Kalanick trifft Zetsche

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TaxiBabsi
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Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von TaxiBabsi » 09.06.2016, 04:44


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foxit
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von foxit » 09.06.2016, 08:41

Wies Mächtige?
Da trifft ein Großmaul das andere.. Zetsche / Mercedes war einmal ein Freund der Taxifahrer, das ist schon lange vorbei...
Mit solchen Aussagen und der ganzen Car2Go Geschichte wird die Beziehung "Benz / Taxi" nicht besser.

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alsterblick
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von alsterblick » 09.06.2016, 12:40

foxit hat geschrieben: Da trifft ein Großmaul das andere..
Da bringt es Kalanick (UBER) über die Jahre doch tatsächlich fertig rd. 11 Milliarden als Kriegskasse eingesammelt zu haben, um u.a. auch die Marktregeln für seine Zwecke umzugestalten. Und Zetsche hat mit mytaxi (und hohen "Expansionssausgaben") wiederum in vielen Orten ganz nebenbei etwas Struktur mitgebracht. Eine oftmals dringend ersehnte erforderliche Struktur, die Effizienzen sowohl für die Taxifahrer (verbesserte Auslastung / km-Schnitt) als auch für mytaxi (aufgrund schneller Bedienfähigkeit / Masse / optimale Umsatzprovisionen) hervorgebracht hat.

Aber Kalanick (UBER) möchte diese effiziente Struktur mit der „Marke Billig“ durchlöchern, dass am Ende sogar seine Hobby-Chauffeure selbst krepieren könnten, denn lediglich eine Mitfahrzentrale kann nicht sein Vorhaben für seine Milliarden-Geldgeber sein. Umsatzprovisionen wären für ihn dann auch nicht das Geschäft. Nach einem guten Plan sieht das nicht aus, aber man wirft ihm das Geld dennoch massenweise hinterher.

Offenbar wissen die Geldgeber mit ihrem gestapelten Geld nix besseres anzufangen. Je mehr Geld jedoch gestapelt wurde, desto mehr fehlt es anderswo und es wird immer schwieriger, auch an das letzte Geld noch ranzukommen. Insofern wirft man das Geld Herrn Kalanick gerne hinterher, könnte ja vielleicht doch klappen noch und irgendwie.
Jedoch die Marktteilnehmer können soviel Unruhe nicht gebrauchen und würden sich / Ihr Leben lieber gerne verlässlich ausrichten mit Investitionen (Fuhrpark) .
Kalanick tritt jedoch für die Zerstörung (disruptiv) an und das viele Stapelgeld ist ihm dabei behilflich.

Zetsche und Kalanick treffen sich im Widespruch.
Zuletzt geändert von alsterblick am 09.06.2016, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von Guter_Kollege » 09.06.2016, 13:23

Ich spukuliere mal, dass Herr Kalanick und Investoren die Ubermarke als künftigen, globalen Dienstleister - nicht nur, aber hauptsächlich - in Sachen
Personentransport sieht. Was liegt da näher als sich mit kompetenten Autobauern zusammenzutun, die die Ausstattung dafür liefern. Ein Joint Venture
mit Mercedes, mit denen man gleichzeitig mT und Car2Go im Sack hätte, ist da eine feine Idee.
Im Übrigen ist die Vorstellung, dass die Herren eine "Marke Billig" etablieren möchten, etwas abwegig: dass passt weder zu U noch zu M.
Es geht doch "bloß" darum den Markt zu beherrschen. Mercedes wird niemals seinen Premium Habitus aufgeben, dem schnellen Geld zuliebe.
Oder mal anders gesagt: M ist ein Altreicher, U ein Neureicher. Ein Aristokrat und ein Hasadeur. Man wird sich nie wirklich liebhaben, aber in
gewissen Geschäftsfeldern voneinander profitieren können.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 09.06.2016, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von alsterblick » 09.06.2016, 15:18

Klar, gute Miene zum Bösen Spiel können sie notfalls alle.
Uber muss aber irgendwann erfolgversprechend an die Börse (Risiko verkaufen), sich von jemand direkt kaufen lassen oder sterben.

Um das ungebremste Geldverbrennen zu stoppen, könnte UBER aber auch noch zu einer Überapp werden
(app über alles werden, als eine Art Appmanager…..das Thema haben wir hier schon Jahre im Forum),
um die diffusen „share-Angebote / in one app“ zu mehr Effizienz zu verhelfen
(z.B. "car2go", "drivenow", …uberpool ..).
Umsatzprovision/en an Uber zahlen müssten dann "Fremde" wie: Benz, BMW,…u.a.m. ?…
Aber wieviel : 5%, 10 %, 15 % ?....Das müsste sich als „win / win“ für alle rechnen.
Ob die das wollen ?

