Der ganz normale Wahnsinn

[Lotterliese]

In Berlin ist Messe. Die InnoTrans – die internationale Fachmesse für Verkehrstechnik. 2500 Aussteller aus aller Welt unterm Funkturm. Vier Tage Fachbesucher und am Wochenende kann auch Lieschen Müller die neue U-Bahn oder den schnellsten Zug der Welt gucken gehen.

- 18:00 Uhr - die Messe schließt, ich fahre frei am Hagenplatz, an der Halte zwei Taxen, WBT-Funk, ich beschließe den Messegästen und vielleicht auch mir was Gutes zu tun und stelle mich in den Stau Richtung Messegelände
- 18:22 Ankunft Halle 14, 22 Minuten für 3 Kilometer (mit Fahrgast wären das 8,20€ gewesen), die Fahrgäste stehen brav in einer Schlange und harren der Taxis, die da kommen mögen. Oder auch nicht kommen.
- Ich lade drei Japaner, die Tour geht zur Uhlandstr.
- 18:40 Ankunft Uhlandstr. mit 9,20€ auf der Uhr
- 18:45 mich plagt mein Gewissen und die Berufsehre, also noch mal hoch zur Messe, auch wenn ich bei den Bedingungen eigentlich keine Lust habe. Ich komme an der Halte Kant/Wilmersdorfer vorbei, es stehen fünf (in Zahlen: 5!) Taxen dort. Und das, obwohl nur 2 km entfernt Hunderte von Fahrgäste auf eine Taxe warten. Solche Zustände hat es vor Einführung der Karenzminute nicht gegeben. Da gab es in Stoßzeiten im Umkreis von 5 km keine freie Taxe, weil alle mit verriegelten Türen zur Messe geheizt sind. Einer hat 'ne Schneise durch den Individualverkehr "geschlagen" und die anderen Kollegen sind, Stoßstange an Stoßstange, wie die armen Irren hinterher. Denn an der Messe stand Arbeit und Geld. Heute steht da nur noch Arbeit.
- 18:50 Ich lade drei gut gelaunte Österreicher, komme mit ihnen ins Gespräch, wie lange sie schon warten usw. und kann mir nicht verkneifen ihnen zu verklickern, dass sie auch deshalb so lange warten mussten, weil viele Kollegen keinen Bock auf Messe haben, eben weil sie es schlichtweg nicht bezahlt bekommen. Erklär mal einem Geschäftsmann, und das sind die Fachbesucher, dass wir uns als Taxifahrer, ebenfalls eigentlich Geschäftsleute, selbst und freiwillig zum billigen Jakob machen. 'Was?! Seit wann das denn?!' Begleitet von ungläubigem Staunen und sprachlosem Kopfschütteln.
- 19:10 Ankunft Knesebeckstr. mit 10,00€. Obwohl die Fahrt noch ein paar Meter kürzer als die vorhergehende war, etwas mehr auf dem Taxameter, bedingt durch den stehenden Verkehr bei Abfahrt Messe. 'Noch mal zur Messe? Na gut, vielleicht gibt’s ja diesmal die Autobahntour.'
- 19:30 Ankunft Halle 26, wohl noch mindestens hundert Partien, das Ende der Schlange war von draußen nicht einsehbar. Zwei Schweden zum Alex, also einmal quer durch die City, von einem Stau (Messe) in den anderen Stau (U-Bahn-Baustelle Friedrichstr.).

Summa summarum:
- In 1,5 h 19,20 € Umsatz = 12,80 €/h. Und das bei "Fahrgäste zum Einsammeln". Also ohne am Halteplatz stehen und auf Einsteiger oder Funkauftrag warten zu müssen. Einfach hinfahren, Gäste einsammeln, am Ziel abliefern, wieder hinfahren, einsammeln…
- Für 12,80 €/h Umsatz (nicht etwa Bruttolohn) und 11,0l Verbrauch auf 100km. Da es nur 8 besetzte Kilometer (in 1,5h) waren, bringen auch 19 Cent Tariferhöhung pro km keine wesentliche Änderung.

So weit, so schlecht.
Nun kommt der Mindestlohn ins Spiel. Das vermeintliche Allheilmittel gegen Schwarzarbeit.

