Der Letzte macht das Licht aus! De Maizière Streichliste!

Moin Moin!
Antworten
Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Der Letzte macht das Licht aus! De Maizière Streichliste!

Beitrag von Wattwurm » 26.10.2011, 14:42

Nun ist es amtlich: Die Kaserne in Boostedt bei Neumünster wird abgewickelt! Zur Zeit sind in der Rantzau-Kaserne in Boostedt noch knapp 2000 Soldaten stationiert! Boostedt selbst hat 4500 Einwohner! Boostedt und die Soldaten, das paßte! Die ganze Gemeinde hat von den Soldaten gelebt! Nun wird nicht nur die Kaserne abgewickelt sondern auch Boostedt selbst! Der Letzte macht das Licht aus!

Im Rahmen der zunehmenden Motorisierung der (ehemaligen)Wehrpflichtigen und jungen Soldaten und Soldatinnen, hat das für das Taxigewerbe sowieso kaum noch etwas eingebracht! Die Fahrten von und nach Boostedt mit Angehörigen der Bundeswehr sind seit Jahren schon rückläufig! Für die Gemeinde Boostedt allerdings ist das ein Paukenschlag!

Schwerter zu Pflugscharen! Das Problem ist nur, das man mit Schwertern in der Vergangenheit viel mehr Geld verdient hat als mit Pflugscharen! Da werden wohl eine ganze Menge bebaute Gebiete und Siedlungen demnächst renaturiert werden!

eichi
Vielschreiber
Beiträge: 3968
Registriert: 16.06.2009, 13:25
Wohnort: Hamburg Nord

Beitrag von eichi » 26.10.2011, 15:06

"Meine" alte Kaserne in Schleswig (Auf der Freiheit) ist inzwischen ein Wohnkomplex mit eigenem
kleinen Hafen, hier war früher u.a. ein sog. Schweres Pionierbataillon und die schwere Schwimmbrückenkompanie,
die seinerzeit, 1967, die längste schwimmende Brücke (der Welt?) mit 1150m Länge gebaut hatten.
http://www.alte-schleihalle.de/freiheit_bruecke.html

Das Gebäude der sSchwbrkomp. war als einziges auf dem Gelände mit Nato-Stacheldraht eingezäunt.
Auf diese Weise sollten Disziplinarmaßnahmen wie Ausgangsverbote durchgesetzt werden, es war ein rauer Bagaluten-Haufen!

Die Kneipenwirte in Schleswig haben sicher die Standortschließung auch bedauert, immerhin aber wird das Gelände
jetzt sinnvoll genutzt!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

Hauke
Vielschreiber
Beiträge: 1326
Registriert: 16.11.2010, 08:42
Wohnort: Cuxhaven

Beitrag von Hauke » 26.10.2011, 15:29

Das haben wir in Cuxhaven schon seit einiger Zeit durch.

Die Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne war Standort von dem
Panzerbataillon 74 (Auflösung 2003)
Panzerjägerkompanie 70 (Auflösung 1996)
Panzergrenadierbataillon 71/73 (Auflösung 1992)
Flugabwehrraketenbataillon 37 (Auflösung 1992)
Sanitätszentrum 205

Insgesamt sind so nach und nach ca. 3000 Arbeitsplätze direkt bei der Bundeswehr verloren gegangen und diverse Wohnungen frei geworden. Ein Bäckereibetrieb, ein Malerbetrieb und eine Schloßerei sind nach dem endgültigen Schluss des Bundeswehstandort Cuxhaven in die Insolvenz gewandert. Wäre der Standort nicht schrittweise sondern mit einem Schlag geschlossen worden, wären noch viel mehr Betriebe kaputt gegangen.

Insgesamt eine mittelschwere Katastrophe von der sich unsere Stadt immer noch nicht erholt hat. Steuergeldverschwendung am Rande: Der Truppenübungsplatz wurde im Jahr 1998 umgebaut um den Natostandard zu erfüllen und ab 2004 vollständig zurück gebaut. Heute ist er Naherholungsgebiet und Naturschutzgebiet.

