Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Ich habe mal 3 technische Fragen.
Bei ganz alten Taxametern war eine Welle / Tachowelle bis in den Motorraum verbaut und verblombt. Weiß jemand wo und wie das funktioniert hat?
Wie ist das heute mit CAN-Bus?
Der Taxameter weicht von dem Elektronischen Tacho ab, also muss irgendwo ein Sensor verbaut sein.
Ist der technische Aufwand gerechtfertigt, oder wäre hier Bürogratieabbau möglich?
Das Eichamt verlangt eine Konformitätsbescheinigung für die Ersteichung, die wiederum wird nur für Neufahrzeuge bis 10.000 km erstellt. (EU-Recht) Nachrüstung zum Taxi nur bei INTAX
Bei ganz alten Taxametern war eine Welle / Tachowelle bis in den Motorraum verbaut und verblombt. Weiß jemand wo und wie das funktioniert hat?
Wie ist das heute mit CAN-Bus?
Der Taxameter weicht von dem Elektronischen Tacho ab, also muss irgendwo ein Sensor verbaut sein.
Ist der technische Aufwand gerechtfertigt, oder wäre hier Bürogratieabbau möglich?
Das Eichamt verlangt eine Konformitätsbescheinigung für die Ersteichung, die wiederum wird nur für Neufahrzeuge bis 10.000 km erstellt. (EU-Recht) Nachrüstung zum Taxi nur bei INTAX
Re: Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Bei uns'rer E-Klasse war mal das ABS-Sensorkabel zum linken Vorderrad kaputt gewesen - das Taxameter bekam daraufhin keine Impulse mehr ...
vielleicht kann man da ja 'nen Schalter einbauen ?
vielleicht kann man da ja 'nen Schalter einbauen ?

Zuletzt geändert von sivas am 19.04.2025, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Es wurden früher statt der Tachowelle vom Getriebe zum Tacho einfach zwei Wellen eingebaut. Eine zum Taxameter und eine vom Taxameter zum Tacho. Die jeweilige Länge konnte man fertig kaufen oder anfertigen lassen. Ich habe damals beim Umbau von Fahrzeugen zur Taxe vom Eichamt Draht und Plomben mitbekommen und schon mal angebaut. Die wurden beim Eichen mit der Siegelzange zugepresst.
Bei den ersten elektronischen Uhren wurde ein Impulsgeber verbaut, der in die Tachowelle eingeschleift wurde. Später wurde das ABS Signal vom Vorderrad verwendet (induktive Erzeugung des analogen Impulses). Wenn das nicht zum Arbeitsbereich des Taxameters passte, gab es Geräte, die die Frequenz verdoppelt oder halbiert haben.
Heute wird aus dem fahrzeugspezifischen seriellen Datenbus (CAN-Bus) der Datensatz für die Geschwindigkeit ausgelesen (CAN-Bus Adapter). Der Adapter erzeugt für herkömmliche Taxameter einen Impuls, mit der zur Geschwindigkeit passenden Frequenz. Möglicherweise können neue Taxameter des Geschwindigkeitssignal auslesen.
Bürokratie und Kosten könnte man in jedem Fall abbauen. Ein Taxameter müsste überhaupt nicht mehr mit der Fahrzeugelektronik verbunden werden, denn die Streckenberechnung kann mit der gleichen Genauigkeit wie bisher mit GPS ermittelt werden. Nicht mit den Billigchips aus dem Handy, sondern mit präzieseren Messeinrichtungen, die auf der Basis des Dopplereffektes funktionieren. Es könnte dann ein vom Eichamt versiegeltes kleines Kästchen, eingestellt auf das jeweilige Tarifgebiet, im Fahrzeug verbaut werden.
Wenn man zudem auf die blödsinnigen Vorschriften zur Alarmanlage verzichten würde, wäre die kostspielige Umrüstung völlig überflüssig. Eine Alarmanlage könnte auch aus einem Gehäuse mit einem GSM/GPS Modul zur Notrufauslösung und einem zusätzlichen Blinklicht mit Sirene im Dachschild bestehen. Idealerweise könnte das ganze Geraffel in einem Gehäuse verbaut werden mit einer Kommunikation zwischen Taxameter / Alarm-Modul, Dachschild und Kassensystem per Bluetooth. Die Bauteile müssten dann nur noch mit Strom versorgt werden.
Aber offenbar stehen diverse Interessen gegen eine entsprechende Entlastung des Taxengewerbes.