Zumindest herrscht einigermaßen Konsens darüber, dass ein Minimal-Mindestlohn unter 20€ Umsatz pro Stunde nicht zu zahlen ist. (Die 20€ sind nicht solide gerechnet, weil sonst jede kleine Kostensteigerung (Diesel, Funkgebühren) eine neue Pleitewelle auslösen würde, der ML ist schließlich Gesetz.) Die verbleibende Anzahl von Taxen dürfte sich auf ca. 5500 bis 6000 (statt heute 7300) belaufen. Egal ob nun durch Konzessionsstopp oder Verdrängung der schwarzen Schafe aus dem Gewerbe, es spielt keine Rolle: wir haben bei Zahlung eines Mindestlohns weitaus weniger Taxen auf Berlins Straßen. Diese fahren einen höheren Umsatz ein als heute (merke: sonst ist der ML nicht zu zahlen).

Die logische Schlussfolgerung:
Die Messe wird von uns gar nicht mehr bedient. Denn, wer sollte da noch hinfahren? Der selbst fahrende Unternehmer mit Sicherheit nicht – der denkt betriebswirtschaftlich und sieht zu, dass er effizient Umsatz macht. Der angestellte Fahrer ebenfalls nicht – in der Stadt sind dann im Schnitt, bei normalen Verkehrsverhältnissen und stressfrei 20€/h drin, auf der Messe aber deutlich weniger.
Eine Tariferhöhung um ca. 20 Cent/km (wie jetzt beantragt) verteuert die beiden oben genannten ca. 4km-Touren lediglich um 80 Cent (eigentlich nur um 60, da 20 Cent geringere Einstiegsgebühr). Damit sind die angepeilten 20€ Umsatz/h nicht zu schaffen.

Fazit:
Solange die nachfragestarken Messen nicht annähernd 20€/h erwirtschaften, fährt da keiner mehr hin! Und das ganz unabhängig von der Anzahl der Taxen in Berlin. Selbst wenn es nur 1000 gäbe, ist es bei einem Tarif mit Karenzminute schlicht nicht machbar einen wirtschaftlich vertretbaren Umsatz einzufahren. Weite Anfahrten, die zwangsläufig im Stau rund um das Messegelände münden und ebenso im Stau beginnende Touren, rechnen sich ohne bezahlte verkehrsbedingte Wartezeit für Niemanden. Aber nur mit zufällig vorbeikommenden Taxen lässt sich eine Messe dieser Größenordnung nicht professionell abwickeln.

Daraus ergeben sich folgende mögliche Szenarien:

- Die Behörde zieht die Schlussfolgerung, dass Berlin mit Taxis unterversorgt ist (sonst wären wir ja in der Lage die Messe professionell zu bedienen) und lockert die Einstiegshürden für die Konzessionsvergabe – den Mindestlohn können wir uns abschminken, ein sauberes Gewerbe ebenfalls
- der Messe selbst (in dem Fall InnoTrans) sind diese Zustände zu anstrengend und sie geht aus Berlin weg und bspw. nach Barcelona oder Detroit oder wohin auch immer, die Welt ist groß genug
- der Veranstalter (die Messe Berlin) empfindet diese Zustände als unerträglich und schließt entsprechende Verträge mit Mietwagenunternehmen ab (die dann ihrerseits sicherlich 1+1 zusammenkriegen und die verkehrsbedingte Wartezeit in ihrem Angebot einpreisen)

Wir schaffen uns selbst die Konkurrenz, die wir so sehr fürchten!
Und zwar schon heute. Und morgen. Und jeden weiteren Tag, an dem wir unser Versagen (z.B. an der Messe) demonstrieren.

Hinzu kommt….
Eine betriebswirtschaftliche Grundregel besagt, dass man zunächst das vorhandene Kundenpotential ausschöpft, bevor man (teuer) neue Kunden wirbt.

Wir haben Kunden auf der Messe. Jede Menge. Die laufen uns direkt vor die Motorhaube. Aber die lassen wir lieber U- und S-Bahn fahren, weil es sich für uns nicht rechnet überhaupt auch nur in die Nähe der Messe zu kommen. Der Verkehrsfunk gilt eben auch für Taxifahrer: "Umfahren Sie die Messe möglichst weiträumig".

Ich behaupte, dass schon heute mindestens ein Drittel der U- und S-Bahn fahrenden Messegäste potentielle Taxikunden sind. Mit Mindestlohn und Beibehaltung der Karenzminute verschiebt sich das Verhältnis noch deutlich weiter in Richtung BVG. Den Rest übernehmen dann die Mietwagen.

Wir als Taxi sind raus aus dem Messegeschäft. Und zwar selbstverschuldet.

