[Start] Colexio in München

Grüß Gott!
monacoheinze
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[Start] Colexio in München

Beitrag von monacoheinze » 02.03.2012, 08:33

In München hat die Vermittlung von Sammelfahrten über Smartphone begonnen.

Vorerst nur für Fahrten von und zum Flughafen.
Das Pilotprojekt von Isarfunk und Colexio soll auf andere Flughäfen ausgedehnt werden.
Ich halte das für die spannendste Idee im Taxigewerbe seit langem.

Das Thema geht bundesweit alle an.
Sachlicher und konstruktiver Austausch wünsche ich mir hier. :)



Mod: Kosmetik

Marcus
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Beitrag von Marcus » 02.03.2012, 09:01

dann mal raus mit den basics...

- wie läuft die vermittlung von touren zum flieger ab? grts bevorzugt?
- bezahlung der tour nach tarif?
- vom kunden verursachte wartezeiten berücksichtigt?
- pauschalpreise pro nase vorab kalkuliert?
- oder unterschiedliche entfernungen nach einem schlüssel gewichtet?
- fg sammlung auf hinweg zum flieger per vb telefonisch, oder nur smartig?
- einsammlungreihenfolge von zentrale vorgegeben?
- gepäckmengen berücksichtigt?
- zentraler treffpunkt am flieger eingerichtet?
- extra bevorratungs taxenstand für die sammelfahrten am flieger eingerichtet?
- was passiert wenn zu wenig sammelgäste zu einem zeitpunkt in einer richtung vorliegen?
- was passiert wenn die geplanten sammelkunden am flieger nicht pünktlich oder gar nicht eintreffen, wird dann der bspw einzige fg zum tarif befördert?
- wie lange sollen kunden am flieger maximal warten müssen, bis ihr sammeltaxi voll wird?

und die wahrscheinlich entscheidene frage:
- wird der kunde es begrüssen, eingequetscht zwischen vielleicht streng riechenden, laut palavernden anderen kunden bei bis zu verdopplung seiner üblichen fahrzeit etwas günstiger zum ziel zu kommen? welche zielgruppe ist da anvisiert?

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Taxi Georg
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Re: [Start] Colexio in München

Beitrag von Taxi Georg » 02.03.2012, 17:02

monacoheinze hat geschrieben:Das Thema geht bundesweit alle an.
Sachlicher und konstruktiver Austausch wünsche ich mir hier. :)
Könne wir gerne hier weiter besprechen! :arrow: Colexio und andere Car-Sharer

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Beitrag von monacoheinze » 03.03.2012, 08:15

Vorab möchte ich klarstellen dass ich kein Beauftragter von Isarfunk oder Colexio bin sondern einfacher Teilnehmer,der von Isarfunk 3 Stunden auf das System geschult wurde wie jeder andere Fahrer auch.Ich gebe hier auch meine persönliche Einschätzung wider.Trotzdem möchte ich objektiv berichten und Fragen nach und nach beantworten.
Bis jetzt liegen noch keine Erfahrungen vor.
Durchgesickert ist,dass trotz 3-stündiger Fahrerschulung noch viele fahrerseitige Eingabefehler auftreten.So muss z.B. der Einstieg des ersten
Fargastesquittiert werden.
Die colexio-Idee funktioniert nur mit Smartphones.Weder eine Taxizentrale noch das Taxigewerbe ist dafür notwendig.
In München arbeitet Colexio mit der Isarfunk Taxizentrale zusammen und holt damit die Vermittlung von Sammelfahrten ins Taxigewerbe.
Bis hierher,muss weg....

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 03.03.2012, 09:59

Falls es so ist, wie ich denke, fände ich es aufrichtiger, wenn du verrätst, welche Rolle du spielst, monacoheinze. Man kann besser kommunizieren.

Simple Frage aus Sicht des Taxigewerbes. Colexio verspricht, wenigstens indirekt, einen Mehrwert für das Taxigewerbe. Auf den ersten Blick soll allerdings 1 Taxi vom MUC in die Stadt fahren, wo es früher 2 waren. Wie kommt Colexio zu der Einschätzung, dass mehr Kunden ein Taxi nutzen, als jetzt? Anders herum. Warum soll sich das Taxigewerbe einen Fahrzeugsharer heranzüchten, der ggf. die Tourenanzahl verringert?

