Klage gegen MOIA

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
LRKN
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von LRKN » 28.03.2018, 14:49

hjm hat geschrieben: Ich denke auch, dass die Genehmigung für MOIA überhaupt kein Problem sein wird, nachdem ich kürzlich zu dem Thema zwei Vorträgen gehört habe:

1. Hartmut Reupke: „Regelungsrahmen für Ride Sharing“
https://www.th-wildau.de/files/Transfer ... Reupke.pdf

2. Martin Schäfer: „Neue Mobilitätsformen – Brauchen wir eine Änderung des Rechtsrahmens?“
https://www.th-wildau.de/files/Transfer ... haefer.pdf

---
Ich schließe daraus, dass man MOIA nicht auf juristischem Weg stoppen kann.
Ich kann mich hjm anschließen. Die Klage ist mMn eher Sinnlos, weil sie im Grunde am Ziel vorbei schießt.

Was soll Moia sein?
Moia soll KEIN Angriff auf das Taxi sein. Moia soll ein "Angriff" auf das private Fahrzeug sein, welches in den Metropolen die Straßen, Parkplätze oder grundsätzlich den öffentlichen Raum blockiert. Es geht darum den Menschen in den Städten eine Alternative zu ihrem privaten Fahrzeug zu bieten um von A nach B zu kommen und somit die Menge an Fahrzeugen in den Städten langfristig zu reduzieren. Dazu muss es aber entsprechende Mobilitätsdienste geben, die die Leute dazu bewegt auf eigene Fahrzeuge zu verzichten. Moia soll ein zusätzlichen Angebot dazu sein.

Somit ist nicht das Ziel, das Taxi durch Moia zu ersetzen. Taxi und Moia sollen gleichberechtigt existieren wie es jetzt schon U-Bahnen, S-Bahnen, Busse, Fähren und Taxis jetzt schon sind. Moia soll sich nur dazugesellen und die Lücke zwischen billigen aber starren Bus-ÖPNV und teurem aber flexiblem Taxi schließen. Ob dies gelingen wird ist fraglich und ich habe arge Zweifel am Erfolg von Moia. Ich glaube eher an ein Scheitern von Moia, weil die Menge an Fahrgästen nicht existiert um gleich eine solch große Flotte mit Nachfrage auszulasten.

Meiner Meinung nach nimmt sich das Taxigewerbe hier viel zu wichtig. Das rumjammern über Konkurrenz ist nicht mehr ernst zu nehmen. Anstatt sich der Konkurrenz zu stellen, daran zu wachsen und sich zu verbessern ist nichts falsches. Wenn wir durch Moia oder andere Dienstleister verdrängt werden sind nur wir alleine Schuld und nicht die Politik oder die anderen Anbieter. Wir haben durch mT einen Tritt in den A.rsch bekommen und haben technologische Erneuerungen umgesetzt (App/App-Zahlung) die sehr wohl einen Mehrwert für die Kunden bietet. Ohne mT (und Uber) wäre dies nicht geschehen. Daher können wir durch zusätzliche Angebote nur wachsen und uns verbessern. Und da das Taxi-Ride-Sharing sich zu einem Flop entwickelt können wir auch solche Konkurrenz auch besser abschätzen.

Also kämpft ruhig gegen Windmühlen und versucht die Vergangenheit zu bewahren. Ich finde es Sinnlos und sehe es wir hjm, dass sich selbst bei einem Erfolg einer Klage die Gesetzte entsprechend angepasst werden und ein Sieg nur ein Phyrrussieg sein wird.

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CPL5938
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von CPL5938 » 28.03.2018, 15:24

LRKN hat geschrieben: Moia soll KEIN Angriff auf das Taxi sein.
Sagt wer? Moia vielleicht?

LRKN hat geschrieben: Dazu muss es aber entsprechende Mobilitätsdienste geben, die die Leute dazu bewegt auf eigene Fahrzeuge zu verzichten.
Sagt wer? Die Anbieter vielleicht?

Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Autobesitzer nicht auf ihr Auto verzichten, sondern ÖPVN-Nutzer von einem Verkehrsmittel zum anderen wechseln. In diesem Fall vom Taxi zu Moia.

LRKN hat geschrieben: Wir haben durch mT einen Tritt in den A.rsch bekommen
Wer hat diesen Tritt bekommen? Die vielen Kollegen bei MT, die jetzt mehr Touren fahren als vorher?

LRKN hat geschrieben: und haben technologische Erneuerungen umgesetzt (App/App-Zahlung)
Wer hat diese technischen Erneuerungen erfunden, umgesetzt und dadurch Marktanteile erobert?

LRKN hat geschrieben: Daher können wir durch zusätzliche Angebote nur wachsen und uns verbessern.
Wer wächst und verbessert sich?

LRKN hat geschrieben: Ich finde es Sinnlos
Wenn Du einen Grund gesucht hast, Dich wieder hinzulegen, dann hast Du ihn gefunden!
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von IK » 28.03.2018, 16:20

@LRNK
Du glaubst nicht an Erfolg von MOIA? Ich auch nicht. Willkommen in den Club!!!
Sollen wir deswegen nichts tun? Muss jeder für sich entscheiden. Ich habe mir vorgenommen über drei Lügen zu reden:

1. Preislüge
2. Innovationslüge
3. Umweltlüge


MOIAs dieser Welt scheitern an diesen drei Kriterien, behaupten aber das Gegenteil.