Weil wir uns an billig und geiz-ist-geil orientieren und jeden armen Rentner und Niedriglöhner in der Taxe haben wollen, anstatt für die zahlungskräftige Kundschaft den roten Teppich auszurollen. Diese Kundschaft will Taxe fahren. Und zwar jetzt, hier und heute. Von der Messe ins Hotel und von da ins nächste Restaurant und wieder zurück ins Hotel. Und das möglichst komfortabel und zeitnah. Da ist der Preis zweitrangig.

"Arm, aber sexy."
Ich kann den Spruch nicht mehr hören!
Man muss die eigenen Geschäfte nicht nach Maximen führen, die ein als BER-Aufsichtsratsvorsitzender gescheiterter Bürgermeister als Parole ausgegeben hat.

Man kann auch anders.
Wenn man denn möchte.
Allein es fehlt der Wille.

Messeumsatz in einer Stunde: 12,80€
Es fehlen 7,20€ an 20€ Mindestumsatz.
Bei heutigem Tarif mit 25€ für eine Stunde Wartezeit sind das:
25€ / 59 Minuten = 0,424 €/min
7,20€ / 0,424 € = 17 Minuten
Ich habe für beide 4km-Touren jeweils 20 Minuten gebraucht. Die wären normalerweise bequem in 10 Minuten zu fahren (entspricht 24km/h), 10 Minuten Standzeit waren also auf jeden Fall enthalten.
Nur bezahlt hat sie Niemand.
19,20 + 7,20 = 26,40 in 1,5h = 17,60 €/h – statt 12,80 €/h
Immerhin.

[Devil]

ja und nun ?

bleib mal locker ....

an der Messe ist es wie im :

ich war im Friedrichshain und es kam permanent die Meldung das 200 Kunden an der O2 Welt stehen.......lass sie mal stehen , wenn du in dieses Chaos rein fährst ( auf den Parkplatz passen 1500 Autos die auch alle gleichzeitig raus fahren wollen) bist du 45 min "beschäftigt" da wieder weg zu kommen (incl..erst mal zum Kunden zu kommen) und dann wollen sie zum Ostbahnhof ......

also die fünf (in Zahlen: 5!) an der Kant/Wilmersdorfer wissen schon was sie tun .....

[mitdernullneun]

ja und nun ?

bleib mal locker ....

an der Messe ist es wie im :

ich war im Friedrichshain und es kam permanent die Meldung das 200 Kunden an der O2 Welt stehen.......lass sie mal stehen , wenn du in dieses Chaos rein fährst ( auf den Parkplatz passen 1500 Autos die auch alle gleichzeitig raus fahren wollen) bist du 45 min "beschäftigt" da wieder weg zu kommen (incl..erst mal zum Kunden zu kommen) und dann wollen sie zum Ostbahnhof ......

also die fünf (in Zahlen: 5!) an der Kant/Wilmersdorfer wissen schon was sie tun .....

Genau so ist es!
Der Faktor Zeit ist speziell bei Großveranstaltungen ein nicht zu unterschätzender Faktor - und dank der Berliner "Verkehrslenkung" wird das sicher nicht besser, außer wir satteln auf Rikscha um...

[reasoner]

An der Messe wird es sicher nicht besser, da reden wir schon 20 Jahre drüber .
Solche Szenarien gehören selbstverständlich mit auf die Agenda 'Mindestlohn'. Man darf allerdings nicht gleich nervös werden, wenn sich der Fahrer nicht jede Stunde amortisiert. Hinten werden die Enten fett.

[Rollerfahrer]

Hätte, hätte ...
Hättest Du den ersten Fahrgast nach SXF bekommen,
hättest Du einen Stundenumsatz von € 50,- gehabt.

Das die Verkehrssituation um die Messe zum Verkehrschaos führt wissen wir, wie Rea schrieb, seid 20 Jahren

Die Messe wird nicht wegen zu wenig Taxis auswandern, sondern wegen den unverschämt ver-10fachten Hotelpreisen

[Devil]

An der Messe wird es sicher nicht besser, da reden wir schon 20 Jahre drüber .

das ist ja das traurige.....es interessiert nicht wirklich die Verantwortlichen (Messe)

[eichi]

Die wartenden und nicht bedienten Fahrgäste an den Brennpunkten wie Messe, Arena etc.
spüren die betriebswirtschaftliche Reaktion auf die Karenzminute
(frei nach Anna Chr.)

[Anna Chronismus]

Das war aber sehr frei zitiert, eichi ...

