am hat geschrieben:Du meinst, dass die umsatzstärksten Unternehmer als Referenz herangezogen wurden? Dabei war ich der Auffassung, dass, zumindest zuletzt, gerade in den Hamburger Gutachten weitgehend zwischen verschiedenen Arbeitsweisen differenziert wurde.
Es wird nur zwischen Funkwagen, Graupen und Alleinfahrern unterschieden, aber nicht nach Funkzentrale. Wenn man das Panel nicht im gleichen Verhältnis wie marktüblich bestückt, kann nichts Realistisches dabei herauskommen. Schön für Hansa Unternehmer, denn die liegen mit ihren Umsätzen immer ganz oben im „plausiblen“ Bereich. Und Herr Möller wollte den bescheidenen Rang seiner angeschlossenen Fahrzeuge auch ungern in einem Gutachten wiederfinden.
am hat geschrieben:
In anderen Orten wäre man froh, wenn es wenigstens ein Gutachten gäbe und man nicht echter Planlosigkeit auf der Grundlage von Erkenntnissen auf Sachbearbeiterebene ausgesetzt wäre. Da sind Hamburg und Berlin, bei allen berechtigten Fragen, doch ein ganzes Stück weiter.
Was nützt ein Gutachten, das die Realität nicht widerspiegelt? Eigentlich sollte ein Gutachten Aussagen zur Existenzfähigkeit der Betriebe und die dafür nötigen Tarife ermöglichen. Ich sehe in dem Gutachten eine Riesenspanne bei den Erlösen. Daraus lässt sich eigentlich garnix zur Existenzfähigkeit und erst recht nichts zur Steuerehrlichkeit schließen. Es gibt keine Untersuchung individueller Betriebsparameter, die Schlüsse auf Gewinne zulässt. Auch die Auswirkungen der Karenzminute werden nicht behandelt. Das einzige was sich schlussfolgern lässt, ist, dass sich mit den ermittelten Durchschnittsumsätzen nur schwer ein Fahrer gesetzeskonform bezahlen lässt. Seltsamerweise gibt es aber hier massenweise Fahrer. Die Sache mit den Gutachten dient leider zu wenig mehr, als zur pauschalen Diffamierung unseres Gewerbes und zur Existenzsicherung der Gutachter- und Taxameterbranche. Selbst der Rückgang der Konzessionen sagt nichts über die Gesamtsituation aus, wenn man ihn nicht im Verhältnis zur Besetzung betrachtet.
am hat geschrieben:
Offensichtlich scheinen eine Vielzahl von Taxameter- und Softwarefirmen das Insika Verfahren für recht zukunftssicher zu halten. Eine Frage für das Kartellamt?
Ist es wirklich so? Hat ein Hersteller Insika implementiert? Eigentlich stellen sie doch nur eine unverschlüsselte Schnittstelle für die Daten bereit. Soweit ich gehört habe, setzt man beispielsweise bei Hale zukünftig eher auf die umfassende verschlüsselte Speicherung aller Daten im Gerät. Aber natürlich springen die jetzt auf den Zug auf, denn etwas Besseres als eine vermeintliche Insika Pflicht kann denen nicht passieren. Nach dem Eichrecht kann man gutgelaunt sein altes Taxameter weiter nutzen. Nur für neu in Verkehr gebrachte Taxen gilt die Pflicht eine MID konforme Uhr zu kaufen. Das Fiskal-Drohszenario sorgt somit für Traumrenditen, die mit dem Austausch nach dem Eichrecht nicht zu erzielen gewesen wären. Da wäscht eine Hand die Andere.
"Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."