Beitrag
von E. G. Engel » 21.07.2019, 17:50
@ Pascha
Es wird zwar nichts bringen, aber spaßeshalber. Hab heute meinen sozialen.
Ich gehe mal davon aus dass Du nicht nur eine Affinität zu freenow (mt) hast sondern freiwillig als Mitarbeiter etc. oder gezielt im Interesse von freenow hier agierst. Aber vielleicht bist Du auch nur ein armer Willi der sich hier mit seinem Pseudowissen aufspielt. In diesem Zusammenhang entschuldige ich mich im Vorwege bei allen die mit Vornamen Willi heißen.
Was Du hier machst ist VWL und BWL für Hauptschüler. Aber es soll auch BWLer, VWLer geben die gelernt haben Studieninhalte zu repetieren, sogar zu einem Abschluss zu kommen, aber weit davon entfernt sind Inhalte kognitiv zusammenzusetzen.
Zitat pascha:
„Taxifahren kostet in manchen deutschen Städten mehr als in London und Paris.“
Es hat vor einiger Zeit von einer Wirtschaftszeitung eine Erhebung gegeben die Taxipreise in Relation zum Durchschnittseinkommen in einigen europäischen Städten gesetzt hat. Und, oh Wunder, war die günstigste Stadt Wien und die zweitgünstigste Stadt Hamburg. Hätte ich nicht gedacht, scheint aber so zu sein. Was lernen wir daraus? Taxipreise ohne entsprechende Umgebungsvariablen zu vergleichen ist als wenn man Preise von Äpfeln mit Preisen für Zitronen vergleicht.
Mein Vorschlag, wenn Dir die Preise für Äpfel zu hoch sind beiß doch einfach in eine Zitrone.
Zitat pascha:
„Für eine kurze (<10 km) 10- oder 15 Minuten Fahrt 20 oder 25 Euro zu bezahlen zu viel.“
Du hast einfach keine Ahnung. Wohnst Du noch bei Deinen Eltern? Zahlen die die Miete für Dich? Oder hast Du nichts gelernt und kein Einkommen?
In Hamburg dauert eine 10 km Fahrt ca. 30 bis 35 min , nachts eher zwischen 20 und 25 min und kostet ca. 27.- €. Ich habe heute erst, weil es mich interessiert hat, mal geschaut was die neuen e-scooter kosten, und war sehr überrascht. 15 bis 20 cent/min und ein neuer Qualitätsanbieter will 25 cent/min. Das sind Einführungspreise, auch Kampf um Marktanteile. Fachleute gehen von einem wirtschaftlichen Preis von Minimum 30 cent/min aus.
Nun vergleichen wir. Du kannst Dir irgendwo unterwegs einen hippen e-scooter aufgabeln und zahlst auf die Stunde gerechnet 18.- € -> wirtschaftlicher Preis. Oder Du bestellst Dir ein Taxi, wirst von einem ortskundigen Fahrer von zu Hause abgeholt und zu Deinem Ziel gebracht. Inkl. An- und Abfahrt für 10 km Fahrt ca. 27.- €. Der e-scooter dürfte ca. 2.000.- € kosten, das Taxi ca. 20 bis 30.000.- €. Dazu noch den Fahrer der ca. 10.- €/Std. Mindestlohn kostet, ohne Zusatzkosten wie Urlaub etc..
Der Vergleich mit einem e-scooter hier auch nur um einmal zu schauen was teuer ist.
Nun haben wir in Hamburg einen weitestgehend ausgeglichenen Markt zwischen Angebot und Nachfrage, sowie einen Wettbewerb der Taxen untereinander. Im Wettbewerb untereinander gehen die einzelnen Unternehmer an ihre Wirtschaftlichkeitsgrenze. Wäre, bedingt durch den Preis, Luft nach oben würde es in einem offenen Markt mehr Anbieter geben. Gibt es aber nicht. Die Anzahl der der Hamburger Taxen stagniert bei ca. 3.000 Einheiten. Es gibt somit, Stichwort Elastizität des Angebotes, bei dem gegebenen Preis keine Luft nach oben.
Rein theoretisch könnte man durch regulative Maßnahmen natürlich die Anzahl der Taxen senken, damit die Auslastung erhöhen und damit dem Kunden einen günstigeren Preis bieten. Das wäre dann die klassische Form einer künstlichen Angebotsverknappung. Das würde dann zwei Effekte begünstigen. Die Taxen sind besser ausgelastet, stehen mithin nicht so viel herum, sind preisgünstiger, aber bei erhöhter Nachfrage wie Messe, Events, Wetter etc. gibt es dann nicht genug Taxen. Dann steht unser kleiner Pascha im Regen und versucht krampfhaft einen e-scooter für 18.- € die Stunde zu kriegen. Kriegt er aber nicht, weil andere das gleiche Problem hatten und im zuvorgekommen sind. Schöne Scheis.se.
