was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Der virtuelle Taxitreff.
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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von am » 20.07.2014, 17:16

Jim Bo hat geschrieben: Tut mir aufrichtig leid, wenn ich euch mit meiner Frage überfordere.

Nochmal einfacher formuliert:
In Berlin starte ich meine Schicht mit dem Anmelden am Taxameter und am Funkgerät bzw. PDA.
Wann, wie oft und zu welchen Zeiten ich ein Auftrag bekomme, weiß niemand. Mein Chef weiß das nicht, die Zentrale weiß das nicht und ich weiß das erst recht nicht. Wie will man also eine qualifizierte Kalkulation machen?

Du überforderst hier niemanden, Du erkennst aber offensichtlich nicht, dass Du das Pferd von der falschen Seite aufziehst.

Üblicherweise werden zunächst die Kosten ermittelt, dazu gehören auch die Lohnkosten in üblicherweise bekannter Höhe, um den erforderlichen Umsatz zu ermitteln. Das geht selbstverständlich auch mit einem Taxi.

Tatsächlich ist es heute jedoch überwiegend so, dass erstmal abgewartet wird, was der Fahrer umsetzt und erst dann, wenn überhaupt, wird gerechnet. Meistens wird ja nur geschätzt, der Rest ist kreative Schreibarbeit und schon passt es.
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SindSieFrei?
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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von SindSieFrei? » 20.07.2014, 19:31

Jim Bo hat geschrieben: Tut mir aufrichtig leid, wenn ich euch mit meiner Frage überfordere.

Nochmal einfacher formuliert:
In Berlin starte ich meine Schicht mit dem Anmelden am Taxameter und am Funkgerät bzw. PDA.
Wann, wie oft und zu welchen Zeiten ich ein Auftrag bekomme, weiß niemand. Mein Chef weiß das nicht, die Zentrale weiß das nicht und ich weiß das erst recht nicht. Wie will man also eine qualifizierte Kalkulation machen?
Also JimBo Ihr müsst ja Zentralen haben in Berlin... :mrgreen: Ich hoffe, das endlich bald die Zeit des FT kommt, wenn ich solche Aussagen lese, kräuseln sich mir die Fussnägel. GENAU DAS gehört abgeschafft. Lückenlose Aufzeichnung über jede Bewegung muss angesagt sein, Daten verwahrt natürlich und nur für Amtspersonen auf Verlangen einsehbar. Hier läuft das so: FT und Cey. Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Pausen melde ich mich vom Funk ab und gehe 30-45 min. essen (Karenzzeiten wegen Tourlänge müssen natürlich geduldet werden). Funkzentralenprotokoll. Alles nachvollziehbar. Wer anständig und korrekt arbeitet und in der Zeit nachprüfbar gute Umsätze einfährt, wird sich um seinen Job auch in der Zukunft nicht sorgen müssen. Und noch was: Nur wenn wir zu 100% transparent legal arbeiten, werden wir auch in Zukunft langfristig glaubhafte Argumente gegen illegale Personenbeförderer wie WC und UBER vorbringen können!!! Nur dann.

LG
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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von Guter_Kollege » 20.07.2014, 21:57

am hat geschrieben:
Guter_Kollege hat geschrieben: Lohnkosten eher variable Kosten, sofern nicht grade ein Festgehalt gezahlt wird. Sämtliche Leistungszulagen und Zulagen/Zuschläge
bleiben immer variabel. Arbeitszeitabhängige Lohnkosten können naturgemäß auch nicht "fix" sein.
Im Hinblick auf die Berechnung des erforderlichen Stundenumsatzes ist der Lohnanteil überaus fix.
Das ist das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt. Denn dabei implizierst Du das es eine feststehende Gewinnerwartung
pro Stunde gäbe. Was ist denn "erforderlich" und für was? Müssen es zwingend mind. 16,xx Euro sein um die Betriebskostengrenze zu erreichen?
Da die Lohnkosten bisher stark abhängig sind von Geschäft und Umsatz und Einsatzart sind sie unter Provisionslohnbedingungen noch weniger fix,
als sie es unter Stundenlohnbedingungen sind.

Aber wir müssen uns nicht in Wirtschaftstheorie versteigen. Das war auch nicht Sinn meines Posts.