Bei den ersten elektronischen Uhren wurde ein Impulsgeber verbaut, der in die Tachowelle eingeschleift wurde. Später wurde das ABS Signal vom Vorderrad verwendet (induktive Erzeugung des analogen Impulses). Wenn das nicht zum Arbeitsbereich des Taxameters passte, gab es Geräte, die die Frequenz verdoppelt oder halbiert haben.
Heute wird aus dem fahrzeugspezifischen seriellen Datenbus (CAN-Bus) der Datensatz für die Geschwindigkeit ausgelesen (CAN-Bus Adapter). Der Adapter erzeugt für herkömmliche Taxameter einen Impuls, mit der zur Geschwindigkeit passenden Frequenz. Möglicherweise können neue Taxameter des Geschwindigkeitssignal auslesen.
Bürokratie und Kosten könnte man in jedem Fall abbauen. Ein Taxameter müsste überhaupt nicht mehr mit der Fahrzeugelektronik verbunden werden, denn die Streckenberechnung kann mit der gleichen Genauigkeit wie bisher mit GPS ermittelt werden. Nicht mit den Billigchips aus dem Handy, sondern mit präzieseren Messeinrichtungen, die auf der Basis des Dopplereffektes funktionieren. Es könnte dann ein vom Eichamt versiegeltes kleines Kästchen, eingestellt auf das jeweilige Tarifgebiet, im Fahrzeug verbaut werden.
Wenn man zudem auf die blödsinnigen Vorschriften zur Alarmanlage verzichten würde, wäre die kostspielige Umrüstung völlig überflüssig. Eine Alarmanlage könnte auch aus einem Gehäuse mit einem GSM/GPS Modul zur Notrufauslösung und einem zusätzlichen Blinklicht mit Sirene im Dachschild bestehen. Idealerweise könnte das ganze Geraffel in einem Gehäuse verbaut werden mit einer Kommunikation zwischen Taxameter / Alarm-Modul, Dachschild und Kassensystem per Bluetooth. Die Bauteile müssten dann nur noch mit Strom versorgt werden.
Aber offenbar stehen diverse Interessen gegen eine entsprechende Entlastung des Taxengewerbes.
Re: Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Danke für den historischen Rückblick.Sven Althorn hat geschrieben: ↑19.04.2025, 18:05Es wurden früher statt der Tachowelle vom Getriebe zum Tacho einfach zwei Wellen eingebaut. Eine zum Taxameter und eine vom Taxameter zum Tacho. Die jeweilige Länge konnte man fertig kaufen oder anfertigen lassen. Ich habe damals beim Umbau von Fahrzeugen zur Taxe vom Eichamt Draht und Plomben mitbekommen und schon mal angebaut. Die wurden beim Eichen mit der Siegelzange zugepresst.
Bei den ersten elektronischen Uhren wurde ein Impulsgeber verbaut, der in die Tachowelle eingeschleift wurde. Später wurde das ABS Signal vom Vorderrad verwendet (induktive Erzeugung des analogen Impulses). Wenn das nicht zum Arbeitsbereich des Taxameters passte, gab es Geräte, die die Frequenz verdoppelt oder halbiert haben.
Heute wird aus dem fahrzeugspezifischen seriellen Datenbus (CAN-Bus) der Datensatz für die Geschwindigkeit ausgelesen (CAN-Bus Adapter). Der Adapter erzeugt für herkömmliche Taxameter einen Impuls, mit der zur Geschwindigkeit passenden Frequenz. Möglicherweise können neue Taxameter des Geschwindigkeitssignal auslesen.
Mein altes TomTom gerät hat mit GPS auch schon die Geschwindigkeit genauer errechnet als VW.
Heute wird also die Tachoangabe des Fahrzeugs mit einem Korrekturfaktor im Taxameter multipliziert und so die genauere Strecke berechnet.
Beispiel: Tacho 100km Strecke Anzeige, überprüft nur 99 km, also Faktor 0,99x100=99
Diesen CAN-Bus Adapter kann nur der Hersteller bzw. Intax einbauen. Die Überprüfung des korrekten manipulationsicheren Einbaus und die haftungsrelevante Dokumentation nennt man dann Konformitätsbescheinigung.
