ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

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TaxiBabsi
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ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von TaxiBabsi » 22.05.2016, 04:52

http://www.taxi-heute.de/Taxi-News/News ... regulieren

http://www.omnibusrevue.de/regulierung- ... 94510.html

http://www.thehindu.com/news/national/i ... 617347.ece

Ein Zitat aus obigen Artiklel spricht für sich:

Der Bericht stellt fest, dass gewerbliche Fahrdienst-Apps beliebt seien, weil sie benutzerfreundlich seien und einen überall verfügbaren Service bieten würden. Sie seien transparenter und zuverlässiger als herkömmliche Fahrdienste, die man auf der Straßeheranwinke oder über Funk rufe. Außerdem könnten sie die Nutzung vorhandener Kapazitäten effizienter machen.


Laaaaangsam, ganz laaaaangsam tut sich was ... der Focus soll nun auf die Bedürfnisse der Verbraucher gelegt werden, und bisher? Hatten eigene Interessen Priorität?
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 22.05.2016, 05:03, insgesamt 2-mal geändert.

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scarda
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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von scarda » 22.05.2016, 08:48

Oha. Auch hier wird der Bundestagswahlkampf vorgezogen.
Im Vorfeld versuchen die Lobbyisten aller Coleur Pflöcke in die Wählerpsychen einzuschlagen.
Is aber thematisch Kalter Kaffee. Is nix neues in den letzten Tagen passiert.
Aber der alte Wein braucht halt neue Schläuche. Na dann.

Natürlich kommt der Service immer noch mit denselben Wagen und denselben Fahrern.
Die Welt ist eben immer noch diesselbe.
Völlig egal, ob da jemand 4.0 drauf labelt oder nicht.
Was ist in Wirklichkeit passiert?
Es ist nur eine weitere Bestellmöglichkeit hinzugekommen. That's it.
Vom Abwinken, zur Rufsäule, zur Quetsche, zum Fax, übers Handy, zum Smarti und zum Netzformular.
Und die Leute liebten es, lieben es, werden es immer lieben.

Nichts davon ist noch neu. Auch nicht, dass eine Menge Gier in den Markt eingetreten ist, börsengesteuerter Irrsinn, der mit dem echten Leben nur bedingt zu tun hat es aber gerne versucht zu gänglen, wenn der Hype in kleinen kurzen Funkenregen ab und an auf die reale Welt durchschlägt. Auch das haben alle längst mitbekommen.
Außer für Mutti, die lebt seit zig Jahren im Neuland. Der kurze Weg, der Wechsel von der FDJ ins Kanzleramt scheint misslungen > http://www.bing.com/images/search?q=mer ... &FORM=IGRE
Okay, und Neuseeland, die wollen Googles AutoAutos die Tür öffnen > http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... erden.html
Aber bitte, das ist weit in der Zukunft, das kommt doch erst mit zwölf Stunden Zeitverschiebung hier an ... :wink:

Natürlich bin auch ich der Meinung, dass immer nur an sich denken Mist ist. Das ist schön, dass das Soziale, das Gesellschaftliche wieder in den Mittelpunkt rücken soll, very schick!
Der eine Artikel formuliert es so:
"(...) könnten sie die Nutzung vorhandener Kapazitäten effizienter machen.
Andererseits rechtfertigten herkömmliche Fahrdienste aufgrund ihrer Eigenschaften spezifische Regelungen und die Aufsichtsbehörden müssten die Sicherheit, den Verbraucherschutz und die Steuerehrlichkeit gewährleisten. Daher seien gesetzliche Regelungen für die gewerbliche Personenbeförderung zwar notwendig, aber sie sollten flexibler werden, um Innovation zuzulassen.

Die Autoren des Berichts formulieren abschließend einige Grundsätze. Der Fokus solle künftig auf den Bedürfnissen der Verbraucher und dem gesamtgesellschaftlichen Nutzen liegen. Der regulatorische Rahmen solle einfach und einheitlich sein und keine verschiedenen Kategorien von Anbietern schaffen. Ein innovativer und flexibler Rahmen ermögliche eine bessere Beaufsichtigung von Fahrdiensten, erlaube die automatisierte Fahrpreiserfassung für Besteuerungszwecke und lasse es zu, den Fahrzeugzustand und das Fahrverhalten besser zu überwachen.

Zu guter Letzt plädieren die Autoren dafür, die Wahlmöglichkeit zwischen einem strengeren und einem leichteren Ordnungsrahmen zu schaffen. Erleichterungen sollen für Unternehmen gelten, die Behörden Daten zur Verfügung stellen, die sie dann zur Umsetzung gesamtgesellschaftlicher Ziele nutzen könnten."

