Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
Benutzeravatar
jr
Vielschreiber
Beiträge: 6865
Registriert: 26.04.2004, 14:44
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von jr » 20.12.2014, 00:55

Nr 52 Seite 68

Positiv: Endlich mal nicht nur P-Schein-Gerede.

HTV-Vorstand
User
Beiträge: 80
Registriert: 31.01.2012, 19:16
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von HTV-Vorstand » 20.12.2014, 08:19

Von der HTV-Webseite:

In der neuesten Ausgabe hat das Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" ein Streitgespräch veröffentlicht, dass HTV-Sprecher Clemens Grün am letzten Montag mit der "General Manager" Fabien Nestmann von "Uber Germany" führte. Im Inhaltsverzeichnis wird das Streitgespräch wie folgt angekündigt: "Die Auseinandersetzungen zwischen der Taxibranche und neuen Fahrdiensten wie Uber wird schärfer. Im SPIEGEL-Gespräch streitet sich UBER-Deutschland-Chef Fabien Nestmann mit Taxenverbandssprecher Clemens Grün über die Mobile Zukunft und die Frage, warum Uber-Fahrten mitunter 415 Dollar kosten."



DER SPIEGEL erscheint wegen der Weihnachtstage schon am heutigen Samstag.

eichi
Vielschreiber
Beiträge: 3968
Registriert: 16.06.2009, 13:25
Wohnort: Hamburg Nord

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von eichi » 20.12.2014, 15:21

Schon gelesen?
Deutlicher Punktsieg für das Taxengewerbe und natürlich für Clemens/HTV!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

Pirat
Vielschreiber
Beiträge: 2131
Registriert: 17.05.2012, 17:22
Wohnort: Essen

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von Pirat » 20.12.2014, 15:23

….„unregulierte Schwarzarbeiterflotte“....

„Unreguliert“ kann man uns zumindest nicht vorwerfen.

Positiv ist natürlich, dass es einer von uns bis in den Spiegel gebracht hat.
Nicht schlecht Herr Grün!

Der Vorwurf „Unfairness“ wird aber auf dauer nicht ausreichen.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

Benutzeravatar
IK
Vielschreiber
Beiträge: 4009
Registriert: 30.10.2009, 18:57
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von IK » 20.12.2014, 16:27

C. Grün im Spiegel hat geschrieben:Den Profit haben alle ihre Geldgeber. In Hamburg gewähren Sie derzeit Rabatte von 60 Prozent, Konkurenten aus dem Geschäft zu drängen. Das hat mit fairen Wettbewerb nichts zu tun.
Da hat Clemens vollkomen recht: So was ist nicht fair.
Die 50 Prozent von Mytaxi findet er offenbar fair, denn er fährt Mytaxi-Geiz-Touren.

Benutzeravatar
alsterblick
Vielschreiber
Beiträge: 3849
Registriert: 06.08.2012, 18:43
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von alsterblick » 20.12.2014, 18:32

Das Kernproblem ist anders: Die (erhoffte) Rendite :!:
Im Taxigewerbe ist nicht beliebig abbeissbar. :idea:
Diejenigen die sich mytaxi / Uber zum Frass vorwerfen, werden selbst gefressen :!:
Dort setzt man (zurecht: ich berichtete Ubertaxi) auf die Dummheit und die Bekloppheit der Taxler :idea:
Aber nur insofern haben "diese Dritten" den richtigen Richer,. :|
denn das summige Dezimieren der (angeschlossenen bezahlfähigen) Taxler + Taxen wird zunehmen (müssen),
auch wenn jetzt noch verheissungsvolle Zahlen fließen . :idea:
Zuletzt geändert von alsterblick am 20.12.2014, 18:37, insgesamt 2-mal geändert.
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

Benutzeravatar
SindSieFrei?
Vielschreiber
Beiträge: 4437
Registriert: 12.12.2009, 19:05
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von SindSieFrei? » 20.12.2014, 18:57

Mich erfreut bei diesem gelungenen Rededuell die frische und sachliche Argumentation von Clemens. Es wird eben nicht immer auf "das ist sowieso illegal weil Uber ja Gesetze missachtet" hingewiesen, wie man täglich in der ganzen Welt lesen kann, nein, Uber wird fein säuberlich seziert!

