Das sehe ich aber ganz genauso wie oldstrolch. In einem sind sich doch beide Parteien einig: Der Taxifahrer war erregt und
hat den Fahrgast tätlich angegriffen und verprügelt. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Ungeachtet der vorangegangenen Beleidigungen ist damit klar, dass es sich bei dem Taxifahrer um einen assozialen Schläger handelt, der in Streßsituationen gewalttätig wird, und gottseidank an den Falschen geraten ist.
Es gibt nur einen Grund, wo ein Taxifahrer Gewalt anwenden darf, und das ist die Selbstverteidigung bzw. Notwehr.
Dass man von irgendwelchen *** auch mal beleidigt wird, gehört für Taxifahrer doch zum täglichen Business. Da muss man einfach souverän bleiben, zumal der Taxifahrer durch mangelhafte Ortskenntnisse und Umwege sich selbst in diese Situation gebracht hatte.
Bei groben Beleidigungen während der Fahrt sorgt schon ein einfaches "Wie meinst Du das?" für eine Entschuldigung, und falls das nicht hilft, hat man das Recht, die Fahrt für beendet zu erklären. Es versteht sich von selbst, dem Fahrgast eine Quittung auszustellen, und ihn darauf hinzuweisen, dass er sich bei der angegebenen Zentrale bzw. beim Unternehmer beschweren darf.
Wenn jemand zu mir sagt, er zahlt nur einen bestimmten Betrag für die Strecke, ist das niemals ein Problem: Meist wird ein viel zu hoher Betrag genannt, und der Fahrgast freut sich später, dass es deutlich weniger kostet.
Man muss aber freundlich und höflich noch vor Fahrtantritt die Spreu von Weizen trennen. Die Flitzpiepen, die unter Tarif fahren wollen, lass ich gar nicht erst einsteigen. Natürlich werden diese Leute oftmals beleidigend, und man muss nicht alles wortlos hinnehmen. Aber anstatt zuzuschlagen bewahrt man Contenance und gibt freundlich lächelnd hilfreiche Tipps, z.B. wie man noch Geld für Schuhsolen sparen kann, wenn man beim Heimweg die Schuhe auszieht.
Wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob der Festpreis reicht, verlange ich Vorkasse und vereinbare, dass der Fahrgast dort aussteigt, wo der Betrag aufgebraucht ist. Aber man klärt das VOR der Fahrt, und je nach Fahrgast kann es diplomatisch sein, trotz Ortskenntnis den Fahrgast in die Streckenwahl mit einzubeziehen. Es sind meist sehr angenehme Fahrten geworden, und oft hat sich herausgestellt, dass diese Fahrgäste in anderen Taxis oder Mietwagen, die wie Taxis aussahen, in der Vergangenheit übers Ohr gehauen wurden.