Zuletzt geändert von Gummi am 19.04.2025, 21:16, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Sven Althorn hat geschrieben: ↑19.04.2025, 18:05
Bürokratie und Kosten könnte man in jedem Fall abbauen. Ein Taxameter müsste überhaupt nicht mehr mit der Fahrzeugelektronik verbunden werden, denn die Streckenberechnung kann mit der gleichen Genauigkeit wie bisher mit GPS ermittelt werden. Nicht mit den Billigchips aus dem Handy, sondern mit präzieseren Messeinrichtungen, die auf der Basis des Dopplereffektes funktionieren. Es könnte dann ein vom Eichamt versiegeltes kleines Kästchen, eingestellt auf das jeweilige Tarifgebiet, im Fahrzeug verbaut werden.
Wenn man zudem auf die blödsinnigen Vorschriften zur Alarmanlage verzichten würde, wäre die kostspielige Umrüstung völlig überflüssig. Eine Alarmanlage könnte auch aus einem Gehäuse mit einem GSM/GPS Modul zur Notrufauslösung und einem zusätzlichen Blinklicht mit Sirene im Dachschild bestehen. Idealerweise könnte das ganze Geraffel in einem Gehäuse verbaut werden mit einer Kommunikation zwischen Taxameter / Alarm-Modul, Dachschild und Kassensystem per Bluetooth. Die Bauteile müssten dann nur noch mit Strom versorgt werden.
Aber offenbar stehen diverse Interessen gegen eine entsprechende Entlastung des Taxengewerbes.

In anderen Ländern gibt es bestimmt einfachere Lösungen.
Re: Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Sven Althorn schrieb:
Bordeigenes Radar/Lidar? Das ist schwer denkbar und fehleranfällig.
Da wäre ein leistungsstärkeres GPS-Modul mit höherer Auflösung
(MIL-Qualität) ein, wenn auch teurerer Ausweg.
Wo soll das Signal für die Berechnung des Dopplereffekts herkommen?Nicht mit den Billigchips aus dem Handy, sondern mit präzieseren
Messeinrichtungen, die auf der Basis des Dopplereffektes funktionieren.
Bordeigenes Radar/Lidar? Das ist schwer denkbar und fehleranfällig.
Da wäre ein leistungsstärkeres GPS-Modul mit höherer Auflösung
(MIL-Qualität) ein, wenn auch teurerer Ausweg.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)
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Re: Geschwindigkeits- und Distanzsensor
Ich bin ja kein Spezialist für GPS Messtechnik (und möchte auch keiner werden). Wenn ich den Sachverhalt aber richtig verstanden habe, wird bei günstigen Chips in Smartphones einmal pro Sekunde die Position bestimmt und daraus die Strecke berechnet. Es ergibt sich eine Abweichung von 5-15 Metern. Das wären bei 1000 Metern bis zu 1,5%. Bereits das läge im Toleranzbereich eines Taxameters. Die zwischenzeitlich erlaubte Festpreisberechnung durch Routenplaner überschreitet bei der Preisermittlung diese Ungenauigkeit durch differierende Streckenwahl deutlich.eichi hat geschrieben: ↑05.05.2025, 13:44Sven Althorn schrieb:Wo soll das Signal für die Berechnung des Dopplereffekts herkommen?Nicht mit den Billigchips aus dem Handy, sondern mit präzieseren
Messeinrichtungen, die auf der Basis des Dopplereffektes funktionieren.
Bordeigenes Radar/Lidar? Das ist schwer denkbar und fehleranfällig.
Da wäre ein leistungsstärkeres GPS-Modul mit höherer Auflösung
(MIL-Qualität) ein, wenn auch teurerer Ausweg.
Wenn man eine noch genauere Messung möchte, muss man eine wesentlich teurere GPS Messeinrichtung verwenden. Diese berechnet die Position - nach meiner Kurzrecherche - aufgrund des Doppler Effektes der Zeitsignale der Satelliten. Damit wird eine Genauigkeit von wenigen Zentimetern erreicht.
Ich weiß, dass ein Freund von mir für ein GPS gestütztes geeichtes (kalibriertes) Gechwindigkeitsmessgerät über EUR 1000,- bezahlt hat. Das muss allerdings für Fahrzeugzulassungen hochpräzise sein. Wie teuer ein entsprechendes Taxameter sein würde, kann ich nicht sagen. Es hätte aber den Vorteil, dass es vollständig fahrzeugunabhängig wäre und die Konformitätsbescheinigung und die Einbaukosten wegfielen. Man könnte jedes beliebige Fahrzeug leicht zur Taxe machen.