Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
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SindSieFrei?
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von SindSieFrei? » 06.02.2017, 18:37

Das Problem ist nicht der Mindestlohn, sondern die absolute Unterbesetzung bei den Kontrollstellen wie dem Zoll. Ein weiteres Problem ist die Verschleppung einer steuerrechtlich absolut sicheren Aufzeichnungspflicht aller Bargeschäfte. Der Taxiunternehmer an sich UND viele Fahrer sind potentielle Abgabenbetrüger, für Steuerehrlichkeit sind die meisten Betriebe verkehrt aufgestellt, wenn sie nicht einer gut ausgelasteten Zentrale angehören.

Ich behaupte: Wenn man, trotz der Plausibilitätskontrollen der Behörden bei der Konzenverlängerung, alle Betriebe mit, speziell für die "getuneten Lohnabrechnungen" der Branche geschulten Beamten des Zolls durchleuchten würde, hätten wir vielerorts in D ein elementares Bedienproblem!!! Einige der "Großedelgraupen"-Luden (warum steht das Wort *** im Index?) dürften dann ihre Läden sofort dichtmachen! Arbeitszeiten von 12 h, kleingerechnet durch die Umdeklarierung von jeder Standzeit am Posten in Pausen, sind in diesen Läden noch immer die absolute Regel.

Es gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter! Die meisten AN fügen sich solchen "Betriebsanweisungen" klaglos, da sie ja ihren Job behalten wollen, oder sie aufgrund ihrer Herkunft überhaupt nicht mit den Standards der AN-Rechte in D vertraut sind. Auch dieses Thema wird immer wieder gerne bei Diskussionen unter den Tisch gekehrt.

Bei Minijobbern ist es ja noch einfacher: Das, was zuviel verdient wurde im einen Monat wird auf den nächsten übertragen oder unter der Hand ausgezahlt. So kenne ich das aus Berichten von "Landfahrern", also Kollegen von außerhalb.

Wir sehen also: Der Mindestlohn ist kein Problem, wer eines damit hat, muss betrügen. Und obwohl sein Unternehmen eigentlich überflüssig am Markt ist, kann er fröhlich weitermachen wie schon immer. Der Kreis schließt sich: Zu wenig Kontrollen durch den Zoll und Querprüfungen durch die DRV/Finanzämter---zuviele Betrüger unter den Fahrern und Unternehmern. Wird mal ein Betrieb symbolisch "ausgehoben", dann feiern sich alle und sagen: Gute Arbeit! Doch eine Krankheit heilt man nie an den Symptomen, sondern immer nur an den Ursachen und die ist NICHT der Mindestlohn!!!

LG
Zuletzt geändert von SindSieFrei? am 06.02.2017, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Guter_Kollege
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Guter_Kollege » 06.02.2017, 20:42

Inhalt des Postings gelöscht. Das Thema hier ist nicht Wortzensur und ihre Umgehung sondern Mindestlohn.

jr
albern .... so siehts doch schei .... aus!
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 07.02.2017, 22:39, insgesamt 5-mal geändert.

Haschmich
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Haschmich » 06.02.2017, 20:59

Wikinger hat geschrieben:Daraus resultiert natürlich das Problem, dass der Faule vom Fleißigen durchgezogen wird.
Wie definierst du faul?

Wenn ich nach 2 Stunden eine kleine Runde habe, die fast am Taxistand endet, kann ich nicht durch die halbe Stadt fahren, um eventuell mehr Glück zu haben. Taxi ist Lotto. Egal, an welchem Taxistand man bereit steht.

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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Guter_Kollege » 06.02.2017, 21:08

Wikinger beklagt das psychologische Phänomen dass in einer Gruppe von Menschen einer immer der Langsamste/Erfolgloseste ist.
Leider hat die Wissenschaft dagegen noch kein Heilmittel/Rezept gefunden.
Villeicht kennt Wikinger eines?
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 06.02.2017, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.

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SindSieFrei?
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von SindSieFrei? » 06.02.2017, 23:23

Inhalt gelöscht, da der Bezug entfallen ist.

jr
Zuletzt geändert von jr am 07.02.2017, 01:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Pirat » 07.02.2017, 08:47

SSF hat geschrieben:Wo kein Kläger, da kein Richter!
Wo keine Beweise, da kein Kläger und schon gar kein Richter.
Man kann kontrollieren und prüfen bis Blut kommt, der Staat muss schlussendlich auch beweisen...
Auffälligkeit bei einer Prüfung heißt doch nicht gleich Konzessionsentzug!
Unplausibel ist in HH ausreichend, aber doch nicht bundesweit.

