Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung & Sozialbetrug

Moin Moin!
KLARTEXT
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Beitrag von KLARTEXT » 17.12.2006, 11:02


jukman
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Beitrag von jukman » 18.12.2006, 19:29

Na, und ??????

Siehe Herrn S. aus HH.

Passiert ist dem, im Verhältnis zur Tat, gar nix.

Das wird in Krefeld auch nicht anders sein.

ODER VIELLEICHT DOCH ?????????
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir : Lächle und sei Froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh, und siehe, es kam schlimmer.

KLARTEXT
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Beitrag von KLARTEXT » 22.12.2006, 20:45


x

Beitrag von x » 23.12.2006, 07:53

Ich fahre nach dem Motto:
"Wo vorne ist, bin ich !"

Da kann es halt nur hinten krachen...


Achtung:
Dieser Beitrag könnte Satire enthalten.

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 23.12.2006, 12:51

„K. hat uns gesagt: ,Wenn ihr für mich fahren wollt, dann geht nicht zum Arbeitsamt. Ihr kriegt den Lohn schwarz.’ Was soll man machen, wenn man Familie hat und nur 680 Euro im Monat . . .“
Da kann man wohl nicht allen Ernstes Schuldbewusstsein erwarten, oder?
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

KLARTEXT
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Beitrag von KLARTEXT » 23.12.2006, 13:41

Das schlimme daran wird sein, das die Verkehrsbehörde mal wieder durch Untätigkeit glänzen wird und keinerlei Neigung verspürt die "persönliche Zuverlässigkeit" gemäß Personenbeförderungsgesetz dieses Unternehmers in Frage zu stellen! Ergo wird er seine Konzessionen alle behalten und einfach weiter machen wie bisher! Es sei denn irgendein Unternehmer nimmt sein Herz und seine Advocard in die Hand und verklagt die Behörde wegen Vernachlässigung ihrer Aufsichtspflicht! Das wäre dann ziemlich sensationell!

Die Vernächlässigung der Aufsichtpflichten diverser Verkehrsbehörden ist mir sowieso ein Dorn im Auge! Bereits wegen Steuerhinterziehung verknackte Taxiunternehmer gibt es wohl in fast jeder Stadt! Und was passiert? Nix passiert, alle machen weiter...

Wegen Leistungsmißbrauch verknackte Taxifahrer, auch Schwarzarbeiter genannt, machen auch lustig weiter! Und es ist keiner da, der dagegen an geht und die Behörde verklagt!

Channah Israel

Angriff !!!

Beitrag von Channah Israel » 23.12.2006, 17:58

Dann mal los, Klartext ! Du bist doch Unternehmer, oder ? Oder einfach keine Advocard ?

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Beitrag von KLARTEXT » 23.12.2006, 19:27

Treffer versenkt! Keine Advocard... 8)

roter stern
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Beitrag von roter stern » 24.12.2006, 01:08

Advocard braucht man nicht um eine Anzeige zu erstatten.
Beihilfe zur Steuerhinterziehung ist ein Straftat.
DieStaatsanwaltschaft muß tätig werden.
schöne Weihnachten

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 24.12.2006, 13:56

@ Klartext

Du bist dem Problem auf der Spur. Die Strukturen in unserem Gewerbe sind politisch gewollt. Ohne indirekten Subventionen (Steuerhinterziehung, Sozialabgabenbetrug, Förderung von Taxiarbeitsplätzen durch Sozialbetrug) würde es zu den herrschenden Preisen kein ausreichendes Angebot geben.

Das Problem der mengenmäßigen Versorgung wäre bei Beachtung und Wahrung der entsprechenden gesetzlichen Vorschriften nur über die Auslastung, d.h. zumindest in Spitzenzeiten Unterversorgung, oder über den Preis möglich.

Bei allen bekannten Vorkommnissen wie Osnabrück, Hamburg, Pinneberg, Landshut ist vor allem eine Institution sofort zur Stelle und mildert ab, zeigt Verständnis etc. in öffentlichen Publikationen. Das sind die regionalen Handelskammern.

Diese Kammern haben bei den regionalen Politikern einen hohen Stellenwert (Beratung). Es fällt ihnen leicht den Politikern aufzuzeigen wie sich Preise und Mengen verändern würden wenn es im Gewerbe reell zugehen würde.

Wenn die illegalen Subventionen wegfallen würden, müssten die regionalen politischen Entscheidungsträger der Bevölkerung eine Minderversorgung des individuellen Verkehrsmittel "Taxi" zumuten.

