Berliner "Taxiaufzeichnungen" eines OB (Freiburg)

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Jochen Lembke

Berliner "Taxiaufzeichnungen" eines OB (Freiburg)

Beitrag von Jochen Lembke » 18.02.2012, 12:22

Ich wollte das hier schon seit geraumer Zeit aufladen, heute komm ich endlich mal dazu!

Diese "Taxi-Erfahrungen" unseres Freiburger OB´s Dr. Dieter Salomon hat er mir damals zur Veröffentlichung freundlichst überlassen, als kleine Anerkennung für meine vier Taxi-Bücher, die ich ihm damals geschenkt hatte und die er "wie aus dem richtigen Leben" empfand. (Er ist für seine scharfe Zunge und sarkastische Bemerkungen wohl bekannt!)

Salomon wurde am 5. Mai 2002 im zweiten Wahlgang mit 64,4 Prozent der Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren zum ersten grünen Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt gewählt. Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Salomon

Dieter Salomon genießt nicht nur meinen Respekt und Anerkennung für seine überzeugende Politik (und weil er eine hübsche erwachsene Tochter hat, auf dieses Kompliment hat er damals natürlich nicht reagiert, Väter...), er hat sie auch deshalb, weil er während seinem Studium nicht auf Rosen gebettet war und die Sorgen und Nöte einfacher arbeitender Leute kennt.

Es ist mir daher eine besondere Ehre und ein großes Vergnügen seine Aufzeichnungen hier zu veröffentlichen und sie damit an die Berliner Taxifahrer zurückzugeben!

Creative Common - Kopie und Weiterverbreitung unter Namensnennung gerne erwünscht!

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Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 19.02.2012, 11:01

Na, das lass ich aber nicht einfach so unkommentiert durch die Portalansicht durchrauschen, dafür ist es mir zu schade!

Schließlich, wat denn, icke, ist Berlin ja auch so etwas wie eine sich recht abweisend gebende Geliebte von mir gewesen und ich stand auch schon so manches mal vor dem großen Stadtplan mit den vielen Straßen und habe mir überlegt wie es denn wohl so sei mit dem Schein...

1982 hatte ich ja mal einen kleinen Versuch unternommen in Berlin sesshaft zu werden, damals hatte es ja auch noch einen ganz anderen Touch, war so eine kleine alternative, steuersubventionierte Insel für Bundeswehrflüchtlinge und andere und aus meinem Jahrgang sind einige für länger nach Berlin gegangen!

Ich war mal ein wenig an der FU eingeschrieben, na ja, kein Ruhmesblatt und wohnte in 61, in der Dieffenbachstraße.

Vielleicht werde ich bei Gelegenheit noch ein paar Fotos aus der Zeit nachtragen und die eine oder andere Episode, für jetzt sollte genügen mein Empfang in Berlin, als ich nach 10 Stunden Fahrt durch halb Westdeutschland und dem Transit schließlich ankam, mit meinem klapprigen und mit Kram vollgeladenen Fiat 131, vom Avus runter und ein wenig in den nächste Seitenstraße zum Ausruhen, da zockelt "jemütlich" jemand über die Straße vor mir, brachte mich zum Abbremsen und sagte: "Schon ma watt von Fußjängern jehört, wa?"

Und da wußte ich, ich war in Berlin!

Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 29.02.2012, 11:17

Das mit dem Dias scannen ging fixer als ich dachte, also ist hier ein Link zu meinen 38 aussagekräftigsten Bildern aus dieser Zeit!

http://jochenlembke.wordpress.com/2012/ ... ogalerie/#

Das Bild unten ist nur zum Anfixen. :wink:

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Beitrag von reasoner » 29.02.2012, 12:41

Jochen Lembke hat geschrieben:Das Bild unten ist nur zum Anfixen.
Bei mir hat's geklappt, sehr interessant!

Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 29.02.2012, 17:46

Pssst, bei mir kriegt ihr jeden Tag frischen Stoff!!!!

Tja, wenn man denkt, damals war die Mauer so selbstverständlich, wen hätten die Bilder groß interessiert und jetzt ist das europäische Geschichte, dokumentiert!

Ich werde sicher irgendwann auch meine Berliner Zeit erzählerisch verarbeiten und hier dann sicher per link darauf hinweisen, aber vorerst muss diese kleine Mauer-Anekdote genügen, als Beispiel wie sie damals jedermanns Alltag war.

Ich wohnte ja nicht weit weg von ihr und zum Spazierengehen war sie ideal, keine Autos - eines Tages im Frühling komm ich an zwei Mädels (West) vorbei, wie sie einen Grenzer (Ost) auf seinem Wachturm anbaggern - "Komm doch rüber!", sagen sie ihm. "Geht doch nicht", entgegnet er bemüht cool.

Klar, er selber kann nicht auf sich schießen, aber seine Kollegen mussten.

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Beitrag von reasoner » 29.02.2012, 17:57

Heute wirken die Bilder schon wieder beklemmend. Wenigstens die ruhigen Wanderwege am Mauerstreifen gibt es noch.

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Beitrag von Redakteur » 29.02.2012, 20:54

Wenn ich bedenke, mein erster Besuch in Berlin, da stand die Mauer noch,
und man schaute noch über ein Podest ins Niemandsland und in den Osten ...

Bei meinem zweiten Besuch gingen wir dann durchs Brandenburger Tor und
unter den Linden spazieren, und nutzen so eine U-Bahnhalte-Stelle in einer großen Sandwüste....
Glaub, da steht heute das Sony-center???

Der erste Besuch war mit meinen Eltern, ca 1987-88, der zweite dann Abschlußfahrt 1992.
Und weils so schön war, nochmals 1992 Oberstufen-Kennenlernfahrt :roll:
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