Um zu verdeutlichen. dass ich an ernsthaften Antworten interessiert bin, hier meine Sichtweise, die ich vor ca. 1 Jahr geschrieben habe:
Bernd Ploke hat geschrieben:Mobil in Berlin - auch mit dem Taxi!

Unsere Mobilität definiert sich bei weitem nicht mehr ausschließlich über Autos, Busse und Bahnen oder das Fahrrad. Mobilität ist längst keine Einbahnstraße mehr. Mobilität und Kommunikation wachsen zusammen. Internet und schnelle Kommunikationsmittel bringen digitale Mobilität immer komfortabler in unsere Wohnzimmer, im Businessbereich ersetzen Konferenzschaltungen Kilometer durch Kilobytes.

In einer Zeit des demographischen Wandels verändern sich die Ansprüche an Mobilität signifikant unterschiedlich. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch-Gladbach beschäftigt sich intensiv mit dem Thema. In zahlreichen Publikationen sind die Ergebnisse seiner Studien nachlesbar. " Die Kosten für Automobilität seien in den vergangenen Jahren weit überproportional gestiegen, was bei der preissensitiven Jugend ein starkes Argument ist", erklärt er, und verweist auf einen „Trend der Ent-Emotionalisierung“. Für eine wachsende Gruppe von 20 bis 30 Prozent spiele das Auto heute keine Rolle mehr - sie sei also nicht bereit, bei der eigenen Wohnung, Urlaub oder Freizeit zu sparen, um sich somit ein Auto leisten zu können.

Berliner hat einen sehr gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr. Trotz der hinlänglich bekannten S-Bahn-Probleme steigen die Beförderungszahlen. Durch den vergleichsweise hervorragend ausgebauten ÖPNV ist Berlin zwar nicht bundesweit repräsentativ. Jedoch ist inzwischen die Hälfte der Berliner Haushalte autofrei.

Während 2005 insgesamt 1,42 Mio. Kraftfahrzeuge in Berlin zugelassen waren, sind es 2010 noch 1,29 Mio. Ein Rückgang von über 9%. So verwundert es nicht, dass Carsharing immer wichtiger, und gerade bei der jüngeren Bevölkerung immer beliebter wird. Cambio, DB Carsharing, Stadtmobil, um nur einige zu nennen, wiesen im vergangenen Jahr 219 Carsharing-Mobilstationen auf. Grund zur Sorge für das Berliner Taxigewerbe? Nicht unbedingt. Junge Erwachsene legen nicht nur weniger Wert auf das Auto als Statussymbol, sie verfügen, nicht zuletzt wegen der happigen Preise, auch immer öfter über keinen Führerschein. Dieser wird heutzutage für den selbstfahrenden Carsharer schon noch gebraucht, bis wir uns auf computergesteuerte Autos, die sich in den USA in einer recht weiten Entwicklungs- und Erprobungshase befinden, verlassen können.

Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, nicht nur unsere älteren Mitbürger, von denen Gottseidank sehr viele sehr lange mobil bleiben, nehmen als potentielle Fahrgastgruppe zu, nein, auch der junge Erwachsene wird nicht nur mit den Öffentlichen unterwegs sein, sich eines geshareten Cars bedienen, sondern natürlich auch immer wieder ein Taxi benutzen. Taxis benötigen den wenigsten Verkehrs- und Parkraum, dürfen in zweiter Spur Ein- und Ausladen, und sind schnell verfügbar.

