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Devil
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Beitrag von Devil » 22.03.2013, 03:55

Anna Chronismus hat geschrieben:Gestern Nacht. 10 Touren, € 221,- Umsatz auf Fiskaltaxameter, zzgl. Tip.....
Ja cool,in Berlin liegst du bei 10 Touren eher bei 110,- und bist glücklich das du so gut gefahren bist...... :roll:

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.03.2013, 04:20

Otto126 hat geschrieben:...oder besser, ich finde sowohl bei A.C. als auch Edelgard Richtiges....
Ja, stimmt auffällig....warum nur wird die Verbindung beider Überzeugungen nur immer wieder durch persönliche Streitereien verhindert :?: :?: :idea:

Manchmal beschleicht mich das Gefühl hier wird nach dem Motto gehandelt:
Warum sachlich diskutieren, wenn es auch persönlich geht...
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Devil
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Beitrag von Devil » 22.03.2013, 04:31

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:Manchmal beschleicht mich das Gefühl hier wird nach dem Motto gehandelt:.......
Wo "hier" ... ?

Im Berliner Taxiforum oder wo ?......... :mrgreen:

Die Berliner kommen damit gut zurecht.

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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.03.2013, 05:35

Neee Devil, das ist kein Berliner Problem (ich weiß, ihr braucht die Alleinstellungsmerkmale :mrgreen: ) sondern ein Gewerbe weites.
Letztendlich ist das der Grund warum es keine schlagkräftige Gewerbevertretung oder Fahrervereinigung (egal unter welchem Dach auch immer) gibt.
Das die Berliner damit klarkommen halte ich für ein Gerücht....ihr lebt damit und zelebriert es, aber wirklich weiter bringt es euch nicht :wink:
Manchmal träume ich davon das Hintergrundwissen und das Engagement von all den zerstrittenen Kombattanten (Jörn, CG, Engel, Reasoner, Edelgard, Otto etc., etc.....sorry an alle die ich vergessen habe zu erwähnen...) an einem gemeinsamen Seil zu vereinen...meine Güte, was könnte man aus unserem Gewerbe machen...gerade für uns Fahrer.
Denk einmal darüber nach, wir haben an den Halteplätzen genügend Zeit dazu.
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Devil
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Beitrag von Devil » 22.03.2013, 05:48

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:.... an einem gemeinsamen Seil zu vereinen...
man muss sie ja nicht gleich hängen....... :mrgreen:

und das wird auch nie passieren,eher fließt die Spree rückwärts,als das die sich einigen.

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PS-Taxi
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Beitrag von PS-Taxi » 22.03.2013, 09:48

Devil hat geschrieben:
Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:.... an einem gemeinsamen Seil zu vereinen...
man muss sie ja nicht gleich hängen....... :mrgreen:

und das wird auch nie passieren,eher fließt die Spree rückwärts,als das die sich einigen.
Da kann ich Devil (leider) nur Recht geben. In Berlin will man sich nicht einigen. Das Taxigewerbe schafft derzeit noch Umsätze wo es sich lohnt ohne staatliche Kontrolle was verschwinden zu lassen und dann das soziale Auffangbecken des Staates zu nutzen. Die ständig anwachsenden Konzessionen ist doch nicht die Folge von staatlichen Beschaffungsmaßnahmen. Nein wer sich eine Konzession holt der weiß genau wie man bestimmte Sachen unterwandern kann und dann die staatliche Melkanlage äh Sozialleistungen nutzen kann. Wenn es so schlimm stehen würde wären Konzessionsanträge beim LABO rückläufig.

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Beitrag von mitdernullneun » 22.03.2013, 11:45

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:
Du musst solche "Sonderausgaben" doch schon heute mit Rücklagen abdecken.

Rücklage?

So lange die Einstiegsbedingungen bei 2250,00 Euro für die erste und weitere 1250,00 Euro für jede weitere Konzession so lächerlich niedrig liegen?