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Beitrag von Wattwurm » 27.10.2011, 07:34

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/h ... egion.html

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/h ... swehr.html

Neumünster war bis vor ein paar Jahren Garnisionsstadt! Die Scholtz-Kaserne wurde dicht gemacht und zu einer Asylunterkunft umfunktioniert, dann die Siek-Kaserne und zum Schluß die Hindenburg-Kaserne. Ingesamt 2000 Soldaten verlor Neumünster! Und nun macht die Rantzau-Kaserne in Boostedt ( 7 KM südlich Neumünster ) mit ihren 1900 Soldaten die Tore dicht! Ein herber Verlust auch für die Wirtschaft in und um Neumünster!

Hauke
Vielschreiber
Beiträge: 1326
Registriert: 16.11.2010, 08:42
Wohnort: Cuxhaven

Beitrag von Hauke » 27.10.2011, 08:01

Das Problem sind ja nicht nur die vielen kleinen Betriebe die direkt am Bundeswehrstandort arbeiten sondern alles drum herum. Jede kleine Kneipe oder Disko profitiert von 2000 mehr Menschen die in der Region arbeiten und zu einem großen Teil auch dort wohnen. Jeder kleine Zeitungskiosk hat dadurch ein paar mehr € in der Kasse und natürlich auch die Taxifahrer.

Vor 20 Jahren bin ich sehr gern die Sonntags Nachtschicht gefahren, der Run am Bahnhof zum letzten Zug war einfach genial. Teilweise konnte man dort 3 mal ran fahren und hat jedesmal eine 10 Mark Tour zur Kaserne abgegriffen. Wenn man sowas heute den Kollegen erzählt tippen die sich an die Stirn und fragen ob es sich um Taxi-Latein handelt.

Ich bin ja eine bekanntermaßen rote Socke (mein Herz schlägt links) also überzeugter Sozialdemokrat... Ich bin der Meinung das der Staat sich selber kaputt spart. Wenn der Staat seinem volk die Arbeit weg nimmt brechen auch die Einnahmen ab was zu weiteren Sparzwängen führt die wiederum zu weniger Einnahmen führen usw. natürlich ist es nicht die oberste Aufgabe eines Staat Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen aber es kann nicht sein das immer mehr Arbeistplätze von Staatsbetrieben abgebaut werden, das ganze Staatsbetriebe privatisiert werden.

Warum klappte das alles noch in den 80er Jahren. Was hat sich in den letzten 20-30 Jahren geändert, das man Post, Telekom, Bahn, Versorgungsbetriebe und Bundeswehr nicht mehr finanzieren kann und Abschaffen muss oder in private Hände geben muss. Warum kann ein privater Entsorgungsbetrieb wirtschaftlich arbeiten während die Stadtverwaltung an den Kosten erstickt?

Nur an den Personalkosten kann es allein nicht liegen. Warum hat man diesen europäischen Blödsinn der entmonopolisierung von z.B. Post und Telekom mit gemacht? Es wird ja noch viel mehr privatisiert. Selbst die Hafenämter sind nun eine GmbH und kommen nun ihren Unterhaltungsmassnahmen nicht mehr nach.

eichi
Vielschreiber
Beiträge: 3968
Registriert: 16.06.2009, 13:25
Wohnort: Hamburg Nord

Beitrag von eichi » 27.10.2011, 12:10

In der Standortliste von Spiegel-Online ist Boostedt nicht aufgeführt.
Schließungen: Alt Duvenstedt, Bargum, Glücksburg, Hohn, Hürup, Ladelund, Lütjenburg, Seeth.
Entweder verschweigt man uns etwas oder Watti hört das Gras wachsen.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Beitrag von Wattwurm » 27.10.2011, 14:43

Ihr seid wie die Jusos in der SPD! Die bestreiten auch alles nur nicht ihren Lebensunterhalt...;)

Das Munitionsdepot mit 40 Dienststellen bleibt erhalten! Das Munitionsdepot gehört mit zum Standort Boostedt, obwohl es, aus nicht verwunderlichen Gründen, weit außerhalb der Gemeinde liegt! Immerhin werden oder wurden dort Atomgranaten gelagert! Sowas hat man nicht gerne im Ortskern gleich neben dem Kindergarten!

