Private Fahrdienste

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Wattwurm
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Private Fahrdienste

Beitrag von Wattwurm » 05.02.2008, 09:11

Komisch, das das thema mehr oder weniger legal operierender privater fahrdienste von kliniken hier im forum kein thema ist....

Damp 2000 hat einen eigenen fahrdienst, die rheumaklinik bad bramstedt hat einen eigenen fahrdienst, ebenso die augenklinken in kiel-bellevue und in rendsburg. Es handelt sich dabei in der regel um sammelfahrten.

Da spuckt man dem taxi-und mietwagengewerbe ganz gehörig in die suppe und keiner muckt dagegen auf. Keiner stellt mal die frage, ob das denn alles so ganz legal über die bühne geht, was die kliniken dort mit uns veranstalten.

Sind diese privaten fahrdienste im besitz einer mietwagenkonzession, setzten die auch ganz bestimmt fahrer mit P-Schein ein....

....und wie rechnen diese privaten fahrdienste mit den krankenkassen ab....?

....kann das im sinne des patienten sein, wenn er im rahmen eines sammeltransportverfahrens, und unmittelbar nach einer ambulanten operation, in einen kleinbus gepfercht wird, und zusammen mit anderen fahrgästen stundenlang kreuz und quer durch schleswig-holstein gekarrt wird, bis er dann endlich mal zu hause an kommt....? Kommt als nächstes der viehwagon....?

...wer haftet für personenschäden, wenn so ein vito, sprinter oder transit in einen unfall verwickelt wird....?

Unbegreiflich, das sich hier im forum dazu noch keiner geäußert hat ...! Das sind doch nicht nur existenzielle fragen, sondern auch fragen, wie man mit dem patienten umgeht....!

Der absolute Hammer: Diese fahrdienste rufen sogar am abend zuvor, dazu noch zu später stunde beim patienten an....und setzen den patienten unter druck das bereits für den nächsten tag bestellte taxi wieder abzubestellen....!

Wir beschäftigen uns in diesem forum mit allem möglichen und unmöglichen pillepalle nur nicht mit dingen die wirklich von bedeutung sind....

minol
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Re: Private Fahrdienste

Beitrag von minol » 05.02.2008, 11:41

Wattwurm hat geschrieben:Komisch, das das thema mehr oder weniger legal operierender privater fahrdienste von kliniken hier im forum kein thema ist....

Damp 2000 hat einen eigenen fahrdienst, die rheumaklinik bad bramstedt hat einen eigenen fahrdienst, ebenso die augenklinken in kiel-bellevue und in rendsburg. Es handelt sich dabei in der regel um sammelfahrten.
Sind das eigene Fahrdienste oder kaufen sie einen Fahrdienst,
der eine Zulassung hat, ein? (Ich hab mal im Netz nach Damp Fahrdienst
gesurft, da bekommt man einen Anbieter von solchen Fahrdiensten -
wie legal oder illegal das ist, weiß ich nicht.)
wattwurm hat geschrieben: Da spuckt man dem taxi-und mietwagengewerbe ganz gehörig in die suppe und keiner muckt dagegen auf. Keiner stellt mal die frage, ob das denn alles so ganz legal über die bühne geht, was die kliniken dort mit uns veranstalten.
Müßte mal genauer recherchiert werden evtl. auch mit Anfrage bei
den zuständigen Stellen.
wattwurm hat geschrieben:Der absolute Hammer: Diese fahrdienste rufen sogar am abend zuvor, dazu noch zu später stunde beim patienten an....und setzen den patienten unter druck das bereits für den nächsten tag bestellte taxi wieder abzubestellen....!
Denen würde ich was erzählen... die könnten danach die ganze Nacht
nicht mehr schlafen! 1. mich aus dem Schlaf zu reißen vor ner OP
und 2. noch wegen so einem Unsinn - mit sowas unseriösem und
uneinfühlsamen fahre ich doch nicht zur OP! (Will doch noch ein paar
Tage leben...) ;)

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schnelle_Gerti
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Beitrag von schnelle_Gerti » 05.02.2008, 18:21

Da es sich offenbar um Rehakliniken handelt ist die An und Abreise von der Klinik zu zahlen.

