Ganzjahresreifen an der Taxe?

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MB E 200 D
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Ganzjahresreifen an der Taxe?

Beitrag von MB E 200 D » 11.06.2013, 10:48

Moin Kollegen,

ich spiele mit dem Gedanken, mir Ganzjahresreifen aufziehen zu lassen. Gründe dafür sind der Wegfall der Wechsel und mehr Platz im Keller. Einsatzort wäre die Mark Brandenburg, harte Winter sind hier auch eher die Ausnahme, auch wenn es vorkommt.
Andererseits ist so ein Ganzjahresreifen auch nur ein Kompromiss, nichts Halbes und nichts Ganzes. Letztlich besteht mein Kontakt zur Strasse aus vier postkartengrossen Punkten, da hätte ich schon gerne was vernünftiges.
Was meint ihr?

Gruss

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Beitrag von Marcus » 11.06.2013, 11:13

wenn ein taxi mehr als 100.000 km im jahr zurücklegt, ist es sinnvoller von april bis november sommer zu ziehen und den rest der zeit winter, erfahrungsgemäß ist der reifensatz im sommer nach 65.000 km runter und im winter nach 55.000 km. man braucht nur einen satz originalfelgen und keine reifenlager.

ganzjahresreifen habe ich testweise mal 1 jahr gefahren, die laufleistungen sind erheblich geringer, vor allem in den sommermonaten, meist unter 40.000 km. im winter bei tiefschnee ist vor allem der am ende seiner profiltiefe angekommene ganzjahresreifen (wie im wintermärz dieses jahres), gerade auf hecktrieblern, nahezu gar nicht mehr fahrbar.

die ganzjahresreifen waren goodyear vektor 5, ansonsten beziehen sich meinen laufleistungen ausschliesslich auf markenreifen wie michelin, conti und bridgestone im sommer, nokian im winter.

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Beitrag von Juskwe » 11.06.2013, 12:11

Also als Taxler sollte man schon immer die optimalen Pneus drauf haben, genau genommen bräuchte man sogar 3 Sätze, einmal Winterreifen, einmal Ganzjahres und einmal Sommer.
Die Ganzjahresreifen wären dann in der Übergangszeit gut, man hat bei kalten/Regenwetter noch gut Grip, aber auch wenns mal über 15° ist haben sie noch gute Eigenschaften. Da sie aber nicht so haltbar sind, wechselt man sofort wenn man sich sicher sein kann, dass die Temperaturen nicht mehr unter 7° fallen auf die Sommerreifen. Bzw. im Herbst sind sie dazu da auch einen verfrühten Wintereinbruch zu überstehen, bevor dann wenn die Temperaturen definitiv nicht mehr über 15° gehen auf Winterreifen wechselt.

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Beitrag von Marcus » 11.06.2013, 19:19

einen aufwendigeren geldvernichtungsvorschlag kann man für taxi reifen nicht machen, juskwe.
:roll:

MB E 200 D
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Beitrag von MB E 200 D » 13.06.2013, 06:59

Vielen Dank für eure Einschätzungen. Ich werde dann wohl bei meinen zwei Reifensätzen bleiben.

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Beitrag von nightrider » 13.06.2013, 13:02

Marcus hat geschrieben:einen aufwendigeren geldvernichtungsvorschlag kann man für taxi reifen nicht machen, juskwe.
:roll:
So geldaufwändig ist der Vorschlag nicht, denn man muss bei der Investition die Gesamtlaufleistung von 3 Reifensätzen rechnen, dann relativiert sich der Aufwand.

Ob es vom sonstigen Aufwand sinnvoll ist „Übergangsreifen” zu fahren ist eine andere Sache ;-)
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Beitrag von Marcus » 13.06.2013, 13:33

na, im süden ist der geldsäckel eben lockerer geschultert...

