Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
Guter_Kollege
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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von Guter_Kollege » 13.11.2016, 17:00

scarda hat geschrieben:Auch wenn es dir als einem Anhänger der Zerstörung eines in weiten Teilen gut funktionierenden Marktes zugunsten der Schaffung von Großkonzernmonopolen nicht passt.
Andere machen bereits den Anfang.
Pirat hat geschrieben:
scarda hat geschrieben:Warum sollte ich einen DaimlerVorstand einem Geschäftsführer von XYZ vorziehen?
Wenn Dich die Diskussionen um ZentralenBosse interessiert hätten, wüsstest Du warum...
Tatsachen und Erfahrungen in der alltäglichen Wirklichkeit bestimmen mein Handeln, nicht unüberprüfbare Hypothesen.

Etwas Besseres wie ZentralenBosse finde ich überall...
Der BZP ist ein konglomerater Zusammenschluß von Teilnehmern im Personenbeförderungsgewerbe.
Darinnen befinden sich Taxizentralen und Verbände und über diese die Taxi- und Mietwagenunternehmer. Darüber hinaus ausserordentliche bzw. Fördermitglieder. Besonders bei Letzteren
ist die Palette der Gewerbezugehörigkeit groß, da diese allesamt aus dem Bereich der Industrie kommen: Auto- und Zulieferindistrie, Soft- und Hardwarevermittlungstechnik, Versicherung, Sicherheitstechnik und einiges mehr.
Man kann der Meinung sein, dass es gut und richtig ist, wenn sich alle Teilnehmer in einem Verband organisieren, um sozusagen an einem runden Tisch und/oder in Ausschüssen
ihre Partikularinteressen einzubringen.
Um das Taxigewerbe oder Personenbeförderungsgewerbe voranzubringen, bzw. in die Zukunft zu führen? Ich bin der Meinung, genau darum geht es!
Die romantische und antiquierte Vorstellung, dass der BZP ein überregionaler Taxiverband sei, ist überholt.
Bsw. bezeichnet sich mT selbst als Taxivermittler und nicht als Taxizentrale, und hatte als einstiges, sogenannantes startup mit Ausrichtung auf schnelles Wachstum, von vorneherein vor, Kasse zu machen, um sich schnell versilbern zu lassen. Das ist ihnen mit dem Verkauf an die Autoindustrie gelungen. Und zwar an einen Hersteller, der nicht nur
klassischer Partner von Taxiunternehmern ist, sondern - nach seinem eigenen Bekunden - seine Zukunft in einer sieht, in der womöglich weniger Autos an privat verkauft werden.
Er will also seiner eigenen Abschaffung entgegenwirken. Zudem arbeitet er folgerichtig an einer Technisierung in der Personenbeförderung mit. Ob hier nun noch menschliche
Fahrer - gleichwohl ob private oder gewerbliche - am Steuer sitzen, hat MB für sich entschieden: Erstmal noch ja, aber irgendwann nicht mehr, also bereiten wir uns darauf vor.
Theoretisch könnte sich MB also auch Uber oder Google ins Boot holen (selbstfahrende Autos). Bloss sind das keine Kandidaten die sich "holen lassen", sondern "selbst holen"
Dass MB das in Konflikt zum professionellen Taxifahrer bringt, ist damit gesetzt. Nicht aber unbedingt in Konflikt zum BZP und in Konflikt zum Taxiunternehmer.
Denn beiden ist gemein, dass sie auch ohne menschliche Fahrer auskommen könnten: Wenn die Technik erst einmal soweit ist.
Damit dürfte klar geworden sein, dass eine Mitgliedschaft von bsw. MB, VW, Audi, BMW und Vermittlungsapps-Unternehmen im Personenbeförderungsverband BZP
nicht ausgeschlossen, sondern folgerichtig ist.
Derzeit mag es noch einen Konflikt geben, zwischen Partikularinteressen einzelner Mitglieder, die sich in Konkurrenz zum Mitbewerber sehen, so z.B. Waldner/taxi.eu
und mT; Weil der eine noch viel mehr als der andere am Taxifahrer verdient. Aber alle verfolgen letzlich dasselbe Geschäft, also wird man sich in Zukunft finden
und miteinander leben lernen.

Das heisst nicht, dass ich diese Entwicklung unbedingt gut heisse. Vor allem: Welchen Einfluß hätte ich - besonders als angestellter Taxifahrer - darauf?
Kaum einen. Lediglich kann ich meinen Job so gut machen, wie es nur irgend geht. Und darauf setzen, mich als menschliches Wesen, das ein anderes menschliches
Wesen befördert, unentbehrlich zu machen.