Hier jammert niemand wegen der Konkurrenz. Auch das ist dreiste Lüge. Hier wird auf Vernichtung einer bewährten Verkehrsform (Taxi) durch Dumping hingewiesen. Eine Innovation braucht kein Dumping. Nur eine Scheininovation.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von IK » 28.03.2018, 16:37

@hjm
Vielen Dank für deine tollen Ratschläge. Wofür wir das Geld ausgeben werden, entscheiden aber noch immer wir. Und wenn das Geld „verbrannt wird“, dann ist es eben so. Du wirst keine Verantwortung dafür tragen.

Klage gegen MOIA Dumping = MOIA Werbung
Auch diesen Argument kennen wir. Aber an den glaube ich nicht. In einer Klage und der Kampagne sind die Möglichkeiten vielfälltig. Das so zu verengen halte ich für realitätsfremd. Dass du an den Erfolg der Klage nicht glaubst, nehme ich zur Kenntnis, aber das spielt keine Rolle. Die Klage ist nur ein Kristalisationspunkt einer bevorstehenden Bundeskampagne. Wer in der Politik glaubt, mann kann Tausende von Menschen für dumm verkaufen, der wird sich wundern müssen, welche Geister er damit gerufen hat.

Deine Diskussionsart
Die Diskussion mit dir aber läuft leider so, als wenn du kein Gedächtnis hättest. MOIA hat nichts mit A-Autos. Das wurde dir hier schon 17 Mal erklärt, aber du kommst damit immer wieder. Jetzt frage ich mich, was du damit bezweckst? Vielleicht sollten wir das Thema wechseln und über Amnesie reden?

Die von dir verlinkte Folie beinhaltet Fehler. Darauf haben wir hingewiesen. Es wurden dir auch die Taxiordnungen zitiert. Bringt aber bei dir einfach nichts, weil du das ignorierst und deine Phrasen immer wieder aus neuem dreschst. Wo soll eine solche Diskussionkultur führen.

Gott sei Dank, wir haben in diesem Land Gesetze und Gerichte, aber auch Kollegen, die sich nicht ver***en lassen.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von ilkoep » 28.03.2018, 19:18

hjm hat geschrieben:Da kann ich nur verlegen hüsteln: 1.000 fahrerlose(!!) Fahrzeug, elektrisch angetrieben, verkehren zwischen 2000 Haltepunkte, mit Abrechnung nach Platzkilometern. Jeder dieser Punkt ist bereits für sich allein schon mehr oder minder innovativ, alles zusammen aber ist, selbst im internationalen Vergleich, hochgradig innovativ!
Verschluck dich nicht. Fahrerlose Fahrzeuge sind bisher Science Fiction. Wenn MOIA welche hat dürfen sie gern noch mal anklopfen.

Elektrisch angetrieben: bei dir kommt der Strom also umweltfreundlich aus der Steckdose. Klar, nur wird die Umwelt woanders verpestet.

2000 Haltepunkte sind ein Witz. Taxen haben unbegrenzte Haltepunkte, der HVV hat allein ca. 10.000 Haltestellen:

https://de.statista.com/statistik/daten ... en-im-hvv/

Öffis und Taxen machen 24/7 im gesamten Stadtgebiet, MOIA pickt sich nur die Rosinen raus.

Wird nicht funktionopeln.

det
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von det » 28.03.2018, 23:21

Ich bin neu hier. Und eigentlich will ich auch gar nicht hier sein. Vielleicht habe ich noch ein wenig Welpenschutz, bevor Ihr dann alle über mich herfallt. Aber wenn ich mich jetzt nicht äußere, dann platze ich. Und das gibt Schweinkram.

Ich habe mich durch die Beiträge zum „Aufruf zum bundesweiten Taxistreik am 12.03.18“ und zur "Klage gegen MOIA" gekämpft und versucht zu verstehen, worum es geht. Erst ging es um die Behördenwillkür und so wurde es im Radio auf Hamburg 2 auch berichtet. Dann wurde auf N3 gezeigt, wie die wenigen beteiligten Kollegen mit ausgestecktem Mittelfinger an den wartenden Fahrgästen am Flughafen vorbeifuhren. Was für ein Affront. Zum Glück haben fast alle meiner Kunden diese Aktion nicht mitbekommen, da nur auswärtige Fahrgäste betroffen waren. Solche dilettantisch vorbereiteten Aktionen sind komplett kontraproduktiv.

Dann wurde während der Aktion der Kampf gegen MOIA ausgerufen. Keiner der Kollegen, mit denen ich zu diesem Thema sprach, wusste irgendetwas. Ich muss schon sagen, toll vorbereitet. Da hat auch das schnell zusammengezimmerte Flugblatt, das an späte 68 Agitation erinnerte, nichts geholfen. Die meisten angesprochenen Kollegen haben es den Veranstaltern auch wieder vor die Füße geworfen, wie man im Bericht auf N3 sehen konnte.

Und das Ganze wurde von unserem Vertreter in der Handelskammer organisiert. Orhan Tasbilek, den ich sogar auch gewählt habe, weil die anderen Kandidaten noch weniger wählbar waren. Schlimmer Fehler. Kann sich vielleicht mal ein ordentlicher Kandidat aufstellen, der dann uns auch mit Sachverstand und Ideologie frei vertritt.