Geht nicht!

Andererseits wäre in einem bestimmten Rahmen die Versorgung zu halten über Preisanpassungen nach oben (die Nachfrage würde sich auf ein normales Maß reduzieren).

Geht nicht!

Um die Versorgung auf hohem Niveau zu günstigen Preisen zu halten müssten Politiker eine legale Preissubventionierung durch die Instanzen bringen. In Hamburg wären das c. 35 Mio Euro.

Geht auch nicht!!!!!


Also wird das Verkehrsmittel Taxi weiterhin illegal durch Subventionen des Steuerzahlers, der Kranken- und Rentenversicherung sowie der Sozialkassen gefördert. In Hamburg sind das c. 35 Mio Euro.

Dem Konsumenten wird weiterhin ein günstiger Preis suggeriert. Wer von den Konsumenten weiss schon das der Preis auf dem Taxameter nicht echt ist, sondern er, ob er Taxi fährt oder nicht, mit seinen Steuern und Sozialabgaben >>jede Taxifahrt<< quersubventioniert.


Die Erhöhung der MwSt, der Krankenkasenbeiträge, der Rentenversicherungen in 2007 lassen Grüssen.

Die Interessen der HK's und der Politiker sind gewahrt. Das ist das Spiel.

mfg

Engel

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Beitrag von pl » 24.12.2006, 15:08

Tja, Eberhard, volle Zustimmung.

Bis auf eine Kleinigkeit: Preisanpassung zur ausreichenden legalen und nicht subventionierten Versorgung geht schon; es findet da ja nicht nur eine Nachfrageverringerung, sondern auch eine Angebotsausweitung statt, so daß die notwendige Erhöhung nicht so groß sein wird, wie man denken mag (aus dem hohlen Bauch: 50%?).

Aber die Politik fürchtet sie oder die HKs oder was auch immer und will sie eben nicht - Punkt.

Wie hatt ich doch mal irgendwo jemanden zitiert:
Märkte funktionieren, ..., auch in der Politik.

--pl.

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Beitrag von birdie » 24.12.2006, 17:42

Kollege Engel erhält hiermit den diesjährigen Weihnachtsengelpreis für die scharfsinnigste Analyse. Man kann ihm nur in jeder Hinsicht zustimmen.

Würde es in München nach Recht und Gesetz zugehen, würde kaum mehr ein Taxi fahren können. Das wissen auch die Behörden, die ministeriale Administration. Deswegen wird ab und an eine Alibiaktion gestattet, um das Gesicht zu wahren. Ändern will man aber wirklich nichts - Gott sei dank!

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Beitrag von pl » 24.12.2006, 19:04

Nee, birdie.

Zwischen dem jetzigen Zustand und dem anderen Extrem der absoluten und allgegenwärtigen Ordnungsmäßigkeit ist ein weites Feld, und jeder sieht in diesem Bereich den optimalen Zustand woanders, jeder aus seinem Blickwinkel.

Wo der, unter wohlwollender Abwägung aller Interessen, tatsächlich liegt, weiß ich auch nicht. Aber genau wie ich davon überzeugt bin, daß er nicht am anderen Extrem liegt, bin ich auch davon überzeut, daß er gewiß nicht dort liegt, wo wir uns derzeit befinden.

--pl.

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Beitrag von birdie » 24.12.2006, 19:21

Hey pl, Kumpel,
jetzt bin ich doch schon lange in dem Geschäft.
Aber du darfst mir glauben, vor 40 Jahren waren die Verhältnisse schon genauso wie jetzt. Alle haben sich über die Zeit gerettet mit ihren kleinen Schwindeleien, die Fahrer, die Unternehmer, das Kreisverwaltungsreferat etc. Am Ende ist doch irgendwie alles gut gegangen.
Jeder, der nicht exorbitant gesetzestreu und obrigkeitsbeflissen oder spießbürgerlich und fiskalisch ein kleiner Gauner ist, kann doch in dem Job ganz gut leben.

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Beitrag von KLARTEXT » 24.12.2006, 22:44

Das Statement von E.G.Engel macht mich einigermaßen mutlos! Daraus entnehme ich, das kaum ein politsches Interesse daran besteht das Taxigwerbe zu legalisieren, das im Gegenteil Sozialbetrug und Steuerhinterziehung als verkappte Quersubvention stillschweigend geduldet wird, das Behörden und Handelskammern diesem Treiben zuschauen und es dulden und das hier und dort mal eine Betriebsprüfung lediglich eine Alibifunktion hat!