Der Kunde der Zukunft soll und wird den 'guten, alten Taxifahrer/in' vermissen (lernen).
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 13.11.2016, 17:05, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von am » 13.11.2016, 17:12

Die Analyse ist recht zutreffend.

Ich würde einschränken und den Taxiunternehmer heutigen Zuschnitts auch ausklammern. Nach meiner Einschätzung werden es im nächsten Schritt die Auto- und New Economy -industrie sein, die entscheiden, wer künftig noch Taxiunternehmer sein darf.

Wenn sie es nicht gleich ganz selbst machen, was ich für gut vorstellbar halte, wäre beispielsweise ein Franchisesystem denkbar. Es wird dann kaum der Land- noch der Metropolenunternehmer sein, dem man eine Flotte anvertrauen wird. Hier dürften dann über den BZP einige wenige Großunternehmer und Zentralen in Betracht kommen, die über gewisses Kapital verfügen.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von Guter_Kollege » 13.11.2016, 17:25

Irgendwie gruselts mich grade ..... :(

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von alsterblick » 13.11.2016, 17:25

GK,
erkennbar hast du dir Mühe mit deinem Text gegeben.
Um es kurz zu machen, eine automatisierte Taxi-Roboterbeförderung wird es vorhersehbar in keinen der Multi-Kalkulationsräume geben. Alle diesbezügliche Entwicklungskosten lassen sich zu denen der „Mondlandung“ addieren. Insofern lediglich eine Märchenweltbedrohung. 8)
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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von scarda » 13.11.2016, 18:29

alsterblick hat geschrieben:GK,
erkennbar hast du dir Mühe mit deinem Text gegeben.
Um es kurz zu machen, eine automatisierte Taxi-Roboterbeförderung wird es vorhersehbar in keinen der Multi-Kalkulationsräume geben. Alle diesbezügliche Entwicklungskosten lassen sich zu denen der „Mondlandung“ addieren. Insofern lediglich eine Märchenweltbedrohung. 8)
Guter_Kollege hat geschrieben: (...) Derzeit mag es noch einen Konflikt geben, zwischen Partikularinteressen einzelner Mitglieder, die sich in Konkurrenz zum Mitbewerber sehen, so z.B. Waldner/taxi.eu
und mT; Weil der eine noch viel mehr als der andere am Taxifahrer verdient. Aber alle verfolgen letzlich dasselbe Geschäft, also wird man sich in Zukunft finden
und miteinander leben lernen. (...)
Das wollte ich sagen. Ob nun mit Mondlandung in 20 oder 30 Jahren oder nie oder mit QuadkopterTaxis ist egal.
Dealer arrangieren sich nach Terretorialgezänk in der Regel.
Unsereiner kann etwas was sie nicht können, den Claim wechseln, sogar in mehreren Claims shoppen gehen.
Es gibt also weiterhin keinen Grund das Vorstandsmitglied einer Kriegsmaschine Daimler einem Geschäftsführer XYZ vorzuziehen und umgekehrt, wenns ums Geschäftemachen geht (auch wenn ich mir eine Plattform für alle eher wünschen würde, z.B. Le.Taxi. Un clic, un taxi. https://le.taxi/).
Anders verhält sich mit illegalen SchawrarbeiterPlattformen, wie z.B. die der Kroes-Uber-Taximafia.

Dann kann ich mich jetzt ja entspannt zum Tatort zurückziehen ... :evil:
Zuletzt geändert von scarda am 13.11.2016, 18:50, insgesamt 3-mal geändert.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von Guter_Kollege » 13.11.2016, 18:59

alsterblick hat geschrieben:....eine automatisierte Taxi-Roboterbeförderung wird es vorhersehbar in keinen der Multi-Kalkulationsräume geben. Alle diesbezügliche Entwicklungskosten lassen sich zu denen der „Mondlandung“ addieren. Insofern lediglich eine Märchenweltbedrohung. 8)
Ich weis nicht so recht, ob ich Dir zustimmen kann. "vorhersehbar" ist ja ein recht relativer Begriff. Unsereins wird wohl noch von keinem Robotertaxi verdrängt werden. Und noch setze ich vorläufig (was ebenso schwammig ist) auf den human factor: pvp sozusagen.
Was Regierung und Konzerne allerdings planen, ermöglichen und machen, könnte es durchaus in die vom Kollegen am erwähnte Richtung gehen.
Vom Kostensenkungsfaktor des sharens her gesehen, wäre der nächste Schritt ein denkbarer und nicht großer.
Ein BZP als Personenbeförderungsverband mit entsprechenden Mitgliedern aus der Technologie/Industrie schliesst sie alle mit ein.
Ob ein Müller das im Sinn hatte?
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 14.11.2016, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von ilkoep » 13.11.2016, 20:05

Flugzeuge starten, fliegen und landen heutzutage per Computer. Im ICE betätigt der Fahrer den Totmannschalter um zu signalisieren dass er überflüssigerweise noch anwesend ist.