Ich liste hier einmal die Pros und Contras aus dem Forum auf. Wenn ich richtig gezählt und zugeordnet habe, sind es 7 Pros (C.L., IK, Marvin; alsterblick, roter stern, HTV-Vorstand, Asphalt Runner) und 11 Contras (E.G.Engel, Poorboy, Taxi Georg, eichi, sivas, sascha1979, Thomas-Michael Blinten, Taxi Babsi, Vasg, SindSieFrei, Löwenzahn). Um mich mal selber zu positionieren, würde ich mich dem Beitrag von SindSieFrei vom 07.03.18 inhaltlich anschließen. Oder um es mal auf den Punkt zu bringen: was für ein Schwachsinn. Es geht nicht darum, die Fahrgäste zu bestrafen. Natürlich können wir uns nicht alles gefallen lassen, aber so lösen wir die Anforderungen der Zukunft nicht. Wir müssen uns den Veränderungen auf dem Mobilitätsmarkt stellen.

Das Taxigewerbe wird in 10 Jahren nicht mehr so aussehen wie heute und in 20 Jahren wird sich kaum noch einer erinnern, wie es mal war. Das ist der Lauf der Zeit und wer sich dagegen stellt, hat schon verloren. Keiner von uns sammelt noch Pferdeäpfel auf und kein Fahnenschwenker läuft mit roter Flagge vor unseren Autos. Auch haben unsere Eltern oder für manche ihre Großeltern über die Einführung des Containers gelacht und behauptet, das wird nie etwas. Heute ist er nicht mehr wegzudenken. Nichts ist so beständig wie der Wandel. Also müssen wir versuchen, ihn mitzubestimmen. Gestalten wir die Zukunft. Das geht nur durch Mitmachen und nicht durch Verweigern.

Zurück zum Thema: Klage gegen MOIA. Ivica spreche ich Dir meine Hochachtung dafür aus, dass Du es mit VW und 50 Millionen aufnehmen willst. Und ich schließe mich auch der Meinung an, dass der, der nicht kämpft, schon verloren hat. Aber es hat schon so ein wenig von Don Quichote. Trotzdem ist es Dein Ding und wenn Du es durchziehst, hast Du meinen Respekt. Es ist Deine Entscheidung und lass Dir da nicht reinreden. Aber fall auch nicht auf Deine Souffleuse vom HTV rein.

Respekt auch an alle, die für Ivica gespendet haben. Mehr als 20.000 Euro ist wirklich respektabel und vielleicht wird es noch mehr. Und ob ihr diese Kriegskasse verbrennt oder beim Sieg versauft, ist alleine die Sache derjenigen, die eingezahlt haben. Da sollten sich alle Skeptiker raushalten.

Ich also auch, weil ich glaube, dass der Feind übermächtig ist und weil die Klage nicht gegen MOIA gerichtet sein kann, sondern nur gegen die BWVI, die ggf. eine Sonderkonzession für einen Testbetrieb vergibt. Ivica, Du wirst keine Chance haben, aber kämpfe. David hatte gegen Goliath auch keine Chance.

Außerdem bin ich in meiner Meinung sehr ambivalent.

Einerseits bin ich für die Idee, die hinter MOIA oder ähnlichen Anbietern steckt, solange es nicht um Ansinnen des Ausbeuters Uber handelt, weil viel zu viele Autos, die nur mit einer Person besetzt sind, unsere Straßen verstopfen. Insbesondere sind mir da im Stadtverkehr die SUVs ein Dorn im Auge, „so ein typisches Arschlochauto“ (Zitat: Soko Hamburg). Aber leider werden wir genau diese unnützen Verkehrsteilnehmer durch MOIA nicht von der Straße kriegen.

Ich denke, MOIA wird sich zunächst in einer Nische positionieren und sich einen neuen Kundenkreis schaffen. Durch Mund zu Mund Propaganda wird sich das in der Folge aber auch auf die Ränder auswirken, nämlich auf Taxen und Busse. Wie groß die Schädigung des bestehenden Marktes sein wird, vermag ich nicht zu ermessen. Es sollte aber bei der Erteilung einer Ausnahmegenehmigung seitens der Behörde genauestens geprüft werden.

Weiterhin weht der gesellschafts- und dem zu Folge parteipolitische Wind in Richtung „Sharing“ oder neudeutsch „Pooling“. Wenn also die Behörde keine Ausnahmegenehmigung hinkriegt, dann wird spätestens der Neoliberalismus mit den entsprechenden Gesetzesänderungen zuschlagen. Der Verlust von Arbeitsplätzen im Taxengewerbe wird als hinnehmbarer Kollateralschaden einem höheren gesellschaftspolitischen Ziel untergeordnet. Der Lobbyismus bestimmt die Politik.

Andererseits kann ich auch Ivica und seine Förderer verstehen, die wenigstens geklärt haben wollen, welche Rolle das Taxengewerbe in der zukünftigen Mobilität spielen soll. Wir sollten eigentlich unsere Arbeitsplätze nicht kampflos aufgeben, auch wenn viele der angestellten Fahrer noch nicht einmal den Mindestlohn erhalten. Manchmal denke ich, die wären bei MOIA in einer Festanstellung besser dran.

Abschließend möchte ich fragen, wo sind unsere Verbände als unsere Interessenvertreter. Der sich hier präsentierende HTV ist, wie wir alle wissen, eine one man show, der LHT schläft sich aus, vielleicht um für größere Aufgaben gerüstet zu sein, den LVPG gib es nicht mehr, die Taxen Union vertritt arrogant nur ihre Hansa-Mitglieder und der MUV hat wenigstens durch eine üppige Spende Flagge bekannt.

Und nun soll am 17.April eine Taxendemo stattfinden, von der bisher kaum einer etwas weiß und die scheinbar genauso stümperhaft wie der Taxenstreik vorbereitet ist.

