Ihr seit doch permanent unterwegs. Warum zählt Ihr nicht einfach, wieviele Moias Euch begegnen und wieviele davon leer fahren bzw. wieviel Personen drin sitzen. Strichliste auf einem Notizblock genügt.
Ich habe das als Privatmensch gemacht.
Bisher hatte ich seit Ende der Pauschalpreisphase (Ende April) insgesamt 75 Begegnungen. Davon waren 71 Leerfahrten (95%). In drei Fällen (4% aller Begegnungen) saß jeweils ein Passagier drin, in einem Fall ein Pärchen (also in 1% aller Begegnungen).
Damit das Ganze auch statistisch signifikant ist, also kein Zufallsergebnis, sollten es immer mind. 100 Stichproben sein. Deshalb werde ich fleißig weiterzählen …
Erwartet hätte man bei dem beworbenen und zugelassenen Geschäftsmodell deutlich weniger als 50% Leerfahrten und außerdem einen hohen Anteil von Sammelfahrten.
Interessant ist auch, dass ich den Fahrzeugen im meinem Stadteil und dort wo ich öfters unterwegs bin, gehäuft an den gleichen Stellen und in der gleichen Richtung begegnet bin.
Ich habe dadurch den Eindruck, dass immer bestimmte Strecken leer abgefahren werden wie bei einer Buslinie.
In sofern würden die virtuellen Haltestellen als Wegpunkte auf diesen Strecken auch Sinn machen
Ich habe mich nicht in die Zulassungsbedingungen von Moia eingearbeitet, kann mir aber nicht vorstellen, dass es zulässig ist, dass die Fahrzeuge Tag und Nacht leer bestimmte Strecken abfahren, nur um Präsens zu zeigen und für sich selbst zu werben.
Was wird da für eine wahnsinnige Energie verschwendet und zusätzlicher Verkehr erzeugt.
Die Dinger gehören auf einen Parkplatz, wenn keine Nachfrage besteht. Von dort können sie dann genauso eingesetzt werden.
Abgesehen davon ist unnötiges Hin- und Herfahren aus Umweltschutzgründen verboten. In §30 StVO Abs. 1 heißt es dazu:
"Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen und Fahrzeugtüren übermäßig laut zu schließen. Unnützes Hin- und Herfahren ist innerhalb geschlossener Ortschaften verboten, wenn andere dadurch belästigt werden."
Ob Abgase direkt am Fahrzeug oder in einem Kraftwerk erzeugt werden ist dabei m.E. völlig egal. Außerdem wird unnötig Lärm erzeugt (in der Stadt ist im Bereich zwischen 30 und 60 km/h der von den Reifen erzeugte Lärm größer, als der Motorenlärm, egal ob Benziner, Diesel oder E-Antrieb). Es wird auch permanent Reifenabrieb in die Luft geblasen, erst Recht bei den Docker-LLKWs.
Außerdem stellt jedes KFZ eine Betriebsgefahr dar, also eine permanente Unfallgefahr für andere Verkehrsteilnehmer, wozu auch Radfahrer und Fußgänger gehören.
Abgesehen davon stellt das Herumfahren zu Werbezwecke m.E. eine Sondernutzung dar, für die man vom Ordnungsamt eine Genehmigung benötigt. Hat man die nicht, müsste das m.E. unlauterer Wettbewerb sein. Inzwischen steht auf allen Fahrzeugen, die mir begegnen, dass Fahrer gesucht werden. Es wird also nicht nur durch das einmalige Aussehen und den Moia-Schriftzug Werbung betrieben, sondern inzwischen auch durch Werbetexte.
Falls VW/Moia diese permanenten Werbe-Leerfahrten auf festen Routen abstreitet, dann bräuchten sie ja nur alle Tracking-Daten der Fahrzeuge öffentlich zur Verfügung stellen, wie es der Wettbewerber CleverShuttle ja sogar in ihrer Endkunden-App macht.