Wenn man etwas unbedingt als 'fix' bezeichnen möchte, dann das dass künftig unter Fest-, Zeitlohn Bedingungen eine Deckelung der
Lohnkosten sowohl nach unten als auch nach oben statt findet. Denn die Stundenentlohnung steigt ja im Gegensatz zur Prozententlohnung
nicht automatisch mit.
Diesen Umstand unterschlagen unsere gefeiten Unternehmer hier immer gerne.
Aus Sicht des Unternehmers wird der P-Schein also wertvoller.

p.s. Sorry, Kollege SSF, aber Dein Beitrag ist ziemlich Off Topic.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von Jim Bo » 20.07.2014, 21:59

@SSF: Zählt man also schon als krimineller Taxifahrer, wenn man die Taxihalte ohne Auftrag verlässt um woanders sein Glück zu suchen?

Sorry, aber das mache ich regelmäßig, gebe ich offen zu. Wenn man mir deswegen an die Karre pissen will, soll man mal versuchen. Ich warte maximal 50 Minuten auf Position 1 und wenn in der Zeit kein Auftrag kommt, gucke ich mir den Sektormanager an. Bietet der mir einen scheinbar lukrativeren Taxihalteplatz, fahre ich von meinem weg, ansonsten versuche ich zähneknrischend durchzuhalten.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von KlareWorte » 20.07.2014, 22:50

SindSieFrei? hat geschrieben:
Jim Bo hat geschrieben: Tut mir aufrichtig leid, wenn ich euch mit meiner Frage überfordere.

Nochmal einfacher formuliert:
In Berlin starte ich meine Schicht mit dem Anmelden am Taxameter und am Funkgerät bzw. PDA.
Wann, wie oft und zu welchen Zeiten ich ein Auftrag bekomme, weiß niemand. Mein Chef weiß das nicht, die Zentrale weiß das nicht und ich weiß das erst recht nicht. Wie will man also eine qualifizierte Kalkulation machen?
Also JimBo Ihr müsst ja Zentralen haben in Berlin... :mrgreen: Ich hoffe, das endlich bald die Zeit des FT kommt, wenn ich solche Aussagen lese, kräuseln sich mir die Fussnägel.

LG

Dein Verhalten und deine Froderungen mögen löblich sein, der FT wird an Jim Bo Verhalten nix ändern. Auch wenn es für manche FT-Befürworter schwer zu verstehen erscheint.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von KlareWorte » 20.07.2014, 23:02

Guter_Kollege hat geschrieben: So schreibt auch 'lohninfo.de':"Der ab 01.01.2015 geplante Mindeststundenlohn von 8,50 Euro kann bei einigen Minijobbern zur Sozialversicherungspflicht führen. Wenn das nicht gewünscht ist, bleibt nur eine Reduzierung der Arbeitsstunden. Arbeitgeber mit einer gewissen kriminellen Energie werden versuchen die Arbeitszeit offiziell zu reduzieren und darüber hinaus geleistete Arbeitsstunden als Schwarzarbeit abzudrücken.".
Dies wird die Regel sein und daran wird der FT auch nix ändern.


Gute Taxifahrer behalten ihren Job, da diese mit Sicherheit genügend Umsätze einfahren. Insofern ist der Taxischein genauso viel wert wie heute, wenn man gut ist. Die schlechten Fahrer werden eben aussortiert. Das ist aber in jeder Branche so.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von am » 20.07.2014, 23:14

Guter_Kollege hat geschrieben:
am hat geschrieben:Im Hinblick auf die Berechnung des erforderlichen Stundenumsatzes ist der Lohnanteil überaus fix.
Das ist das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt. Denn dabei implizierst Du das es eine feststehende Gewinnerwartung
pro Stunde gäbe. Was ist denn "erforderlich" und für was? Müssen es zwingend mind. 16,xx Euro sein um die Betriebskostengrenze zu erreichen?
Ich impliziere überhaupt nichts. Die Lohnkosten auf der Grundlage von Stundenlohn und aufzuwendender Arbeitszeit sind für jeden Unternehmer eine in aller Regel feste und gut kalkulierbare Größe.