Gute Nacht Taxengewerbe.

p.s. was wird eigentlich in Sachen Tarifanpassung 2018 unternommen?

Poorboy
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Poorboy » 29.03.2018, 00:25

Junge, es geht darum, dass ERST die Gesetze geändert werden müssen, und dann für ALLE gelten. Dann kommt der Wandel.

MOIA verstößt aber zu "Testzwecken mit 1000 Wagen für vier Jahre" gleich mal gegen ALLE Regeln.

Das Gesetz sieht vor, zur Testzwecken EINZELNE Regeln außer Kraft zu setzen. Ob mit dieser Formulierung auch "ALLE EINZELNEN GLEICHZEITIG" gemeint sein kann, wird juristisch zu klären sein.

Poorboy

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Marvin » 29.03.2018, 00:28

LRKN hat geschrieben:
Ich kann mich hjm anschließen. Die Klage ist mMn eher Sinnlos, weil sie im Grunde am Ziel vorbei schießt.

Was soll Moia sein?
Moia soll KEIN Angriff auf das Taxi sein. Moia soll ein "Angriff" auf das private Fahrzeug sein, welches in den Metropolen die Straßen, Parkplätze oder grundsätzlich den öffentlichen Raum blockiert. Es geht darum den Menschen in den Städten eine Alternative zu ihrem privaten Fahrzeug zu bieten um von A nach B zu kommen und somit die Menge an Fahrzeugen in den Städten langfristig zu reduzieren. Dazu muss es aber entsprechende Mobilitätsdienste geben, die die Leute dazu bewegt auf eigene Fahrzeuge zu verzichten. Moia soll ein zusätzlichen Angebot dazu sein.

Somit ist nicht das Ziel, das Taxi durch Moia zu ersetzen. Taxi und Moia sollen gleichberechtigt existieren wie es jetzt schon U-Bahnen, S-Bahnen, Busse, Fähren und Taxis jetzt schon sind. Moia soll sich nur dazugesellen und die Lücke zwischen billigen aber starren Bus-ÖPNV und teurem aber flexiblem Taxi schließen. Ob dies gelingen wird ist fraglich und ich habe arge Zweifel am Erfolg von Moia. Ich glaube eher an ein Scheitern von Moia, weil die Menge an Fahrgästen nicht existiert um gleich eine solch große Flotte mit Nachfrage auszulasten.
Ich glaube eher, dass es Moia/VW völlig latz ist, ob irgend etwas verstopft oder blockiert ist. Ebenso wenig interessiert VW die Umwelt, das haben sie gerade eindrucksvoll bewiesen. Sie suchen lediglich Vehikel, um in bestehende Märkte einzubrechen, weil sie eine Ahnung davon haben, dass es lukrativer und stressfreier ist, nur Dienstleistungen zu verkaufen, anstatt Autos mit Gewährleistung und so einem lästigen Zeug. Sie wollen jede Lücke füllen, die sich bietet – und das zunächst mit Preisdumping.

„Taxi und Moia sollen gleichberechtigt existieren ...“: Wie niedlich. Wenn sich die Gelegenheit bietet, fressen sie uns mit Haut und Haaren. Es reicht ihnen nicht, uns das Bahnzubringergeschäft abzugaunern (temporäres Dumping), sie wollen auch einzelne Fahrgäste in Konkurrenz zu uns von Tür zu Tür bringen (sog. Exklusivshuttle). Selbstverständlich ohne unsere umfangreichen Pflichten.

Woran bemisst sich der Erfolg von Moia? Die haben Kohle bis der Arzt kommt und müssen die nächsten fünf bis sieben Jahre nicht kostendeckend arbeiten. Das ist eine der beliebten Wetten auf die Zukunft. Ich brauche meine Knicken leider zum Futtern und kann nicht mitbieten.
LRKN hat geschrieben: Meiner Meinung nach nimmt sich das Taxigewerbe hier viel zu wichtig. Das rumjammern über Konkurrenz ist nicht mehr ernst zu nehmen. Anstatt sich der Konkurrenz zu stellen, daran zu wachsen und sich zu verbessern ist nichts falsches. Wenn wir durch Moia oder andere Dienstleister verdrängt werden sind nur wir alleine Schuld und nicht die Politik oder die anderen Anbieter.
Völliger Unsinn! Das Taxigewerbe hat sich jahrelang an bestehende Gesetze gehalten. Warum sollten wir daran schuld sein, dass der weltgrößte Automobilkonzern die Gesetze zu seinen Gunsten zurechtbiegen möchte und mit Preisdumping den Wettbewerb verzerrt?
LRKN hat geschrieben:Wir haben durch mT einen Tritt in den A.rsch bekommen und haben technologische Erneuerungen umgesetzt (App/App-Zahlung) die sehr wohl einen Mehrwert für die Kunden bietet. Ohne mT (und Uber) wäre dies nicht geschehen. Daher können wir durch zusätzliche Angebote nur wachsen und uns verbessern. Und da das Taxi-Ride-Sharing sich zu einem Flop entwickelt können wir auch solche Konkurrenz auch besser abschätzen.

Also kämpft ruhig gegen Windmühlen und versucht die Vergangenheit zu bewahren. Ich finde es Sinnlos und sehe es wir hjm, dass sich selbst bei einem Erfolg einer Klage die Gesetzte entsprechend angepasst werden und ein Sieg nur ein Phyrrussieg sein wird.
Ob die Entwicklung einer App ohne MT oder Uber nicht geschehen wäre, kann jetzt keiner sagen. Viel früher wäre es aus technischen Gründen nicht möglich gewesen.