Funk Taxi Berlin bietet bereits seit Jahrzehnten die Vermittlung von Beförderungen an Taxis an. Selbstverständlich übersehen wir diese neuen Trends nicht. Selbstverständlich bedienen wir nicht nur einen Teil der mobilen Kundschaft. Sie können bei Funk Taxi Berlin ganz gewohnt bei einem unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anrufen, ein Taxi bestellen, natürlich nicht nur auf Deutsch, sondern auch insbesondere auf Englisch. Sie können ein Taxi per automatischem Taxianrufgerät, per Fax, E-Mail, Internetbestellung, auch mobil über unsere iPhone-App, also auf alle mögliche Art und Weise, je nach Vorliebe, bestellen. Seit Jahrzehnten vermitteln wir über Rahmenverträge mit mehreren Hundert Kunden bargeldlose Fahrten, übernehmen die Abrechnung und die Auszahlung. Gleichzeitig klären wir im Rahmen eines Beschwerde- und Qualitätsmanagements Unstimmigkeiten bei Taxifahrten auf, und bemühen uns, Missverständnisse auszuräumen. Eine wichtige Aufgabe, um den wenigen unzufriedenen Kunden ein Ventil sowie die unkomplizierte Möglichkeit zur Klärung eines Sachverhalts zu geben. Die Zahl der Beschwerden bei Funk Taxi Berlin ist seit geraumer Zeit rückläufig.

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Beitrag von monacoheinze » 04.03.2012, 11:17

Das zweite Taxi ist gar nicht besetzt worden,weil dem Kunden die 60€ führ die Fahrt in die Stadt zuviel waren.
Es quetschen sich Tag für Tag zigtausende potentielle Taxifahrgäste in die überfüllte S-Bahn und verzichten auf die komfortable Taxifahrt mit Koffertransport von der Haustür zum Terminal und umgekehrt.Diejenigen,vor allem Geschäftsleute,die gerne allein chauffiert werden wollen,werden weiter ganz normal am MUC in ein Taxi einsteigen und 60 € abdrücken.
Führ die allermeisten Flugreisende ist bei diesem Preis die Schmerzgrenze weit überschritten und Taxifahren keine Option.
Bei einer Sammelfahrt für den halben Preis werden bisher Taxiferne Bevölkerungsschichten sich für die komfortable Taxifahrt von Haustür zu Haustür entscheiden.Das Taxigewerbe wird daher aufgewertet und nicht gechädigt.
Übrigens gibt es bereits eine stark wachsende Konkurenz für den Personentransport zum Münchner Flughafen und anderswohin wo das Taxigewerbe aussen vor bleibt.
Im Portal mitfahrgelegenheiten.de in zusammenarbeit mit dem ADAC werden Mitfahrgelegenheiten organisiert wo man als Fahrziel MUC eingeben kann.Da wirds dann noch billiger. Fahrpreis "Spritkostenbeteiligung"
Und Gott sei Dank gibt es immer weniger junge,die sich ein eigenes Auto anschaffen wollen.Der Smartphonegeneration würde es sicher gefallen im eigenen Auto ohne Taxischild mit Software von my-Taxi (Taxi durchgestrichen)oder ADAC-Mitfahrclub Taxi zu Spielen.Natürlich nur gegenBenzinkostenbeteiligung :P

Marcus
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Beitrag von Marcus » 04.03.2012, 15:06

@monacoheinze
vielleicht kannst du dich auf eigene erlebnisse mit diesem system beschränken? oder auch von erfahrungen deiner kollegen die diese touren tatsächlich gefahren sind? das system colexio auf seine eventuelle wertigkeit zu schätzen, ist nicht sondern hilfreich.

aus der agb von colexio
website von colexio agb hat geschrieben:§ 6 Vorläufig benannter Fahrpreis

(1) Der von Colexio in der Vermittlungsbestätigung i.S.d. § 2 Absatz 7 genannte vorläufige Fahrpreis für die Gesamtstrecke ist lediglich ein Zirka-Preis, der sich grundsätzlich nicht exakt berechnen lässt. Der vorläufige Fahrpreis beruht dabei grundsätzlich auf dem örtlichen Taxitarif und bezieht sich auf den kürzesten Weg. Verkehrsbedingte Wartezeiten werden bei der Berechnung des (vorläufigen) Gesamtfahrpreises sowie dessen Aufteilung auf Basis von ungefähren Durchschnittswerten berücksichtigt. Der tatsächlich zu zahlende Fahrpreis kann höher ausfallen und ist nach Maßgabe des Beförderungsvertrags mit dem Leistungsträger der vom Taxameter angezeigte Preis.

(2) Die Fahrgäste einer Sammelfahrt bilden für den Zeitraum der Durchführung der Sammelfahrt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts und haften dem Leistungsträger gesamtschuldnerisch.

