Krankenkassenvertrag

Moin Moin!
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Beitrag von Wattwurm » 31.08.2011, 21:27

Und noch einmal zum besseren Verständnis von Verhandlungen:

Da sitzt einer als Verhandlungsführer von Taxiverband am Tisch, der die Aufgabe hat das bestmöglichste Ergebnis für seine Mitglieder und Kollegen herauszuholen, da sitzt aber auch der Verhandlungsführer der Gegenseite, also der Krankenkassen mit am Tisch, der aus dem Teppichetagen der Krankenkassen klare Vorgaben, bis hierher und nicht mehr, erhalten hat! Beide Seiten stehen also unter einem imensen Erfolgsdruck!

Der Verhandlungsführer der Kankenkassen muß das Verhandlungsergebnis gegenüber seinen Vorgesetzten genauso rechtfertigen können, wie der Verhandlungsführer des Taxiverbandes das Ergebnis gegenüber den Mitgliedern und Kollegen! Ohne die Fähigkeit zum Konsens, läuft da gar nix! Konsens und Kompromißfähigkeit hat sehr viel etwas mit Vernunft zu tun, aber nichts mit Einknicken!

Das Verhandlungsergebnis ist ein Kompromißergebnis, es läßt mich nicht in Jubel ausbrechen, aber beide Seiten haben ihr Gesicht gewahrt! Ich kann damit leben!

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Beitrag von am » 01.09.2011, 00:05

Vielleicht hat ja auch unsere öffentliche Debatte, die Lübecker Genehmigungsbehörde um Ablehnung eines Tarifabschlusses unter 1,30€ zu ersuchen, ein Quentchen beeinflußt. Die KK hatten ja ursprünglich offensichtlich eine Absenkung im Sinn
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Wattwurm » 01.09.2011, 07:14

Könnte möglich sein Andre! Auch in NMS sind Sondervereinbarungen genehmigungspflichtig! Und auch ich bin nicht ganz untätig geblieben und habe den Fachbereichsleiter Verkehr um eine Prüfung auf Wirtschaftlichkeit gebeten! Anyway...

Es war in der Tat eine Senkung der Patientenentgelte im Gespräch! Und das böse Wort Internetausschreibung lag auch schon auf dem Tisch! Vor diesem Hintergrund betrachtet ist das Verhandlungsergebnis akzeptabel!

Das man Großkunden wie der DB oder den Krankenkassen hohe Rabatte gewährt, die der Otto Normalkunde über den gültigen Taxitarif subventionieren muß, halte ich aber für eine sehr bedenkliche Entwicklung! Dadurch wird die Abhängigkeit von Großkunden immer größer, währenddessen wir unsere Basis also den Otto Normalkunden verlieren! Solche Konzepte wie Smart2Go oder Minitaxen zum Minipreis kommen nicht von Ungefähr! Solche Konzepte entwickelt man nur auf der Basis einer entsprechend hohen Nachfrage!

Der Taxitarif muß sozialverträglich bleiben, er darf nicht der Quersubventionierung von Großkundenrabatten dienen! Sonst verlieren wir unsere Basis also den Normalkunden! Bevor wir ständig an der Tarifschraube drehen und damit unsere Normalkunden verprellen, müssen erst einmal die Rabatte abgebaut werden! Rabatte von 20 Prozent und mehr an DB und Krankenkassen und anderen Großkunden sind eigentlich nicht mehr hinnehmbar!

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Beitrag von Wattwurm » 25.09.2011, 10:55

http://www.lvsh-taxi-mietwagen.de/media ... 202011.pdf

Naja, wie gesagt: Kein Grund die Sektkorken knallen zu lassen, aber man kann damit leben!