Was hat die Forderung, dass alle Marktteilnehmer bestehende Gesetze einhalten müssen, mit einem „Kampf gegen Windmühlen“ zu tun. Du kannst offenbar nicht zwischen dem Präferenzenkatalog eines Großkonzerns und einem Verkehrskonzept unterscheiden. Da bist Du zwar nicht der Einzige, das machte es aber nicht besser. Ein Verkehrskonzept beschreibt eine Wirtschaftsform, die allen Marktteilnehmern, die die Bedingungen erfüllen, offen steht. Damit hat der Moia – Müll nichts zu tun. Ganz offensichtlich ist das Gegenteil geplant. Für das glorifizieren von Veränderungen, ohne den Kern der Sache erfasst zu haben, haben sich im Laufe der Geschichte schon einige Leute geschämt. Möglicherweise hast Du demnächst ein wenig Muße zum Schämen auf dem Flur der Arbeitsagentur.
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von sivas » 29.03.2018, 06:18

Mit Moia sollten wir keine Probleme haben, die machen 'Linie'. Ok, der ÖPNV wird dadurch attraktiver und wird uns Kunden wegnehmen, aber das hat doch auch jede neue Linie bereits gemacht, deshalb unser Kundenschwund seit Jahren.

Wo wir drauf achten sollten ist, dass Moia nicht auch Einzelfahrten durchführt ! Das Haltestellennetz sollte nicht zu engmaschig angelegt werden, Fahrgastaufnahmen zwischendrin haben zu unterbleiben.

Moia wird eher Auswirkungen auf die bisherigen Linien haben: unrentable werden eingestellt, neue geschaffen werden.

Davon völlig getrennt muss der Mietwagenmarkt betrachtet werden !

Die Vermischung desselben mit dem Taximarkt haben wir uns aber teilweise selbst zuzuschreiben, jetzt kommen halt welche, die dies mit bitterster Konsequenz durchziehen > dem muss Einhalt geboten werden !

Die digitale Revolution ... findet eigentlich nur bei der Fahrtenvermittlung statt. Deshalb muss das PBefG auch nicht geändert werden, es hat sich damit nicht zu befassen.

Wenn man das myTaxi-Prinzip mit dem der Zentralenvermittlungen vergleicht ... eigentlich hinken die Zentralen der Entwicklung nur hinterher ! Das liegt an den Ursprüngen. Die Zentralensoftware wurde auch entwickelt, um die internen Betriebsabläufe automatisieren zu können, deshalb auch die Einbindung des Taxameters mit seinen Zahlen.
myTaxi wurde entwickelt, nachdem die Smartphones diese Möglichkeit eröffneten, die Jungs haben wohl nicht mal gewusst, dass Taxis auch Taxameter haben - uber berechnet seine Preise ohne solcher Geräte.

Beispiel Sammelfahrten: Da muss der Kunde vorher wissen, was er zu zahlen hat ! Der Preis kann niedriger werden, wenn zusätzliche Fahrgäste aufgenommen werden. Wie machens wir ? den letzten beissen die Hunde ! er muss die Differenz der bisherigen Zahlungen zum Taxameterpreis ausgleichen ...
Es ist ein eigener Sammeltarif zu entwickeln ! mit taxameterunabhängiger Fahrpreisermittlung ... auch wenn der nie nachgefragt wird.
...
usw.

ach so, versucht zumindest durchzusetzen, dass die Einführung Moias wissenschaftlich begleitet wird.
Zuletzt geändert von sivas am 29.03.2018, 06:55, insgesamt 1-mal geändert.

Untoter :shock:

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von am » 29.03.2018, 08:36

MOIA wird kein Liniendienst, sondern individualisierte Sammelfahrten anbieten.

MOIA hat weiterhin einen Exklusivshuttle beantragt. Mit ein und denselben Fahrzeugen.

In Kombination mit den Sammelfahrten und virtuellen Haltestellen wird die immer noch geltende Rückkehrpflicht für Mietwagen unterboten. Zudem entsteht hier ein Mischbetrieb, denn die Sammelfahrten sind taxiähnlich und wahrscheinlich mit 7% zu versteuern, wohingegen der Exklusivshuttle klassischer Mietwagenverkehr ist, somit 19% fällig werden.

Mischbetriebe sind in Gemeinden über 50.000 EW unzulässig.

Der beantragte Verkehr ist somit in Teilen überhaupt keine neue Verkehrsart.

Eigentlich ist es überhaupt keine neue Verkehrsart. Denn es gibt Mietwagen und es gibt seit Jahren auch Sammeltaxen. Ausser einer App muss da gar nichts erprobt werden. Und die kann in Kooperation mit den bestehenden Markteiknehnern getestet werden.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von sivas » 29.03.2018, 09:22

Zumindest habe ich angedeutet, was Moia legal tun könnte ... in der Praxis werden sie wohl das von Dir beschriebene tun ... illegal ! von der Verwaltung und der Politik legalisiert ...

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von E. G. Engel » 29.03.2018, 10:43

Hallo det,


ich finde das nicht nett von Dir. Du brichst hier in meine Domäne ein lange differenzierte Texte inklusive Perspektivwechsel zu schreiben, wobei, was die Länge betrifft sind wir dem HTV-Vorstand wohl doch unterlegen.