Das selbstfahrende Auto wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in den Häusern mit Kreuz auf dem Dach und Blitzableitern. Fahrerlose Fahrzeuge: never ever, da spielt kein Versicherer mit.

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von alsterblick » 14.11.2016, 00:12

ilkoep hat geschrieben:Flugzeuge starten, fliegen und landen heutzutage per Computer.
Falsch, da lediglich eine nicht existente fantastische Idealvorstellung im Passagierluftverkehr :!:

Dass Robotertaxis keine menschliche Lobby benötigen würden, wird den Fortbestand des BZP (gelassenerweise) insofern sichern, als dass diese „Mondlandung“ samt zahlenden Passagieren auf Erden augenscheinlich funktionieren müsste, aber doch nicht real wird.
Ungeachtet einer prakatikablen Funktionalität käme im Unterschied zu SpaceX Fernwelten (Elon Musk) noch hinzu, dass die „Operationskosten unter Taxi“ liegen müssten, um die Massen aufzurollen.
Es ist lediglich eine löschende Rettungsvision brennenden Geldes, 8) da kann sich der BZP ziemlich sicher sein, hätte er denn den Durchblick. :mrgreen:
Zuletzt geändert von alsterblick am 14.11.2016, 00:17, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von scarda » 14.11.2016, 03:33

alsterblick hat geschrieben:
ilkoep hat geschrieben:Flugzeuge starten, fliegen und landen heutzutage per Computer.
Falsch, da lediglich eine nicht existente fantastische Idealvorstellung im Passagierluftverkehr :!:

Dass Robotertaxis keine menschliche Lobby benötigen würden, wird den Fortbestand des BZP (gelassenerweise) insofern sichern, als dass diese „Mondlandung“ samt zahlenden Passagieren auf Erden augenscheinlich funktionieren müsste, aber doch nicht real wird.
Ungeachtet einer prakatikablen Funktionalität käme im Unterschied zu SpaceX Fernwelten (Elon Musk) noch hinzu, dass die „Operationskosten unter Taxi“ liegen müssten, um die Massen aufzurollen.
Es ist lediglich eine löschende Rettungsvision brennenden Geldes, 8) da kann sich der BZP ziemlich sicher sein, hätte er denn den Durchblick. :mrgreen:
Solange die Kosten durch Geld verbrennen "gedeckt" sind, ist jeder DumpingPreis denkbar ... :mrgreen:
Nie vergessen: Hier geht es nur darum Funktionierendes durch dumpen zu zerstören, um ein Konzernmonopol erstehen zu lassen.
Klar, es geht nur darum ein appartes Narrativ zu erzählen, um dem potentiellen potenten Anleger die Kneten aus der Tasche zu locken.
Man nennt das auch Krieg.
Das Versprechen der Feldherren: Mit der neueten Technik zerstören wir sie und wer mitmacht bekommt Rendite.
Um Qualitäten, Techniken etc.pp geht es nur in zweiter Linie. Das ist AgitProp.
Kroes-Uber-Taximafia und Co. Tse.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von Pirat » 14.11.2016, 08:24

scarda hat geschrieben:Von Volksvertretern würde ich nicht mehr reden, Volksverräter trifft es eher.
Stand heute ist MyTaxi auch nur eine Taxizentrale und die Kroes-Uber-Taximafia nur eine Plattform zur Organisation von Schwarzarbeit.
Warum sollte man „dem Kaiser geben, was des Kaisers ist“, wenn der Kaiser ein Verräter ist.

Ein Widerspruch in-sich... ohne Logik...
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von Berni » 15.11.2016, 19:38

scarda hat geschrieben: ....Nie vergessen: Hier geht es nur darum Funktionierendes durch dumpen zu zerstören, um ein Konzernmonopol erstehen zu lassen.
Exakt!

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Re: Vor Taximesse 2016: BZP-Chef Müller drohte mit Rücktritt

Beitrag von scarda » 15.11.2016, 19:42

In der TaxiTimes heißt es sinngemäß: Uber, mytaxi und Co sind Kannibalen, Rosinenpicker, nicht wirklich an ÖPNV-Ergänzung interessiert. Wie der Schreiberling des Artikels, der diesem Thread zugrunde liegt, da einen anderen Dunst hineinbekommen hat ...
Zuletzt geändert von scarda am 15.11.2016, 20:02, insgesamt 2-mal geändert.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
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