Die Rantzau-Kaserne mit ihren über 1900 Dienststellen in Boostedt wird komplett dicht gemacht!

Da die 40 Dienststellen des Munitionsdepot erhalten bleiben, ist die offizielle Sprachregelung das der Standort erhalten bleibt! Was natürlich ein Witz ist...! Alles Klärchen?

Bild

Schwarzes Kreuz im Bild oben= Kaserne, Rotes Kreuz im Bild unten = Depot

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Beitrag von Wattwurm » 27.10.2011, 15:07

Ich habe als kleiner Bengel noch mit erlebt wie 1962 auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise die Panzer ( M48-A2) in langen Kolonen durch Neumünster in Richtung Lübeck zur Zonengrenze gerollt sind und dort um Lübeck herum in der Nähe des Elbe-Lübeck-Kanals in Bereitstellung gingen! Ein infernalischer Höllenlärm! In Neumünster waren damals 250 Kampfpanzer stationiert! Als die gleichzeitig ihre Motoren anschmiessen, ging einem das durch sämtliche Knochen und Eingeweide! Das war in der ganzen Stadt zu hören! Endlose Fahrzeugkolonen! Gleichzeitig überflogen sowjetische MIG 19 und MiG 21 zwecks Aufklärung und Abschreckung mehrmals im Tiefflug Neumünster! Mein lieber Scholli, da ging uns allen der A_rsch auf Grundeis! Beide Seiten hatten den Finger am Abzug!

Benutzeravatar
Otto126
Vielschreiber
Beiträge: 7679
Registriert: 20.03.2005, 07:51
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Otto126 » 27.10.2011, 15:24

und so ein Knast bringt auch nicht so viele Touren wie eine Kaserne:

http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Ol ... tstil.html
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

Benutzeravatar
Foxhound
Vielschreiber
Beiträge: 326
Registriert: 29.01.2011, 20:16
Wohnort: Zwenkau

Beitrag von Foxhound » 27.10.2011, 16:03

Kampfpanzer Leopard 2 – Reduzierung von 350 auf 225
Schützenpanzer Puma – Reduzierung von 410 auf 350 (Auslieferung an die Truppe ist ab 2013 vorgesehen)
Schützenpanzer Marder – wird ausgemustert
GTK Boxer bleibt unverändert bei 272
Transportpanzer Fuchs bleibt unverändert bei 765
Spähwagen Fennek unverändert bei 212
Panzerhaubitze 2000 – Reduzierung von 148 auf 81
Raketenwerfer MARS – Reduzierung von 55 auf 38
Hubschrauber NH90 – Reduzierung von 122 auf 80
Unterstützungshubschrauber Tiger – Reduzierung von 80 auf 40
Ausmusterung Hubschrauber Bo105

Das erinnert mich irgendwie an das US-System: eine 5.000-Mann-Brigade, die keine 1.000 Mann Kampfkraft mehr aufbringen kann, weil 4.000 für Logistik und Support zuständig sind ...

Angesichts der Summen, die man in den letzten zwei Jahren Managern, Banken, Autoherstellern und Griechenland reingewürgt hat, hätte man die komplette NATO mit Raptor UND Typhoon ausrüsten können ...

ich habe nichts dagegen die Streitkräfte zu reduzieren, bzw. abzurüsten. Was mich stört ist aber, das man den Rotstift dort ansetzt, wo's schlicht und ergreifend falsch ist.

Streitkräfte haben für mich drei Haupt-Aufgaben:

1. Landes- bzw. Bündnisverteidigung
2. internationale Krisenbewältigung
3. internationale Hilfeleistung

Und jetzt guckt man sich mal die NATO an:

1. können wir vergessen, das bekommt allenfalls noch Frankreich hin.
2. man hebt sich einen Bruch gegen Kameltreiber mit Kalashnikow
3. das bekommt man noch hin ... mit Mühe und Not.

