[UBER] Offensive Berlin

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miamivice
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Beitrag von miamivice » 26.02.2023, 17:30

Pascha hat geschrieben:
13.02.2023, 20:10
Uber ist Sponsor der Berlinale.
Tatsächlich macht Uber vieles richtig und viel besser als die Taxizentralen.
Interessant, daß Strukturen so sind, daß Sie hier im Taxigewerbe-Fachforum in dieser Weise Werbung für Ihre wenig appetitlichen Belange (unlautere Neuerfindung des Taxigewerbes unter dem Deckmantel verbogener Gesetze) machen können.

=Abteilung Ekelhafte Entwicklungen=
Safedrivergroup (Bandposition 4:02):
Wenn also mehrere Fahrgäste sich um ein Auto aktuell bemühen, wird der Priority-Fahrgast eher und schneller das Fahrzeug bekommen als derjenige, der einen normalen Tarif bezahlt.
Alle Deutschen, die UBER, BOLT, FREE NOW Ride verwenden, scheinen wenig politisch zu sein. Derart geistig seelisch moralisch politisch-weltanschaulich entleert, können bezeichnete Deutschen, durchaus gut gelaunt und im Bewußtsein ganz ausgeschlafene Sparfüchse zu sein, in die Ent-grundgesetz-lichung marschieren.

Für diesen Thread [UBER] Offensive Berlin ist freilich der Artikel aus der Taxi-Times vom 29. Januar 2021 relevant:
Um ein nach diversen gerichtlichen Niederlagen angedrohtes Verbot der Uber-App zu umgehen, setzt das Unternehmen zudem das Mietwagenunternehmen Ennoo Safe Driver als Generalpartner ein. Jenes Unternehmen gehört allerdings einer Holding (Ceterum) und jene Holding hat der FDP im Jahr 2017 300.000 Euro gespendet. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2018 (dem Jahr nach der Bundestagswahl) hat die FDP insgesamt „nur“ 276.000 Euro an Spenden bekommen.
Ein Bild und seine Geschichte: Die Bundestagsabgeordnete Daniela Kluckert steht im oben beschriebenen Änderungsantrag der FDP an erster Stelle, gilt somit als Hauptinitiatorin. Das Foto stammt aus einem Facebook-Post vom 23.8.2019. Es zeigt sie mit Thomas Mohnke, dem Geschäftsführer der Safe Sriver Ennoo GmbH. Frau Kluckert kommentiert den Post mit folgenden Worten: „SafeDriver ist ein Berliner Unternehmen, dass in New Mobility investieren möchte. […] Momentan wird das Unternehmen durch starre Regeln im #personenbeförderungsgesetz gebremst. Hier brauchen wir dringend Offenheit.“ Quelle: Facebook

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Pascha » 26.02.2023, 20:57

:lol:
Zuletzt geändert von Pascha am 26.02.2023, 22:35, insgesamt 2-mal geändert.

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miamivice
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Beitrag von miamivice » 05.03.2023, 09:22

Die Einrichtung Taxi-Gewerbeforum kann nicht richtig funktionieren, ist nicht funktionsfähig, ist Simulation, wenn die Regierung keine Empfehlungen, Beschlußempfehlungen, Imperative und Quasi-Weisungen entgegennimmt und sämtliche Diskurse als Wesenskern von Demokratie verweigert.
Es stellt unsägliche Arroganz und Borniertheit dar, berechtigte Arbeiter- und Unternehmer-Anliegen nicht zu beachten. Die Regierung läßt Arbeiter- und Unternehmer einer Branche im eigenen Saft schmoren, so daß diese anfangen sich rituell gegenseitig zu attackieren, was - wenn flächendeckend - gesellschaftliche Zersetzungsprozesse einleitet (Selbstabschaffung). Der Bürger entfremdet sich vom Bürger, die Bürger werden gegen sich selbst verhetzt. Staatspolitisches Aussitzen ist Anti-Demokratie. Aussitzen und Ignorieren sind Formen staatlicher Gewalt gegen die Bürger.
Wer Bürgermeinungen nicht achtet, der verachtet auch Grundgesetz und freiheitlich-demokratische Grundordnung und beschäftigt ganze Stäbe und Institutionen, um im Rahmen der Umdeutung von Begriffen ("Funktionsfähigkeit") und Werten ("Freie Marktwirtschaft") weiterhin als konform zu Grundgesetz und Bundesverfassungsgericht zu erscheinen (Unrechtsstaat).
Eine gerechte Antwort auf diese Angriffe auf die Demokratie, wäre, nicht mehr zur Wahl zu gehen, bis sich eine politische Partei oder Bürgerrechtsbewegung formiert hat, welche den Bürgerwillen auf allen Ebenen berücksichtigt (Direktdemokratie).

