Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

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Wattwurm
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Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Wattwurm » 11.07.2014, 21:49

Im Zuge des Mindestlohnes wird es zu flächendeckenden massiven Tariferhöhungen kommen. Auf unsere Forderungen wird man uns entgegen....was habt Ihr denn im Gegenzug anzubieten...? Tariferhöhungen werden nur noch dann durchgewunken werden, wenn das Taxigewerbe auch was anzubieten hat! Taxitariferhöhungen müssen politsch gerechtfertigt das heißt "verkauft" werden!

Ich kenne in Schleswig-Holstein nur ein einziges Taxiunternehmen mit dem Zertifikat "Sichere Personen-Beförderung" durch den TÜV Hanse und das ist die Firma Bogalski bei Rendsburg. Ein im Vergleich mit der FTZ Kiel, Lübeck und Neumünster relativ kleines Unternehmen. Keines der vorgenannten Unternehmen, darunter Zentralen mit mehr als 100 Fahrzeugen kann so ein Zertifikat vorlegen! EN ISO 9001 scheint in SH ebenfalls gänzlich unbekannt zu sein!

http://www.taxi-bogalski.de/index_a.php

Wie ist es im Lande um die Taxifahrerausbildung bestellt? In Schleswig-Holstein verläßt man sich im Großen und Ganzen auf die Ablegung der Ortskenntnisprüfung. Im Landkreis Stormarn verzichtet man auch darauf! Nur einige wenige größere Zentralen hauptsächlich Zentralen mit Datenfunk verlangen vom angehenden Taxifahrer eine Zusatzausbildung. Diese Zentralen kann man in SH an Fünf Fingern abzählen. Welche der vorgenannten Zentralen bieten eine von der IHK oder der DEKRA zertifizierte Ausbildung an? Antwort: Keine! Jeder klütert in Sachen Fahrerausbildung nach eigenem Gusto vor sich herum...!

Höhere Tarife gibt es in Zukunft nur wenn das Taxigewerbe bereit ist für mehr Qualität zu sorgen! Umparken im Kopf....sonst wird das nix....!

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von SindSieFrei? » 11.07.2014, 22:05

Tja Watti....

http://www.schulung211211.de/

Sowas haben wir in HH schon seit 2011. Kann doch nicht so schwer für Schleswig-Holsteiner sein, das man nur über so konsequente Wege Qualität bieten kann. Tritt den Leuten bei dir mal real auf die Füße, nur hier bringt es nicht viel, denke ich... :wink:

LG
Zuletzt geändert von SindSieFrei? am 11.07.2014, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von eichi » 12.07.2014, 00:14

EN ISO 9001...

total überschätzt.
Was heißt denn das? Sichere Personenbeförderung?
NEIN!
Zertifizierte, also festgeschriebene, mit erwartbar gleichen Ergebnissen
festgelegte Management-Prozesse.
Und wenn die Produktion von Mist zertifiziert wird, ist eben der Mist von
einer gleichmäßigen Qualität, aber eben auch nur Mist!
Das Thema habe ich durch, mein damaliger Arbeitgeber hat auch keine
der gängigen Manager-Liturgien ausgelassen!

Nicht ganz leicht, Soft-Skills in Arbeitsplatz-Beschreibungen u. Anforderungen
zu implementieren. Insbesondere für Taxi-Unternehmer!
(Unsere Fahrer haben empathisch zu sein..., Dienstleistungsgedanke?
"Ey Digger, bleib gefälligst im Hauseingang stehen, ich kann dich sonst garnicht
mit dem Schirm von der Tür abholen! Mir doch egal, ob die Sonne scheint.")
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Freddy_AC
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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Freddy_AC » 12.07.2014, 07:05

Bevor man mit so was anfängt, sollte man erstmal dafür sorgen, dass die Kollegen der deutschen Spache mächtig sind! Sowas ist nämlich meistens nur noch rudimentär vorhanden. Kommunikation ist im Dienstleistungsgewerbe das A und O! Wenn ich aber irgendwo in ein Taxi einsteige und der Fahrer versteht noch nicht mal die genannte Straße, dann läuft da was falsch! Soviel zum Thema Qualitätssicherung im Taxigewerbe. :oops:
Wenn 2 Mann in einem Raum sind und 3 gehen raus, muss einer zurückgehen damit keiner mehr drin ist!

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Wattwurm » 12.07.2014, 08:33

Ich habe dieses Thema nicht ohne Grund aus der Kiste hervorgeholt. Das Bündnis für Bürger ( BfB )in Neumünster leistet erheblichen Widerstand gegen die letzte Tariferhöhung und fordert Qualifizierungsmaßnahmen für weitere Tariferhöhungen. Andrè aus Lübeck sah sich einer ähnlichen Forderung ausgesetzt. Das gerade kleine Parteien dieses Thema auf die Tagesordnung setzten, hat etwas damit zu tun das man sich damit in der Öffentlichkeit wunderbar als "Verbraucherschutzorganisation" profilieren kann! Leider zu unseren Lasten...!

