit dem Aussteigen wie bei anderen Fahrgästen. Dazu kommen in der Regel - ähnlich wie bei den GRT - längere Wege für die Anfahrt. Während letzteres sich ändern könnte, wenn jedes Fahrzeug rollifähig wäre, ist das Lohnproblem nicht lösbar. Die MwSt-Befreiung reicht dafür nicht aus.
Zur Zeit gibt es in gut 70 Tarifordnungen der Städte und Kreise einen Rolli-Zuschlag. Die Höhe liegt - von einigen Ausreißern abgesehen - üblicherweise in GRT-Höhe oder etwas höher.