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Beitrag von miamivice » 05.04.2023, 08:35

Betreff: Korrumpierung von Gesetzen
Betreff: Debilisierung von Diskursen/Anti-Philosophie
Betreff: Konstatierung des Selbstverständlichen
Betreff: Der deutsche Umstandskrämer in seinem Element

Aus der Taxi-Times vom 4.4. 2023:
„Die Genehmigungsbehörde kann zum Schutz der öffentlichen Verkehrsinteressen für den Verkehr mit Mietwagen, der in ihrem Bezirk betrieben wird, tarifbezogene Regelungen, insbesondere Mindestbeförderungsentgelte, festlegen.“

Darüber, wie dieser eine Satz nun auszulegen ist, gibt es – je nach Interessenlage – unterschiedliche Meinungen. Vor allen Dingen Plattformanbieter wie Uber und Bolt versuchen, Mindestpreise zu verhindern, denn eine Marktverdrängung des Taxis durch Dumpingpreise wäre dann nicht länger möglich. Uber & Co. müssten in einem solchen Fall ihr Geschäftsmodell überdenken.

Entsprechend deutlich sind die Drohgebärden der Plattformvermittler gegenüber den Behörden. Noch bevor diese überhaupt über Mindesttarife für Mietwagen nachdenken können, kündigen Uber und andere schon an, dagegen zu klagen. Untermauert wird diese Drohung durch ein Rechtsgutachten, das man 2022 bei der Kanzlei Freshfields in Auftrag gegeben hat.

Gegen die im Gutachten sehr mietwagenfreundlich formulierten Auslegungen wehrt sich nun die Taxibranche. Die Düsseldorfer Zentrale Rhein-Taxi hat bei ihrer Kanzlei ein Gegengutachten beauftragt, an deren Kosten sich auch andere Verbände und Zentralen beteiligen, unter anderem die Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein. Das Gutachten soll Ende April vorliegen.

Ein weiteres Rechtsgutachten liegt seit dieser Woche vor. Es wurde vom Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) intern an die eigenen Mitglieder übersandt. „Es soll Ihre Arbeit vor Ort mit der Genehmigungsbehörde unterstützen“, schreibt BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann. Das Gutachten ist ein Premium-Produkt für die Verbandsmitglieder und deshalb auch nicht im Internet zu finden.
Bei der Höhe der Mindestentgelte kann der örtliche Taxitarif als Richtwert herangezogen werden. Je nach Ergebnis einer notwendigen Marktforschungsanalyse kann ein Mindestbeförderungsentgelt im Ergebnis auch ein höheres Niveau aufweisen als der örtliche Taxitarif. Damit widerspricht Prof. Zuck dem Freshfields-Gutachten. Dort war davon die Rede, dass der Mindesttarif deutlich unter dem Taxitairf angesetzt sein müsse.
Es bedarf keiner "Gutachten", um festzustellen, daß UBER und Konsorten Eindringlinge sind und Vernichtungswettbewerb betreiben. Kostspieliges zeitraubendes Herumgetue mit Gutachten und Gerichtsklagen als ubiquitäres deutsches Phänomen (Arbeitsbeschaffung für Sophisten) weisen den Failed state aus.

Donald
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Donald » 17.08.2023, 07:49

Nun haben die Öffentlich-Rechtlichen auch mal recherchiert:

https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag ... g-app.html

ARD-Kontraste heute um 21:45

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von sivas » 17.08.2023, 09:00

Das ist doch die übliche Sache:
Nicht erwerbstätige EU-Bürger, die einen Führerschein haben, werden hier als MiniJobber angemeldet: Schon rollt der Rubel !
Allerdings nicht von Uber & Co. sondern vom Amt ...
und das für die gesamte Familie !