Der wirtschaftliche Hintergrund eines rein kapitalistischen Unternehmens wird genau aufgezeigt, UND vor allem wird wunderbar die schöne Scheinwelt der "Sharing-Lüge" von Uber dargestellt, die aus einem Heer teurer PR-Berater und international agierenden Anwaltskanzleien besteht, die, weil das Konzept ein diktatorischer Machtergreifungsversuch über das gesamte Personenbeförderungsgewerbe ohne Rücksicht auf Legalität/Menschenleben/Verlässlichkeit der Preise ist, weltweit eingebunden werden müssen, um Schaden zu begrenzen!

Gut gemacht Clemens!!! Argumentativ ein glasklarer Punktsieg! Unser HTV setzt deutschlandweit für unser Gewerbe positive Akzente in dem Leitmedium Nr.1 für seriöse, kritische Berichterstattung!

GLG
Dura lex, sed lex.

Donner und Blitz
Vielschreiber
Beiträge: 326
Registriert: 24.01.2014, 09:26
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von Donner und Blitz » 20.12.2014, 18:58

Pirat hat geschrieben:….„unregulierte Schwarzarbeiterflotte“.... „Unreguliert“ kann man uns zumindest nicht vorwerfen.
Die Kombination "Gnade des späten P-Scheins" und "Pflichtfahrgebiet Hamburg" ermöglicht es, ob der Erfolge des "Hamburger Modells" bei solchen Themen wie Schwarzarbeit oder Steuer- und Abgabenverkürzung deutlich offensiver zu agieren als andere. Diesen strategischen Vorteil müssen wir Hamburger zugunsten des ganzen Gewerbes medial nutzen.
Pirat hat geschrieben:Der Vorwurf „Unfairness“ wird aber auf dauer nicht ausreichen.
Korrekt. Deshalb war es so wichtig, die im Streitgespräch in verschiedenen Ausprägungen enthaltenen Vorwürfen zum Thema "Wie hält es Uber mit den Steuern", welche in der ersten Fassung zur Autorisierung sämtlichst den (notwendigen) Kürzungen zum Opfer gefallen waren, mit der Wiederhereinnahme des konkreten Vorwurfs der Nichtabführung von MwSt. durch Uber selbst drinnen zu haben. Ich verweise auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken zu dem Thema und der Antwort der Bundesregierung in Punkt 4, welche klar gestellt hat, dass die für die Vermittlung fällige 20%-Provision 19% MwSt. in Deutschland fällig wird. Hier lauert massiver Sprengstoff für Uber. Die Lunte ist mit der Spiegel-Veröffentlichung und dem wiederholten Nicht-Dementieren gelegt.
IK hat geschrieben:
C. Grün im Spiegel hat geschrieben:Den Profit haben alle ihre Geldgeber. In Hamburg gewähren Sie derzeit Rabatte von 60 Prozent, Konkurenten aus dem Geschäft zu drängen. Das hat mit fairen Wettbewerb nichts zu tun.
Da hat Clemens vollkomen recht: So was ist nicht fair. Die 50 Prozent von Mytaxi findet er offenbar fair, denn er fährt Mytaxi-Geiz-Touren.
Die Auseinandersetzung zwischen Tourvermittlern hat bitte auch auf der Ebene geführt zu werden. Zum einen wüßte ich nicht, warum Kunden zu bestrafen wären durch Nichtannahme von Vermittlungstouren, insbesondere die Kunden, welche Payment schon vor der Rabatt-Aktion nutzten. Zum anderen würde ich mir um die Bedienfähigkeit von Hansa Sorgen machen, würden solche Kriterien, wie gefordert, jetzt allgemein greifen. Da blieben plötzlich jede Menge Hansa-Touren liegen, würden die Fahrer solche ablehnen, zu deren Akquirierung und Pflege jahrzehntelang Schwarze Kassen eingesetzt wurden.