Ich hätte mir eine Absenkung des Zahlungsziels gewünscht! Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung sind Zahlungsziele von 28 Tagen plus Postlaufzeiten eigentlich nicht mehr ganz zeitgemäß! Ich gehe mal davon aus, das meine Abrechnungen nach 14 Tagen so ziemlich verhackstückt sind und eigentlich zur Auszahlung kommen könnten! Man bekommt sein Geld aber in aller Regel erst nach 28-32 Tagen überwiesen! Das heißt ich muß diese Fahrten auf KT-Schein mindestens 1 Monat vorfinanzieren! Jede Art von Vorfinanzierung kostet aber Geld!

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Beitrag von Wattwurm » 08.10.2011, 08:56

Nun hat mich von der AOK NordWest die Aufforderung erreicht, meine Faxnummer der AOK NordWest mitzuteilen. Die Zahlungsavis kommen nun per Fax anstatt per Post. Fax kostet schließlich kein Porto! Man will Porto sparen!

Das Problem ist nur: Ich habe mein Faxgerät in der Besenkammer eingemottet und denke nicht im Traum daran es zu reaktivieren! Nachdem ich einige Male von Weinhändlern Nachts um 2 Uhr meterlange Werbefaxe bekam, und aus meinem Schlaf hochgerissen wurde, habe ich das Gerät vom Netz genommen!

Mein Internetprovider 1&1 ermöglicht es mir über das Internet Faxe zu verschicken und ich kann auch Faxe empfangen. Derartige Faxe werden mir allerdings per Email mit angehängter PDF-Datei zugestellt! Ob das funktionert?

Ich habe per Internetfax reagiert und der AOK NordWest meine Internetfaxnummer zukommen lassen, die nicht ansatzweise meinem Vorwahlbereich zugeordnet werden kann, weil diese mit 030 beginnt! Auf dem Internetfax steht auch meine Mailaddy!

Ich bin der Meinung das diese ganze Faxerei, Technik von Gestern ist! Bei mir geht die gesamte Kommunikation über das Internet. Ich habe gar keinen Festnetzanschluß! Unified Messaging habe ich allerdings deaktiviert! Ich will nicht kostenpflichtig per SMS benachrichtigt werden, wenn mich eine Viagra-Mail oder eine Lottery-Mail erreicht!

Hier noch einmal ein kleiner Tipp von mir, für alle die keine Lust oder kein Geld haben sich einen AB oder ein Faxgerät zu kaufen:

http://www.call-manager.de/index.php

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Beitrag von Wattwurm » 08.10.2011, 09:18

Umgekehrt allerdings wird meine Abrechnung per Fax nicht akzeptiert! Meine Abrechnung muß immer noch per guter alter Briefpost zugestellt werden und dafür Porto bezahlt werden! Ich könnte ja auch meine KT-Scheine, Genehmigungen und meine Abrechnung der AOK NordWest per Fax zustellen um Porto zu sparen! Das wäre doch genial!

Das würde dann aber bedeuten, das die Postlaufzeit wegfällt und man sein Geld auch mal 2 Tage früher einfordern könnte! Es gilt ja laut Vertrag 28 Tage Zahlungsziel nach Rechnungserhalt!

Denn so ein Fax verringert die Postlaufzeit auf NULL! Und deswegen wird die AOK auch weiterhin auf die postalische Zustellung bestehen, weil man dadurch Zeit gewinnt und die Überweisung noch 2 Tage hinauszögern kann, obwohl die Bearbeitung der Rechnung nach 10-14 Tagen eigentlich so gut wie erledigt ist!

Die Vorfinanzierung jeder Abrechnung kostet mich Geld, ich muß meine Eigenkapitalreserve angreifen, dadurch entgeht mir ein Zinsgewinn, der dann bei der Krankenkasse landet Man muß sich das mal vorstellen: Ich habe selbst nix in die Suppe zu krümeln, gewähre aber der Krankenkasse einen Kredit....! Irgendwo ist das doch abartig, oder?