Allerdings entfernen wir uns damit sehr weit vom Thema.
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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von Guter_Kollege » 20.07.2014, 23:20

Eben. Ich hab viel anderes gelesen darüber, als Nicht-Fachmann aber müßig das hier zu vertiefen.
Interessieren würde mich mehr die Einschätzung von den Kollegen, ob es eine Zunahme der Minijobs
oder eine Abnahme geben wird.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von am » 20.07.2014, 23:30

Auch das ist nicht die Kernfrage, allerdings wäre bei ehrlichem Betrieb tatsächlich mit einer Absenkung der Arbeitszeiten pro Minijobber zu rechnen, jedoch nur dort, wo Fahrer heute bereits unterbezahlt werden, was wiederum bei Umsatzlohn bedeutet, dass offensichtlich tatsächlich keine 8,50€ bezahlbar sind. Das hätte jedoch zur Folge, dass sich das Angebot an Minijobs verringern müßte, sind ja nicht bezahlbar.

Somit kommen wir von ja, P-Schein lohnt sich noch, über keiner weiß es, bis hin zu nö, kannst knicken. :lol:

Nach meine Auffassung müßten uns Landtaxiunternehmer mit überwiegendem KT- und Stammkundengeschäft hier eher eine Antwort geben können, als dies ein Großstadtunternehmer könnte.
Zuletzt geändert von am am 20.07.2014, 23:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von KlareWorte » 20.07.2014, 23:40

Mittelmäßige bis gute Fahrer mit entsprechenden deutschen Sprachkenntnissen sind bei uns schon heute Mangelware...... Eagl ob Voll-/Teilzeit oder Minijobber.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von RaimundHH » 21.07.2014, 13:02

Guter_Kollege hat geschrieben: ...Spielt unter Festlohnbedingungen wenn der Firmenbesitzer für Aufträge zuständig ist keine Rolle mehr.
Wie lange dieser Maßstab wohl noch nachwirken kann? Ausserdem sind Umsätze Geschäftsgeheimnisse,
die einen neuen Unternehmer nichts angehen. Auch nicht die frisierten Lohnabrechnungen....

...Arbeitszeitabhängige Lohnkosten können naturgemäß auch nicht "fix" sein...
.
MOin,

der Taxifahrer erwirtschaftet durch seine Arbeit einen Umsatz, der speziell im großstädtischen
Gelegenheitsverkehr auch weiterhin vom "Gespür" und der Motivation des Taxifahrers abhängig
ist, je besser das "Gespür", je komfortabler die Verhandlungsgrundlage bei Bewerbungen.
Und die Fahrer, die meinen bei Festlohn ihre Zeit "absitzen" zu können, werden ganz schnell
verschwinden.
Leistungsanreize sind auch weiterhin gegeben z.B. durch Trinkgelder, die sehr wohl
umsatzabhängig sind, bzw. Forderung nach Lohnerhöhung bei guter, weil umsatzstarker Arbeit.

Fixkosten/variable Kosten
Fixkosten: umsatzunabhängig
variable Kosten: umsatzabhängig meist prozentual vom Umsatz

arbeitszeitabhängige Lohnkosten(Stundenlohn) sind natürlich Fixkosten, weil sie
umsatzunabhängig anfallen und mit Zuschlägen meinte ich Nacht- und Feiertagszuschläge,
welche auch fix sind.
Bevor Du hier betriebswirtschaftliche Thesen verbreitest, mach Dich erst mal schlau. :wink:

Grüße

Guter_Kollege
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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von Guter_Kollege » 21.07.2014, 16:56

RaimundHH hat geschrieben: MOin,
der Taxifahrer erwirtschaftet durch seine Arbeit einen Umsatz, der speziell im großstädtischen
Gelegenheitsverkehr auch weiterhin vom "Gespür" und der Motivation des Taxifahrers abhängig
ist, je besser das "Gespür", je komfortabler die Verhandlungsgrundlage bei Bewerbungen.
Und die Fahrer, die meinen bei Festlohn ihre Zeit "absitzen" zu können, werden ganz schnell
verschwinden.
Und Du langweilst mit Binsenweisheiten. Tust aber so als hättest Du plötzlich das Rad neu erfunden.
Für Aufträge ist der Unternehmer zuständig. Natürlich kein Fuhrparkverwalter.
RaimundHH hat geschrieben:Bevor Du hier betriebswirtschaftliche Thesen verbreitest, mach Dich erst mal schlau.
Zuschlägen/Zulagen sind abhängige Kosten und in ihrer summarischen Größe nicht fix.
Aber ich werde das Thema sicher nicht vertiefen. Zumal die Hälfte aller Links im Net zu dem Thema so sagen und die andere
Hälfte so. Was soll ich mich da streiten?
Gruß zurück
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 21.07.2014, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von PS-Taxi » 05.08.2014, 10:50