Mietwagen und Hobbytaxis können meinetwegen ganz weg. Ein PersonenbeförderungsRahmen für ganz D wäre apart, aber da ist der Föderalismus vor. Und nicht unberechtigt, Stichwort Öffentl. Daseinsvorsorge. Die ist ja auch gerade wieder en vogue, seit die Putze dem Gabriel SpinDocWerbeagenturenGeleitet den Kopf gewaschen hat > http://www.zeit.de/video/2016-05/488674 ... -schwarzen Nach der verlorenen Wahl, nächstes Jahr wird Gabriel sowieso entlassen und das ganze Thema hier wieder genau 3,75 Jahre bei deutlich kleinerer Flamme gekocht.
Auswüchse wie angestellte Fahrer durch App basierte Plattformnutzung unbezahltes HomeOffice machen zu lassen wie Taxiunternehmer es mit MyTaxi missbräulich tun > http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic ... 80#p211452 zu vermeiden. Es spricht nichts gegen Flexibilisierung, aber sie muss bezahlt werden!
Oder Fahrern und Unternehmern gar gleich der 100% 4.0-Versklavung a la Uber anheimzustellen, wie hier x-fach dokumentiert > http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic ... 62&t=10175 , sind unbedingt zu wegzuregulieren.
Die Idee der Regulierung im Sinne der öffentl. Daseinsfürsorge mit festem Preis hat sich in D bewährt. Vor einem kompletten Deregulierungsirrsinn kann man mit hier > https://www.wko.at/Content.Node/branche ... akten.html gemachten Erfahrungen auch nur zum 100x warnen. Hat inzwischen auch jeder begriffen, der nicht an der Börse oder im BeraterUnwesen unterwegs ist.
"(...) Erleichterungen sollen für Unternehmen gelten, die Behörden Daten zur Verfügung stellen, die sie dann zur Umsetzung gesamtgesellschaftlicher Ziele nutzen könnten." ist ein interessanter Einfall.

Ich schlage als ersten kleinen Schritt mal alle nötigen Daten zur Steuerehrlichmachung des Wettbewerbs vor, siehe vorstehende Links. Und als Erleichterung die Erlaubnis im selben Rahmen weiter machen zu dürfen. Denn der ist schon heute für alle derselbe. :mrgreen:

Aber ich hab natürlich auch Verständnis für die kommende Funktionärselite, die einfach neue Label braucht, um sich zu profilieren, da wird dann eine weitere Bestellmöglichkeit schnell mal zum alles überrollenden Biltzkrieg-Bob-Walze ...
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von pauline » 22.05.2016, 13:12

Ich kann da nur das übliche Innovations-Bla Bla entdecken. Gewerbliche Personenbeförderung unterliegt den Voraussetzungen, denen alle Gewerbebetreiber unterliegen. Da gibt es keinen Spielraum für Bevorzugungen aller Art. Uber Pop ist natürlich innovativ. Hier soll Schwarzarbeit über das Internet organisiert werden. AirBnB läuft mittlerweile auch in diese Richtung. Die Folgen sind mittlerweile selbst Politikern aufgefallen.
Eine Gleichstellung von MIetwagen und Taxen hat lediglich zur Folge, dass sich sämtliche Gewerbetreibenden das für sie günstigste Modell wählen. Aus dem Hansa z.B. kömnnte innerhalb kürzester Zeit eine Mietwagenflotte werden, wenn dies Vorteile bringt, bzw. die Nachteile der bestehenden Mietwagen-Vorschriften entfallen. Bringt das einen Vorteil für die Kunden, wenn es keine Taxen mehr gibt ? Gant bestimmt nicht !
So what ?
Die sehen zwar, dass es Vermittler gibt, die NUR über App vermitteln, übersehen aber, dass die "herkömmlichen" Vermittler mittlerweile zusätzlich auch über eine App vermitteln.
Was soll jetzt ganz konkret bei den App-Bestellungen zum Nutzen der Verbraucher deruguliert werden ?
Ohne diese Antwort bleibt das ganze papperlapapp.
Zuletzt geändert von pauline am 22.05.2016, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von Guter_Kollege » 22.05.2016, 14:09

Einer der Autoren des Berichts ist auch Mitglied der Monopolkommission, die die Bundesregierung berät:
Nils-Peter Schepp
https://www.econstor.eu/dspace/bitstrea ... 92106X.pdf