Untoter :shock:

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von sivas » 18.08.2023, 06:09

Danke Donald, für den Hinweis.
Hier zwei Links:
bis 24.8.'23 verfügbar > https://www.ardmediathek.de/video/rbb24 ... GljYXRpb24
bis 17.8.'24 verfügbar > https://www.ardmediathek.de/video/kontr ... GljYXRpb24
nehme an, dass mit dem Mediathek-Viewer die Videos auch abspeicherbar sind.
...
das Runterladen beider Filme hat funktioniert
...
der Link zum Mediathek-Viewer > https://mediathekview.de/download/
Zuletzt geändert von sivas am 18.08.2023, 06:53, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Jäger+Sammler » 29.11.2023, 17:29

Da haben wir den Salat, Geschichte wiederholt sich also doch, wenn auch
das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce.
Karl Marx, Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, in Anlehnung an ein Diktum Georg Friedrich Wilhelm Hegels.

Worum geht's? Ach ja :wink:, die Berlinale lässt sich schon wieder von UBERgriffig kaufen [neudeutsch: sponsorn].

Da helfen auch nicht die inständigen Warnungen der Vertreter des Taxigewerbes® gegenüber der Berlinale-Leitung vor dem "Raubtierkapitalismus" der Dumping-Beförderer, der auf Lohndumping und systematischen Rechtsverstößen beruhe. Nein, so der Tenor seitens Mariëtte Rissenbeek, ihres Zeichens Geschäftsführerin der Berlinale, man sei eben ignorant, äh, jung, äh, blank und brauche das Geld. Punkt.

Was für ein degenerativer Verfall der Kulturschikeria. Ausgerechnet die Berlinale, die mit dem Anspruch des politischen und kritischen Festivals um Anerkennung in der Filmindustrie buhlte. Man sei eben anders als die dekadente Schwesterveranstaltung in Cannes mit ihrer mondänen Selbstbezüglichkeit. Man müsse Verantwortung übernehmen, früher gegenüber den Entrechteten und Unterdrückten dieser Erde, heute eher gegenüber [sexuellen] Minderheiten aller Art - Identitätspolitik ick hör dir trapsen.

Und doch ist die hiesige Kultur-Elite, wobei doch nur deren Habitus elitär ist, genau dort steckengeblieben, was den Degenerationsprozess ausmacht: In der totalen selbstbezogenen Abgehobenheit. Hysterische Political Correctness wird wie eine Monstranz vor sich hergetragen, aber hinter der Hypermoral lässt sich nur mühsam die Doppelmoral verschleiern. Denn wenn es darum geht, nur ein Minimum an Kritikfähigkeit gegenüber dem aufzubringen, was direkt vor der eigenen Haustür an Sozialversicherungsbetrug, Lohndiebstahl, Prekarisierung und Dequalifizierung und überhaupt an 'Bullshit-Jobs' abgeht - dann sieht es zappenduster aus.

https://www.taxi-times.com/internationa ... ahrdienst/
Kollegiale Grüße!

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=Aus den Abteilungen "Faule Kompromisse"=

Beitrag von miamivice » 24.02.2024, 14:36

Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. vom 23.2.24:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir haben nach Jahren des schutzlosen Zustands tatsächlich etwas erreicht, was den weiteren Niedergang des Berliner Taxigewerbes vielleicht stoppen, zumindest aber deutlich abbremsen kann.
In vielen Gesprächen seit Mai 2023 mit unserer neuen Senatorin im Verkehrsressort konnten wir Vorschläge machen, wie dem Berliner Taxigewerbe schnell und wirksam geholfen werden kann.
Als erste Stadt in Deutschland werden wir entsprechend der am Mittwoch veröffentlichten Ankündigung unserer Senatorin Schreiner eine Festpreismöglichkeit für bestellte Taxifahrten innerhalb eines Tarifkorridors erhalten. Die preisliche Untergrenze des Taxi-Tarif-Korridors soll dann den Mindestpreis für alle Mietwagen darstellen.
Das Wichtige und Neue dabei ist, die geplante Festlegung eines allgemein gültigen Mindestpreises gilt dann für alle Mietwagen, die in Berlin ihre Geschäfte machen. Also auch für alle Mietwagen aus anderen Landkreisen, wenn sie in Berlin Aufträge fahren.
Die Festlegung von Mindestpreisen ist rechtlich kompliziert und riskant, weil UBER und Co. mit den besten Rechtsanwälten der Welt dagegen klagen und alles versuchen werden, diese Mindestpreisregelung wieder zu kippen.
Mit Recht plant Frau Senatorin Schreiner für die Vorbereitung, Rechtsberatungen und Prüfung einen gewissen Zeitraum ein. Sie sagte, dass Mindestpreise schon im Sommer eingeführt werden könnten, spätestens aber im Herbst 2024.
Ich bin jedenfalls jetzt sehr optimistisch, dass wir diese Mindestpreisregelung noch in diesem Jahr bekommen werden.
Mit den Mindestpreisen ist natürlich noch nicht alles geschafft, weil sechs- bis siebentausend Mietwagen weiterhin taxigleichen Verkehr in Berlin anbieten werden. Sie können uns aber ohne ihre Dumpingpreise die Taxikunden nicht mehr so massenhaft abwerben wie bisher.