GPS-Daten in einem Strafverfahren??? zeigt mir ein Urteil.
In Sachen Taxi Essen (GPS-Daten) ist mir kein Strafverfahren bekannt geworden...
Natürlich geht man damit aber auch nicht hausieren.....klaro...

Was aber Taxiunternehmer fürchten müssen, ist die Prüfung durch die Rentenversicherung.
Ein Beweisverwertungsverbot (GPS-Daten) muss die Rentenversicherung anscheinend nicht berücksichtigen.
Bei Verjährungsfristen von 30 Jahren besteht für die Rentenversicherung auch keine Eile...
Bei Säumniszuschläge von 1% pro Monat, warum auch...
Der Staat will nicht bestrafen, der will nur Kohle...
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

taxipost
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von taxipost » 07.02.2017, 09:48

SSF,
schon geschrieben...
und das war's auch schon.

wieder eine lobeshymne a la "nur die hansagenossen sind die guten",
obwohl wir jetzt anhand insider scarda beiträgen wissen,
dass genossen die auslastung durch mt aufbessern müssen.

ferner bist du selber durch deine umsatzentlohnung in der rechtichen grauzone.

Wikinger hat es richtig erkannt,
nur ein fester monatslohn ist korrekt.

wenn du eine vertragliche zb. 40h woche hast,
dann sind diese 40h mit min. 8,84 /h zu begleichen.
bist du mehr wert, dann kannst du mehr oder zusätzliche erfolgsprämien vereinbaren.
deine monatsarbeitsstunden stehen aber bereits vor/am 1. des montans fest und
daraus, i.v.m. ml, resultiert ein fester monatlicher mindestlohn, ggf. + prämien,

alles andere ist nur ein weiterer trick der schönrechnerei.
Zuletzt geändert von taxipost am 07.02.2017, 10:08, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von SindSieFrei? » 07.02.2017, 19:50

taxipost hat geschrieben:...Wikinger hat es richtig erkannt,
nur ein fester monatslohn ist korrekt.

wenn du eine vertragliche zb. 40h woche hast,
dann sind diese 40h mit min. 8,84 /h zu begleichen.
bist du mehr wert, dann kannst du mehr oder zusätzliche erfolgsprämien vereinbaren.
deine monatsarbeitsstunden stehen aber bereits vor/am 1. des montans fest und
daraus, i.v.m. ml, resultiert ein fester monatlicher mindestlohn, ggf. + prämien,
...
@ taxipost: Genauso wird es doch bei den anständigen Betrieben gemacht! Stundengesamtzahl mal 8,84 € gleich ML PLUS Prämien. Du kannst diese Zielerreichungsprämie nennen, du kannst sie als irgendeine steuerpflichtige Zulage benennen oder sie "Hermann" nennen, vollkommen wumpe. Wenn es allerdings so ist, das die geleisteten Arbeitsstunden (tatsächlich 12h) nur durch Pausenzeitfälschungen auf 8h runtergebrochen werden ist das Betrug! Und ich werde nicht müde werden, das so zu benennen. Auch wenn ich weiß, siehe mein obiger Post, das es nicht wirklich zu einer Verfolgung kommen wird, da sonst das Gewerbe landauf landein ein Bedienproblem hätte! Ich gehe sogar noch weiter: Selbst wenn es einen realen Tarif geben würde, mit dem alle Marktteilnehmer ohne illegale Verfälschungen problemlos den ML zahlen könnten, es würde weiter betrogen werden! Das ist wie, ich glaube es war Pirat, der es so formulierte (Entschuldigung wenn es nicht so war), systemimmanent! Wenn ich eines in den Jahren meiner Tätigkeit begriffen habe, dann das!

Pirat hat Recht. Die RV kann jedem Unternehmer der so operiert das Genick brechen! Kann heißt aber auch nicht muß! Wir hatten hier in Hamburg bisher eher die Fälle, das Arbeitszeitnachweise geschrieben wurden, wo der AN um 10 angefangen hat, aber bereits um 7 durch die Flughafenschranke gefahren ist. Wer es dauerhaft so dämlich anstellt, der überlebt nicht mal eine Plausibilitätsprüfung. Für Löhne und Abgaben ist aber nicht die Kontrollbehörde zuständig! Pirat ist da auf dem richtigen Weg...Wohldem der das weiß!