Einfacher wäre es, wenn Uber schon an der Börse wäre.
Denke, solange wird Uber weiterhin „alles oder nichts“ versuchen.
Denke, bei 20 Milliarden verbranntem Geld wird auch Kalanick zu Asche. :D
Zuletzt geändert von alsterblick am 09.06.2016, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von foxit » 09.06.2016, 17:13

Aktuell sehe ich für UBER keine Zukunft.
Warum?
UBER hat zwar Kapital zu Abwinken aber:

In Europa hat UBER keine Chance. Regeln und Gesetze sowie eine Abneigung gegen den amerikanischen Ausbeuter verhindern eine Ausbreitung.
Außerdem haben die euopäischen Systemanbieter / Taxi Unternehmer / Fahrer jahrzehntelange Erfahrung in dem Gewerbe und
lassen sich von einem UBER nicht ausbeuten. (siehe Frankreich, Niederlande, Österreich etc.)

In China ist UBER gar nichts bzw. wird sofort durch eine lokale App ersetzt.

In Amerika hat UBER Konkurrenz und stößt auch auf immer mehr Widerstand.

In den armen asiatischen und afrikanischen Ländern probiert es UBER ebenfalls, auch dort gibt es Widerstand.
Zwar gibt es dort seitens UBER kurzfristig Erfolge, aber langfrisitg hat UBER auch dort keine Chancen.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 53488.html

Das nächste Problem von UBER wird sein, dass eine App und das dahinterliegende System, welches im Grunde genommen mit einer handvoll Entwicklern so einfach umzusetzen ist (siehe auch myTaxi),
sofort eine Konkurrenzapp UBER das Wasser abgräbt. (passiert z.B. in China . Didi Chuxing)

Durch die enstehende Masse an Taxi Bestellapps kennen sich die Menschen nicht mehr aus, auf welche sie setzen sollen und werden über kurz oder lang beim bisherigen
Anbieter ordern der sicher und zuverlässig den Kunden von A nach B bringt.

Wie will also UBER diese Milliarden Kapitalvorleistung rechtfertigen? - Global mit ein paar Millionen Fahrten? Vollkommen unmöglich....

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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von SindSieFrei? » 09.06.2016, 18:42

Nicht falsch, was du schreibst!! Mir sagte heute ein App-Entwickler, das Kapital von UBER ist nicht das Taxi/die Beförderung, ob legal oder illegal, sondern das Bewegungsprofil des Kunden. ANGEBLICH (FG-Zitat) sind heute schon detaillierte, personenbezogene Bewegungsprofile einige 100 Dollar wert. Man kann angeblich heute schon diese Profile in ein so detailliertes Raster packen, das man solche Kunden quasi "vermessen" kann, und seine Aktionen über Algorhythmen voraussehen kann (u.a. passgenaueste Werbung). Mich schauderte das Gespräch ein wenig, aber es klingt nicht unlogisch, trotzdem für meine Denke ein wenig verschwörungstheoretisch, oder? :shock:

LG
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Thomas-Michael Blinten
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 10.06.2016, 03:46

Nein, ganz und gar nicht. Das ist zur Zeit der Geldesel überhaupt.
Egal ob Google, Facebook, Uber und Konsorten, sie alle verdienen das meiste Geld mit Profilzugeschnittener Werbung.
Genau dort setzten auch die ganzen Zusammenschlüsse an.
Je mehr Daten vernetzt sind um so genauer ist das Profil und um so mehr Geld lässt es sich die Werbewirtschaft kosten.
Jetzt stelle dir mal ein Uberfahrzeug (als vollvernetzbaren Mercedes) vor, dessen Fahrgast mit einem Google-Handy bestellt und bezahlt, in dem sein Bewegungsprofil der letzten 24 Stunden gespeichert ist inclusive besuchter Internetseiten und Suchanfragend.......da treibt jedem Werbetreibenden den Speichel in die Lefzen....und wenn dieser Kunde dann nicht nur das Taxi über eine App bezahlt sondern auch noch in diversen Geschäften kollabiert der Käufer vor Freude.
Zuletzt geändert von Thomas-Michael Blinten am 10.06.2016, 03:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von Guter_Kollege » 11.06.2016, 13:43