Im Original heisst es: Hunderte wartender Fahrgäste an der Messe sind die marktwirtschaftliche Antwort auf die Karenzminute.
(Aus dem Behördengespräch am 6.9.2012 mit Dr. Aschermann und Co. in Hamburg)

[Lotterliese]

An der Messe wird es sicher nicht besser, da reden wir schon 20 Jahre drüber

Wenn 20 Jahre reden nichts gebracht haben, werden es auch die nächsten 20 Jahre nicht bringen. Wir müssen mit dem leben, was wir haben und uns entsprechend darauf einstellen. Immer nur der Messe oder der allgemeinen Verkehrssituation oder jedem anderen die Schuld zu geben, bringt uns a) nicht weiter und zeugt b) von wenig Eigenverantwortung. Ich gehe davon aus, dass auch andere Messestädte keine 8-spurige Autobahn als An- und Abfahrt für Taxen haben. Das Problem liegt doch ganz woanders. Vor Einführung der Karenzminute haben zum größten Teil die Taxen selbst den Stau verursacht. Heute kurbelt da der Individualverkehr mit deutschlandweiten Nummernschildern rum und dazwischen gelegentlich ein versprengtes Taxi.

Man darf allerdings nicht gleich nervös werden, wenn sich der Fahrer nicht jede Stunde amortisiert.

Diese Aussage ist zynisch.

Davon abgesehen…
Der Fahrer könnte sich beinahe amortisieren. Bei einem Tarif ohne Karenzminute.
Wir können aus eigener Kraft mehr Umsatz als derzeit erwirtschaften, tun es aber nicht.
Stattdessen schicken wir unsere Fahrer als Aufstocker ins Jobcenter.
Das sind für das Gewerbe staatliche Subventionen bei gleichzeitigem Missbrauch der Hartz-IV-Gesetze.

Wer so denkt und handelt und zur selben Zeit 'haltet die Sozialschmarotzer' ruft, spricht mit zwei Zungen.

Aber immerhin…, der Tarif ist behördlich abgesegnet.
Entweder aus Unwissenheit, wie viel Umsatz wir auf der Straße stehen lassen, oder es ist Kalkül umsatzfeindliche Bedingungen zu schaffen.

[Otto126]

Vor Einführung der Karenzminute haben zum größten Teil die Taxen selbst den Stau verursacht. Heute kurbelt da der Individualverkehr mit deutschlandweiten Nummernschildern rum und dazwischen gelegentlich ein versprengtes Taxi.

Den Zusammenhang müsste man mir bitte erklären.

So liest es sich als ob infolge der Karenzminute heutzutage weniger Menschen als früher das Taxi nutzen würden. Und die Logik erschließt sich mir nicht ohne weiteres.

[Schmidt-Taxi]

Zumindest herrscht einigermaßen Konsens darüber, dass ein Minimal-Mindestlohn unter 20€ Umsatz pro Stunde nicht zu zahlen ist.

na ja, hängt von der Höhe ab, gelle?

Die logische Schlussfolgerung:
Die Messe wird von uns gar nicht mehr bedient. Denn, wer sollte da noch hinfahren? Der selbst fahrende Unternehmer mit Sicherheit nicht – der denkt betriebswirtschaftlich und sieht zu, dass er effizient Umsatz macht. Der angestellte Fahrer ebenfalls nicht
Fazit:
Solange die nachfragestarken Messen nicht annähernd 20€/h erwirtschaften, fährt da keiner mehr hin!

Logische Schlußfolgerung?
Der unternehmerische Unternehmer, der sein Unternehmerrisiko wieder zurück nimmt, sieht sich auf einmal wieder mit größerer Verantwortung konfrontiert. Ob er dieser auch gerecht wird? Die Regierung und ihre jeweiligen Behörden werden dann beim Thema 'Bedienung der Kunden mit zur Verfügung stehenden Taxen' deutlicher wissen, an wen sie sich zu wenden haben.
Dann schickt der Unternehmer seine Taxe verpflichtend dort hin, wo bedient werden muss. Wenn's sich für ihn nicht rechnet, wird seine Motivation das der Taxenbehörde zu erklären deutlich steigen.

Momentan läuft es unter den herrschenden Bedingungen eher so, das der angestellte Fahrer hierfür sein Fett wegbekommt.
Oder etwa nicht?

[reasoner]

Versuch doch nicht schon wieder, mir etwas unterzuschieben, Lotte. Die Anmacherei hift Keinem.

Nur der Vollstaendigkeiz halber. Die Messe ist schon aus Eigeninteresse Wegen zu einer besseren Verkehrsführung aufgeschlossen. Wer nicht mitspielt, ist die Polizei. Geht nicht, koenn wa nich machen ... bla.