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Beitrag von Wattwurm » 30.10.2011, 16:24

http://www.n-tv.de/politik/Druck-auf-Ae ... 49666.html


Scheinbehandlungen, Abrechnungsbetrug und Schäden in Milliardenhöhe! Aber bei uns wird gespart und um jeden "Pfennig" geschachert....

http://www.n-tv.de/politik/Kliniken-mac ... 82061.html

Milliardenschaden durch falsche Abrechnungen der Kliniken!

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Beitrag von Taxi Christian » 30.10.2011, 19:43

Wattwurm hat geschrieben:http://www.n-tv.de/politik/Druck-auf-Ae ... 49666.html


Scheinbehandlungen, Abrechnungsbetrug und Schäden in Milliardenhöhe! Aber bei uns wird gespart und um jeden "Pfennig" geschachert....

http://www.n-tv.de/politik/Kliniken-mac ... 82061.html

Milliardenschaden durch falsche Abrechnungen der Kliniken!


die haben eben die besseren lobbyisten in der bananenrepublik hauptstadt und können mit gut bezahlten posten dienen, falls der volksvertreter das volk nicht mehr vertreten darf!

da passt auch die info die ich an diesem wochenende bekam.
eine größere BKK aus dem pott beabsichtigt im nächsten jahr die krankenfahrten auch im netz auszuschreiben, so wie die barmer.
denn da könne gespart werden, wie die "guten" erfahrungen der barmer zeigen würden.
das die versicherten unzufrieden sein könnten ist ja egal.
sind ja eh nur bittsteller.

es wird noch besser werden, hier in der republik der bananen!

schönen abend noch!

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Beitrag von Wattwurm » 09.06.2012, 09:34

Am 31.12.2012 läuft der Vertrag mit den Krankenkassen aus. Die Kündigungsfrist beträgt 3 Monate, also spätestens zum 31.09.12 müßte der Vertrag vom Landesverband gekündigt werden. Bis es soweit ist, werden noch einige Wochen und Monate ins Land ziehen, aber die Gedanken sind bekanntlich frei und sich rechtzeitig zu positionieren und sich mit der Basis abzustimmen ist ja nicht grundlegend falsch!

Hier mal ein paar Fakten die m.E. Berücksichtigung finden müßten: Autokosten und Lebenshaltung der Taxiunternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Der Preis für 1 Liter Diesel hat noch einmal im Schnitt um 5 Cent zugelegt! Zugelegt haben auch die Kfz-Versicherungsprämien und die Kosten für Werkstatt, Wartung und Reparaturen um durchschnittlich 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie die Preise für Neuwagen um zirka 3 Prozent! De Facto haben wir im Taxigewerbe den "Mindestlohn light" bedingt dadurch das man einen ausschließlichen Provisonslohn für rechtswidrig erklärt hat. Das hat nicht unerhebliche Personalkostensteigerungen bei den Unternehmen zur Folge!

Andererseits: Mehr als 10 Milliarden Euro mit Tendenz steigend, weisen die Krankenkassen zur Zeit als Überschuß aus, die trotz aller Mahnungen der Politik nicht an die Beitragszahler in Form von Beitragssenkungen weitergereicht werden! Immer mehr Krankenkassen überschreiten den maximal gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen von 1,5 Monatsbeiträge als Rücklage! Laut Gesetz dürfen sie nicht mehr als 1,5 Monatsbeiträge an Rücklagen anhäufen! Die Krankenkassen sind keine Sparkassen!

Vor diesem Hintergrund bin ich nicht bereit, noch einmal eine quasi Nullrunde zu akzeptieren! Und ich bin auch diesesmal nicht bereit die Entlohnung von Dialysefahrten vom Verhandlunsgergebnis abzukoppeln! So eine Sauerei mache ich nur einmal mit und dann nie wieder!

Vergleich Autokosten und Vergütung der Patientenentgelte: Autokosten/Kilometer

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Beitrag von Wattwurm » 09.06.2012, 09:52

Ich möchte noch einmal auf die Satzung des Taxi-und Mietwagenlandesverband T&M hinweisen:

§ 6 Beendigung der Mitgliedschaft

Abs.4) Die Mitgliedschaft endet durch Ausschluß aus dem Verein.