Die Fahrten sind im Pflegesatz, welchen die Klinik vom Rententräger bekommt schon enthalten.
Demnach müssen diese so billig wie möglich ihre Patienten zur Kur kommen lassen.

Meist sind die Fahrer Zivis oder 400 € Kräfte aber ohne P. Schein, dass glaube ich weniger, da die Sache zu riskant ist.

Für Personenschäden haftet dann der Rententräger, weil die Patienten darüber versichert sind, während der Reha sowie bei An und Abreise.

Legal ist das allemal.

Gerti
es grüßt
Gerti



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Freeman
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Beitrag von Freeman » 05.02.2008, 21:57

Geregelt ist dies in der Freistellungsverordnung (Freistellung von PbefG und BoKraft) .
Gilt nur für Fahrzeuge im unentgeltlichen Verkehr mit max. 6 Sitzplätzen (incl. Fahrer) .Ab 7 Sitz oder Kohle ist Konzession und P-Schein Pflicht !
Ausnahme u.a. Krankenhausshuttle , die EIGENE Fahrzeuge einsetzen und EIGENE Patiebten NUR zur/von Stationären Aufenthalt fahren . Es dürfen KEINE Besucher o.ä. gefahren werden auch nicht die Patienten zum Ausflug o.ä.

minol
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Beitrag von minol » 05.02.2008, 23:43

Wahrscheinlich gibt es solche Regelungen auch für Fahrdienste für
Parteien, die ihre Wähler zum Wahllokal fahren... :shock:

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Beitrag von Wattwurm » 07.02.2008, 07:21

minol hat geschrieben:Wahrscheinlich gibt es solche Regelungen auch für Fahrdienste für
Parteien, die ihre Wähler zum Wahllokal fahren... :shock:
Da steht ja kein kommerzieller gedanke dahinter, sondern das die leute zur wahl gehen und ihr kreuz an der "richtigen" stelle machen.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 07.02.2008, 07:55

Freeman hat geschrieben:Geregelt ist dies in der Freistellungsverordnung (Freistellung von PbefG und BoKraft) .
Gilt nur für Fahrzeuge im unentgeltlichen Verkehr mit max. 6 Sitzplätzen (incl. Fahrer) .Ab 7 Sitz oder Kohle ist Konzession und P-Schein Pflicht !
Ausnahme u.a. Krankenhausshuttle , die EIGENE Fahrzeuge einsetzen und EIGENE Patiebten NUR zur/von Stationären Aufenthalt fahren . Es dürfen KEINE Besucher o.ä. gefahren werden auch nicht die Patienten zum Ausflug o.ä.
Alles korrekt! Und nun wollen wir mal anfangen die freistellungsverordnung zu sezieren....


Ist eine Augenklinik in der hauptsächlich ambulante Op´s vergenommen werden ein Krankenhaus im sinne der freistellungsverordnung?

Ist eine reha-klinik im sinne der freistellungsverodnung ein krankenhaus, denn die eigentliche hauptleistung wurde ja im krankenhaus erbracht und nicht in der rehaklinik? Das möchte ich gerne mal abgeklärt haben!

Kein krankenhaus, keine klinik wird patiententransporte aus lauter nächstenliebe durchführen. Dafür sind anschaffung des fahrzeugs, der unterhalt des fahrzeugs und die personalkosten der fahrer zu hoch. Also gehe ich davon aus das es ein entgelt gibt.... und das die freistellungsverordnung hier nicht greift!

Diese art der patientenbeförderung unterliegt also dem personenbeförderungsgesetz. Also muß der fahrer einen p-schein haben und das eingesetzte fahrzeug muß über eine konzession verfügen, sofern mehr als 6 fahrgäste befördert werden!