Ich weiß noch nicht wer Du bist, wo Du wirklich stehst und was letztendlich Deine Absicht ist. Wir werden sehen.


Zitat det:

„Dann wurde auf N3 gezeigt, wie die wenigen beteiligten Kollegen mit ausgestecktem Mittelfinger an den wartenden Fahrgästen am Flughafen vorbeifuhren. Was für ein Affront.“

So kam das auch bei mir an. Streiken und eine Position vertreten ist eine Sache. Die Position so zu vertreten ist eine andere. Es ist aber nicht so als wenn ich grundsätzlich gegen Streiks oder Demos bin, aber man sollte schon vorher an Wirkung und Folgen denken. Blinde und aus meiner Sicht dämliche Aufrufe die letztendlich überwiegend der eigenen persönlichen Machtdemonstration oder was auch immer dienen können schnell einen kontraproduktiven Wirkmechanismus auslösen. Gott sei Dank waren die Medien so überrascht und sind schnell zu anderen Ereignissen übergegangen.


Zitat det:


„Kann sich vielleicht mal ein ordentlicher Kandidat aufstellen, der dann uns auch mit Sachverstand und Ideologie frei vertritt.“

Selbst wenn es ihn gibt wäre oder auch gerade darum die Erfolgswahrscheinlichkeit gleich null. Ist eine große Schwäche des Gewerbes.


Zitat det:

„Das Taxigewerbe wird in 10 Jahren nicht mehr so aussehen wie heute und in 20 Jahren wird sich kaum noch einer erinnern, wie es mal war.“

Das mag so sein. Aber noch gibt es aus verschiedensten Gründen in der Summe nichts besseres, außer Geschichten die Moia landauf, landab erzählt. Wir könnten ja ausprobieren ob die Geschichten so zutreffen, aber dann ist das Gewerbe weg vom Fenster und es gibt dann keinen Weg zurück. Der mit der falschen Geschichte wäre dann der Sieger. Das ist leider keine Option.


Zitat det:

„Gestalten wir die Zukunft. Das geht nur durch Mitmachen und nicht durch Verweigern.“

Das ist auch so ein Totschlagargument. Die meisten welche es anbringen sind nicht in der Lage annähernd und wirtschaftlich praktikable Vorschläge zu machen. Ich hätte da den ein oder anderen, aber das käme einer Revolution bestehender Strukturen gleich. Es ließe sich nur dahin begründen sich selbst zu verändern bevor man fremd verändert wird. Es wäre der Versuch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erfassen und sich grundsätzlich neu aufzustellen. Es wäre eine intellektuelle Transformationsleistung und Du hast die handelnden Personen zu Recht mit Ihren Eigenschaften beschrieben. Im Kern würde dies bedeuten, Dinge, Besitzstände heute bewusst aufzugeben um die Zukunft zu sichern. Sehr unwahrscheinlich.


Zitat det:

„Aber es hat schon so ein wenig von Don Quichote.“

Da muss ich Dir leider widersprechen. Auch ein Vergleich mit David und Goliath läge zwar näher, aber auch nicht wirklich. Ich halte es da mehr mit rationaler Physik, obwohl diese ein Stiefkind deutscher Bildungspolitik ist, als mit unüberprüfbaren Geschichten .

Schon einmal etwas vom Hebelgesetz gehört? Uralt, aber immer noch wahr. Nach diesen Gesetzen wurde der Kölner Dom errichtet und was weiß ich noch alles. Sogar der Stuhl auf dem Du sitzt ist nach diesem Gesetz konstruiert. Dieses Gesetz gab es schon immer seit dem es Menschen gibt, mathematisch wurde es vor ca. 200 v. Cht. vom Mathematiker und Ingenieur Archmiedes von Syrakus formuliert.

Es ist das Hebelgesetz. Last x Lastarm = Kraft x Kraftarm.

Damit bin sogar ich alter Mann der keine 25 Kilo mehr gestemmt bekommt in der Lage eine Tonne und mehr zu bewegen. Also 30.000 € x PBefG (Regel) = 200 Mio € x PBefG (Ausnahme). Geile Nummer, gelle? Ist nur Spaß, aber sichtbar ist es kommt alleine auf das PBefG und seine gerichtliche Auslegung an.


Zitat det:

„... auch wenn viele der angestellten Fahrer noch nicht einmal den Mindestlohn erhalten. Manchmal denke ich, die wären bei MOIA in einer Festanstellung besser dran.“

Ich kann es mir nicht verkneifen. Leider mit Unterstützung unserer Taxenbehörde, siehe die Aufrückzeiten am Flughafen die durch die Bank mit behördlicher Akzeptanz als Pausenzeiten gewertet werden. Auf der anderen Seite würde ohne diesen Sachverhalt die Verfügbarkeit unter einem vertretbaren Soll absinken. Ein schwer lösbares Dilemma.

Aber Moia wird wenige Vollzeitstellen bieten. Ein großer Teil wird rein wirtschaftlich bedingt lediglich Teilzeitjobs sein. Denn auch Moia kann nicht zaubern obwohl man bei dem Namen an einen Zauberer denken könnte.


Zitat det:

„Abschließend möchte ich fragen, wo sind unsere Verbände als unsere Interessenvertreter. Der sich hier präsentierende HTV ist, wie wir alle wissen, eine one man show, der LHT schläft sich aus, vielleicht um für größere Aufgaben gerüstet zu sein, den LVPG gib es nicht mehr, die Taxen Union vertritt arrogant nur ihre Hansa-Mitglieder und der MUV hat wenigstens durch eine üppige Spende Flagge bekannt.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.