Buchstabe b) bei vereinsschädigendem Verhalten des Mitgliedes.


Wer sich nachweislich an Internetausschreibungen der Krankenkassen beteiligt und auf dieser Plattform die vertraglich vereinbarten Patientengelte unterbietet, ist nicht nur ein Kollegenschwein sondern er verhält sich zugleich auch vereinsschädigend und muß mit seinem Rauswurf aus dem Verband rechnen!

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Beitrag von nightdancer » 09.06.2012, 13:06

Wattwurm hat geschrieben:
Wer sich nachweislich an Internetausschreibungen der Krankenkassen beteiligt und auf dieser Plattform die vertraglich vereinbarten Patientengelte unterbietet, ist nicht nur ein Kollegenschwein sondern er verhält sich zugleich auch vereinsschädigend und muß mit seinem Rauswurf aus dem Verband rechnen!

Deine Meinung. Aber auch ihr werdet den Tatsachen ins Auge sehen müssen.
Die BEK wird sicherlich ausscheren und per Internet vergeben.

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Beitrag von Wattwurm » 10.06.2012, 08:48

nightdancer hat geschrieben:Deine Meinung. Aber auch ihr werdet den Tatsachen ins Auge sehen müssen.Die BEK wird sicherlich ausscheren und per Internet vergeben.
Diese Drohkullisse wird immer wieder aufgebaut. Irgendwann reicht es dann. Man kann sich nicht ständig erpressen lassen. Dann soll die Barmer/GEK in Dreiteufelsnamen im Internet ihren Touren versteigern. Bei 20 Prozent Rabatt vom Taxameterpreis hört bei mir die Freundschaft auf.

Die spannende Frage wird dann sein, ob die Barmer/GEK überhaupt genug Unternehmer findet, die im Internet mitbieten und die Barmer/GEK-Patienten zu irgendwelchen Kampfpreisen fahren wollen? Ich habe da meine Zweifel ob sich genügend Unternehmer dafür finden werden. Ich stelle immer wieder fest, das "auf Dauer Billig" direkt in die Insolvenz führt. Das Beispiel Schlecker sollte jedem Billigheimer zu denken geben! Billig hält man auf Dauer nicht lange durch. Und ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben das Taxiunternehmer auch kaufmännisch rechnen und denken können und das Wort Solidarität durchaus ernst nehmen!

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Beitrag von reasoner » 10.06.2012, 09:23

Wattwurm hat geschrieben:Bei 20 Prozent Rabatt vom Taxameterpreis hört bei mir die Freundschaft auf.
In Tarifgebieten ohne Karenzminute schlägt der Rabatt der Festpreise für Krankenfahrten höher durch, als nominal auf den ersten Blick erkennbar. Die verkehrsbedingten Wartezeiten schlagen bei Fahrten mit Taxameter mit durchschnittlich 10% und mehr zu Buche.

Preisabschlaege von 5% auf die Rechnungssumme sind bei Papierrechnungen fällig. Nur wer den Krankenkassen die Verwaltungs-Arbeit abnimmt, und die Abrechnungen mundgerecht per DTA übermittelt, kommt ungeschoren davon.

Auf der anderen Seite wird sehr oft ein KTW für 200 € aufwärts eingesetzt, wo locker ein Taxi fahren könnte. Die Kosten für Krankentransporte insgesamt im Vergleich zu den Gesamtausgaben im Gesundheitswesen sind verschwindend gering. Wer sich das als Unternehmer vor Augen hält, sollte zu dem Schluss kommen, dass er an Internetausschreibungen nicht teilnimmt.

Das ist doch leicht zu erkennen, nightdancer. Wenn Niemand bietet verschwinden die Ausschreibungen. Die Crux ist, dass es dann doch welche tun.