Jim Bo hat geschrieben:

Nochmal einfacher formuliert:
In Berlin starte ich meine Schicht mit dem Anmelden am Taxameter und am Funkgerät bzw. PDA.
Wann, wie oft und zu welchen Zeiten ich ein Auftrag bekomme, weiß niemand.
In anderen Foren hat man dir es versucht schon zu erklären ***. Du hast es immer noch nicht was ein GPS Protokoll ist. Ein guter Prüfer kann dir daraus genau sagen wo du überall warst und wie hoch deine Einnahme ca war. Und für Kalkulationen reicht dein Jahresdurchschnitt.

---
*** von jr - persönliche Ansprache gestrichen
Zuletzt geändert von jr am 05.08.2014, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von Jim Bo » 05.08.2014, 13:18

Ist es so schwer Zukunft von Vergangenheit zu unterscheiden. Ich sprach von der Zukunft, was mich in der Schicht erwartet und nicht von der Vergangenheit, wie meine Schicht war. :roll:

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von oldstrolch » 05.08.2014, 15:52

Guter_Kollege hat geschrieben:Und Du langweilst mit Binsenweisheiten. Tust aber so als hättest Du plötzlich das Rad neu erfunden.
Für Aufträge ist der Unternehmer zuständig.
oha.... binsenweisheit.... wenn ein unternehmer eine aufgabe (z.b. auftragsbeschaffung durch eine Taxizentrale) delegiert ist das ja wohl ok.schließlich bezahlt er diese dafür.im gegenzug kann er auch verlangen das sich sein fahrpersonal nicht in "tote" ecken stellt....
hat zwar alles nichts mit dem eingangsthema zu tun aber egal.obwohl ich überlege was passiert wenn ich mich wieder als angestellter taxifahrer bewerben würde,nach einführung des mindestlohns,und solche schoten, beim bewerbungsgespräch ,los lassen würde.heute hätte ich den job trotzdem sicher.später auch???.... :D
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von oldstrolch » 05.08.2014, 15:58

PS-Taxi hat geschrieben:
Jim Bo hat geschrieben:

Nochmal einfacher formuliert:
In Berlin starte ich meine Schicht mit dem Anmelden am Taxameter und am Funkgerät bzw. PDA.
Wann, wie oft und zu welchen Zeiten ich ein Auftrag bekomme, weiß niemand.
In anderen Foren hat man dir es versucht schon zu erklären ***. Du hast es immer noch nicht was ein GPS Protokoll ist. Ein guter Prüfer kann dir daraus genau sagen wo du überall warst und wie hoch deine Einnahme ca war. Und für Kalkulationen reicht dein Jahresdurchschnitt.
Jim Bo hat geschrieben:Ist es so schwer Zukunft von Vergangenheit zu unterscheiden. Ich sprach von der Zukunft, was mich in der Schicht erwartet und nicht von der Vergangenheit, wie meine Schicht war. :roll:
wie schwer kann man von begriff sein jim bo-chen??
:shock:
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von Juskwe » 05.08.2014, 18:33