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von scarda » 22.05.2016, 18:12

pauline hat geschrieben:Ich kann da nur das übliche Innovations-Bla Bla entdecken. (...) So what ?
Die sehen zwar, dass es Vermittler gibt, die NUR über App vermitteln, übersehen aber, dass die "herkömmlichen" Vermittler mittlerweile zusätzlich auch über eine App vermitteln.
Was soll jetzt ganz konkret bei den App-Bestellungen zum Nutzen der Verbraucher deruguliert werden ?
Ohne diese Antwort bleibt das ganze papperlapapp.
Wer wann wo mit wem heißt das Spiel. Das Warum ist fast nur ein Vorwand. Dass es großen Teils um mehr oder weniger geschickt mitorganisierte Schwarzarbeit geht, kann man gar nicht laut genug sagen. Völlig richtig das Konkrete einzufordern.
Guter_Kollege hat geschrieben:Einer der Autoren des Berichts ist auch Mitglied der Monopolkommission, die die Bundesregierung berät:
Nils-Peter Schepp
https://www.econstor.eu/dspace/bitstrea ... 92106X.pdf
Dann möchten wir jetzt seinen Lebenslauf, um besser einschätzen zu können wohin und woher er schon so geraten hat ... https://de.linkedin.com/in/nils-peter-schepp-54620236 8)
Wurde LinkedIn nicht in weit größerem Ausmaß gehackt, als sie es je zugegeben haben? http://www.spiegel.de/netzwelt/web/link ... 92981.html :mrgreen:

Mein konkreter Vorschlag bleibt:
scarda hat geschrieben: (...) Ich schlage als ersten kleinen Schritt mal alle nötigen Daten zur Steuerehrlichmachung des Wettbewerbs vor, siehe vorstehende Links. Und als Erleichterung die Erlaubnis im selben Rahmen weiter machen zu dürfen. Denn der ist schon heute für alle derselbe. (...)
Zuletzt geändert von scarda am 22.05.2016, 18:14, insgesamt 2-mal geändert.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von alsterblick » 22.05.2016, 19:34

Ungeachtet des wirklichen Antriebs von Deregulierungsinteressenstreibern.
Sollte derart staatlicher (Monopol-) Schutz entfallen, kann sich Taxi nur noch durch aktiv vorhandene /verbesserte Effizienz retten.
Es wäre im Grunde lediglich eine Marktbedienmonopolstruktur inkl. angepasstem Fahrpreis zu modifizieren, ohne Umsätze wirklich entbehren zu müssen.
Dieser Zwang einer verbesserten Effizienzstruktur würde dem Taxigewerbe von sich aus leider nicht einfallen (ortsbedingt).

Ich bin überhaupt kein Freund davon, aber Taxi verspielt seine optimale Struktur evtl. auch deshalb, weil deren jährlichen Preiserhöhungen effizienzentkoppelt sind.
Fazit: Selbst bei Preisöffnung könnten genügend Erlöse stattfinden, solange man zu eine Art Monopoleffizienz zusammenrückt, die dann weiterhin auch nicht angreifbar wäre. Beispiel UBER (den örtlichen Betreibern fehlen oftmals die Mindestumsatzzahlen).

PS
Klar, Deregulierung ist im Kern ein Türöffner, um Gewinne konzentriert nach Privatwenigen umzuverteilen. Jedoch wäre der Ansatz nicht zu 100% falsch / zerstörerisch. Eine kontrollierte Lenkung würde ich sehr bevorzugen. Jedoch sehe ich jetzt schon wieder die Schreie nach Taxi-Tariferhöhung, die bei den Taxi-Bestellern „nachvollziehbar“ nicht ankommen.
Taxi ist in seiner Struktur hocheffizient angelegt, aber könnte seine staatlichen Schutz verspielen, weil aufgrund des (hohen)Tarifs Begehrlichkeiten überhaupt aufkommen. :idea:
Zuletzt geändert von alsterblick am 22.05.2016, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von scarda » 22.05.2016, 20:02

Taxifahren ist nicht teuer. :roll:

Marktgequatsche hilft bei der Öffentl. Daseinsvorsorge nie, Stichwort Gesundheitssektor, alle Bedienen sich, Krankheit lohnt sich, nur nicht für den Zwangsversicherten.
Öffentl. Daseinsvorsorge hat nun mal ihren Preis. Wenn man die nicht will, muss man das nur sagen. Dann kostet die Flughafenfahrt in HH dann nicht mehr durchschnittlich 25-35 Eu, sondern 150.
Und ein Monopol gibt es nicht, sondern jede Menge Wettbewerb - nur nicht über den Preis.
Bei Bus und Bahn zweifelt doch auch niemand die festen Preise an.
Dass Taxifahren nicht teuer ist, sieht man auch am Rentnerdasein von Taxifahrern resp. ihrem Niedrigstverdienerstatus.
Soll das alles die Staatskasse ausgleichen?
Und die meisten Fahrgäste haben Verständnis für Tariferhöhungen, wenn man ihnen den ganzen Zusammenhang erklärt.