(3) Colexio berechnet den Vorschlag für eine Preisauf-teilung unter den Fahrgästen einer Sammelfahrt basierend auf dem Verhältnis der theoretischen Einzelfahrpreise für die ansonsten notwendigen Einzel-fahrten der einzelnen Fahrgäste.

Dabei wird das Risiko des Fahrgastes berücksichtigt, der den vorab nicht genau bestimmbaren Fahrpreisanteil bezahlt. Dieser Fahrpreisanteil ergibt sich aus der Differenz des tatsächlichen Taxameterpreises abzüglich der von mitfahrenden Fahrgästen zu zahlenden Anteile. Der Fahrgast, der diesen vorab nicht genau bestimmbaren Fahrpreisanteil zahlt, nennt sich Letztaussteiger.
Der Letztaussteiger ist bei Fahrten, die die Fahrgäste von einem für alle Fahrgäste gleichen Abfahrtsort beginnen, derjenige, dessen Ausstiegsort am Ende der Sammelfahrt liegt.
Bei Fahrten, die die Fahrgäste zu einem für alle Fahrgäste gemeinsamen Ziel und ausgehend von unterschiedlichen Einstiegsorten unternehmen, nennt sich der Fahrgast Letztaussteiger, der als erstes zugestiegen ist.
Haben zwei oder mehrere Fahrgäste exakt den gleichen Einstiegs- und Ausstiegsort, so stellen sie gemeinsam den Letztaussteiger dar und tragen das Fahrpreisrisiko des Letztaussteigers gemeinsam.
Als gleicher Einstiegsort im Sinne dieser Regelungen zählen auch dicht beieinander liegende Punkte einer großen Einrichtung wie einem Messegelände oder einem Flughafen.
website von colexio agb hat geschrieben:
(2) Die Fahrgäste einer Sammelfahrt bilden für den Zeitraum der Durchführung der Sammelfahrt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts und haften dem Leistungsträger gesamtschuldnerisch.
es ist fraglich, ob die automatische zustimmung zu einer tempoären gbr (gesellschaft bürgerlichen rechts) zu unbekannten teilnehmern rechtlich gesichert ist. ich denke nicht, das man so einfach den schwarzen peter (verantwortung) abgeben kann. wie soll der leistungserbringer (taxiunternehmer) im nachhinein bei einem bereits ausgestiegenen fahrgast eventuelle nachforderungen wegen fehlkalkulation geltend machen?
website von colexio agb hat geschrieben:Der tatsächlich zu zahlende Fahrpreis kann höher ausfallen und ist nach Maßgabe des Beförderungsvertrags mit dem Leistungsträger der vom Taxameter angezeigte Preis.
Der Fahrgast, der diesen vorab nicht genau bestimmbaren Fahrpreisanteil zahlt, nennt sich Letztaussteiger.
den letzten beissen die hunde? der erste (hinfahrt) oder letzte (rückfahrt) haftet gesamtschuldnerisch für eventuelle fehlkalkulationen der app? auch für zusatzkosten die vielleicht ein anderer kunde verursacht hat (beispielsweise wartezeit)?

es gibt noch weitere fallstricke in der agb, die ich jetzt aber nicht weiter ausführen werde. grundsätzlich halte ich die agb aber viel zu kompliziert und kundenunfreundlich. zuviele bestandteile sind im vagen gehalten und werden nachfragen und auseinandersetzungen mit sich bringen. und diese darf sich dann der taxifahrer direkt vom kunden servieren lassen? den mist sozusagen ausbaden? ohne das der gemeine taxifahrer überhaupt kapiert, wie was wo am fahrpreis zu gewichten ist?

so nett die idee auch rüberkommt. unausgegoren ist meine eindeutige meinung. und ich glaube auch nicht an (umsatz)vorteile durch diese idee für die taxikutscher, weder jetzt noch in ferner zukunft.

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Beitrag von reasoner » 04.03.2012, 15:40

Die AGBs habe ich nicht gelesen, heute ist Sonntag :wink:

Die Ansätze von Colexio zu hören, ist ja nicht verkehrt. Auch dafür ist hier Platz. Ich selbst habe nicht von ungefähr meinen Beitrag zitiert, er soll zeigen, dass ich eine Entwicklung hin zu weniger Verkehr in den Städten begruesse.