Es wird, vor allem auf die gesamte res publica bezogen, noch Jahre dauern, bevor das vorbei ist. Das ist das griechische Konzept: Wo ein Schlupfloch ist, wir finden es! :mrgreen:
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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von ilkoep » 07.02.2017, 21:37

taxipost hat geschrieben:ferner bist du selber durch deine umsatzentlohnung in der rechtichen grauzone.
Wenn die Umsatzentlohnung über MiLo liegt sehe ich da kein Problem.
taxipost hat geschrieben:Wikinger hat es richtig erkannt,
nur ein fester monatslohn ist korrekt.

wenn du eine vertragliche zb. 40h woche hast,
dann sind diese 40h mit min. 8,84 /h zu begleichen.
Dafür würde ich meinen Allerwertesten nicht aus dem Bett bewegen.

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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Guter_Kollege » 07.02.2017, 22:55

In meinem Lohn ist sogar die steuerpflichtige Zulage "Mehrverpflegungsaufwand" pauschal und brutto enthalten.
Eine Einzelausweisung der jeweiligen Arbeitsstunden/Tag die es für Netto braucht, gibt es nicht.
Würde ich bloß Mindestlohn erhalten, wo läge dann wohl erst der Grundstundenlohn ? :shock:

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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Wikinger » 08.02.2017, 05:20

@SSF
Mit dem Lohn der Aushilfen liegst du ein bisserl falsch. Kannst du mit rüber nehmen, der Jahresschnitt muss stimmen. Kannst du bei der Minijobzentrale nachlesen. Da ist das hochoffiziell erklärt.

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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Guter_Kollege » 08.02.2017, 20:01

Wikinger hat geschrieben:Hmmm, Zeiterfassung, Fiskaltaxameter, wie machen das die Anderen? Anmeldung für 165,- Euro, damit man keine Abzüge hat, aber 5 Tage arbeiten.
Kannst Du diese Aussage mal erläutern, bitte?
Da will jemand bei euch zwar 5 Tage Taxi fahren, aber nur für 165 Euro "angemeldet" sein? Was soll das sein und wieso 165 Euro?

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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Sascha1979 » 08.02.2017, 22:27

Guter_Kollege hat geschrieben:
Wikinger hat geschrieben:Hmmm, Zeiterfassung, Fiskaltaxameter, wie machen das die Anderen? Anmeldung für 165,- Euro, damit man keine Abzüge hat, aber 5 Tage arbeiten.
Kannst Du diese Aussage mal erläutern, bitte?
Da will jemand bei euch zwar 5 Tage Taxi fahren, aber nur für 165 Euro "angemeldet" sein? Was soll das sein und wieso 165 Euro?
165 muss irgendeinen wert haben.
Hatten wir nämlich auch in der Firma.

Ab über 165 EUR fallen irgendwelche Zuschüsse von irgendwelchen Ämtern weg.
Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken, zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
Laotse

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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Wikinger » 09.02.2017, 07:17

Ganz einfach: Das ist die sogenannte Hinzuverdienstgrenze. Bei ALO bis 165, bei regulärem Hartz IV sind es 100. Also Arbeitslosengeld bzw. Sozialhilfe.
Alles was darüber ist, wird abgezogen. Es gibt dann noch Fahrgeld entsprechend den Öffis und ne warme Mahlzeit, also einen Ein Euro Burger. Komplett kann man ca 230 bzw 160 erreichen.
Wer also für 450 arbeitet, ist eigentlich ein Depp. Der bekommt "Brutto " dann 450 Euro, sagen wir 50 Stunden zu 9 Euro,aber "Netto" nur 165, also rund 3Euro.

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Re: Viele Minijobber erhalten keinen Mindestlohn

Beitrag von Guter_Kollege » 09.02.2017, 17:43

Ich habs mir schon gedacht dass es in die Richtung geht. Nur von den Anfragenden ist es halt unwissend formuliert.
Tatsächlich sind 100 Euro der mögliche Hinzuverdienst bei ALG II (selbst das stimmt nicht ganz, hängt von den persnlichen Lebensumständen ab).
Desweiteren kommen dann noch Freibeträge für düt un dat hinzu.

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