Die kliniken und krankenhäuser rechnen also für ihre transporte mit den krankenkassen ab! Da gehe ich mal von aus....

Wie rechnen die krankenhäuser und kliniken ihre eigenen transporte ab? Sind die transporte der klinikeigenen fahrdienste wirklich billiger als das was taxen und mietwagen den krankenkassen in rechnung zu stellen?
Ich möchte ganz gerne mal diese verträge einsehen....!

Eines dürfte wohl klar sein: Egal ob DRK, Johanniter, Malteser oder ASB, das taxi bzw. der mietwagen ist immer günstiger und billiger! Nur manchmal habe ich den eindruck, das sich das noch nicht bis zu den krankenkassen herumgesprochen hat und das da eine fürchterliche mauschelei in gange ist..... ich will die offenlegung dieser verträge!

Ich stelle fest: Der kuchen wird für uns personenbeförderer immer kleiner, überall spucken uns mehr oder weniger legale dienstleistungsanbieter in die suppe und versuchen uns unsere kundschaft abzugreifen!

Das wiederum wirft zwangsläufig die frage auf: Sind wir zu teuer....?

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 07.02.2008, 15:34

klar, die Taxen sind zu teuer, die Chefärzte zu billig...
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von Wattwurm » 07.02.2008, 15:51

Mein zitat: ich stelle fest: Der kuchen wird für uns personenbeförderer immer kleiner, überall spucken uns mehr oder weniger legale dienstleistungsanbieter in die suppe und versuchen uns unsere kundschaft abzugreifen!

Ich denke da auch an diverse einkaufsdienste, die gegen entgelt einkäufe erledigen. Oder an diverse "dienstleister" die sich an den flughafenterminals tummeln und fahrgäste abgreifen. Werden wir überflüssig?

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Beitrag von Wattwurm » 14.02.2008, 07:29

Die frage der versteuerung von sammeltransporten wäre interessant. Muss ein sammeltransport der zwar noch im umkreis des nahbereichs durchgeführt wird, bei dem aber bedingt duch die zick-zack-fahrerei und mehrerer anlaufstellen mehr als 50 kilometer zurückgelegt werden mit 19% oder mit 7 % umsatzsteuer versteuert werden? Wer kann dazu etwas sagen?

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Beitrag von schnelle_Gerti » 14.02.2008, 18:12

@ Wattwurm,
wenn dich die Fragen so brennend interessieren, warum fragst du nicht an genau der Stelle nach, die dafür verantwortlich ist.

Bei der Augenklinik, in der Reha und bei den Kassen.

Die geben dir bestimmt die passende Auskunft.

Und nicht vergessen beim Finanzamt nachzufragen wegen der Besteuerung.

Kopfschüttelnde Grüsse



Gerti
es grüßt
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Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 23.02.2008, 11:25

Na super! Die recherchen ergaben, das einige augenkliniken im lande mit fahrdiensten zusammenarbeiten die weder über taxi-noch über mietwagenkonzessionen verfügen.....man versucht das jetzt im eiltempo nach zu holen.....! Die sache hat nur einen haken: mietwagen dürfen keine sammeltransporte durchführen....

Die recherchen ergaben außerdem das es mit diesen wilden fahrdiensten feste krankenkassenverträge gab..... :shock:

Wie finde ich das denn.....? Ich finde das ist ein skandal.....:twisted:

In unserem krankenkassenvertrag steht, das wir patientenfahrten nur mit gültigem p-schein und nur mit gültiger konzession durchführen dürfen.....


Ob sich die beteiligten personen mal über haftungsfragen bei unfällen mit personenschaden gedanken gemacht haben? Und ob sich die beteiligten personen mal gedanken darüber gemacht haben, welch ein wirtschaftlicher schaden dem taxi-und mietwagengewerbe entstanden ist...?