Hermann Waldner
und das Team von Taxi Berlin
Es zeigt sich, daß die Berufspraktiker juristischen Entstellungen hilflos ausgeliefert sind. Die juristische Entstellung ist der große Gegenspieler der salomonischen und intuitiven Gerechtigkeit bzw. des Common sense.

Aus "Allgemeines Rundschreiben 5/24 vom Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V.":
In der über dreistündigen Anhörung wurde die Einführung der Festpreise und des Tarifkorridors einmütig von allen Fraktionen und allen Experten begrüßt sowie engere Kontrollen angemahnt. Im Vorfeld der Sitzung gab es eine umfangreiche Berichterstattung des RBB zu illegalen Mietwagen in Berlin und erstmals bestätigte auch die Behörde, dass mindestens 1.000 komplett illegale Mietwagen in Berlin unterwegs sind, deren Fahrgäste im Zweifel auch nicht versichert sind. Es bestand im Ausschuss Konsens, dass dieser „organisierten Kriminalität“ das Handwerk zu legen ist.
In der Anhörung unterstrich unser Vizepräsident Hermann Waldner die Notwendigkeit eines konsequenten und schnellen Handelns und machte mit drastischen Worten auf die Notlage des Gewerbes aufmerksam. Er unterstrich auch, dass die Festpreise nur einen kleinen Teil zur Lösung des Problems beitragen, wenn nicht schnell auch Mindestpreise für Mietwagen eingeführt werden. Ebenfalls klar für Mindestpreise sprachen sich Alexander Mönch vom Plattformbetreiber FreeNow sowie der Taxi-Soziallotse Klaus Meier aus. Auch der Rechtsexperte Kase von der Kanzlei BBG nannte die Pläne des Senats „sinnvoll“.
Nicht direkt auf die Frage der Mindestpreise ging Christoph Weigler von Uber ein, der sich als unschuldiges Opfer krimineller Machenschaften zu präsentieren versuchte.
Man kennt diese seit Jahrzehnten verwendete administrative Rhetorik der Unwahrhaftigkeiten, Halbheiten und des Aussitzens.

Für das Taxigewerbe scheint es keine Rückkehr des Rechtsstaates zu geben.

UBER bedeutet Dumping und Slum. UBER perpetuiert im Grunde UberPOP ad infinitum. Die deutsche Administration macht es möglich. Wo Entscheidungsprozesse im Rahmen einer allgemeinen Ratio und zur Wahrung bewährter Traditionen nicht länger als 30 Minuten dauern, schafft es die deutsche Administration eine schikanöse Angelegenheit von mehr als einem Jahrzehnt zu konstruieren.
FDP und Konsorten haben UBER ins Land geholt, NICHT die Arbeitnehmer im Personenbeförderungsgewerbe. Rhetorische Frage: "Wer repräsentiert den Volkssouverän mehr: Arbeitnehmer im Personenbeförderungsgewerbe oder neoliberalistische Parteifunktionäre?"

Für UBER/BOLT gibt es nur einen rechtskonformen Weg: RAUS!
(Es sei denn die Bevölkerung in Deutschland wäre mittlerweile tatsächlich zu blöd Taxi eigenständig zu organisieren.)