Man formiert immer kleinere, immer mobilere Verbände denen am Ende die Feuerkraft fehlt. Und weil denen die Feuerkraft fehlt, ruft man im Kampf lieber die Air Force, die dann mittels Streubomben neben 10 Taliban noch 50 Zivilisten zu Allah schickt. Siehe Kunduz: Da werden zwei Tanklaster geklaut und anstatt ein paar Schützenpanzer zu schicken lässt man zwei Strike Eagle mit JDAM's drauf los nachdem man die Tanker von einer B-1B (!!!) hat ausspähen lassen.

Angenommen in Berlin wird ein Bus entführt, ruft man dann auch in Spangdahlem an?

Man kastiert die Technik, "weil man nicht alles braucht", um Geld zu sparen, anstatt mehr zu kaufen und damit "Mengenrabatt" zu bekommen.

Abrüstung schön und gut, aber dann bitte sinnvoll. Ist ja sowieso ein Armutszeugnis, dass ausgerechnet Weißrussland (!) seit 20 Jahren vormacht, wie man eine Armee effektiv reformiert.
"Es ist okay, eine Benzinschleuder zu fahren, wenn du damit Puppen aufreißt!" - Al Bundy

Bild

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Beitrag von Wattwurm » 27.10.2011, 19:55

Otto126 hat geschrieben:...und so ein Knast bringt auch nicht so viele Touren wie eine Kaserne:
Komisch Neumünster wird immer mit seinem Knast in Verbindung gebracht! Also wir haben doch noch etwas mehr zu bieten, als nur das "Hotel ohne Türdrücker" mit seinen 650 "Justizirrtümern".... :mrgreen:

Benutzeravatar
am
Moderator
Beiträge: 13151
Registriert: 18.03.2005, 17:29
Wohnort: Hansestadt Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von am » 27.10.2011, 20:47

Die Bundeswehr ist auch bei uns längst Geschichte

Hanseaten-Kaserne (Blankensee)
Panzerjägerkompanie 170 (H)
Panzergrenadierbataillon 172 (H)
Marinefernmeldebataillon 771 (M)
Trave-Kaserne
Pionierbataillon 61 (H)
Panzerpionierkompanie 170 (H)
Panzerpionierkompanie 180 (H)

Zuvor wurde Anfang der 90er eine große Grenzschutzkaserne geschlossen und die Reiterstaffel der Landespolizei außer Dienst gestellt.


Da ist schon eine Menge Nachfrage, insbesondere am Sonntagabend verloren gegangen, als die Standorte in den 90ern dicht gemacht wurden.

Meine Ausbildungseinheiten, die Marinefernmeldeschule LGA in Eckernförde und die Marinefernmeldeschule in Flensburg, angegliedert an den ebenfalls stillgelegten Stützpunkt, sind ebenfalls dicht. Mein Bordkommando, der Zerstörer Mölders liegt seit 2005 als Museumsschiff in Wilhelmshaven. Man kann davon halten, was man will, meine aktive Marinezeit, war eine der besten Zeiten und Erfahrungen meines Lebens, trotz Kriseneinsatzes vor Jugoslawien 1995 mit diversen Boardings, einem dramatischen Kameradenmord vor Portland und viel Langeweile im Überwachungsgebiet.

Seefahrt ist halt immer was Besonderes.

Aus dieser Sicht empfinde ich insbesondere die Einschnitte bei den Schleswig Holsteinischen Marinestandorten als besonders gravierend und insbesondere die Verlegung des Flottenkommandos von Glücksburg nach Rostock als fortgesetzten Aufbau Ost auf Kosten der alten Länder.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

Benutzeravatar
Otto126
Vielschreiber
Beiträge: 7679
Registriert: 20.03.2005, 07:51
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Otto126 » 27.10.2011, 20:52

Foxhound hat geschrieben:Angesichts der Summen, die man in den letzten zwei Jahren Managern, Banken, Autoherstellern und Griechenland reingewürgt hat, hätte man die komplette NATO mit Raptor UND Typhoon ausrüsten können ...
Und wozu?
Foxhound hat geschrieben:ich habe nichts dagegen die Streitkräfte zu reduzieren, bzw. abzurüsten. Was mich stört ist aber, das man den Rotstift dort ansetzt, wo's schlicht und ergreifend falsch ist.