[eichi]

Die Messe wird nicht wegen zu wenig Taxis auswandern, sondern wegen den unverschämt ver-10fachten Hotelpreisen Sehr böse

Es glaube keiner, in anderen Städten ist es anders. Deswegen haben doch einige Hotels
draußen elektronische Preistafeln, da sieht der Kutscher im Vorbeifahren am Preis,
ob gerade wieder Messe ist.
Denkt nur an Messepreise für hannöversche Hühnerställe!

[Filou]

Nur der Vollstaendigkeiz halber. Die Messe ist schon aus Eigeninteresse Wegen zu einer besseren Verkehrsführung aufgeschlossen. Wer nicht mitspielt, ist die Polizei. Geht nicht, koenn wa nich machen ... bla.

Bei der Organisation der ILA hat man gesehen, was geht. ALLE haben einen ordentlichen Job gemacht und es ging, dort war auch die Messe Berlin der Veranstalter.

[Filou]

Ääh, da fällt mir gerade ein, können wir vielleicht alle großen Messen von euch haben, damit alle zufrieden sind?

[reasoner]

Die Grüne Woche könnt ihr haben, die Bauernralley auf dem Q-Damm nervt.

[Devil]

Bei der Organisation der ILA hat man gesehen, was geht. ALLE haben einen ordentlichen Job gemacht und es ging, dort war auch die Messe Berlin der Veranstalter.

auf dem Dorf geht es ja auch gemütlicher zu .......

[Lotterliese]

Vor Einführung der Karenzminute haben zum größten Teil die Taxen selbst den Stau verursacht. Heute kurbelt da der Individualverkehr mit deutschlandweiten Nummernschildern rum und dazwischen gelegentlich ein versprengtes Taxi.

Den Zusammenhang müsste man mir bitte erklären.

So liest es sich als ob infolge der Karenzminute heutzutage weniger Menschen als früher das Taxi nutzen würden. Und die Logik erschließt sich mir nicht ohne weiteres.

Wir haben praktisch dem Individualverkehr die Straßen überlassen, weil wir selbst sehr viel weniger die Messe anfahren als vor Einführung der Karenzminute. Die Messe hat insgesamt 12.000 Parkplätze, davon 2000 für Aussteller auf dem Gelände. Mein Eindruck ist, dass wir nicht nur an die BVG Taxikunden verloren haben, sondern auch zunehmend Gäste mit dem eigenen Auto anreisen und dementsprechend selbst ins Hotel, Restaurant usw. fahren. Möglicherweise auch aus der Erfahrung der Vorjahre heraus, dass man zum Feierabend ohnehin keine Taxe bekommt. (… dann halt doch infolge der Karenzminute)

@Schmidt

Ich bin mir nicht sicher, ob die Unternehmer sich tatsächlich (mehr) wehren (falls es von dir so gemeint war?). Ich habe eher den Eindruck, dass sich Resignation breit gemacht hat. 'Messe interessiert uns nicht mehr, wir machen unseren Umsatz in der Stadt.'
Aber genau das ist eine fatale Entwicklung, die einzig der Karenzminute geschuldet ist.
So gesehen hast du Recht, dass die unternehmerische Verantwortung an der Stelle (auch) zu wünschen übrig lässt.

Es ist, sorry rea, doppelzüngig, einerseits einen Mindestlohn zu fordern und gleichzeitig darauf zu beharren, dass die eigenen Leute einen Teil ihres Jobs umsonst erledigen müssen. Die Karenzminute ist eine staatlich verordnete Umsatzbremse. Nur…: cui bono?

[Alter Bärenfunker]

Nur der Vollstaendigkeiz halber. Die Messe ist schon aus Eigeninteresse Wegen zu einer besseren Verkehrsführung aufgeschlossen. Wer nicht mitspielt, ist die Polizei. Geht nicht, koenn wa nich machen ... bla.

Bei der Organisation der ILA hat man gesehen, was geht. ALLE haben einen ordentlichen Job gemacht und es ging, dort war auch die Messe Berlin der Veranstalter.

Zwischen den Kuhdörfern habt ihr ja auch noch genügend Platz. Wenn du nicht weißt wie groß dagegen das Berliner Messegelände ist mit deren Zu und Abfahrten ab Vormittags um 10 bin ich ansprechbar. Ach ja doof ist nur ihr habt die ILA aber keinen Flughafen.

Aber dafür könnt ihr euch ja Anregungen ab Minute 25 holen

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... m-14092012

[Filou]

Hi Bär, alles klar bei dir oder haste ne schlechte Schicht gehabt?