Anna Chronismus hat geschrieben:Und die Alternativen für jemand mit einer gescheiterten Selbstständigkeit (ab einem bestimmten Punkt helfen auch berechtigte Verweise auf die Schuld anderer daran nicht mehr, weil man davon seine Miete nicht bezahlen kann) sind ab einem bestimmten Alter kaum vorhanden.
Wenn sich das mit der gescheiterten Selbständigkeit auf Dich bezieht, dann würde es weiterhelfen wie es dazu gekommen ist, wo Du alles richtig zu machen scheinst. Siehe oben mit Wahrscheinlichkeitsüberlegungen anstellen und Lücken nützen in Verbindung mit nicht zu knappen Arbeitszeiten. Wie sollte da eine Selbständigkeit scheitern? Ist alleinfahrendes Einzelunternehmertum vom Prinzip nicht idiotensicher, absolut krisenfest? Es ist über die Jahre eine harte Arbeit wegen Lautstärke, Anstrengung für die Augen, Verkehrsaggressivität, Rückenprobleme, ausgedehnte Schichten und Feiertagsarbeit. Das sind erhebliche Einsätze, die durch entspechende Nachfrage ausgeglichen werden. Wie kann man da scheitern?
Anna Chronismus hat geschrieben:Immerhin ist Taxifahren eine sehr selbstständig auszuübende Tätigkeit, das kommt meinem Naturell sehr entgegen.
Sollten strikte Arbeitszeitkontrolle und Festlohn durchkommen wird die Tätigkeit immer unselbständiger. Wird die Fahrgastsuche immer komplizierter ja fast kryptisch, dann reduziert dies auch die Selbständigkeit, da man weitere Wege machen muß und der Masse ständig voraus sein muß, was dauerhaft unmöglich ist. Mich strengt die Fahrgastsuche inzwischen bei weitem mehr an als die eigentliche Fahrgastbeförderung und das kotzt mich ohne Ende an.
===Was sollen wohlmeinende Formulierungen wie "Verschärfung der Plausibilitäts-Prüfungen", "Einhaltung von Arbeitnehmerschutz-Gesetzen", "Forderung nach höheren Hürden und verschärften Anforderungen", "Taxigewerbe normalisieren und den üblichen gesellschaftlichen Realitäten anpassen" und "Reduzierung von Überkapazitäten" in der Essenz schon heißen und wer erweckt von den ganzen Leuten, die mitreden, den Eindruck, daß er fähig wäre, irgendetwas davon in die Tat umzusetzen.===
Anna Chronismus hat geschrieben: Zumindest sind wir in Hamburg fähig genug, diese Punkte jetzt Schritt für Schritt umzusetzen.
"Barcamp" wäre ein schöner Vorschlag nachdem im Forum alles geklärt ist. Das Forum ist mächtig und das eigentliche Wissenszentrum. Alles vorgebahnt und vorsortiert. Alle Threads aufrufbar, schier unbegrenzte Vernetzungsmöglichkeiten. Man kennt Schreiber und Diskussionsstile. Dieses Forum (und auch Mycrazy) sind das Taxigehirn selbst und benötigen nicht wirklich weitere Außenstellen. Barcamp wäre etwas um "unterschriftsreife Verträge" nochmal durchzugehen und zu unterzeichnen. Wenn die Forumsarbeit hinkt, kann ein "Barcamp im Sommer" auch nicht funktionieren. Vortrag mit Diaprojektor gabs schon immer und geht auch hier im Forum..
Anna Chronismus hat geschrieben:Die Idee ist eines solchen Taxicamps (Wochenend-Veranstaltung mit abendlichem Grillen oder so): Weitergabe von Wissen und Erkenntnis. Jeder weiß etwas, dass die anderen noch nicht wissen. Jeder nimmt die Informationen, Gedanken und Anegungen von anderen mit, die er/sie für seine/ihre Arbeit vor Ort nützlich hält.
Änderungen bewirken sowieso nur wenige. Es reicht, wenn sie mehrere, manchmal sogar viele hinter sich wissen. Auch daran muss man arbeiten, und auch hier kann man/frau von anderen etwas lernen.
.. Ohne klare Ausformulierungen übers Forum wäre ein Barcamp nur eine weitere Ausflucht. Man darf auch das profilneurotische und statische Element einer Konferenz nicht vergessen, im Forum zuhause kann man in Ruhe und viel besser denken als unter dem Druck vieler erwartungsvoller Anwesender. Es kommt live oft zu rituellen Wissensabfragen und Schlagabtäuschen und trivialen Feststellungen und Fokussierungen auf wenige Sprecher, alles Vorgänge, die den Inhalten eines funktionierenden Forums unterlegen sind.