Streitkräfte haben für mich drei Haupt-Aufgaben:

1. Landes- bzw. Bündnisverteidigung
2. internationale Krisenbewältigung
3. internationale Hilfeleistung

Und jetzt guckt man sich mal die NATO an:

1. können wir vergessen, das bekommt allenfalls noch Frankreich hin.
2. man hebt sich einen Bruch gegen Kameltreiber mit Kalashnikow
3. das bekommt man noch hin ... mit Mühe und Not.
1. pure Behauptung, unbeweisbar.

2. gegen die schon die Engländer, Russen und Amerikaner nichts machen konnten.

3. ach was, wo ist denn das Problem?
Foxhound hat geschrieben:Abrüstung schön und gut, aber dann bitte sinnvoll. Ist ja sowieso ein Armutszeugnis, dass ausgerechnet Weißrussland (!) seit 20 Jahren vormacht, wie man eine Armee effektiv reformiert.
Sicher, wir nehmen uns die letzte Diktatur Europas als Beispiel.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

Benutzeravatar
oldstrolch
Vielschreiber
Beiträge: 3843
Registriert: 25.07.2010, 02:16
Wohnort: bad oldesloe .... geflüchtet aus dem irrenhaus berlin. ;)

Beitrag von oldstrolch » 27.10.2011, 22:04

Wattwurm hat geschrieben:
Komisch Neumünster wird immer mit seinem Knast in Verbindung gebracht! Also wir haben doch noch etwas mehr zu bieten, als nur das "Hotel ohne Türdrücker" mit seinen 650 "Justizirrtümern".... :mrgreen:

all incl.,animationsprogamm,min.3 sterne hotel.......herz was willst du mehr?.........und das auch noch verkehrsgünstig(am ring) gelegen.... :lol: :lol: :lol: :lol:



zum thema zurück!!!!

mein sohn war bis letztes jahr in boostedt beim bund!seine beförderung und die seiner kameraden erledigte immer ein bestimmter taxifahrer zum festpreis!(unser taxiali wurde er genannt!)(lassen wir das geseiere um den plichtfahrgebietspreis).....................nun wird ihm wohl auch ein marktanteil wegbrechen.... :cry: aber konnten wir nicht alle damit rechnen????????? :? :? :? :?
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


hier klickenzum poppen:D

Benutzeravatar
Foxhound
Vielschreiber
Beiträge: 326
Registriert: 29.01.2011, 20:16
Wohnort: Zwenkau

Beitrag von Foxhound » 29.10.2011, 15:42

Otto126 hat geschrieben: 1. pure Behauptung, unbeweisbar.

2. gegen die schon die Engländer, Russen und Amerikaner nichts machen konnten.

3. ach was, wo ist denn das Problem?
Es ist nach wie vor für die Sicherheit von Europa nicht ganz unerheblich, was in anderen Gegenden der Welt so passiert - und wenns nicht sicherheitspolitische Hintergründe sind, gibts zuweilen wirtschaftliche oder moralische (auch wenn sich die zwei gerne mal aus-schließen). Als Kolonialherren haben wir z. B. dem gesamten afrikanischen Kontinent der soziologisch noch irgendwo im 12. Jahrhundert feststeckt, die ganze Kriegstechnologie ge-bracht und sehen ihnen seit 20 Jahren via N24, N-TV und CNN zu, wie sich gegenseitig ausrotten.

Es ist unsere verdammte Pflicht, das zu beheben! 40 Jahre lang haben wir jedem Irren der nur genug anti-kommunistisch war (inklusive Bin Laden, der hat ja die Sowjets massakriert!) den ganzen Schmarrn in den Hintern geschoben, also sollten wir jetzt auch sicherstellen das man es nicht gegen uns verwendet. Und auf eine gewisse abstrakte Art ist jeder tote Zivilist, der durch solch eine Waffe verursacht wird, sehr wohl unsere Schuld. Aber solange das Öl aus Nigeria oder die Banane aus Angola pünktlich in Rotterdam ankommt ist uns ja traditionel-lerweise egal was außerhalb von Europa passiert.