3 reifensätze = 8 felgen extra kaufen plus lagerkosten für 8 reifen plus 4 mal im jahr reifenwechsel... relativ teuer...

oder 1 felgensatz = 4 mal im jahr 4 reifen auf felge ziehen lassen mindestkosten dafür 16*15€ = 240€ für lau... plus lagerkosten für 8 reifen... relativ teuer...

plus in beiden fällen umsatzausfall für die montagen....

ja, relativ unverhältnismässig rechnen können die nightriders... ;-p

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Beitrag von nightrider » 13.06.2013, 13:55

also wenn du es schon so genau nimmst.

2 Sätze 1 Sommer 1 Winter (bei uns gibt es tatsächlich Winter) habe ich sowieso komplett das macht flexibel je nach Witterung und die Montage mache ich selbst wenn ich glaube es muss sein, sind 20 Minuten, da ja bereits fertig auf Felgen. (Das spart wirklich Zeit)

Ein angenommener 3. Satz (Übergangsreifen) würde maximal 2 Monate im Jahr laufen einmal (1 Monat) im Herbst, einmal (1 Monat) im Frühjahr, damit hält er ca 3 - 4, evtl. 5 Jahre.

Also finanziell, vielleicht auch noch gerechnet nach Kilometerleistung macht das den Teufel nicht aus. Was Lager betrifft so ist das individuell in meinem Fall habe ich Platz genug dafür der würde sonst leerstehen ;-)
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Beitrag von Marcus » 13.06.2013, 14:13

wie man es richtig macht, habe ich dir ja oben beschrieben, nightrider...

originalfelgen im sommer-/winterreifenwechsel, ohne reifenlagerung, ohne extrafelgen. höchstens mal einen noch guten reifen abgezogen als reserve aufbewahren.
macht sinn ab 100.000 km im jahr und rechnet sich 100% bei 120.000 km im jahr, was ich tatsächlich erreiche.

aber offenbar sind deine taxis nicht so intensiv im einsatz... schwamm drüber... ;-)

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Beitrag von Juskwe » 13.06.2013, 14:15

Tatsächlich für Hamburg nicht sonderlich sinnvoll, aber wenn ich an einen Bekannten aus Claustahl denke, der in der Übergangszeit zwischen Schneesturm und 20° alles hat...
Ich sage wenn man ordentliches Werkzeug + Einlagerungsmöglichkeit im Keller hat, dann kann es sich unter Umständen rechnen. So ein Winterreifen ist bei 20° butterweich, das erhöht Kraftstoff/Reifenverbrauch.
Zudem ein Satz Stahlfelgen für die Winterreifen/Übergangsreifen kostet ja auch nicht die Welt.
Dieses Jahr wären die Übergangsreifen übrigens jeweils min. 2Monate geeignet gewesen.

Ich wollte auch mehr darauf hinaus, dass für Taxis "ganzjahresreifen" wenn nur als Übergangsreifen zu gebrauchen wären. Auch wenn es keine "harten Winter" gibt, so gibt es doch Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt und nasse Strassen. In so einer Situation sind Reifen die bei diesen Temperaturen noch weich genug sind und eine gute Wasserverdrängung haben Gold wert.
Es sollte endlich mal in die Köpfe rein, dass Winterreifen eigentlich Niedrigtemperaturreifen sind. Dann käme auch nicht mehr das doofe Argument, dass es ja ehh kaum Schnee gibt! Richtige Winterreifen z.B. in Scandinavien und Canada sind noch ne Spur anders!

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Beitrag von nightrider » 13.06.2013, 14:38

@ Marcus

umgekehrt wird ein Schuh draus,
je mehr Kilometer du fährst um so eher rechnet es sich 2 Komplettsätze zu haben, wie gesagt gerechnet auf die Kosten proKM sind das Pillepalle.

Bei wenig Kilometerleistung rechnet sich das eher nicht. ;-)

Vor allem brauche ich keinen Werkstattaufenthalt für Reifenwechsel, die Winterräder werden nach der Saison abgegeben und 2 Tage später fertig mit neuen Pneus wieder abgeholt, (Sommer umgekehrt).
Die kompletten Räder kann ich dann selbst ranschrauben wann immer ich es für richtig halte
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