Aber ich plädiere dafür, bei allem sportlichen Ehrgeiz, den wahren Gegner nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Der heisst weder mytaxi noch Hansa, sondern Uber. Wer das noch nicht restlos kapiert hat, hat über die Weihnachtsfeiertage sicherlich Zeit, zur Besinnung zu kommen.

Benutzeravatar
AsphaltRunner
Vielschreiber
Beiträge: 1127
Registriert: 09.03.2014, 14:38
Wohnort: Berlin

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von AsphaltRunner » 21.12.2014, 02:36

Donner und Blitz hat geschrieben: Aber ich plädiere dafür, bei allem sportlichen Ehrgeiz, den wahren Gegner nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Der heisst weder mytaxi noch Hansa, sondern Uber.
uberPOP. Unser aller Gegener ist uberPOP.
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

eichi
Vielschreiber
Beiträge: 3968
Registriert: 16.06.2009, 13:25
Wohnort: Hamburg Nord

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von eichi » 21.12.2014, 04:00

Uber-black gehört mit rein. Frage: Betriebssitz und Rückkehrpflicht, geeichter Wegstreckenzähler?
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

Benutzeravatar
CPL5938
Vielschreiber
Beiträge: 1974
Registriert: 19.08.2009, 02:44
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von CPL5938 » 21.12.2014, 06:20

Donner und Blitz hat geschrieben:
IK hat geschrieben:
C. Grün im Spiegel hat geschrieben:Den Profit haben alle ihre Geldgeber. In Hamburg gewähren Sie derzeit Rabatte von 60 Prozent, Konkurenten aus dem Geschäft zu drängen. Das hat mit fairen Wettbewerb nichts zu tun.
Da hat Clemens vollkomen recht: So was ist nicht fair. Die 50 Prozent von Mytaxi findet er offenbar fair, denn er fährt Mytaxi-Geiz-Touren.
Die Auseinandersetzung zwischen Tourvermittlern hat bitte auch auf der Ebene geführt zu werden. Zum einen wüßte ich nicht, warum Kunden zu bestrafen wären durch Nichtannahme von Vermittlungstouren, insbesondere die Kunden, welche Payment schon vor der Rabatt-Aktion nutzten. Zum anderen würde ich mir um die Bedienfähigkeit von Hansa Sorgen machen, würden solche Kriterien, wie gefordert, jetzt allgemein greifen. Da blieben plötzlich jede Menge Hansa-Touren liegen, würden die Fahrer solche ablehnen, zu deren Akquirierung und Pflege jahrzehntelang Schwarze Kassen eingesetzt wurden.
Ich hoffe Du hast nicht auch im Spiegel so scheinheilig argumentiert.
"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.”
Edmund Burke

Benutzeravatar
Marvin
Vielschreiber
Beiträge: 508
Registriert: 08.01.2012, 02:30
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von Marvin » 21.12.2014, 07:47

Sicher gibt es noch weitere oder auch bessere Argumente gegen Uber. Man kann auch beim Lesen des Interviews denken, dass man die Argumente schlagkräftiger oder präziser hätte formulieren können. Hätte man aber in der Situation nicht. Deshalb von mir an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an Clemens zu dem gelungenen Coup.
"Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."

Poorboy
Vielschreiber
Beiträge: 5148
Registriert: 21.01.2005, 06:23

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von Poorboy » 21.12.2014, 09:13

Dito,

sicher hätte man Den Uber-Typen ganz anders hernehmen können. Aber eben nur mit der Muße beim Lesen seines Geschwurbels. In Echtzeit reagieren ist etwas ganz anderes.
Fein gemacht, Clemens!!