Und jetzt kommt unser kleiner pascha und meint mit Mietwagen ginge das aber. Als wenn Mietwagen kein Geld kosten, keinem Verschleiß unterliegen, nicht tanken müssen, keine teuren KFZ-Versicherung haben, keine BG bezahlen usw, usw,, Mietwagenpersonal nicht bezahlt werden muss. Als wenn Mietwagen nicht schon bei gleichem Preis wie Taxi infolge der USt nicht ca. 10% schon weniger Umsatz erzielen. Freenow oder Uber nicht auch einen prozentualen Anteil, 7 bis 25%, vom Kuchen haben wollen. Sind wir dann bei der Bergpredigt wo von einem Fisch tausende satt werden?
Junge, Junge, Junge. An dieser Art von wirtschaften, Planwirtschaft, ist schon die DDR pleite gegangen. Da gab es theoretisch alles und praktisch gar nichts.
Aber es gibt ja nichts was es nicht gibt. Natürlich kann man Mietwagen, Uber und freenow, preisgünstiger machen. Das geht mit Preisdumping, einer muss es ja bezahlen. Preisdumping bedeutet auf Sicht aber Substanzverlust.
Das Uber-Mietwagensystem rechnet sich nur wenn Unternehmer und Fahrer illegale Steuer- und Abgabenvermeidung betreiben, zusätzlich ungerechtfertigt Hartz IV beziehen weil Verdienste verschleiert werden. Also Eigensubventionierung von Unternehmer und Fahrer zu Lasten der Steuer- und Sozialkassen. Deine rentenbeziehende, evtl. kranke Oma lässt grüßen, pascha. Uber und freenow wollen ja nur Plattformen sein die vermitteln, aber tatsächlich sind Sie mit ihren Kalkulations- und Preisvorgaben Steigbügelhalter krimineller Unternehmer/Fahrer. Uber und freenow sind nicht kriminell, das sollen dann andere machen. Sie stellen nur die Plattform dafür bereit. Schöne neue Welt. So geht’s dann auch billiger.
Dann noch die Mär „wenn es billiger ist fahren mehr Leute Taxi“. Mag im Einzelfall so sein. Aber so billig kann Taxi gar nicht werden. Taxifahren ist kein Produkt wie andere. Die Nachfrage lässt sich nicht beliebig vermehren, auch nicht über den Preis. Kunden lassen sich nicht auf Halde legen und sukzessive abarbeiten. Bedarfe sind häufig unvorhersehbar und damit nur schwer bis gar nicht (konkret) kalkulierbar. Keiner fährt aus Spaß um den Block weil Taxifahren so schön und so billig ist. Insofern ist auch der Sommertarif von freenow ein Stück aus dem Tollhaus. Aus Taxisicht, wenn weniger verdient wird dann wird der Preis noch geringer. Idiotie. Weil es im Sommer billiger ist fahren Leute Taxi die eigentlich kein Taxi brauchen aus Jux und Dollerei Taxi? Auch Idiotie.
Und zum Schluss noch Dein Beispiel Zürich, Zitat:
„Zürich ist noch teurer und soll kein Vorbild sein.“
Was meinst Du warum Taxi in Zürich (Schweiz) so teuer ist. Weil die Taxifahrer zuhause mit goldenen Löffeln Suppe schlürfen? Nein, weil Zürich teuer ist, Stichwort Lebenshaltungskosten wie Miete Essen, Werkstatt etc.. Und weil die Leute in der Schweiz gut verdienen können sich die Schweizer auch das teure Züricher Taxi leisten. So wird ein Schuh draus. Taxi bildet in der Regel das regionale Preisgefüge ab. Und darum, weil dort die Taxifahrer in Wellblechhütten wohnen, ist Taxifahren in Bangladesch billiger als in Zürich. Nur darum.
Und zum Schluss ein Ratschlag an Dich von einem alten Mann. Junge, lerne was vernünftiges, mache eine gute Ausbidung, hab einen guten Job, dann kannst Dir auch ein teures Taxi leisten. Ein G-Akt für 5 € bringt Dir höchstens schnell einen Tripper ein. Angebot und Nachfrage.