Zitat det:

„Und nun soll am 17.April eine Taxendemo stattfinden, von der bisher kaum einer etwas weiß und die scheinbar genauso stümperhaft wie der Taxenstreik vorbereitet ist.“

Diese Gefahr besteht tatsächlich. Wenn es dann wenigstens zu einer Überschrift kommt, dann wird sie wahrscheinlich lauten „Fck Moia“ oder so ähnlich. Also rein reaktiv und negativ besetzt. Persönlich würde ich mir eine andere Überschrift wünschen, bsw. „Taxi für alle.“, also aktiv und positiv besetzt. Es gäbe auch eine Geschichte dafür, um es neudeutsch zu formulieren, ein Narrativ, ähnlich wie Moia es macht. Vielleicht setze ich sie mal hier hinein, aber ich weiß noch nicht.


Zitat det:

„Gute Nacht Taxengewerbe.“

Danke. Wünsche ich Dir auch.


Zitat det:

„p.s. was wird eigentlich in Sachen Tarifanpassung 2018 unternommen?“

Mmmhhhh. Das halte ich derzeit für kontraproduktiv und Wasser auf die Mühlen von Moia. Da stellt sich mir die Frage, wer bist Du? Ein Agent provokateure? Ein kleiner Moia?


Aber wenn es dann wirklich Dein Problem ist. Mach doch bitte einen eigenen Thread auf, meinetwegen o.T..

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von IK » 29.03.2018, 11:20

@det

Ich habe mir Deinen langen Beitrag sorgfältig durchgelesen und möchte dazu folgende Anmerkungen machen:

1. Stinkefinger den Fahrgästen gegnüber
Ich habe mir den NDR Bericht mehrfach angesehen und ich konnte keinen Stinkefinger sehen. Allerdings wurde ich gestern im Gespräch mit einem Zentralenchef in einem Gesprächskreis mit gleichen Thema konfrotiert. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass im Video so was nicht zu sehen ist, sprach dieser Mann vom symbolischen Stinkefinger. Ich denke, man könnte an dieser Stelle sicherlich über die Arten der symbolischen Stinkefinger sinnieren, sowie auf deren Auswirkung auf deren reale oder symbolische Empfänger, aber was das mit MOIA zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

Sollte tatsächlich einem realen Fahrgast ein realer Stinkefinger gezeigt gewesen sein, wäre das eine strafrechtliche Verfehlung, die ich weder rechtfertigen noch zu verteidigen bereit bin. Insofern würde ich Dich bitten, Deine „Stinkefinger-Theorie“ mit Bildern zu untermauern.

2. Weggeworfene Flugblätter
In den zwei Stunden, die ich auf dem „Acker“ mit streikenden Kollegen verbracht habe, gab es auch diejenige Kollegen, die nicht streiken wollten und die durchgefahren sind. Die Streikenden haben jedem Kollegen einen Flyer angeboten oder in die Hand gedrückt. Das einer vor laufenden Kameras diese aus seinem Wagen weggeworfen hat, ist absolute ausnahme gewesen. In der Regel war das so, dass die Streikbrecher gerne mit den Streikenden einen kurzen Gespräch geführt haben, manche sind kurz ausgestiegen um dann anschließend doch weiter zu fahren. An sich ein sehr kollegialer Umgang miteinander.

Dazu eine schöne Anegdote: Jemand hat die Polizei zum Acker geschickt, weil angeblich die Streikenden die Einfahrt auf der Schranke blockiert haben sollen. Polizei kam und machte ohne auszusteigen Kehrt. Im Video ist deutlich zu sehen, dass die Einfahrt frei war.

3. Klage gegen MOIA
Diese Formulierung ist im juristischen Sinne falsch, aber im tatsächlichen Sinne richtig. Wir wollen MOIA verhindern und das geht über die Klage gegen den Verwaltungsakt der BWVI. Wir werden nicht MOIA verklagen, es sei denn, MOIA wird genehmigt, die Richter segenen es ab und MOIA macht Dumping. Diese Option steht, spielt aber in diesem Augenblick keine Rolle.

4. Streik wurde nicht erklärt
Diejenigen, die es hören sollten, brauchen keine Erklärung. Sie haben die Botschaft empfangen. Die Fahrgäste kann man in einem solch komplexen Thema kaum aufklären. Gegen Behauptung, dass MOIA 40-50 Mal billiger als Taxi ist, kommt man nicht an. Außer mit der Brechstange.

5. Demo am 17. April
Diese Demo ist Dir nicht erklärt genug? Was möchtest Du denn wissen? Muss ich auch Dir erklären, dass 5 Cent pro Fahrgast und Kilometer zu wenig ist und nur mit Dumping geht? Außerdem ist es so, dass weder ich, noch Orhan oder C.G. für unsere Arbeit bezahlt werden. Wir machen es unprofessionell und wir stehen dazu. Anders als MOIA haben wir für eine solche Aktion keine sechstellige Beträge, welche wir verbraten können. Ja, wir machen es unprofessionell, aber wir machen es. Wir sind dankbar, wenn Kollegen für die Demo ihren Beitrag leisten und mit Vorschlägen kommen. Vielleicht sagst Du uns, wie Du diese Demo machen würdest? Wir freuen uns über jeden Beitrag.