Poorboy

TAXIBEI
Ich bin neu hier
Beiträge: 4
Registriert: 15.12.2014, 09:13
Wohnort: 92339 Beilngries

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von TAXIBEI » 21.12.2014, 10:49

wir hier in großen teilen von bayern habe ich noch nix von uber gehört oder gesehen.
wenn ich mal was mitbekomme und einen privaten fahrer sehe der diese aufträge erfüllt mache ich folgendes.
kennzeichen notieren und seiner versicherung mitteilen, daß er sein privat und garagenauto (billiger) benutzt um geld zu verdienen. was glaubt wie schnell das geht und die versicherung kündigt ihm den vertrag.
E-TAXI für nur 4500 € Nachteil Verlängerungskabel kostet 45000 €

Benutzeravatar
IK
Vielschreiber
Beiträge: 4009
Registriert: 30.10.2009, 18:57
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von IK » 21.12.2014, 12:20

@ DuB

Die schwarzen Kassen des Hansa Funks zu erwähnen ist geschickt aber unsachlich. Der Budget der SK war in den fettesten Jahren nie sechsstellig. Davon wurde nachweislich der Löwenanteil an die Schwarzarbeit im Haus verbraucht. Ein kleiner Teil soll (die Beweise wurden nie vorgelegt) für die Hotels verwendet werden.

Dem gegenüber steht Mytaxi mit seiner Rabattschkacht:
Bei 10.000 Payment Touren pro Tag in der ganzen Welt wird die Hälfte subventioniert.
Bei einer Durchschnittstour von 15 € sind das täglich 75.000 €.
Das macht 1,5 Millionen in der Weihnachtszeit.

Kein Problem für Mytaxi, weil dahinter steht Daimler und dahinter wiederum die gleichen Investoren wie bei Uber. Diese bei Uber zu schelten aber bei Mytaxi unerwäht lassen ist die hohe Kunst der Realitätsverkennung. Uber und Mytaxi sind verschiedene Köpfe der gleichen Hydra.

eichi
Vielschreiber
Beiträge: 3968
Registriert: 16.06.2009, 13:25
Wohnort: Hamburg Nord

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von eichi » 21.12.2014, 12:38

Es ging aber um Uber.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

Donner und Blitz
Vielschreiber
Beiträge: 326
Registriert: 24.01.2014, 09:26
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von Donner und Blitz » 21.12.2014, 12:49

AsphaltRunner hat geschrieben:Unser aller Gegener ist uberPOP.
Nein, der Gegner heißt Uber. Dieser Gegner beschimpft nicht nur die, deren Vertragspartner er an anderer Stelle gerne sein möchte ("ein *** namens Taxi"). Dieser Gegner möchte Taxis längerfristig auch überflüssig machen - mit der Angebotsschere aus UberBlack und UberPop. Deswegen darf man diesem Gegener nicht die Zeit lassen, die er bei dem aktuellen Gegenwind bräuchte, um Rechtsänderungen bewirken zu können. Bis dahin möchte er mit legalen (Taxi) und halblegalen (Limousinen mit stellenweiser Verletzung der Rückkahrpflicht) Angeboten überwintern und präsent bleiben. Das gilt es zu durchkreuzen.

CPL5938 hat geschrieben:Ich hoffe Du hast nicht auch im Spiegel so scheinheilig argumentiert.
Warum hoffst du? 24 Stunden, nachdem das Heft z.B. an Tankstellen erhältlich war, hättest du dich, durch Studium der Original-Quelle, selber darüber informieren können. Falls du das noch nicht erledigen konntest: Ich habe sämtlichen Versuchungen widerstanden. Keine Zentralenkritik, keine mytaxi-Kritik, kein Werben in eigener Sache. So etwas hätte sich in dem Format nicht gehört, also habe ich es auch nicht gemacht.