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Beitrag von oldstrolch » 10.06.2012, 10:44

Wattwurm hat geschrieben:Und ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben das Taxiunternehmer auch kaufmännisch rechnen und denken können und das Wort Solidarität durchaus ernst nehmen!
lass alle hoffnung fahren watti!der traum ist schon lange vorbei......leider. :(
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


hier klickenzum poppen:D

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Beitrag von Pirat » 10.06.2012, 10:52

Wattwurm hat Folgendes geschrieben:

Und ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben das Taxiunternehmer auch kaufmännisch rechnen und denken können und das Wort Solidarität durchaus ernst nehmen!

Es ist doch sehr blauäugig und naiv anzunehmen, Krankenkassen würden freiwillig aus Mitgefühl auf Machtinstrumente verzichten.
Krankenkassen sind im Rahmen des (Krankenversicherungs-Kostendämpfungsgesetz – KVKG) gezwungen alles zu unternehmen, um Kosten im Gesundheitswesen zu begrenzen.
Glaubst Du Krankenkassen würde es interessieren, ob der vereinbarte Fahrpreis für Dich ausreichend ist.
Auch in unsere Branche gib es seit Jahren kein strukturelles Wachstum, es geht nur über Verdrängung, den Anderen (Kollegen) kaputtzumachen.
Die Krankenkassen wissen auch, dass es immer wieder Neueinsteiger mit frischem Geld geben wird.
Dein Appell an die Kollegen, „sie sollten doch kaufmännisch rechnen und denken“, fällt letztendlich auf Dich zurück.
Als Taxiunternehmer, der durch die Tarifpflicht weitestgehend der Vertragsfreiheit (Preisgestaltung) beraubt ist, muss ich unter allen Umständen verhindern, dass ich mich in Abhängigkeit von Großanbietern begebe.
Durch die Tarifpflicht ist mir die Möglichkeit der Preisgestaltung, nach meinen unternehmerischen Zielen u. Bedürfnissen genommen.
Ich kann also nicht Verluste auf der einen Seite, mit übermäßigen Gewinnen auf der anderen Seite kompensieren.
In Bedrohlich/Gefahr-Situationen können wir von der Konkurrenz Solidarität erhoffen/erwarten, aber erwarten, dass ein Konkurrent auf eigene Bedürfnisse verzichtet, damit es mir besser geht, ist sehr naiv.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Beitrag von reasoner » 10.06.2012, 11:05

Ich kann also nicht Verluste auf der einen Seite, mit übermäßigen Gewinnen auf der anderen Seite kompensieren.
Was sind wir denn für Vollkaufleute, wenn wir von vornherein Verlustgeschäfte einkalkulieren? Die kann man höchstens mit Kundenbindung begründen. Das hieße aber eben auch, dass du in der Geschäftsbeziehung mit Krankenkassen unterm Strich genügend Gewinn machen müsstest.

Und wenn nun jemand darauf hinweisen möchte, dass man auf dem flachen Land überwiegend Krankenfahrten macht, und deshalb gezwungen ist, Dumpingpreise anzubieten, so ist das Argument auch nicht viel besser, als das der grossstaedtischen Betriebe, die vom Mindestlohn weit entfernt sind.

Wir haben landauf, landab zu viele Taxis.

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Beitrag von Wattwurm » 20.06.2012, 19:14

Die Regionaldirektion Hamburg der Knappschaft teilt mit das bei Fahrten zur Chemo- oder Strahlentherapie eine Vorabgenehmigung nicht mehr notwendig ist. Für alle anderen Serienfahrten insbesondere für Fahrten zur Dialyse ist eine Vorabgenehmigung aber noch notwendig!

Dafür gibt´s von mir ein ...Bild ...denn wer hat noch Lust sich bei so einer niederschmetternden Diagnose um so einen bürokratischen Krempel auch noch zu kümmern. Das ist mal eine wirklich humane Lösung die ich im Sinne der Menschlichkeit ausdrücklich begrüße! Bitte an alle anderen Krankenkassen um Nachahmung!