Hier sollte eine Verzehnfachung der Beträge erfolgen, nachweisbar mindestens ein Jahr rückwirkend auf dem Konto des Unternehmers!
Dann hätte er auch die entsprechenden Rücklagen!
Römer 2.1

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Beitrag von Devil » 22.03.2013, 13:13

mitdernullneun hat geschrieben:.....Hier sollte eine Verzehnfachung der Beträge erfolgen, nachweisbar mindestens ein Jahr rückwirkend auf dem Konto des Unternehmers!
Dann hätte er auch die entsprechenden Rücklagen!
........und es beantragt nicht jeder Hansel eine Konze....... :wink:

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Anna Chronismus
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Beitrag von Anna Chronismus » 22.03.2013, 15:07

Edelgard hat geschrieben:
Anna Chronismus hat geschrieben:Gestern Nacht. 10 Touren, € 221,- Umsatz auf Fiskaltaxameter, zzgl. Tip. Ich starte gleich in die nächste Nachtschicht. Schicht inkl. 1 x Erdgas-Tanken und 1 x Wagen-Absprühen. Schicht von 16:00 bis 3:15 inkl 1:30 Pausen.
Bei 9 3/4 Stunden Arbeitszeit liegt der Umsatz bei 22,7 Euro pro Stunde. Nicht schlecht. Weite Fahrten.
Von den 10 Fahrten waren auch zwei vom Flughafen zum Ohlsdorfer Hotel "Amedia", nur eine S-Bahnstation vom Flughafen entfernt für jeweils € 10,- . Aber zugegebenermaßen hat eine Elmshorn-Tour das wieder rausgerissen.

Ich habe Dir nur mein aktuelles Schichtergebnis mitgeteilt, weil Du etwas anmaßend rhetorisch gefragt hattest:
Wann bist Du Deine letzte Schicht gefahren? Ich denke es kann schon lange her sein, weil so wie Du redest scheinst Du nicht viel zu geben für ein weitestmöglich unreglementiertes Taxigewerbe.
Aus der letzten Nacht "normalere" Ergebnisse: 15 Touren = € 181,30 in 9:30 Stunden zzgl. Pausen. Der Wagen fährt ohne Funk, aber mit myTaxi.
Edelgard hat geschrieben:Deutest Du an, daß Du schon einen Glückstag hattest oder daß nur einem Profi mit langjähriger Erfahrung solche Umsätze möglich sind? Waren einige Stammkunden mit dabei plus privilegierter Funk oder kann jeder solche Umsätze reinfahren, wenn er sich zusammenreißt (zeitig anfahren, Pausen richtig setzen und nicht soviel herumnölen) und immer den Taxameter einschaltet?
Würde jeder ähnlich fahren wie ich, wäre mein Schnitt natürlich geringer. Mathematik. Es kann auch nicht jeder im Lotto gewinne, obwohl anfangs alle die gleiche Chance hatten.

Ich fahre stärker mit "Wahrscheinlichkeiten" als andere Kollegen (aber ich bin durchaus nicht der einzige). Würden das viel mehr machen, verlöre meine Fahrstrategie seine Wirkung. Nur solange es Lücken gibt, in die ich hineinfahren kann, kann ich meinen Schnitt überdurchschnittlich gestalten.
Edelgard hat geschrieben:Ich glaube, daß Du langfristig im Schnitt unter 8 Euro Bruttolohn liegst, weil obiger Umsatz ein Vorzeige-Umsatz ist. Wenn der Staat richtig eingriffe, dann zwacktest Du Dir nicht mehr 2 Stunden von der Tagschicht ab. 9 3/4 Stunden sind zu lang gemäß Arbeitszeitgesetz.