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von sivas » 24.02.2024, 17:53

Wenn ich mir anschaue, wie sich das Berliner Taxigewerbe die Tarifpflicht räumlich komfortabel zurecht gelegt hat, ist's klar, dass die Kunden mit der nicht-Tarif-pflichtigen Konkurrenz fahren:
Verordnung über Beförderungsentgelte im Taxenverkehr
Vom 6. Dezember 2005 (gültig ab 1.6.2022)
§ 1 Allgemeines
(1) Die Beförderungsentgelte im Taxenverkehr sind Festentgelte und bestimmen sich ausschließlich nach dieser Verordnung. Sie dürfen nicht über- oder unterschritten werden. Für diese Fahrten besteht Beförderungspflicht (Pflichtfahrbereich). Ein Bereithalten von Berliner Taxen ist nur innerhalb des Landes Berlin und am Flughafen Berlin Brandenburg auf Grund einer Verfügung nach § 47 Absatz 2 Satz 3 des Personenbeförderungsgesetzes zulässig.
(2) Die Beförderungsentgelte gelten für
1. Fahrten innerhalb des Landes Berlin,
2. Fahrten aus dem Land Berlin zum Flughafen Berlin Brandenburg und
3. für Fahrten vom Flughafen Berlin Brandenburg in das Land Berlin, zu Zielen im Landkreis Dahme-Spreewald und in die folgenden Städte und Gemeinden:
a) Stadt Potsdam,
b) Gemeinde Nuthetal,
c) Gemeinde Kleinmachnow,
d) Gemeinde Stahnsdorf,
e) Stadt Teltow,
f) Gemeinde Großbeeren,
g) Stadt Ludwigsfelde,
h) Stadt Trebbin,
i) Gemeinde Blankenfelde-Mahlow,
j) Gemeinde Rangsdorf,
k) Stadt Zossen,
l) Gemeinde Am Mellensee,
m) Amt Spreenhagen mit den Gemeinden Spreenhagen, Gosen-Neu Zittau und Rauen,
n) Gemeinde Grünheide (Mark),
o) Stadt Erkner,
p) Gemeinde Woltersdorf,
q) Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin,
r) Gemeinde Schöneiche bei Berlin,
s) Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf und
t) Gemeinde Petershagen-Eggersdorf.
einschließlich deren Stadtteile, Ortsteile und bewohnten Gemeindeteile.
(3) Bei Fahrten, deren Ziel außerhalb des Geltungsbereichs der festgesetzten Beförderungsentgelte liegt, hat der Fahrzeugführer den Fahrgast vor Fahrtbeginn darauf hinzuweisen, dass das Beförderungsentgelt für die gesamte Fahrstrecke frei zu vereinbaren ist. Kommt keine Vereinbarung zustande, gelten die für den Pflichtfahrbereich festgesetzten Beförderungsentgelte als vereinbart.
Das Berliner Stadtrecht endet an der Landesgrenze !
also kann darin auch nicht der Fahrpreis nach z.B. Potsdam geregelt werden.

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Ordnungs-Simulation

Beitrag von miamivice » 27.02.2024, 21:01

Betreff: Organisierte Kriminalität ad infinitum

Wirklich gruselig, wer sich da immer alles von den "Pseudos" rein- und dranhängt:

https://www.ardmediathek.de/video/rbb24 ... KrygiJxluE

https://www.youtube.com/watch?v=-rjlSJjynbA

https://www.youtube.com/watch?v=aOdLIY3AnbM

Man simuliert Taxigewerbe-Verteidigung.
Tatsächlich bewirbt man UBER und Konsorten, indem man Bedenken vorträgt, die die Kunden nicht jucken.
Die meisten Kunden, besonders die Sparfüchse unter ihnen, finden solche Berichte geil - Junknews - zumal sie am liebsten umsonst fahren würden.
Den Fortbestand des traditionellen Taxigewerbes interessiert das Gros der Bürger einen feuchten Sch***dreck.
Keine Teilnahme an Taxidemos (außer den Taxifahrern selbst), kein Aufschrei bei Facebook, kaum Aufrufe bei YouTube für taxigewerbe-relevante Beiträge wie etwa die 100. Sitzung des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur vom 22. Februar 2021 mit 396 Aufrufen.
Keine Taxi-Sachverständigen unter den Parteifunktionären, es sei denn Gelbhaar, Kluckert, Donth, Detlef Müller, Spaniel, Scheuer etc. wären mittlerweile doch sachverständig, weil der Terminus "sachverständig" höchstrichterlich eine Bedeutungserweiterung erfahren hätte. Fürderhin gelte jeder Parteifunktionär als "sachverständig" (und findungskomissions-tauglich), der in einem Multiple-Choice-Test zwischen Mietwagen mit Fahrer und Mietwagen ohne Fahrer und Taxi mit oder ohne Fahrer zumindest theoretisch unterscheiden könne.