Und bedenke, dass auch wir unsere Zweifel und Unsicherheiten haben. Nur auf denen kann man sich nicht ausruhen.
Zuletzt geändert von IK am 29.03.2018, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von alsterblick » 29.03.2018, 12:08

@am
sehr gut
MOIA hat weiterhin einen Exklusivshuttle beantragt. Mit ein und denselben Fahrzeugen.
Und sehr wahrscheinlich bereits für eine Person sehr sehr günstig buchbar .

So eine eMOIAkarre wiegt leer doch ca 3-4 Tonnen und ist riesig, wenn man bedenkt, dass 5 weitere Sitzplätze dann frei bleiben(müssen).
Was ist daran innovativ ?
Ein irrer Einzeltransportenergieaufwand zum Dumpingpreis und die Stadt HH will das als Innovationsfreigabe zu feiern erlauben ?

Es wäre irgendwie fast schon so, als würde ich in einem dicken HVV Bus privat nach Hause gefahren werden. Von mir aus dann zum doppeltem Einwegpreis (2,60), also für 5,20,-
Bei MOIA wären es dann vermutlich als Einzelperson max 10,- (anywhre within town limits).

Die Behörde soll sich was schämen, sich sowas von Ole Harms überhaupt auftischen zu lassen :!:
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von E. G. Engel » 29.03.2018, 12:14

@ Alsterblick

Im Antrag werden keine konkreten Fahrzeuge beschrieben. Man müsste eventuell noch einmal ins Konzept einsteigen. Ebenso nebulös sind die Auskünfte zu konkreten Preisen.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von IK » 29.03.2018, 13:07

@Engel

Das Wesen des „surge pricing“ ist das Ungewisse. Das nennt man „Im-Trüben-Fischen“. Verwirren und dann ausnehmen. So gehen die Jäger und Fischer seit der Steinzeit vor. Nennen wir es beim Namen: Retro-Welle in die Steinzeit. Warum muss ich dabei spontan an die Paleoernährung denken?

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von alsterblick » 29.03.2018, 13:13

Sagte Füsser nicht, bereits JETZT Akteneinsicht erhalten zu können ?
Er bräuchte nur ein Mandat (von uns).
Ich würde das sofort veranlassen, um zu sehen worüber gegrübelt wird.
Habe aber keine Ahnung, ob REALE Antrags-Inhalte dann hier diskutiert werden könnten. :roll:
Na ja, hinter "verschlossener Tür " vielleicht. :wink:
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von am » 29.03.2018, 13:16

Natürlich nur dort.

Es muss gar nicht zu surgeprising kommen, Mietwagen werden wider aller Logik meist günstiger angeboten als Taxen. Das wird auch bei MOIA nicht anders sein.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Marvin » 29.03.2018, 14:17

am hat geschrieben:Natürlich nur dort.

Es muss gar nicht zu surgeprising kommen, Mietwagen werden wider aller Logik meist günstiger angeboten als Taxen. Das wird auch bei MOIA nicht anders sein.
Im Antrag wird die extremste Form des "surge pricings" angekündigt: nicht nach vorgegebenen Kriterien, sondern ermittelt durch sogenannte "Künstliche Intelligenz". Natürlich kann Moja zunächst generell günstiger arbeiten, weil sie keinen wirtschaftlichen Zwängen unterworfen sind.
"Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von E. G. Engel » 29.03.2018, 15:01

Na gut, dann wollen wir mal. Aber nicht sauer sein.

Stichwort „surge pricing“. Ist gar nicht so unüblich und teilweise auch betriebs- und volkswirtschaftlich sinnvoll.

Betriebswirtschaftlich:

Nehmen wir die Hotels. Hotels unterliegen Jahreszeitlich großen Nachfrageschwankungen. Schon fast zwangsläufig müssen zu nachfragestarken Zeiten höhere Preise genommen werden um nachfrageschwache Zeiten kostenseitig zu kompensieren. Leere Betten im Januar/Februar bedeuten bsw. kosten eben Geld und müssen innerhalb einer Querschnittskalkulation zu anderen Zeiten kompensiert werden.

Volkswirtschaftlich:

Durch günstige Preise bsw. im Januar/Februar und höheren Preisen bsw. während der Messezeiten findet eine Nachfragesteuerung statt. Alternativ könnten natürlich zu Messezeiten Hotelzimmer verlost werden.

Ähnliches finden wir auch im Flugverkehr. Also nichts Ungewöhnliches.


Dagegen haben wir im Taxiverkehr mittlere Durchschnittspreise mit einer streckenbezogenen Preisgrenze nach oben, auch dort wo es die Karenzminute nicht gibt durch den max. Stundensatz.

Durch die Karenzminute haben wir in Hamburg überhaupt kein „surge pricing“ sondern arbeiten mit einem rein streckenbezogenen Durchschnittspreis. Dass wir seit 2017 zu definierten Zeiten einen leicht höheren Tarif haben ändert nicht wirklich etwas daran.

Anders sähe es aus wenn die Karenzminute entfällt. Dann hätten wir auch „surge pricing“ je nach Nachfrage und Verkehrslage, beides fällt i.d.R. zusammen, mit einer definierten Obergrenze.

Also, immer im Zusammenhang denken und argumentieren.

@ Alsterblick

Wenn IK, oder jeder andere, der Behörde klar machen kann dass er subjektiv betroffen ist müsste Akteneinsicht möglich sein. Könnte aber schnell auch zu einem vorgelagerten Rechtsstreit werden. Die Verbände hatten die Chance, haben sie aber verpasst und sind nach er Anhörung aus dem Rennen.
Zuletzt geändert von E. G. Engel am 29.03.2018, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.

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