Marvin hat geschrieben:Sicher gibt es noch weitere oder auch bessere Argumente gegen Uber. Man kann auch beim Lesen des Interviews denken, dass man die Argumente schlagkräftiger oder präziser hätte formulieren können. Hätte man aber in der Situation nicht. Deshalb von mir an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an Clemens zu dem gelungenen Coup.
Dank für das Lob von einem nachgewiesenermaßen kritischen Kollegen. Das mit dem "präziser formulieren" stellt sich aus einem einzigen Grund als schwierig heraus, weil: Kaum einer der Nestmann-Sätz ist so gefallen, wie er gedruckt wurde. In den zwei Autorisierungsphasen wurde formulierungstechnisch kräftigst nachgebessert von dem PR-Menschen, der Nestmann auch zu diesem Termin begleitet hatte. Für solche Typen wird pro Tag mehr berechnet, als unsereiner im Monat brutto verdient. Und zu dem Mehr an Argumenten: Von denen, die fielen, ist gefühlt die Hälfte drin - und das war nur die Hälfte von den Fakten-Papieren, die ich zum Termin mitgebracht hatte und die aus Zeitgründen gar nicht alle verwendet werden konnten. Und das waren alles Sachen, die in den öffentlichen Diskussionen noch nie oder zumindest noch nicht prominent gefallen waren.

Das Streitgespräch ist keine 1:1-Widergabe des tatsächlich Gesprächs, sondern eine eingedampfte und zuweilen zugespitzte Kurzform.

Poorboy hat geschrieben:sicher hätte man Den Uber-Typen ganz anders hernehmen können.
Aber der SPIEGEL ist kein Taxifahrer-Forum. Meine Strategie war, mit Fakten, die teils noch nicht bekannt oder zumindest noch nicht breitgetreten waren (z.B. das Zwangsgeld in Berlin, die Nichtzahlung der MwSt. auf die Tourvermittlung usw.), Nestmann in die Defensive zu bringen. Das scheint gelungen. Außer dem Vorschlag, bei dem P-Schien künftig auf die Ortskunde-Prüfung zu verzichten, ist da nichts. Mag sein, dass Nestmann mit seiner Wackelpudding-Rethorik einfache Gemüter ansprechen kann, Polit- und Medienprofis sowie Wirtschaftsleute, die allesamt auf die Substanz schauen, ganz sicher nicht. Was man auch nicht unterschätzen darf: Solch eine SPIEGEL-Veröffentlichung kommt in die (täglichen) Pressemappen von Bundesministern und deren Staatssekretäre. Nach dem unwidersprochenen Vorwurf der Nichtzahlung von Mehrwertsteuer wird sich niemand, der noch Karriere machen möchte, politisch für Uber verwenden. Das Thema Uber bleibt damit ein Thema der Judikative und wird nicht, wie von Uber erhofft, eines der Legislative. Das war das erhoffte Ergebnis, daran werde ich für mich den Erfolg oder Nichterfolg dieses Streitgesprächs messen.

Donner und Blitz
Vielschreiber
Beiträge: 326
Registriert: 24.01.2014, 09:26
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von Donner und Blitz » 21.12.2014, 13:10

IK hat geschrieben:Bei 10.000 Payment Touren pro Tag in der ganzen Welt wird die Hälfte subventioniert.
Du bist schlecht informiert. mytaxi rabattiert vom 1. bis zum 24.12.2014 ausschließlich in Hamburg. Im Ergebnis sind deine Zahlen also schlicht falsch.

Ob das ein Testballon ist oder einmalig bleibt, werden wir abzuwarten haben. Von der Nachhaltigkeit einer "ich kauf mir jetzt mal Kundschaft"-Aktion bin ich jedenfalls nicht überzeugt. Ob mytaxi-Verkauf, das Aussscheiden des mt-Mitgründers Külpers oder die Rabatt-Aktion: Für mich riecht das alles nach Verzweiflung. Das ist jetzt der Preis, der für das veränderte Provisions- und Vermittlungsmodell inkl. Folge einer Verschlechterung der Bedinfähigkeit zu zahlen ist. Wer nicht hören will, muss fühlen.

