Bundestag Fahrdienst arbeitet mit UberX

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TaxiBabsi
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Bundestag Fahrdienst arbeitet mit UberX

Beitrag von TaxiBabsi » 01.06.2017, 04:07

Erstaunlich. Der Berliner Bundestag arbeitet mit Rocvin, einem Mietwagenbetreiber, zusammen. Dieser arbeitet für UberX und deren Kampfpreise sind extrem, z.B. 1,10€/ km in Normalzeiten, 1,60€/ km an Wochenenden mit der bei Uber üblichen Option in nachfragestarken Zeiten deutlich höhere Preise zu verlangen.

http://www.rocvin.de/uberx/

http://www.taxi-times.com/ehemaliger-bu ... uer-uberx/

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Thomas-Michael Blinten
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Re: Bundestag Fahrdienst arbeitet mit UberX

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 01.06.2017, 09:40

Nun, Rocvin hat den Vertrag mit dem Bundestag verloren und arbeitet deshalb mit UberX (probeweise) zusammen.
Wundert mich nicht, wer solch einen Behördenvertrag verliert muss sich neu orientieren und Uber wird ein gutes Angebot gemacht haben.
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alsterblick
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Re: Bundestag Fahrdienst arbeitet mit UberX

Beitrag von alsterblick » 01.06.2017, 11:05

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:Nun, .........wer solch einen Behördenvertrag verliert muss sich neu orientieren und Uber wird ein gutes Angebot gemacht haben.
Ganz genau, Rocvin macht schlichtweg alles, um nicht verrecken zu müssen.
Vermutlich weis Rocvin sogar selbst, dass es mit angestellten Fuhrparkfahrern nix wird, aber solange UBER Geld gibt, müssen sie (noch) nicht sterben. Gesetzeskonform knackt selbst UBER eine 3,5 Mill Stadt nicht so einfach. Denn zu dem Dumpingpreis gehört auch zackige Bedienfähigkeit und das wären in Berlin vielleicht so mindestens 1000 Wagen.

Also, das (UBER-) Geld nehmen, solange es (noch) da ist. Wäre der Betrieb Rocvin ersteinmal kaputt (weg), ließe sich diese legale Fuhrparkstruktur ganz so „billig“ auch nicht wieder neu erstellen. UBER wird gerade soviel Geld geben, dass Rocvin nicht verreckt. Bei den Kampffahrpreisen kommt es auf die Qualität auch schon gar nicht mehr groß an, denn Dumping soll vorerst Auftragsheilung bringen. Mögliche Kostendeckung oder gar Gewinne durch Preiselastizität ++ (surge pricing) ist vorerst noch unwichtig und eher ein fernes Ziel. Aufträge gehen erstmal vor !

Och Travis. Ich denke, du wirst deiner kürzlich unglücksbedingt verstorbenen Mutter bald wieder sehr nahe sein. :mrgreen:
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Re: Bundestag Fahrdienst arbeitet mit UberX

Beitrag von TaxiBabsi » 01.06.2017, 12:50


ilkoep
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Re: Bundestag Fahrdienst arbeitet mit UberX

Beitrag von ilkoep » 01.06.2017, 20:56

AFAIK besteht das Geschäftsmodell von Rocvin darauf massenhaft Limos, nun 213er, zum Grosshandelspreis einzukaufen und die Karren nach 5.000 km wieder zu verscherbeln. Der Bundestag ist nur Nebenerwerb, bzw. Mittel zum Zweck.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-124956817.html

"Fest steht: Die Firma unterhielt neben dem Fahrdienst auch noch einen Autohandel. Über spezielle Konditionen des Bundestags soll sie günstig an Neuwagen von Daimler gelangt sein. Nach einigen Monaten wurden die Fahrzeuge weiterverkauft. Doch das Geschäftsmodell scheint sich für RocVin nicht gelohnt zu haben."

Sollte das Leipold-Urteil vor dem EuGH Bestand haben, können sich Rocvin und deren Fahrer, die i.d.R. nur einen FzF für Mietwagen haben, eine Pfeife anzünden.

Mit Insolvenzverfahren scheint die Bude Erfahrungen zu haben:

2013: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 66662.html

2016: http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstle ... 29224.html

"Der Fahrdienst des Bundestages hat Insolvenz angemeldet. Der Berliner Dienstleister Rocvin stellte am Montag in Berlin in Aussicht, seine Verpflichtungen bis zum Auslaufen des Vertrags zu erfüllen. Das Unternehmen bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung."

Die Resteverwertung macht UberX.

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