Typisches Polit-SPRECH vom SPD-Funktionär Tino Schopf:
Betrug im Mietwagengewerbe: Russisch Roulette auf Berliner Straßen - Mittlerweile spricht auch das LABO als zuständige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde von „organisierter Kriminalität“ im Berliner Mietwagengewerbe. Mindestens 1.000 Fahrzeuge ohne gültige Konzession seien demnach aktuell über Plattformdienste wie Uber, Bolt & Co. buchbar. Realistischer ist aber eine Zahl von 2.000 Fahrzeugen. Der günstige Trip hat seinen Preis: Bei einem Unfall sind die Fahrgäste nicht versichert. Mehr noch: Ob das gebuchte Fahrzeug legal oder illegal unterwegs ist, lässt sich für die Fahrgäste nicht feststellen. Die Gefahr ist jedoch hoch, denn in Berlin gibt es etwa 4.500 gültige Konzessionen. Damit ist jedes dritte Fahrzeug in der Stadt unrechtmäßig unterwegs.
Möglich ist das vor allem, weil das LABO personell unzureichend aufgestellt und inhaltlich überfordert ist. Eine personelle Stärkung und die Vermittlung fachlicher Expertise sind hier unumgänglich. Naheliegend ist auch der Abgleich der registrierten Unternehmen bei den Vermittlungsplattformen mit den Datenbeständen Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde. Dies geschieht bisher nicht.
Bereits morgen wird im Ausschuss für Mobilität und Verkehr im Berliner Abgeordnetenhaus eine Anhörung zu diesem Thema stattfinden. Dort müssen auch die Plattformbetreiber und das LABO den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort stehen.
Blablabla.
Man gibt sich rechtsstaatskonform, staatsanwaltlich, ordnungspolizeilich und bürgernah, zeigt mit dem mahnenden Zeigefinger mal hierhin mal dorthin auf vermeintliche Verantwortliche, um die Arbeitnehmer im traditionellen Taxigewerbe dann wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, wenn die Karawane der "Enthüllungsjournalisten" und Berufsaufgeregten weiterzieht, um sich woanders zu weiden.

Kollaboration bis zur Lex UBER:

WELT vom 11.07.2022:
FDP-Politiker Otto Fricke lobbyierte in Deutschland für Uber

In Deutschland koordinierte dem Bericht zufolge der FDP-Politiker Otto Fricke die Lobby-Kampagne von Uber. Fricke war von 2002 bis 2013 Bundestagsabgeordneter, arbeitete dann als Lobbyist, und wechselte 2017 wieder in die Politik und in den Bundestag. Laut internen Uber-Dokumenten halfen seine Politik-Kontakte, eine Änderung des Personenbeförderungsgesetzes im Sinne des Fahrdienstleisters durchzusetzen.

Brisant ist auch der Fall des renommierten Ökonomen Justus Haucap, der den Recherchen zufolge eine Auftragsstudie und einen Uber-freundlichen Zeitungsartikel im Dezember 2014 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ platziert haben soll. Haucap ist Mitglied des Kuratoriums der FAZIT-Stiftung, welche die journalistische Unabhängigkeit der „FAZ“ sicherstellen soll.

Auf EU-Ebene sicherte sich Uber dem Bericht zufolge die Unterstützung der EU-Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes. Die Niederländerin übernahm nach ihrem Ausscheiden in Brüssel 2014 und nach Ablauf einer durch die Kommission auferlegten 18-monatigen Karenzzeit einen üppig bezahlten Berater-Job bei dem US-Unternehmen.
UBER kann Taxi nicht alleine abschaffen. UBER braucht die Parteifunktionäre, welche Wähler und Land ausverkaufen.

Es ist einerlei, ob 1 als Mietwagen getarntes Discounttaxi oder 1000 als Mietwagen getarnte Discounttaxis oder 4499 als Mietwagen getarnte Discounttaxis "illegal" unterwegs sind oder ob 4500 als Mietwagen getarnte Discounttaxis "legal" unterwegs sind. Uber, Bolt & Co haben NICHTS in der Bundesrepublik VERLOREN, weil Taxi Monopol ist, WEIL DER STAAT DIE TARIFE FESTSETZT UND ES DESWEGEN NUR MONOPOL SEIN KANN und diese Tarife nicht unterboten werden dürfen, weil Unterbieten kein Wettbewerb ist, sondern systematische Vernichtungskonkurrenz bzw. organisierte Kriminalität. Punkt. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Was glauben die Parteifunktionäre vom Ausschuß Verkehr?
Daß, wenn Raubtaxen ordnungsgemäß angemeldet sind und ordnungsgemäß versichert sind, sie dann keine Raubtaxen mehr seien?