"Es sind, es wird, es werden ...", schreibst du, monacoheinze. Gibt es Erhebungen, Umfragen oder ähnliches seitens Colexio, ob der Markt reif ist für Sammeltaxis?

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Beitrag von reasoner » 04.03.2012, 16:23

Marcus hat geschrieben:
website von colexio agb hat geschrieben:
(2) Die Fahrgäste einer Sammelfahrt bilden für den Zeitraum der Durchführung der Sammelfahrt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts und haften dem Leistungsträger gesamtschuldnerisch.
es ist fraglich, ob die automatische zustimmung zu einer tempoären gbr (gesellschaft bürgerlichen rechts) zu unbekannten teilnehmern rechtlich gesichert ist. ich denke nicht, das man so einfach den schwarzen peter (verantwortung) abgeben kann. wie soll der leistungserbringer (taxiunternehmer) im nachhinein bei einem bereits ausgestiegenen fahrgast eventuelle nachforderungen wegen fehlkalkulation geltend machen?
Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts wird allein durch schlüssiges Verhalten begründet. Z.B. ist eine Lotteogemeinschaft per se eine BGB-Gesellschaft. Der Passus in den AGB hat also seine Berechtigung.
Der Casus cnactus ist der, dass nicht jedem Mitfahrer klar sein wird, dass er gesamtschuldnerisch für die Fahrgemeinschaft haftet.

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Beitrag von monacoheinze » 05.03.2012, 08:22

danke für das reinstellen von AGB`s.Ich les die meistens nicht.Hier ist es sicher sinnvoll und sogar notwendig.
Das sich Sammelfahrten immer mehr verbreiten ist meine persönliche Einschätzung.Es wäre wünschenswert dass diese Fahrten vom Taxigewerbe durchgeführt werden und nicht von privaten Autofahrern.
Mit dem runterladen der App akzeptiert der Kunde die AGB`s.
Ich bin am Sonntag mit der Bahn und einem Freund nach Kufstein gefahren und löste ein Bayernticket.(5 Personen 29 Euro)Auf der Rückfahrt trafen wir drei Menschen ,die auch zurück nach München wollten.Wir hatten ja noch drei Plätze frei und nahmen die für jeweils 5 Euro mit.Wir haben also für eine Teilfahrt jeweils nur 3,50€ bezahlt ,die anderen 5€.Ich glaube nicht dass die mich verklagen,weil sie 1,50€ mehr bezahlt haben.Nein,die haben sich noch bedankt,weil sie als Gruppe 14 € gespart haben.
Ich habe gehört ,dass die rechtliche Seite ausführlich mit Zulassungsbehörde bzw. Verkehrministerium geprüft wurde.
Ich habe gehört (von einem Kollegen)der mit Fahrgästen zum MUC gefahren ist und noch auf der Hinfahrt eine Colexiofahrt zurück in die Stadt hatte.
Ich vermute dass die Kollegen mit Flughafenplakette die dort drei bis fünf Stunden auf einen Fahrgast gewartet haben nicht begeistert waren.

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Beitrag von reasoner » 05.03.2012, 09:08

Märchenerzähler haben wir schon im Forum.

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Beitrag von Muenchner » 05.03.2012, 21:04

reasoner hat geschrieben:Märchenerzähler haben wir schon im Forum.
Wie meinst du das ?

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Beitrag von reasoner » 05.03.2012, 22:32

Ich wollte damit ausdrücken, dass ich an Bahnfahrten, die zu einem Spontanzusammenschluss führen, nicht recht glauben kann, und dass ich mir hier mehr Berichte über die Alltagstauglichkeit solcher Zweckgemeinschaften wünsche.