Mein Monatsschnitt liegt regelhaft bei angenommenen 43% etwas oberhalb von € 8,50 (tatsächlich wird ein fester Stundenlohn gezahlt, ich errechne diese Zahl nur zu Vergleichsmöglichkeiten) . Allerdings sind im Schnitt 8 Wochenend-Nächte pro Monat mit erhöhtem Umsatz drin, ist also für einen Tagfahrer nur bei einem Premiumfunk erreichbar. Und 9 3/4 Stunden Netto-Arbeitszeit sind kein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz, weil die dortigen Grenzen 10 Stunden pro Schicht und 48 Stunden pro Woche sind. Das halte ich ein.
Edelgard hat geschrieben:Dein Ruf nach staatlicher Niederregulierung ..
Anna Chronismus hat geschrieben:Das Taxengewerbe muss ein ganz normales Gewerbe werden, mit normalen Arbeitsverträgen und -verhältnissen, normaler Steuer- und Abgaben-Abführung, und normaler Entlohnung für normale Arbeitszeiten (keine 60 Stunden oder noch mehr). Bei diesem Normal-Zustand werden sich Unternehmer auch daran gewöhnen müssen, dass sie normale Grundlöhne bezahlen, gerne mit einem Umsatz-Boni als Sahnehäubchen oben drauf.
.. kommt Selbstdestruktion gleich.
Ich bin beileibe kein Verfechter von Deregulierung, im Gegenteil: Beim Marktzugang von selbstständigen und angestellten Taxifahrern unterstütze ich die Forderung nach höheren Hürden und verschärften Anforderungen. Dass z.B. Taxiunternehmer von den EU-Vorschriften für sonstige Verkehrsgewerbe-Unternehmer ausgenommen sind beim Nachweis von vertieften kaufmännischen, auch kalkulatorischen Fähigkeiten, finde ich skandalös. Auch könnte der (Hamburger) Staat gerne mehr für die Förderung von Umwelttaxen machen. Stand mal, abgeschrieben von Berlin, im Schwarz-Grünen Koalitionsvertrag, ist aber von HSH-Nordbank und Elbphilharmonie finanziell unmöglich gemacht worden. Also keine Träume vom "deregulierten Taxengewerbe" bei mir.

Die Selbstdesktrution des Taxengewerbes findet doch laufend statt durch das Beharren auf Ausnahmeregelungen (z.B. Provisionslohn) und Wild-West-Manieren (60-Stunden-Schichten, Zentralenwillkür etc.). Nach meiner festen Überzeugung wird es eine auch ökonomische Besserung geben, wenn wir das Taxengewerbe normalisieren, es den üblichen gesellschaftlichen Realitäten anpassen.

Dass dazu zwingend auch die Reduzierung von Überkapazitäten kommen muss, ist dann wiederum reine Mathematik. In Hamburg haben wir uns frisch für die Verschärfung der Plausibilitäts-Prüfungen entschieden, um dieses Ziel trotz der Konzessionsfreigabe faktisch zu erreichen: Durch die Reduzierung von Wagenzahl und die Reduzierung von Straßenpräsenz der verbleibenden Wagen. Beides durch Kontrolle der Einhaltung von Arbeitnehmerschutz-Gesetzen.
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Beitrag von Lotterliese » 22.03.2013, 15:24

Anna Chronismus hat geschrieben:60-Stunden-Schichten
http://www.youtube.com/watch?v=MaWmDPEFnkw (1:10)

Sorry Anna. :wink:

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Beitrag von Otto126 » 22.03.2013, 15:56

"Eklatanter Unsinn, abgekürzt EU." - schön... :wink:
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Beitrag von Dschungeltaxi » 22.03.2013, 16:28

AC für mich bleibt es aber so wie ich schon mal schrieb, das hier in Berlin eine verringerte Anzahl von Taxen zu besseren Bedingungen führen kann. Der Kuchen wird jeden Tag kleiner aber es gibt immer mehr die davon satt werden wollen.