Dann führen wir als ehrliche und aufrechte Taxiunternehmer also einen hoffnungslosen Kampf gegen Windmühlen! Dann ist der Weg zu einer Bananenrepublik auch nicht mehr weit!

Ich kann und will mich damit aber nicht abfinden und Gottlob findet sich gerade in Neumünster damit auch nicht die Finanzkontrolle Schwarzarbeit mit ab, die hier mittlerweile einen ziemlichen Druck auf das Gewerbe ausübt! Man muß dieser Behörde, die ihren Auftrag wirklich noch ernst nimmt, dankbar sein!

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Beitrag von pl » 26.12.2006, 17:28

Na, birdie, daß du dieses Ende präferierst, ist mir schon klar, und der Honig, den du daraus saugst, sei dir gegönnt. Ich werd allerdings den Eindruck nicht ganz los, daß du aus einer ehemaligen notwehrbedinten Notwendigkeit eine Philosophie und so aus der Not eine Tugend gemacht hast. Aber das ist dein Leben, das muß jeder für sich entscheiden.

Mag sein, daß die Möglichkeiten früher die gleichen waren, wobei Bayern ja wohl immer schon bananenrepublikanischen Zuständen etwas näher war als der Rest der Republik. Vielleicht gibt es heute einfach viel mehr Leute, die das viel konsequenter ausnutzen (vielleicht zum Teil auch ausnutzen müssen) als früher - und eben das ist es, was das heute so unerträglich macht.
Was in leichter Dosis durchaus der Schierstoff für die Leichtigkeit des Seins sein mag, ist in der heutigen Dosis längst zu einem allgegenwärtigen klebrigen Schleim geworden, den man einfach nicht mehr loswird.

Wenn man nicht mehr die Wahl hat, inwieweit man hie und da ein wenig solcher Art Erleichterung mitnehmen möchte, sondern nur noch überleben kann, wenn man sich weit über das Maß hinaus, in dem man es möchte, daran beteiligt, dann hat der Spaß längst aufgehört.

--pl.

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Beitrag von Hundskugel » 26.12.2006, 22:10

pl hat geschrieben:
...wobei Bayern ja wohl immer schon bananenrepublikanischen Zuständen etwas näher war als der Rest der Republik...

--pl.
Hm...na ja, ich weiss es nicht was du unter " bananenrepublikanischen Zu-
ständen " meinst, pl, was aber mir aufgefallen ist: In München meckert
keiner. Dagegen die Foren Hamburg, Düsseldorf und Schleswig-Holstein sind
voll mit Jammerbeiträgen, was eigentlich für sich spricht. Ich sag nicht, dass
hier alles in bester Ordnung ist, aber ich kann damit leben und anscheinend
die anderen auch. Und das ist gut für die Nerven. :wink:

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Beitrag von pl » 26.12.2006, 22:14

ich weiss es nicht was du unter " bananenrepublikanischen Zu-
ständen " meinst
Wahrscheinlich ein klassisches preussisches Vorurteil. :P

-pl.

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 28.12.2006, 13:22

Die Lösung ist ganz einfach. In der Bananenrepublik Bayern gibt es wenigstens noch Bananen. In der Bananenrepublik Hamburg gibt noch nicht einmal mehr diese.

Die Vergleiche zwischen Hamburg und München wie Taxendichte etc. sind alles Humbug.

Nur ein Beispiel von vielen: Hamburg hat in etwa eine Arbeitslosigkeit von c. 10%, München von c. 5%.

Oder noch eins:

München hat einen Weltflughafen, Hamburg einen Dorflandeplatz.

Doch noch einen:

München hat c. 7,1 Mio Touristen bei c. 1 Mio Einwohner, Hamburg hat c. 4,6 Mio Touristen bei c. 1,7 Mio Einwohner.

Engel

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Beitrag von pl » 28.12.2006, 14:59

Die Lösung ist ganz einfach. In der Bananenrepublik Bayern gibt es wenigstens noch Bananen. In der Bananenrepublik Hamburg gibt noch nicht einmal mehr diese.
Vielleicht weil Hamburg jahrzehntelang rot war - man weiß ja, was mit dem Sand passiert, wenn die Sahara rot wird: erstmal nix, dann wird er knapp :P (nein, ich bin nicht schwarz!).
Nur ein Beispiel von vielen: Hamburg hat in etwa eine Arbeitslosigkeit von c. 10%, München von c. 5%.
Das dürfte der entscheidende Punkt sein, der den Unterschied zw. Zufriedenheit und Unzufriedenheit ausmacht.

--pl.

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