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Beitrag von monacoheinze » 07.03.2012, 07:27

Ich freu mich,dass es hier noch einen Münchner gibt,der hier schreibt. :D
Zurück zu Colexio.Bisher ist die Bilanz
ernüchternd. Nämlich Null Fahrten bei mir.
Laut Isarfunk sollen es bereits über Hundert Colexio Fahrten vom Flughafen gewesen sein.Demnächst soll Colexio fürs ganze Stadtgebiet freigechaltet werden.
In Gesprächen treffe ich auf viel Skepsis bei Fahrern und Unternehmern.
Meine Euphorie teilt niemand.
Eine Schwierigkeit könnte folgendes sein.Isarfunk ist eine fms- Zentrale
Colexio funktioniert eigenständig nur mit Smartphones.Da müssen zwei Welten zusammengeführt werden.Der Kunde bestellt mit Smartphone
während der Fahrer die Aufträge über fms Datenfunk erhält und den Einstieg des Kunden rückmelden muss.Funktioniert die Schnittstelle?
Würde das System Colexio eigenständig vielleicht besser funktioniern?
Reicht die Zahl der Fahrzeuge bei Isarfunk aus?
Isarfunk will in München beweisen dass nur eine erfahrene Taxizentrale mit ausgebildeten Fahrern in der Lage ist Colexio zu Stemmen.
Andernfalls sind die Zukunftsaussichten eingetrübt.

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Beitrag von ham-burger » 07.03.2012, 14:10

Ich finde, dass sich das Colexio-Prinzip recht interessant anhört. Sammelfahrten könnten dem Gewerbe, wenn kompetent umgesetzt, ja durchaus Kundensegmente erschließen, die bislang nicht erreicht werden konnten.
Ob in dieser Hinsicht am Münchner Flughafen die richtigen Zielgruppen angesprochen werden können und geeignete Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Sammelbetrieb vorliegen, kann ich nicht beurteilen, das wisst ihr Münchener besser.
Spannend finde ich allerdings auch die Frage, ob Colexio mit behördlichem Segen arbeitet und, wenn ja auf welcher Grundlage eine solche Genehmigung erteilt wurde.

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Beitrag von Berni » 07.03.2012, 14:59

Irgendwie finde ich auch, dass die Zufallsfahrgemeinschaften sich doch selbst organisieren können, über Apps, Internet usw.

Dazu braucht man keine Taxifahrer oder Zentralen. Die braucht man nur, wenn man zum Organisieren zu faul ist, oder wenn man Grund hat, seinen Mitfahrern in Sachen Bezahlung nicht über den Weg zu trauen.

Was aber mal wieder vergessen wird: Mit dieser Abwälzerei von Arbeit und Risiko beanspruchen Kunden einen Service, von dem sie erwarten, dass er kostenlos ist, der aber niemals kostenlos sein kann. Wer ein Produkt billiger bekommen will, muss schon selbst die Ärmel hochkrempeln.

Mitfahrzentralen als Konkurrenz aufzuführen, ist Unsinn. Ich kenne die MfZ noch aus meiner Jugendzeit, als ich mir von Mitfahrern das Benzingeld für Urlaubsfahrten finanzieren ließ. Natürlich kann man mit seinen Mitfahrern Glück haben, aber das ist nicht immer so. Man muss auch Spass dran haben, sich einen klapprigen Kleinwagen zu fünft mit Übergepäck auf dem Schoß stundenlang mit zugekifften, problembehafteten, stinkenden, verschwitzten Flitzpiepen zu teilen.
Eine Konkurrenz zum Taxi waren die MfZ weder damals noch heute.

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Beitrag von Anna Chronismus » 19.03.2012, 20:40

zufällige taxi-fahrgemeinschaften können auch blutig enden:

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Beitrag von Hundskugel » 26.03.2012, 01:24

Was dieser Felix Rhades (Colexio) und Isarfunk als Weltneuheit presentieren möchte, existiert schon lange und heisst: S-Bahn. :lol:

ham-burger
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Beitrag von ham-burger » 30.03.2012, 10:08

Man hört und sieht garnichts mehr über Colexio aus München - läuft es denn schon so toll, dass alle zufrieden sind?
Oder hört man nichts, weil ihr allgemein enttäuscht seid über den Verlauf?
Lasst doch mal etwas über den bisherigen Verlauf, über Gutes, Kritik oder auch über Verbesserungen hören aus München - das Thema ist doch hochinteressant und möglicherweise für uns alle zukunftsweisend...!

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Beitrag von reasoner » 05.04.2012, 17:35

Ein erster Zwischenbericht vom Isar-Blogger.

http://tomstaxinews.over-blog.de/articl ... 74246.html

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