Für Aufträge ist der Unternehmer zuständig. Natürlich kein Fuhrparkverwalter.
So funktioniert Taxi nicht, und auch in anderen Branchen müssen Angestellte selbstständig arbeiten und Kundenakquise betreiben bzw. die Gegebenheiten berücksichtigen und dementsprechend das Geschäft steuern, so was kann auch durchaus dem Angestellten (evtl. mit Leitlinien versehen) zugetraut werden. Angestellte sind doch nicht per Definition nur dumme Erfüllungsgehilfen.
Wir haben sehr kurze Aufträge die aber überall in der Stadt verteilt und jedem frei verfügbar sind(mit Einschränkung bei Funkaufträgen), wenn da jeder Unternehmer noch einen Disponenten bräuchte (oder selbst die Disposition übernehmen sollte) der jedem Fahrer alle 20min nach einer Tour sagt wo er jetzt hinsoll... dann geht die Rechnung am Ende nicht auf. Gute Fahrer sind selbst gute Disponenten, evtl. können die Unternehmer darauf drängen, dass bei der Funkvermittlung mehr Flottensteuerung betrieben wird um eine optimale Nutzung der Fahrzeuge zu ermöglichen.
Zuletzt geändert von Juskwe am 05.08.2014, 18:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von Jim Bo » 05.08.2014, 18:44

KlareWorte hat geschrieben:
SindSieFrei? hat geschrieben:
Also JimBo Ihr müsst ja Zentralen haben in Berlin... :mrgreen: Ich hoffe, das endlich bald die Zeit des FT kommt, wenn ich solche Aussagen lese, kräuseln sich mir die Fussnägel.

LG

Dein Verhalten und deine Froderungen mögen löblich sein, der FT wird an Jim Bo Verhalten nix ändern. Auch wenn es für manche FT-Befürworter schwer zu verstehen erscheint.
Und hier stoßen wir überhaupt erstmal an das Hauptproblem. Warum habe ich mir wohl diese Arbeitsweise angeeignet, dass ich nach 50 Minuten ohne Auftrag trotz Poleposition meinen Halteplatz verlasse?

Zunächst gehe ich davon aus, dass die Gewohnheiten der Kunden nicht konstant sind.

Der erste Punkt, der sich daraus ergibt, ist, dass ich nicht jeden Tag die gleiche Anzahl an Touren mit der gleichen Länge in der gleichen Zeit fahre.
Ich kann heute einen Fahrgast haben, dem der Einstieg zu hoch ist, der fährt morgen mit einem anderen Taxi.
Oder: Ein Stammkunde, der sonst zur Arbeit fährt, fährt diesmal in den Urlaub, braucht dafür ein Kombi = auch nicht mehr mein Kunde.
Oder: Jemand, der sonst täglich Taxi fährt, weil er es sich leisten kann, weil er die Chance hat, über Quittung das Geld wiederzubekommen, dem wird die Möglichkeit gestrichen und er fährt stattdessen mit den Öffentlichen = auch nicht mehr mein Kunde.

Verallgemeinert kann man sagen: Konstanter Stammkundenkreis ist nahezu ausgeschlossen. Die Taxibestellungen bleiben spontan.
Dann kommt noch hinzu, dass es mich zu unterschiedlichen Zeiten zu völlig unvohersehbaren Orten verschlägt, wo man nicht abschätzen kann, wann und ob von dort überhaupt der nächste Auftrag kommt.

Es kann gut sein, dass man sich mit den Jahren ein Muster konzipiert, wonach man arbeiten kann, wann es wo läuft. Das wiederum setzt allerdings ebenfalls voraus, dass die Gewohnheiten der Kunden konstant bleiben. Und selbst wenn das berechenbar wäre: Ist es dann berechenbar, dass kein anderer Kollege zu diesem Zeitpunkt vor dir steht und dir deinen Gewohnheitskunden wegschnappt? Klar, man könnte sich jetzt hinstellen und sagen: "Meine wichtigen guten Kunden haben meine Visitenkarte, ich stell mich jetzt trotz starker Konkurrenz hier an, der Kunde wird mich schon anrufen." Ihr wollt nicht wissen, wieviele Stammkunden ich durch das Berliner Zufallsprinzip wieder fahren durfte, die mir bei der Begrüßung entgegneten: "Ach gut, dass Sie mich wieder fahren, ich habe ihre Visitenkarte verloren." Nur ein weiterer Kollege vor dir und du hättest lange auf deinen Stammkunden warten können. Wie will man sowas denn kalkulieren???

Und hört bloß auf mit Prophezeihungen von wegen: "Letztes Jahr in diesem Monat hast du soviel Umsatz gemacht, dass wir ja dann dieses Jahr genauso sein." So ein Schmarrn!!! Genauso wie man pro Jahr einen Durchschnittswert ermittelt und den auf einen Monat bezieht. Der größte Blödsinn, den man nur machen kann.