Gut, bei den Briten ists nix neues. Da konnte man das letzte Jahr hindurch schon verfolgen wie sich die Planungen der Streitkräfte allmählich von jeglichem Sinn verabschieden und in die populistische Wirklichkeit begaben. Da wurden für bizarre Gelder irgendwelche Hubschrauber angeschafft (die Geschichte mit den Chinooks ... dafür sollte man Whitehall in eine geschlossene umwandeln), weils der Boulevard grad gefordert hat, während auf der anderen Seite die Tornados und Harriers grad schneller außer Dienst gestellt werden als du "taktische Jagdfliegerkomponente" sagen kannst.

Derweil will man bei der Bundeswehr auch umgraben. Auch hier weniger aus militärischer Notwendigkeit sondern weils die Umfragen sagen: wenn 80% des Volkes verlangen dass beim Militär zu sparen ist dann hat man das gefälligst zu machen. Dass die Bundeswehr schon jetzt eine Panzerbrigade nicht an der Durchfahrt des Staatsgebietes hindern könnte ist eh kein Geheimnis. Wo man da noch den Rotstift ansetzen will erschließt sich mir nicht ganz. Wahrscheinlich zieht man, powered by another survey, den Stecker beim A'Stan-Einsatz - was sich ja bei den Briten auch schon abzeichnet.

Politisch ist das eine Bankrotterklärung. Einfluss auf der Welt kann man dann keinen mehr ausüben - gut, das ist eh nie das Ziel der EU gewesen, man handelt schließlich mit jedem Dritte-Welt-Diktator. Ein Militär welches dazu da wäre den Typ zu stürzen wäre da nur störend.

Da darf es auch keinen verwundern wenn die Nordkoreas und Irans dieser Welt machen was sie wollen. Die Russen und die ChiComms werden schon aus Gewohnheit nix dagegen unternehmen, die USA ist eh overstretched um noch was dagegen zu machen, und wir ziehens ja lieber vor meinungsumfragengerecht das Budget von den Streitkräften zu Sozialleistungen umzuschichten.

Was ist wenn die Iraner wirklich mal die Straße von Hormuz zumauern? Ohne den ganzen Sprudel würde der Ruhrpott nach ein paar Tagen stillstehen und die Leute über die Spritpreise schimpfen. Aber da unten reinfahren, das sollen doch bitte die Amis machen. Dann kann man sich in Europa schön zurücklehnen und ihnen Kriegstreiberei vorwerfen ...
Otto126 hat geschrieben:Sicher, wir nehmen uns die letzte Diktatur Europas als Beispiel.
Soll ich dir mal was sagen? Jede Armee der Welt basiert seit 1945 taktisch, operativ und technisch auf der Wehrmacht. Desert Storm 1991 war nix weiter als Blitzkrieg 2.0.

Nur damals hat man mit den Irakern den Boden aufgewischt, mit einer Performance, die selbst die Planer in Riad überrascht hat. Heute geben wir uns mit Streitkräften zufrieden wie in der Cola-Werbung: Echter Geschmack, aber zero Kampfkraft
"Es ist okay, eine Benzinschleuder zu fahren, wenn du damit Puppen aufreißt!" - Al Bundy

Bild

Benutzeravatar
Otto126
Vielschreiber
Beiträge: 7679
Registriert: 20.03.2005, 07:51
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Otto126 » 29.10.2011, 17:30

Diese rückwärtsgewandte Sichtweise ist wirklich interessant.

Du magst ja dem afrikanischen Kontinent seit zwanzig Jahren zusehen, ich sehe den Stellvertreterkriegen dort seit vierzig Jahren zu. Unsere einzige Pflicht auf dem afrikanischen Kontinent würde ich darin sehen, den Nachkommen der ermordeten Hereros endlich die Entschädigungen zukommen zu lassen, die wir ihnen seit über hundert Jahren schulden.