Im Übrigen: Wer in einer Diskussion zum Thema "Uber-Streitgespräch" unsachlich wird und Konkurrenzunternehmen sowie Privatverhalten thematisch einführt, muss mit Retourkutschen rechnen. Vielleicht nächstes Mal vorher nachdenken, ob du mit Steinen werfen sollte, wenn die eigenen Glaswände so nah stehen.

Benutzeravatar
IK
Vielschreiber
Beiträge: 4009
Registriert: 30.10.2009, 18:57
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von IK » 21.12.2014, 13:30

eichi hat geschrieben:Es ging aber um Uber.
Ja es ging um den "bösen Kopf" der Hydra.
Der "gute Kopf" der Hydra ist unerwähnt geblieben.
Die Hydra aber lacht sich schlapp.

Das Spiel Guter Bulle Böser Bulle im neuen Format.
Der Kunde hat die Wahl. Manche wollen mit den bösen Jungs zusammenarbeiten und manche mit den Guten. Durch welchen Kopf man die Hydra füttert, ist für die Hydra egal. Haupsache sie wird satt.

Benutzeravatar
SindSieFrei?
Vielschreiber
Beiträge: 4437
Registriert: 12.12.2009, 19:05
Wohnort: Hamburg

Re: Nestmann vs Grün - Duell im SPIEGEL

Beitrag von SindSieFrei? » 21.12.2014, 19:17

Donner und Blitz hat geschrieben:...Das mit dem "präziser formulieren" stellt sich aus einem einzigen Grund als schwierig heraus, weil: Kaum einer der Nestmann-Sätz ist so gefallen, wie er gedruckt wurde. In den zwei Autorisierungsphasen wurde formulierungstechnisch kräftigst nachgebessert von dem PR-Menschen, der Nestmann auch zu diesem Termin begleitet hatte. Für solche Typen wird pro Tag mehr berechnet, als unsereiner im Monat brutto verdient. Und zu dem Mehr an Argumenten: Von denen, die fielen, ist gefühlt die Hälfte drin - und das war nur die Hälfte von den Fakten-Papieren, die ich zum Termin mitgebracht hatte und die aus Zeitgründen gar nicht alle verwendet werden konnten. Und das waren alles Sachen, die in den öffentlichen Diskussionen noch nie oder zumindest noch nicht prominent gefallen waren.

Das Streitgespräch ist keine 1:1-Widergabe des tatsächlich Gesprächs, sondern eine eingedampfte und zuweilen zugespitzte Kurzform.
...
Dann wiegen ja deine NICHT PR-Agentur nachgebesserten Aussagen umso mehr! Mir war das nicht bekannt, das der Spiegel tatsächlich die ja teils berühmten Streitgespräche tatsächlich noch redigiert bzw. so etwas durch PR-Manager zuläßt. :shock: Mich entsetzt das ehrlich gesagt, denn das Gespräch erscheint gelesen so wie als ob mitgeschnitten. Aber ins Positive gedacht heißt das auch: DEINE Argumente waren ehrlich! Nestmann hingegen braucht einen PR-Berater, der Illegales schönt! Ob Fabien sich wohl zu sowas wie "Hart aber Fair" einladen lassen könnte, oder überhaupt live ohne Wachhund was sagen dürfte??? :mrgreen: Ist wie auf deren HP, da schreiben Märchentanten mit der "rosa Wattekügelchen-Brille". Wer so jemand dann noch als smart und modern ansieht, wie anderswo die MT-Märchentante, kennt eben nicht die FAKTEN.

GLG
Zuletzt geändert von SindSieFrei? am 21.12.2014, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
Dura lex, sed lex.

Antworten