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Beitrag von Wattwurm » 20.06.2012, 19:30

Aus aktuellem Anlaß: Krankenkassen die der Vereinbarung über die Patientenbeförderung des Taxilandesverbandes SH nicht beigetreten sind, können sich nicht auf die in der Vereinbarung ausgehandelten Entgelte berufen! Es gibt keinen Automatismus das diese Preise auch für nicht der Vereinbarung beigetretenen Krankenkassen gelten! Ergo gilt der jeweilige Taxitarif. Wer Fahrten nicht der Vereinbarung beigetretener Krankenkassen übernimmt, könnte hinsichtlich der Vergütung ein nicht unerhebliches Risiko eingehen! Welche Krankenkassen der Vereinbarung beigetreten sind, könnt Ihr der Liste die im internen Teil des Landesverbandes hinterlegt ist entnehmen!

Ein Grund mehr Mitglied in unserem wirklich rührigen Landesverband zu werden... :wink:

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Beitrag von Wattwurm » 12.07.2012, 19:56

Die IKK Classic ist NICHT Vertragspartner des Taxi-und Mietwagenlandesverbandes! Sehr wohl aber die IKK Nord!

Die IKK Classic kümmert sich nicht um Zahlungsziele! Das Schreiben von Zahlungserinnerungen könnt Ihr auch sparen! Die backen sich ein Ei darauf! Gleich zum Anwalt oder zu einem staatlich geprüften Inkassounternehmer! Für die Deutsche Rentenversicherung gilt das gleiche!

Ich kann nur jedem empfehlen bei Krankenkassen die der Patientenvereinbarung mit unserem Landesverband nicht beigetreten sind, gegen eine leserliche und korrekt ausgefüllte Quittung beim Fahrgast abzukassieren! Quittung und Transportschein benötigt der Fahrgast um sich das Geld von seiner Krankenkasse erstatten zu lassen! Wer sich darauf einläßt Patienten von Krankenkassen auf KT-Schein zu befördern, die nicht dem Vertrag beigetreten sind, zieht in aller Regel die goldene Arschkarte!

Werdet Mitglied im Taxilandesverband, dann bekommt Ihr auch eine umfassende Liste über alle Krankenkassen die der Vereinbarung beigetreten sind! Als Mitglied weiß man mehr...!

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Beitrag von Wattwurm » 14.09.2012, 06:51

Mir graut ehrlich gesagt jetzt schon vor den demnächst beginnenden Gesprächen über einen neuen Krankenkassenvertrag. Da wird wieder zäh und hartnäckig um jeden besch:issenen Cent gefeilscht! Ätzend! Ich möchte da gar nicht mit am Verhandlungstisch sitzen, sonst würde ich vermutlich irgendwann mal wie Nikita Sergejewitsch Chruschtschow den Schuh ausziehen und damit auf den Tisch eindreschen!

Die Verhandlungsergebnisse der Krankenkassen mit den Ärzte-und Apothekerverbänden über ein besseres Honorar, waren so mickerig und die Verhandlungen so schwierig das Ärzte und Apotheker demnächst streiken! Wenn das jetzt der Maßstab wird, an denen sich auch unsere Verhandlungen zu orientieren haben, dann Prost Mahlzeit! Der Bedarf die Vergütungen in Richtung 70 Cent je gefahrenen Kilometer anzuheben, ist zweifellos vorhanden. Die Frage ist nur ob das durchsetzbar ist!

Zur Erinnerung: Die Krankenkassen erzielten im 1.Halbjahr 2012 einen Überschuß in Höhe von 2,8 Milliarden Euro. Insgesamt beläuft sich das Finanzpolster der Krankenkassen auf gigantische 22 Milliarden Euro! Wenn die Hypo Real Estate ein derartiges Finanzpolster gehabt hätte, hätten wir heute keine Bankenkrise!

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