NitaMo hat geschrieben:@André
kenn mich in der Landwirtschaft nicht so wirklich aus... und auch nicht wirklich in der Personenbeförderung - ich finde nur diese Hatz echt zum Kotzen ...
alle auf einen - super -nur blöd, wenn der sich zu wehren weiß
ich selbst bin aus dem Gastgewerbe - von daher - Der Gast/Kunde ist König...
Basta
Ich setze mal voraus, dass Du so, wie Du vorgibst, in der Gastronomie arbeitest. Dann ist Dir der Begriff Systemgastronomie nicht fremd. Die Markführer der Systemgastronomie, sei es nun Burger-, Hähnchen-, oder Steakschmieden arbeiten ganz überwiegend nach dem Frenchisesystem. Allen ist gemeinsam, dass sie ein funktionierendes Produkt, Konzept und professionelle Unterstützung, sowie ein erprobtes Marketing zu bieten haben. Gleichwohl erwarten sie von ihren Lizenznehmern auch so Einiges, nämlich bereits im Vorwege einiges an Geld und Nachweise der fachlichen Leistungsfähigkeit. Das sind sie ihrem Erfolg schuldig.
Gerade hat die, wenn Du hier schon länger allgemein interessiert mitliest, wirst Du es wissen, Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, BSU, die Durchführung eines Modellversuches mit 200 Smarties abgelehnt.
Antragsteller war eine hamburgweit tätige Taxizentrale mit über 1000 Fahrzeugen, eine gewisse Professionalität darf also vorausgesetzt werden. Dennoch war man dort
nicht in der Lage, die für das Projekt als Voraussetzung gesehene Kürzung des aktuellen Hamburger Tarifes um 15% wirtschaftlich zu begründen.
Und nun willst Du uns als Beschäftigte in der Gastronomie, auch Kalles Imbisswagen um die Ecke gehört ja bekanntlich dazu, erklären, dass man sich ruhig auf die durch nicht öffentlich nachgewiesene Professionalität eines Landtaxiunternehmens verlassen und dort Lizenznehmer für Husum, Heide oder sonstwo in Schleswig-Holstein werden soll? Dort, wo zwar wider alle Vernunft Zweisitzer als Taxen zugelassen, aber ebenfalls der für eine Konkurrenzfähigkeit zwingend erforderliche Einpersonendumpingtarif abgelehnt wurde. Ist das Proffessionell?
Ist es professionell, sich 30 (waren es so viele?) Smarties auf den Hof zu stellen, ohne überhaupt nur eine weitere, als die bestehende Konzession in Händen zu halten?
In den betreffenden Gemeinden, in denen Smatax auftritt, gibt es offensichtlich keine Konzessionsbegrenzungen. Das heißt also, dass jeder, der die Voraussetzungen erfüllt, eine eigene Taxikonzession erhalten wird. Warum soll ich also eine Frenchisekonzession nehmen? Ein Auto finanziert mir heute jeder Authändler in Minutenschnelle.
Warum also? Weil ich eventuell nicht die Voraussetzungen erfülle? Oder weil ich eben keine Autofinanzierung hinbekomme?
Und sojemanden nehme ich mir dann als Frenchisepartner? Wer hält dann die Konzession? Unterhält Smatax in jeder Gemeinde ab dem ersten Smartie eine kostenintensiven Betriebssitz, ebenfalls Voraussetzung zur Erteilung?
Was ist der Fahrer vor ort denn? Unternehmer mit eigener Konzession schonmal nicht! Frenchisenehmer mit Fremdkonzession? Sorry, Vermietung und Verpachtung von Taxikonzessionen ist gesetzlich verboten.
Sehr professionell.
Und das verkauft uns dann jemand, der in die Beifahrertür eines Smarties eine Tankklappe baut und dies ernsthaft als die fehlende, zweite Tür verkaufen will, weil er glaubt, eine Normierungslücke gefunden zu haben.
Das beeindruckt mich zutiefst.
Ich glaube, ich habe irgendwo noch 3,50€ unter der Fußmatte liegen. Reicht das als Einstieg in das lukrative Taxikonzessionsverleih und Frenchise-dumme-Leute-Ausnehmer-Geschäft?
Mit Verlaub, aber bei der derzeitigen und auf Sicht sich auch nicht entspannenden wirtschafltichen Situation ist ein Einmannbetrieb kaum ehrlich zu betreiben. Mit zwei oder drei Taxen muß man schon bös rechnen. Darüber geht es eigentlich nicht mehr ohne groß angelegten Betrug. Das zu wissen, ist das, was ich den Herren Smatax wirklich zutraue. Und das macht sie in meinen Augen nicht besser. Risikoverlagerung auf treudoofe Menschen, die mit dem Rücken an der Wand stehen und nach jedem Strohhalm greifen, der ihnen zugeworfen wird. Kommt die Kohle nicht, ist das Auto ganz schnell weg, der Schuldenberg noch größer und in Ibbenbüren sucht man sich den nächsten Blöden.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.