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Beitrag von Anna Chronismus » 22.03.2013, 16:54

Dschungeltaxi hat geschrieben:AC für mich bleibt es aber so wie ich schon mal schrieb, das hier in Berlin eine verringerte Anzahl von Taxen zu besseren Bedingungen führen kann.
Kein Widerspruch. Siehe meinen vorigen Beitrag in diesem Thread, wo ich abschließend schrieb:
In Hamburg haben wir uns frisch für die Verschärfung der Plausibilitäts-Prüfungen entschieden, um dieses Ziel trotz der Konzessionsfreigabe faktisch zu erreichen: Durch die Reduzierung von Wagenzahl und die Reduzierung von Straßenpräsenz der verbleibenden Wagen. Beides durch Kontrolle der Einhaltung von Arbeitnehmerschutz-Gesetzen.
Wenn ihr in Berlin diesen Weg beschreitet, werdet auch ihr sinkende Wagenzahlen haben, wie wir dieses in Hamburg binnen eines Jahres erleben werden. Erste Anzeichen wie Rücknahme von Anträgen auf Betriebserweiterungen sowie Stornierung bei Mercedes (die Hamburger Niederlassung rief bei der Verkehrsgewerbeaufsicht an, was denn da los sei) sind schon binnen Kurzem zu vermelden.
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Beitrag von Anna Chronismus » 22.03.2013, 17:01

Otto126 hat geschrieben:"Eklatanter Unsinn, abgekürzt EU." - schön...
Vorsicht, Hallervorden hat von FDP-Ministern Millionenaufträge zugeschustert bekommen und (im Gegenzug?) Wahlkampf für die FDP gemacht. Man muss schon aufpassen, wem man applaudiert ...
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.03.2013, 17:10

Ändert aber nicht an der Aussage des Plots, applaudiere ja nicht dem Menschen sondern dem Schauspieler :wink:

edit: Außerdem ist die FDP lediglich Zielgruppenverblendet und nicht Verfassungsfeindlich 8)
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Beitrag von Otto126 » 22.03.2013, 17:33

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:Ändert aber nicht an der Aussage des Plots, applaudiere ja nicht dem Menschen sondern dem Schauspieler
Eigentlich dem Sketch.
Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:edit: Außerdem ist die FDP lediglich Zielgruppenverblendet und nicht Verfassungsfeindlich 8)
Ich weiß noch, wie der Parteitag der JuLi's in OL war und die irgendwie bei der abendlichen Party unsere Nummer hatten - och, konnte man die schön veräppeln.
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Beitrag von Edelgard » 23.03.2013, 19:20

Anna Chronismus hat geschrieben:Würde jeder ähnlich fahren wie ich, wäre mein Schnitt natürlich geringer. Mathematik. Es kann auch nicht jeder im Lotto gewinne, obwohl anfangs alle die gleiche Chance hatten.

Ich fahre stärker mit "Wahrscheinlichkeiten" als andere Kollegen (aber ich bin durchaus nicht der einzige). Würden das viel mehr machen, verlöre meine Fahrstrategie seine Wirkung. Nur solange es Lücken gibt, in die ich hineinfahren kann, kann ich meinen Schnitt überdurchschnittlich gestalten.

