DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Der virtuelle Taxitreff.
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Re: DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Beitrag von am » 17.08.2014, 15:18

Ist das nun eine Folge des BZP Beschlusses zur Aufnahme von Tarifverhandlungen oder nur die früh erkannte Spitze des Eisberges, vor der es zu warnen den DGB nun deucht?
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

pauline
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Re: DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Beitrag von pauline » 17.08.2014, 18:48

Lasst uns eine App entwickeln.
Nicht kleckern, sondern klotzen.
"Wunderbusiness" werden wir sie nennen. Eine Plattform, wo sich Privatleute gegen Trinkgeld etwas besorgen können. Dienstleistungen, Dinge des täglichen Bedarfs, Software. "Von an Privat" versteht sich. Das würde große Teile des deutschen Gewerbes endlich mal modernisieren und aus ihrem Monopoldasein reißen. Es ist doch für den modernen Internet-Menschen völlig unverständlich, warum er immer in einen Laden gehen muss, obwohl es doch dieses wahnsinnig neue "Share-Business" gibt. Jedesmal ärgert er sich, wenn der Schlachter ihn abzockt, wo doch Privatlbauern die Koteletts viel billiger anbielten könnten. Und sein Friseur zockt ihn in unverschämter Weise ab...und kommt noch nicht einmal ins Haus ! Das ist doch voriges Jahrhundert !
Wir machen höllisch innovative PR und bringen die Konsumenten auf unsere Seite. Mit 10 % sind wir dabei. Wir vermitteln ja nur. Das ist praktisch eine Partnerbörse, die garantiert ja auch nichts.
Wenn man dann über uns einen Flat-TV von dem privaten Hersteller Grundig kauft, spart man schon mal 19 % MwSt. Da Herr Grundig, da er privat verkauft und lediglich ein steuerfreies Trinkgeld für sein TV bekommt, werden hier weitere Resourcen für Preissenkungen frei. Seine 5000 Angestellten hat Herr Grundig entlassen und seine Nachbarn gebeten im Zuge der Nachbarschaftshilfe ein bißchen mit anzupacken. Gegen Kost und Logis und ein Taschengeld. Das Ausliefern übernimmt MyTaxi für ein Trinkgeld.
Finanzämter, Gewerbe-Diensstellen und nicht zuletzt GEWERKSCHAFTEN werden überflüssig.
Deshalb verteidigt diese völlig veraltete Veranstaltung "Gewerkschaft" so vehement ihre Pfründe und stemmt sich gegen jede sinnvolle Innovation.
Grundig stellt neuerdings auch Smartphones her. Unter der Hand versteht sich. Billy Gates spielt jetzt persönlich seine Software auf, rein privat. Auch hier wurde endlich begriffen, wo der Hase hinläuft.
Google zögert noch. Hat Verträge mit der NSA.

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SindSieFrei?
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Re: DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Beitrag von SindSieFrei? » 17.08.2014, 19:40

+1 Pauline!

Genau, wir müssen unterscheiden, was ist wirklich "sharing" und was ist Steuer- und Abgabenbetrug! Die Eventplattform "Cookasa" z.B. ist pures "sharing". Keine Gebühren für niemanden, ein zufällig ausgewähltes Team kauft ein, gemeinsam mit anderen kocht man ein Abendessen bei dem einkaufenden Team und kann sich kennenlernen. Nächstes Mal ist jemand anderes dran. Sowas finde ich gut. Der LEH profitiert, es fliessen MwSt. und an der Registrierkasse ausgegebenes Geld bringt dem Edeka-Kaufmann Umsatz. Win/Win für alle. Eine rein über Werbung finanzierte "sharing-App"! Wer nicht will, der hat schon...

Nun hat sich aber GENAU dieses Unternehmen WUNDERCAR als Partner ausgesucht! Warum??? "Sharen" die alle unter sich ohne Hirn und Verstand??? Bei Wundercar fließt unnachvollziehbar Geld an Privatpersonen. Nicht nachvollziehbares Geld, sie nennen die Steuerhinterziehung neudeutsch "Betriebskostenerstattung". Alle rechtlichen Probleme (Versicherungen, Gewerbeanmeldung, etc pp. weiterhin ungeklärt). Und genau da ist, wer auch immer, der Gesetzgeber an forderster Front, gefordert, KLARE Grenzen zu ziehen, danke Frau Zypries! UBER treibt es noch eine Nummer toller als das WC. Das der DGB sich seit Jahrzehnten erstmals aus "herleitbaren Gründen" jetzt auch unserer Branche annimmt, ist dabei für mich genauso interessant wie das Waldesrauschen im Sachsenwald. Der DGB wird letztendlich über die Illegalität der Ubers & Co. nicht zu befinden haben!

LG
Dura lex, sed lex.

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Re: DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Beitrag von Guter_Kollege » 17.08.2014, 20:55

am hat geschrieben:Ist das nun eine Folge des BZP Beschlusses zur Aufnahme von Tarifverhandlungen oder nur die früh erkannte Spitze des Eisberges, vor der es zu warnen den DGB nun deucht?
Wohl eher Letzteres, denn von der Art der Verträge, die die Fahrer mit Uber eingehen, wird der DGB noilich auch gelesen haben.

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Re: DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Beitrag von eichi » 18.08.2014, 01:22

Das Bemerkenswerte an dem o.g. Beitrag ist nicht unbedingt
der DGB, sondern dass unser Thema "ganz oben" angekommen ist,
und das auf breiter Ebene. Die vielen Forenbeiträge, Pressekontakte
etc. waren nicht ganz vergebens. Es ist von vielen bemerkt worden,
dass Uber für die Nähe zur Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung steht
und nicht einmal den eigenen Fahrern gegenüber ehrlich ist.

Aber,
unsere Mühe ist noch lange nicht zu Ende.
Beim Marathon ist man besser nach 10 Meilen noch frisch.
Keep on Running (Spencer Davis Group) :D
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Beitrag von Tipp » 18.08.2014, 08:28

Uber is not dead, but they smell already funny...
frei nach Frank Zappa
Demokratisch legimitierte Authorität:
Eine Horde inkompetenter Lügner, die einen ignoranten Pöbel mit falschen Versprechungen dazu gebracht haben, sie zu wählen.
(Jussi Adler Olsen)

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scarda
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Re: DGB warnt vor Ausbeuterapp Uber

Beitrag von scarda » 26.08.2014, 13:11

Gewerkschaften sind normalerweise nur für Leute zuständig die etwas mehr als ein paar Führerscheine anzubieten haben, sprich Leute, die was übers Autofahren hinaus gelernt haben.
Ihr Problem: Schlandland wird zunehmend zum Land der jobbenden Konsumenten. Die Ware wird woanders hergestellt, Fernost. Die Gewerkschaften verlieren Mitglieder. Und Arbeitskämpfe führen die schon mal gar keine mehr. Der letzte klassische Streik "von Niveau" in Europa, der am Ende von Maggie mit Militär, irischen Abhörspezialisten etc.pp entschieden wurde, fand vor Jahrzehnten statt. Seitdem nur noch New Order, Neuen Mitten etc.pp in Sicht.
Wir sind nur Beiwerk für die Gewerkschaften, kaum Schmuck, eher Zierde. Die können und werden nichts bedeutendes für uns tun. Vielleicht formal den Mindestlohn begleiten. Aber das wars dann auch schon.

PS: Eine App entwickeln, ist prinzipiell eine gute Idee. Nur wer hat das Potential, diese Träumerei in etwas Handfestes umzusetzen - Achja, das macht ja schon der OberLuuuser. ;-)
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