Ich kaufte in den letzten Monaten über Onlineportale und auf Firmenwebsites ein: Rasenmäher, ein paar mp3, 500 g Natriumbicarbonat, 500 g Thermit, Chemikalienbecherglas, eine Grafikkarte, Zahnriemenset, 100 ml Gleitgel (in diskreter Umverpackung), Sicherheitsbrille, Magnesiumband, Kartenlesegerät, diverse Software, alte Postkarte, Kärchersauger Zubehör, Plastik Ausweishülle, 1 Flasche Wein, 1 Buch, 1 Medikament, Akustik Schaumstoff, eine Soundbar, HDMI Kabel, eine Plasmakugel, E-Zigarette (Verdampfer) und diverse Dinge mehr.
Viel Spaß beim Anlegen eines Kundenprofils. Andere Kunden die das kauften, kauften auch.... ja was denn?
Da ich nebenbei beruflich auch mit TomTom unterwegs bin, können die die Daten gerne zusammenpacken (was sie ja auch tun), was ihnen aber wenig nützt,
weil ich Sachen nicht dort gekauft habe wo ich physisch gewesen bin. Die einzige Erkenntnis die man daraus gewinnen kann ist, dass ich allen möglichen Sche.....dreck
kaufe und man mir allen möglichen Sch....dreck versuchen kann anzudrehen. Und das tun sie ja sowieso.

Auf Facebook habe ich einmal vor 2 Jahren die Gerüstbau Seite eines Kollegen geliked, seitdem macht mir FB ständig Vorschläge ob mir ähnliche Seite gefallen könnten.
Nein, tun sie nicht. Und ich klicke sie auch regelmäßig weg und besuche keine. Zwecklos, es kommen immer wieder Vorschläge.

Ständig klicke ich Browserwerbung (Adwerbung) weg und kennzeichne sie als 'unangemessen', 'repetitiv' oder 'irrelevant'; Teile Google mit, dass die Anzeige die Seite überdeckt und Google verspricht, mein Feedback zur Beurteilung von Anzeigen auf dieser Website zu bewerten. Was immer das heissen mag. Jedenfalls nehmen sie sie nicht weg.
Dass - wer erfolgreich Produkte und Dienstleistungen verkaufen will - diese auch gut bewerben und platzieren muss, ist mir klar.
Aber höfliches Anbieten und penetrante Aufdringlichkeit, sind zwei verschiedenerlei Ding!
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 11.06.2016, 13:45, insgesamt 2-mal geändert.

TaxiBabsi
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Leveraged Loans

Beitrag von TaxiBabsi » 17.06.2016, 05:54

Uber plant "Leveraged Loans" aufzunehmen .

Riskant, geht denen das Geld aus?

http://www.gruenderszene.de/automotive- ... rdenkredit
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 17.06.2016, 05:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Leveraged Loans

Beitrag von alsterblick » 17.06.2016, 14:40

TaxiBabsi hat geschrieben:Uber plant "Leveraged Loans" aufzunehmen .
Riskant, geht denen das Geld aus?
http://www.gruenderszene.de/automotive- ... rdenkredit
Upsi, das wird der Zetsche sicherlich gerne lesen. :D
Solche Kredite müsste er in einem vorgesehenen Zeitplan mit Zinsen aus erwirtschafteten Gewinnen bedienen oder die Bank prellen, um kreditbedingt auferlegten Unternehmesbeschränkungen zu entgehen. Nur bekommt er dann nirgendswo noch Geld. Oder Kalanick hangelt sich immer rechtzeitig von einem zum nächsten Kredit, um "frühere" Fälligkeiten zu bedienen.
Ob Banken das jedoch mitmachen ?
An die Börse wird Uber so schnell nicht gehen können, um Anleger dort zu prellen. Die haben da auch paar Regeln, insbesondere muss man real praktizierte gute Geschäfts-Zahlen mit Aussicht mitbringen.
Zuletzt geändert von alsterblick am 17.06.2016, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von alsterblick » 17.06.2016, 23:10

Dumme Cowboys werden früh gehängt. 8)
Da hilft nur noch schmerzbefreit zu sein. :mrgreen:
Dem Kalanick so paar S-Kl. als Bestellung aufgeschrieben zu haben, ist von Zetche im Grunde schlau gewesen.
Damit stellte sich der Cowboy selbst ein Bein, weil fernab vom Uber Konzept und science fiction zugleich. :P
Denke, dauert nicht mehr lange........
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Re: Kalanick trifft Zetsche

Beitrag von TaxiBabsi » 18.06.2016, 05:31

Da lob ich mir doch MyTaxi, die solide und schon fast konservativ rüberkommen im direkten Vergleich mit Uber.

Für MyTaxi wäre das mögliche Blatzen der Uber-Bubble ein Segen und die Megachance schlechthin.
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 18.06.2016, 05:33, insgesamt 2-mal geändert.

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