Wenn ich meine Umsätze in den gleichen Monaten von Jahr zu Jahr miteinander vergleiche, dann sind da Abweichungen von +-200 bis 300 Euro zu vermerken. Das hat verschiedene Gründe und da kann man teilweise seine Werte nicht auf den Durchschnitt bringen. Man verurteilt also automatisch die Arbeit eines Taxifahrers, indem man sein Monatsumsatz mit dem eines Jahresdurchschnitts vergleicht und wenn dessen Umsatz niedriger liegt, dann wird er gleich als kriminell abgestempelt oder was? Sagt doch gleich, dass es kein Durchschnitt ist, sondern das Minimum, das erbracht werden muss. Aber egal.

Der nächste Punkt ist die Unvorhersehbarkeit wegen Fahrzeugmängel.

Wie will man denn hier kalkulieren, wann mein Taxi beispielsweise einen Platten hat und für wie lange das Arbeitsmittel damit ausfällt?

Oder sprechen wir über den Punkt, dass die Stadt uns ausbremst und uns damit bildlich gesehen Geld klaut.

Wem das nicht reicht, der kann sich gerne darüber Gedanken machen, ob er seine Krankheitstage kalkulieren kann. Mit Urlaub mag das ja noch gehen, theoretisch, ich z.B. habe meine Strategie, wann ich zu welchen Zeiten meinen Urlaub lege.



Das sind alles Faktoren, die als Beweis dienen, dass sich die Monats- und Jahresumsätze nicht im Voraus berechnen lassen. Und diesbezügliche Prophezeihungen, wie das im nächsten Jahr wird oder gar Forderungen, dass das genauso wie in diesem Jahr werden soll, sind reine Fiktionen/Spinnereien.

Mir graut es nur davor, dass die Unternehmer wirklich am Rad drehen, von wegen: Fahre soviel Umsatz pro Monat ein oder du fliegst!

Ja schön, wie will der Unternehmer denn wissen, wie ich gearbeitet habe. Ob seine Kündigung gerechtfertigt ist.
Überlegt mal, welche Faktoren unsere Schicht bestimmen sollen: Arbeitszeit (minimum 6 Stunden aber bloß nicht mehr als 10 Stunden), Kilometerschnitt (Leerkilometer auf Minimum halten), Umsatz (viele Touren oder lange Touren, am besten beides;), Kundenwunsch (wenn das nur eine kurze Tour sein soll, woher will man als Taxifahrer den Umsatz hernehmen?)

Und jetzt kombiniert diese Dinge mal, dann wisst ihr, warum ich so arbeite.
Mann darüber lässt sich eine ganze Diplomarbeit anfertigen. Stichwort: Was ist besser? An der Halte warten, wo man schon 2 Stunden steht so nach dem Motto: Der nächste Auftrag kommt bestimmt. Oder nimmt man es in Kauf, seinen Kilometerschnitt zu verschlechtern, weil es an anderen Halten scheinbar besser läuft? Was, wenn dort die letzten Touren vermittelt wurden und man nun ebenfalls 2 Stunden bis zum nächsten Auftrag warten muss? Was, wenn dort 10 andere Kollegen teils ohne teils Fremdfunk dort stehen und die Einsteiger wegholen? Noch schlimmer natürlich der Punkt, dass ein Auftrag gerade dann reinkommt, nachdem man sich aus seinem aktuellen Standplatz ausgeloggt hat. Noch viel viel schlimmer aber, dass man mit ansehen muss, wie Kollegen von hinten an dir vorbeifahren mit Auftrag in petto, weil diese Aufträge Merkmale enthalten, die man selbst nicht erfüllen kann. Zum Beispiel: Großraum- und Kombiaufträge. Das ist bestimmt nicht meine Schuld, wenn der Chef mir nur eine normale Limousine zur Verfügung stellt.

Chancengleichheit ist seit langem nicht mehr gegeben. Und ich schrieb das irgendwo schonmal: Warum soll ich als Tagfahrer den gleichen Umsatz einfahren wie ein Nachtfahrer, der deutlich bessere Chancen hat, diesen Umsatz zu erwirtschaften? Was sind die Folgen daraus? Fahren wir jetzt alle nur noch nachts? Erpressen wir unseren Chef damit, dass er das von uns gewünschte Taxi zur Verfügung stellt? Lehnen wir alle kurzen unlukrativen Touren ab, damit jeder hohe Umsätze einfahren kann?