Wenn wir an den Verbrechen des Kapitalismus dort etwas ändern wollten, müssten wir zuerst Rotterdam bombardieren, nachdem wir die Führungsspitzen von CDU/CSU, SPD, FDP, Grünen und Linkspartei eingesperrt haben. [ironie aus]

Was das Sparen angeht: die Größe und Stärke der Bundeswehr wurde jahrzehntelang durch den Ost-West-Gegensatz bestimmt. Es ist also nur logisch, dass die Armee entsprechend verkleinert wird, was durch die technischen Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts auch gar kein so großes Problem sein dürfte. Wäre unsere Rüstungsindustrie nicht so erfolgreich beim Waffendealen, hätten wir uns die ganze Rüstung nie leisten können. Wenn die Wahrheiten über die Deals mit Gaddafi ans Licht kommen, rollen hier noch Köpfe.

Und da niemand mehr die Absicht hat, unsere Autobahnen mit Panzerbrigaden zu ruinieren, braucht man auch keine entsprechenden Panzerarmeen zur Abwehr. Das "Fulda-Gap" ist keine Engstelle mehr.

Der Afghanistan-Einsatz ist sowieso gescheitert. Zum einen: warum sollten wir ein Interesse daran haben, wieder ein Regime zu installieren, wie es vor den Taliban bestanden hat? Es wird keinen Bestand haben.

Und zweitens: wenn man der eigenen Armee einen Arm auf den Rücken bindet, wird man militärisch keinen Erfolg haben:
Ein rechter Gebrauch, wenn man dies so nennen darf, ist der, wenn das Böse ein einziges Mal zur eignen Sicherheit geschieht, dann aber aufhört und sich soviel wie möglich zum Nutzen der Untertanen verwandelt. Einen Mißbrauch nenne ich es, wenn das Böse im Anfang gering ist, mit der Zeit aber eher zunimmt als nachläßt.
(...)
Woraus sich ergibt, daß der, welcher einen Staat an sich reißen will, alle notwendigen Gewalttaten vorher bedenken und sie auf einen Schlag ausführen soll, um nicht jeden Tag wieder anfangen zu müssen. Ist alles auf einmal abgetan, so beruhigen sich die Menschen, und er kann sie durch Wohltaten gewinnen. Wer aus Furcht oder aus Mangel an Einsicht anders handelt, muß das Schwert beständig in der Hand halten und kann sich nie auf seine Untertanen verlassen, da diese ihm wegen der fortgesetzten neuen Mißhandlungen nicht trauen können. Darum müssen alle Gewalttaten auf einmal geschehen, da sie dann weniger empfunden und eher vergessen werden. Die Wohltaten aber müssen nach und nach erwiesen werden, damit sie sich besser einprägen.
(...)
Machiavelli: "Der Fürst"
Die "Probleme" Nordkorea und der Iran sind nur noch eine Frage der Zeit, ebenso wie Syrien. Diese Regimes werden unter ihren eigenen inneren Widersprüchen zusammenbrechen. Das wird neue Probleme aufwerfen, im Falle Syriens z.B. für die Türkei und ihr Kurdenproblem. Herr Erdogan sieht das und versucht, sich seinen Einfluss jetzt schon zu sichern.

Wir handeln so lange mit jedem Diktator, bis die Verantwortlichen von Heckler & Koch u.a. (der eine oder andere Minister oder Ex-Minister vielleicht auch) in den Knast gehen wie jeder Heroindealer, der sich erwischen lässt.

Im übrigen ist es niemals Aufgabe der Bundeswehr gewesen, irgendwelche Diktatoren zu stürzen, der Auftrag heißt Landesverteidigung. Dass wir uns da überhaupt überall einmischen, ist verfassungsrechtlich nach wie vor absolut bedenklich und ich sehe auch keinen Sinn darin, die eine Diktatur mit unseren Steuergeldern durch eine andere zu ersetzen, nur um Absatzgebiete für die Waffenindustrie zu haben, damit ein Teil des Geldes wieder durch Steuern reinkommt oder damit hochqualifizierte Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Das Mullah-Regime ist militärisch gar nicht dazu in der Lage, die Straße von Hormus zu sperren. Und die Sicherung der Ölquellen sollen doch gefälligst diejenigen alleine bezahlen, die dort ihre Profite erzielen, also die USA oder auch die Briten, falls sie da mit drinhängen. Viel wichtiger wäre es allerdings, vom Öl unabhängig zu werden, da die Spritpreise aufgrund der Verknappung des Öls sowieso steigen werden. Militärisch ist dieses Problem nicht zu lösen, das ist altes Denken.