Mein Monatsschnitt liegt regelhaft bei angenommenen 43% etwas oberhalb von € 8,50 (tatsächlich wird ein fester Stundenlohn gezahlt, ich errechne diese Zahl nur zu Vergleichsmöglichkeiten). (..) Und 9 3/4 Stunden Netto-Arbeitszeit sind kein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz, weil die dortigen Grenzen 10 Stunden pro Schicht und 48 Stunden pro Woche sind. Das halte ich ein.
Umfassende und interessante Darstellung. Es hat sich aber ein Abdriften über die Jahre ergeben auf die ganze Situation bezogen. Hat Dich schon mal der Gedanke beschlichen, daß Du Dich vergeudest? Wenn Du ein Talent für Taxifahren hast, warum solltest Du Dich dann mit 1700 Euro Brutto zufrieden geben zumal wenn Du nicht mehr Anfang 20 bist. Du denkst in den Kategorien Mathematik und Wahrscheinlichkeit und lieferst Deinem Arbeitgeber circa 3900 Euro Umsatz im Monat und das ohne konventionellen Funk. Wäre ein eigenes Fahrzeug als Alleinfahrer mit umfassendem Funk, 208 Arbeitsstunden pro Monat und 5000 Euro Umsatz nicht das absolut Normale? Auch ein Taxifahrer hat das Recht auf "Beförderung", wenn er im Laufe der Jahre professionalisiert ist. Ein wenig kommst Du mir wie ein Edelsklave vor. Zur Elite der Arbeitnehmerschaft gehörend mit allerlei kooperativen Worten für das System was Dich offenbar um Unternehmerschaft und eventuelle Abbezahlung eines Häuschens bzw. Eigentumswohnung oder ähnlichen Vermögenswerten betrogen hat. 1700 Euro sind kein adäquater Lohn für jemanden, der langjährig Taxifahren mit Strategie und Wahrscheinlichkeiten (als eine Form von Kunst) betreibt.
Anna Chronismus hat geschrieben:Beim Marktzugang von selbstständigen und angestellten Taxifahrern unterstütze ich die Forderung nach höheren Hürden und verschärften Anforderungen. Dass z.B. Taxiunternehmer von den EU-Vorschriften für sonstige Verkehrsgewerbe-Unternehmer ausgenommen sind beim Nachweis von vertieften kaufmännischen, auch kalkulatorischen Fähigkeiten, finde ich skandalös. (..)

Die Selbstdesktrution des Taxengewerbes findet doch laufend statt durch das Beharren auf Ausnahmeregelungen (z.B. Provisionslohn) und Wild-West-Manieren (60-Stunden-Schichten, Zentralenwillkür etc.). Nach meiner festen Überzeugung wird es eine auch ökonomische Besserung geben, wenn wir das Taxengewerbe normalisieren, es den üblichen gesellschaftlichen Realitäten anpassen.

Dass dazu zwingend auch die Reduzierung von Überkapazitäten kommen muss, ist dann wiederum reine Mathematik. In Hamburg haben wir uns frisch für die Verschärfung der Plausibilitäts-Prüfungen entschieden, um dieses Ziel trotz der Konzessionsfreigabe faktisch zu erreichen: Durch die Reduzierung von Wagenzahl und die Reduzierung von Straßenpräsenz der verbleibenden Wagen. Beides durch Kontrolle der Einhaltung von Arbeitnehmerschutz-Gesetzen.
Das ist alles schön und gut, aber erinnert etwas an vergebliche politische Rhetorik. Was sollen wohlmeinende Formulierungen wie "Verschärfung der Plausibilitäts-Prüfungen", "Einhaltung von Arbeitnehmerschutz-Gesetzen", "Forderung nach höheren Hürden und verschärften Anforderungen", "Taxigewerbe normalisieren und den üblichen gesellschaftlichen Realitäten anpassen" und "Reduzierung von Überkapazitäten" in der Essenz schon heißen und wer erweckt von den ganzen Leuten, die mitreden, den Eindruck, daß er fähig wäre, irgendetwas davon in die Tat umzusetzen.

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Beitrag von reasoner » 23.03.2013, 20:40

Im Taxigewerbe existieren ganz sicher Leute, die es drauf haben, für Verbesserungen zu sorgen. Auf einen Fähigen kommen etwas 20, die den Fähigen daran hindern wollen. Wenn's reicht. Und das Schlimme ist: Jeder weiß das.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf

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Beitrag von am » 23.03.2013, 21:18

Und was folgt draus? Die Fähigen beginnen mit der Hinterzimmerarbeit und eh sich andere versehen, ziehen sie mehr und mehr ihr eigenes Ding durch.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Devil » 24.03.2013, 00:23

am hat geschrieben:Und was folgt draus? Die Fähigen beginnen mit der Hinterzimmerarbeit und eh sich andere versehen, ziehen sie mehr und mehr ihr eigenes Ding durch.
Na das sind ja Wunschträume bei dir....... :mrgreen:

Was sollen sie denn "durchziehen" ?? .... wenn die große Mehrheit lieber ihr eigenes Süppchen kocht ?

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