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DRK Fahrdienst und P-Schein

Beitrag von schroedi » 07.07.2008, 15:29

Hallo habe euer Forum durch Zufall entdeckt,besonders die diskusion ob Drk Fahrdienstler einen P-Schein besitzen.Bin zur Zeit als 1 € Jober beim DRK im Fahrdienst tätig und noch nicht im besitz eines P-Scheines.Genau so wenig die Zivis die dort Gäste befördern.
Noch nicht heißt das ich im Moment dran bin den P-Schein zu erlangen da ich bei uns in der Stadt nen Job als Fahrer bekomme.Gut ich bin aus dem Schwabenland,denke aber das kaum ein DRK Fahrdienstler einen besitzt,egal wo in diesem Lande.

LG
Rainer alias Schrödi

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 09.07.2008, 17:23

Hallo und herzlich willkommen im forum!

Nicht alle fahrdienste der gemeinnützigen institutionen sind von vornherein ungesetzlich! Es gibt fahrdienste die von den regelungen des personenbeförderungsgesetzes ausgeschlossen, d.h nicht betroffen sind! Die freistellungsverordnung regelt diese ausnahmen!

Auf jeden fall kann man sagen: Wenn ein entgelt für die beförderungsleistung gezahlt wird, das mehr als nur die betriebskosten deckt, dann fällt diese beförderungsleistung nicht mehr unter die freistellungsverordnung, sondern unter das personenbeförderungsgesetz! Dann muss der fahrer im besitz eines p-scheines sein und das eingesetzte fahrzeug als konzessionierter mietwagen zugelassen sein!

Werden entgelte für die beförderungsleistung gezahlt die mehr als die betriebskosten decken, das bedeutet das gewinne erzielt werden, dann liegt keine gemeinnnützigkeit mehr vor!

Das zu beweisen ist bei diesen organisationen äußerst schwierig, weil man sich doch sehr bedeckt hält und weil diese organisationen über politische rückendeckung verfügen!

Daher ist mir als taxiunternehmer eine mietwagenzentrale die sich auf behindertenfahrten spezialisiert hat bedeutend angenehmer, weil transparenter, als drk, asb oder malteser! Die strukturen dieser sogenannten gemeinnützigen organisationen sind nur schwer durchschaubar!

Unicef deutschland z.b. ist auch so eine derartige gemeinnützige organisation. Heide Simonis, unsere ehemalige "landesmutter" in schleswig-holstein, hat vor der undurchschaubarkeit dieser organisation das handtuch geschmissen!

http://www.gesetze-im-internet.de/frstl ... 10962.html

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Beitrag von Wikinger » 10.07.2008, 12:50

Na ja, wenn eine Beförderung gegen Entgelt durchgeführt wird, die gut bezahlt wird, sogar besser als beim Taxi, was ist denn dann noch undurchschaubar? Will das gemeinnützige Unternehmen etwa die Kosten von den Blutkonserven auf die Beförderung umlegen? Falls das möglich ist, dann ist wohl alles unangreifbar. Aber dann kann ich ja auch meine Wohnungsmiete auf den Tarif umlegen. Irgendwo ist auch mal eine Grenze.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 10.07.2008, 18:40

Unüberschaubar sind die beschäftigungsverhältnisse der leute die dort arbeiten!

Wir wissen das im taxigewerbe auf 1 festangestellten in vollzeit in etwa 2 aushilfen auf 400.- basis kommen!

Von den gemeinnützigen erfahren wir darüber nix! Man hält sich da äußerst bedeckt und es wird mit unterstützung der politik und anderer institutionen gemauert was das zeugs hält!

Ich gehe mal davon aus, das die meiste arbeit bei den gemeinnützigen von zivis und von 1 €-euro jobbern erledigt wird! Auf 10 zivis und 1 €-euro jobbern kommt dort eine vollzeitkraft, dahin geht meine vermutung!

Klar das das taxigewerbe bei öffentlichen ausschreibungen zum beispiel bei behindertenfahrten oder schülerbeförderungen da nicht mithalten kann! DRK, Johanniter, ASB und Malteser spucken uns kann schön in die suppe....

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