"Desert Storm" war nur die Übung für den Irakkrieg, ein Test für die Technik und die Truppe. Mit dem 2. Weltkrieg hatte das weitaus weniger zu tun als man hierzulande in nostalgischer Verklärung des Begriffs "Blitzkrieg" gerne glaubt. Selbstverständlich spielte die überlegene Waffentechnik eine Rolle, wichtiger aber war der absolute Wahnsinn des Gegners, der seine Position völlig falsch eingeschätzt hatte, nachdem man ihn im Glauben gelassen hatte, man würde ihm seine Eroberung gestatten.

Mit der "zero Kampfkraft" hat die NATO gerade Libyen befreit, egal, ob wir die Rebellen glauben lassen, sie hätten das mehr oder weniger alleine bewerkstelligt. Wenn Misrata im April gefallen wäre, wäre die Rebellion gegen Gaddafi vorbei gewesen.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

Benutzeravatar
homer
Vielschreiber
Beiträge: 1737
Registriert: 10.03.2005, 11:04
Wohnort: 1.Wohnsitz : Norwegen / 2. Wohnsitz : Hamburch

Beitrag von homer » 29.10.2011, 18:05

Foxhound hat geschrieben:Dass die Bundeswehr schon jetzt eine Panzerbrigade nicht an der Durchfahrt
des Staatsgebietes hindern könnte ist eh kein Geheimnis.
Mal neugierig nachgefragt :
Gegen wessen feindliche Panzerbrigade(n) siehst Du denn überhaupt Verteidigungsbedarf ?
Liechtenstein ? Die Schweiz ? Moldawien ? Tschetschenen ? Tamilen ? Klingonen ?
Eine Antwort und ernsthafte Begründung wäre wenigstens einen Versuch wert :wink:
Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht. (Erich Fried)
Bild

Wattwurm
Vielschreiber
Beiträge: 11156
Registriert: 14.07.2007, 20:40

Beitrag von Wattwurm » 29.10.2011, 19:55

Die Britische Armee besteht aus 140.000 aktiven Soldaten plus ebensoviele Reservisten, die aus der Berufsarmee ausgeschieden sind und jederzeit einberufen werden können!

De Maizière strebt eine Sollstärke der Bundeswehr von 180.000 Berufssoldaten und Soldatinnen an plus einer ähnlich starken Reservistenarmee!

Ich halte diese Zahl grundsätzlich für ausreichend! Offene Feldschlachten wird es nicht mehr geben! Wir brauchen keine 500.000 Soldaten mehr wie zu Zeiten des kalten Krieges!

Nur: Diese Armee muß dann auch gut ausgebildet und noch besser ausgerüstet werden als bisher! Es kann nicht angehen, das sich unsere Soldaten und Soldatinnen Ausrüstungsgegenstände für ihren Einsatz selbst besorgen und bezahlen müssen!

Von 26.000 Dienststellen insgesamt, werden in Schleswig-Holstein 11.000 Dienststellen gestrichen! Das halte ich nicht für ausgewogen und für höchst ungerecht! Hier wird es Gemeinden geben, da geht mit dem Abzug des letzten Soldaten das Licht aus!

Unsere Landesregierung unter Peter Harry Carstensen ( CDU ) hat nicht nur bei der Frage der Bundeswehrstandorte versagt! Wir müssen betteln gehen damt wir Geld bekommen für ein paar marode Schleusentore in Brunsbüttel, wir müssen betteln damit endlich die A23 über Heide hinaus weitergebaut wird, die Elbquerung bei Glückstadt liegt auch auf Eis, ebenso der Weiterbau der A20! Diese Landesregierung wird in Berlin nicht mehr gehört! Die muß weg!

Gerne darf PHC sein Ehrenamt als "Botschafter des Deutschen Bieres" behalten! Er soll in Rente gehen!

Antworten