am hat geschrieben: ↑27.01.2023, 14:49
Dass du ein alter Hase sein magst, stelle ich nicht in Frage. Dass du ein typisches Exemplar der Gattung Sturköpfiger Berliner Taxifahrer bist, bleibt eine Feststellung.
Zurück zum Thema. Und dieses Zitat passt zu meinen folgenden Ausführungen ganz gut.
Ich beobachte es in meinen Fahrten recht oft, dass meine Fahrgäste sich nicht für meine Geschichten interessieren.
Was für die interessant ist, dass wir deren Geschichten und Probleme anhören oder schweigen. Die Fahrgäste schweigen auch meist. Um das Eis zu brechen hilft ein einfaches: Wie geht es Ihnen?
Und genau das können unsere alten Taxihasen nicht. Der Fahrgast steigt ein, nennt sein Ziel und es wird geschwiegen oder viel schlimmer sie stellen irgendwelche Verschwörungstheorien auf. Das macht keinen guten Eindruck beim Fahrgast.
Das Ergebnis ist dann sowas was Jochen Lembke erlebt hat:
"Ach sie sind Schriftsteller. Biegen Sie links ab."
Auch Taxifahrer wie Sascha Bors machen dem Gewerbe kein gutes Image. Denn welcher Fahrgast möchte sich mit seiner Fahrt in einem Buch wiederfinden? Moralisch kann man ja durchaus ein Buch über schlechte Erfahrungen mit Fahrgäste schreiben. Aber das Prinzip dieser Geschichten bleibt eben auch in den Köpfen der Fahrgäste, die sich dann denken: "Tue ich mir jetzt eine Taxifahrt an oder fahre ich lieber mit Uber?"
Des Einen Freud, des anderen Leid... Wie man so schön sagt.