Wenn Taxi überhaupt ein Problem mit der Außendarstellung hat, dann mit seiner tatsächlichen Qualität.
Die ist gerade in D sehr, sehr hoch.
Klar es gibt die schwarzen Schafe, die Übergriffigen, die Umwegfahrer oder schlichte Learner.
Außerdem ist Taxi ein klassischer "Idiotenjob", Studentenjob, Autofahren kann ja jeder etc.pp von geringem Ansehen.
Etwas, dass man benutzt und wegwirft - nicht ohne es während der Benutzung getreten und erniedrigt zu haben.
Ein Teil einer modernen Außendarstellung könnte z.B. in der "teilweisen Aufhebeung des Datenschutzes" liegen:
Dass Fahrer und Fahrgäste sich über die jeweilige Registrierung kennen, hat viele Vorteile.
Ich spitz mal weiter zu:
Mit Apps bleibt selbst der blödeste Besuffski aus der Bahnhofkneipe plötzlich doch einen Rest menschlich, resp.
mit Apps bleibt selbst der übergriffigste Driver seiner Fahrgästinnen gegenüber menschlich. (Berichten Fahrgästinnen und deren Eltern.)

Also, es geht weniger darum, Schwarzarbeiterorganisatoren bei der Umverteilung nach Oben und dem auch noch aus dem Niedriglohnsektor herausfallen das Wort zu reden, sondern einen guten Job zu machen und den auch so zu verkaufen.
und nicht vergessen selbst Lobbyisten in Stellung zu bringen ... :twisted:
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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von am » 22.05.2016, 20:44

alsterblick hat geschrieben:Ungeachtet des wirklichen Antriebs von Deregulierungsinteressenstreibern.
Sollte derart staatlicher (Monopol-) Schutz entfallen, kann sich Taxi nur noch durch aktiv vorhandene /verbesserte Effizienz retten.
Es wäre im Grunde lediglich eine Marktbedienmonopolstruktur inkl. angepasstem Fahrpreis zu modifizieren, ohne Umsätze wirklich entbehren zu müssen.
Dieser Zwang einer verbesserten Effizienzstruktur würde dem Taxigewerbe von sich aus leider nicht einfallen (ortsbedingt).

Ich bin überhaupt kein Freund davon, aber Taxi verspielt seine optimale Struktur evtl. auch deshalb, weil deren jährlichen Preiserhöhungen effizienzentkoppelt sind.
Fazit: Selbst bei Preisöffnung könnten genügend Erlöse stattfinden, solange man zu eine Art Monopoleffizienz zusammenrückt, die dann weiterhin auch nicht angreifbar wäre. Beispiel UBER (den örtlichen Betreibern fehlen oftmals die Mindestumsatzzahlen).

PS
Klar, Deregulierung ist im Kern ein Türöffner, um Gewinne konzentriert nach Privatwenigen umzuverteilen. Jedoch wäre der Ansatz nicht zu 100% falsch / zerstörerisch. Eine kontrollierte Lenkung würde ich sehr bevorzugen. Jedoch sehe ich jetzt schon wieder die Schreie nach Taxi-Tariferhöhung, die bei den Taxi-Bestellern „nachvollziehbar“ nicht ankommen.
Taxi ist in seiner Struktur hocheffizient angelegt, aber könnte seine staatlichen Schutz verspielen, weil aufgrund des (hohen)Tarifs Begehrlichkeiten überhaupt aufkommen. :idea:
Leider ist es nur Unternehmen mit einem ausgesprochenem Monopolstreben zuzutrauen, in einem solchen Markt zu überleben.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von alsterblick » 22.05.2016, 20:47

am hat geschrieben: Leider ist es nur Unternehmen mit einem ausgesprochenem Monopolstreben zuzutrauen, in einem solchen Markt zu überleben.
Und wo ist da jetzt der Widerspruch ?
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von am » 22.05.2016, 21:12

Wenn man einen Widerspruch suchen wollte, dann den, dass ich darin keinen Platz für das heutige Taxiunternehmertum sehe, dem ich in der Summe keinen sein Überleben sichernden Effizienzstrukturwandel zutraue.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: ITF will Taxi-Markt für Bestell-Apps neu regulieren

Beitrag von scarda » 23.05.2016, 10:07

am hat geschrieben:Wenn man einen Widerspruch suchen wollte, dann den, dass ich darin keinen Platz für das heutige Taxiunternehmertum sehe, dem ich in der Summe keinen sein Überleben sichernden Effizienzstrukturwandel zutraue.
Ich denke der hat schon begonnen. :mrgreen:
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
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