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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Pascha » 28.02.2024, 05:05

Die Personenbeförderung in Deutschland war Dekaden den Taxis vorbehalten, Taxi war Monopol in Deutschland.

Das ist Geschichte, die Personenbeförderung in Deutschland ist nun Aufgabe mehrerer Mobilitätsanbieter, unter anderem auch der Mietwagen und damit FreeNow, Uber, Bolt etc.

So unglücklich insbesondere die Entwicklung in Berlin ist, es ist gut das Taxi kein Monopol mehr ist.

Die Tarifpflicht, die Kontigentierung, die Farbpflicht wird es in Bälde bundesweit nicht mehr geben, die App-Anbieter werden mehr als bisher kontrolliert und Zustände wie in Berlin werden sich verbessern trotzdem immer weiter zu Lasten der Taxis.

Bedauerlich, aber die Kunden haben letzendlich entschieden und zahlen auch an nachfragestarken Tagen den überhöhten Preis für verfügbare Mietwagen.

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Jäger+Sammler
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Re: [UBER] Offensive Berlin

Beitrag von Jäger+Sammler » 28.02.2024, 20:09

Pascha hat geschrieben:
28.02.2024, 05:05
(...) die Personenbeförderung in Deutschland ist nun Aufgabe mehrerer Mobilitätsanbieter, unter anderem auch der Mietwagen und damit FreeNow, Uber, Bolt etc.
So unglücklich insbesondere die Entwicklung in Berlin ist, es ist gut das Taxi kein Monopol mehr ist.
(...)
Bedauerlich, aber die Kunden haben letzendlich entschieden und zahlen auch an nachfragestarken Tagen den überhöhten Preis für verfügbare Mietwagen.
Mit Verlaub: Ganz genauso sieht die Kapitulation aus.

Als ob die Liberalisierung des Personenbeförderungsmarktes ein naturwüchsiger, ja schicksalhafter Vorgang ist, dem man sich nur noch fügen könne. Und als ob nicht ein veritabler Schaden entstanden ist. Ein Schadensbild der generellen Entwertung einer vormals durchaus respektablen Tätigkeit. Das ist eben die Normalverlaufsform neoliberaler Deregulierung: Die Abwärtsspirale aus Qualität und Löhnen, das systematische Unterlaufen von bestehenden gesetzlichen Regelungen und Sozialstandards.

Klitzekleiner Exkurs in die Wirtschaftsgeschichte [sorry :mrgreen:!!].
Dem Ausschleichen der Nachkriegskonjunktur in der westlichen Hemisphäre, also dem Ende des sog. "Wirtschaftswunders" incl. dem Ausbleiben des systemimmanent notwendigen ewigen Wachstums folgte bekanntlich spätestens seit Mitte der 70er Jahre der Durchmarsch der neoliberalen Wirtschaftsextremisten. Quasi ein desperater "Sprung nach Vorne": Incl. Etablierung eines hypertrophen Finanzsektors, der Globalisierung nach außen und der Deregulierung, Privatisierung und Außerkraftsetzung von Sozialstandards im Inneren. In good old Germany löste alsbald ein riesiger Niedriglohnsektor das vormalige Hochlohnland des sog. rheinischen Kapitalismus ab.

Das GANZ UNTEN eines Günter Wallraffs als das neue Normal der Dienstleistungsgesellschaft.

Was bedeutet in diesem Kontext das inkriminierte Taxi-"Monopol"? Doch wohl zuvorderst eine Art Abwehrschirm gegenüber den US-amerikanischen Dumping-Plattformen, die erklärtermaßen die angestammten Taxi®™-Märkte disruptiv zu beseitigen gewillt sind. Eine Art Notwehrhandlung, die nicht umsonst ihren guten Platz im deutschen Straf- und Zivilrecht besitzt.
Zuletzt geändert von Jäger+Sammler am 28.02.2024, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Kollegiale Grüße!

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