Und solche Kollegensch... von wegen: "Such dir einen anderen Job. Wenn du weg bist, geht es mir besser." denen wünsche ich mal das Elend hoch 10 an Hals, weil die keine Ahnung haben, dass mit meinem Ausgang aus der Taxifahrerbranche noch lange nicht garantiert ist, dass es denen besser geht. Selbst wenn von den 12000 Berliner Taxifahrer 8000 rausgeschmissen werden würden, würde das automatisch bedeuten, dass die Anfahrtswege zum Kunden länger werden, die Leerkilometer steigen. Die Zeit, die man für die Anfahrt braucht, wird ebenso länger. Denn eines wird Berlin mit Einführung des Mindestlohns nicht machen: Ampelphasen verändern und Baustellen zu Ende bringen! Man sieht dann öfter mal leere Taxen im Stau stehen und alle Kunden rennen Sie dann rüber zur Konkurrenz oder kaufen sich ein Lastenfahrrad.

Das, was mir besonders schwer im Magen liegt, ist, dass man zwar das Taxigewerbe verbessern will in Bezug auf Qualtitätssteigerung, jedoch nicht einsieht, dass man mit diesen Interpretationen und möglichen Sanktionen genau in die andere Richtung lenkt... bzw. was noch viel schlimmer wäre, dass man es billigend in Kauf nimmt, dass Opfer fallen.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von SindSieFrei? » 05.08.2014, 19:07

Juskwe hat geschrieben:...Gute Fahrer sind selbst gute Disponenten, evtl. können die Unternehmer darauf drängen, dass bei der Funkvermittlung mehr Flottensteuerung betrieben wird um eine optimale Nutzung der Fahrzeuge zu ermöglichen.
Vollkommen korrekt! Ich habe meinen Taxischein bald zu verlängern. Ich mache das gerne, weil ich den Job liebe und natürlich auch brauche. Ein guter, zuverlässiger Fahrer, der unfallfrei fährt, ist Gold wert, da leckt sich ja schon heute jeder anständige Unternehmer die Finger nach. Ich denke, das eine differenziertere Flottensteuerung auch uns winken könnte, die man allerdings kaum bräuchte, wenn es nicht Kollegen gäbe, die Touren ablehnen, nicht überall alles fahren wollen, also Rosinenpickerei betreiben, nur an einem Posten kleben, und und und. Gerade die neuen FMS-Displays lassen einen engagierten Fahrer noch schneller und übersichtlicher agieren, um sich schnell den nächsten Auftrag zu holen oder sich da einzuloggen, wo Bedarf besteht.

An den Umsätzen befreundeter Graupenkollegen sehe ich, das auch diese, wenn sie sehr gut sind, an unsere Umsätze heranfahren, allerdings meist mit ca. höherem Zeitaufwand.

Fazit: Der Taxischein wird in Zeiten des ML wertvoll werden! Er wird an "Wertigkeit" gewinnen. Faule und inkompetente Fahrer, die Taxifahren als Hobby neben dem Hartz4-Bezug betreiben werden die Ausnahme werden. Es sei denn der BZP fuscht uns dazwischen! Die Flotten werden ausgedünnt und optimiert werden und die Anforderungen an jeden einzelnen werden steigen. Vielleicht liege ich falsch, aber von der betriebswirtschaftlichen Logik her, müßte genau dieser Effekt eintreten.

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Re: was ist mein taxischein ab dem mindestlohnstart wert?

Beitrag von ilkoep » 05.08.2014, 21:55

Jim Bo hat geschrieben:Ist es so schwer Zukunft von Vergangenheit zu unterscheiden. Ich sprach von der Zukunft, was mich in der Schicht erwartet und nicht von der Vergangenheit, wie meine Schicht war. :roll:
Deine Stammhalte in der Pampa von Pankow wird auch nächstes Jahr nicht der der Renner sein. Lerne Taxifahren, dann ist dein P-Schein auch etwas wert. Das beweisen tagtäglich tausende von Taxifahrern in Berlin.

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