Von den Zentralen selbst vergebene Gütesiegel, wie Premiumtaxi, VIP-Taxi, Quality-Taxi oder ähnlichem halte ich überhaupt nichts. Das eignet sich allenfalls als PR-Maßnahme, das ist Augenwischerei und grenzt fast schon an Kundenverarsche!

Ein von TÜV/DEKRA zertifizierstes Unternehmen hat dagegen schon eine ganz andere Qualität. Wer das Zertifikat "Sicherer Taxi- und Mietwagenbetrieb" erhalten möchte, muß schon bestimmte Auflagen erfüllen und sich mächtig ins Zeug legen. Und jedes Jahr wird der Betrieb überprüft ob der Betrieb die Bedingungen auch weiterhin einhält, ansonsten ist das Zertifikat auch schnell mal wieder weg! Keine der Fünf größten Taxizentralen in Schleswig-Holstein, das wären zusammen 25% bis 30% aller zugelassenen Taxen in Schleswig-Holstein, kann so ein Zertifikat vorweisen! Keine der Fünf größten Taxizentralen ist ein nach EN ISO 9001 geprüfter Betrieb!

Die interne Fahrerausbildung in den Fünf größten Zentralen setzt unterschiedliche Schwerpunkte und baut auf unterschiedlichen Konzepten auf. Keine Fahrerausbildung ist von IHK,TÜV oder DEKRA anerkannt und zertifiziert. Ich weiß nicht wie sehr die einzelnen Zentralen auf die Schulungsgebühren finanziell angewiesen sind aber ich finde die zukünftigen Fahrerschulungen sollten der IHK/TÜV oder der DEKRA überlassen werden. Das wiederrum wäre ein Pfund mit dem wir als Taxigewerbe wuchern könnten, IHK/TÜV/DEKRA geprüfter Taxifahrer hört sich gut an!

Eine Diskussion ob eine zertifizierte Ausbildung oder ein zertifizierter Betrieb Sinn macht oder auch nicht, stellt sich mir nicht! Ich will das "Produkt" Taxi in der Öffentlichkeit besser verkaufen. Ohne das Zertifikat GS geprüfte Sicherheit kommt mir kein Spielzeug unter den Weihnachtsbaum!

http://www.sicherer-taxi-mietwagenbetri ... .php?id=45
Zuletzt geändert von Wattwurm am 12.07.2014, 08:35, insgesamt 2-mal geändert.

Guter_Kollege
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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Guter_Kollege » 12.07.2014, 12:56

SindSieFrei? hat geschrieben:Tja Watti....

http://www.schulung211211.de/

Sowas haben wir in HH schon seit 2011
Is'n Witz nä?
Ne Schande ist, das der TÜV/DEKRA dieses "Zertifikat" überhaupt abgeben darf, dessen Schulung/Umsetzung selbst nur alle 10 Jahre mal überprüft wird.
Was davon inhaltlich aus der EN ISO 9001 in der Schulung übrigbleibt ist schon wenig genug.
Die hauseigenen "Prüfungen" der Taxizentralen sind noch mal ein billiger, angepasster Abklatsch davon.

Diese "Qualitätsschulungen" sind auch sowieso schon dem TÜV/DEKRA/IHK etc. "überlassen" - wie von Kollege Wattwurm gefordert (Beispiel Q-Zertifikat Köln).
Letztlich aber noch weniger wert als die beim TÜV käuflichen "Umweltsiegel".

Beim Referat Straßenverkehrsrecht -A 311- der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Inneres und Sport, sieht man auch keine Notwendigkeit
solcherlei Inhalte in die Prüfung zum Erwerb der personenbeförderungsrechtlichen Fahrerlaubnis zu implementieren.
Letztlich müsste dafür auch BOKraft oder PBefG geändert werden. Vor dem Hintergrund läuft darum auch das Gewerbe mit seinen Verbänden mit
seiner Forderung nach einer sog. "Kleinen Sach- und Fachkunde Taxi- und Mietwagenverkehr" gegen Wände.
Wieso aber der TÜV überhaupt in den Prüfungsausschüssen mitsitzt ist äußert fraglich: welche Qualität will er dort sichern, die gesetzlich eh nicht vorgeschrieben, gefordert ist?
Meine Kritik die ich hier da mal verlauten liess, dass die Taxiverbände die mit in den Prüfungsausschüssen sitzen, dies tun um eine dort eine
Minderqualität zu gewährleisten, damit sie sich mit eigenen Schulungen wohltuend vom Standard abheben können, nehme ich hiermit zurück.
Es geht wohl mehr darum einfach Gewerbe-Präsenz zu zeigen und Zuständigkeit zu dokumentieren. Nichts anderes als was Handwerksmeister
bei der Kammer tun. Nur auf viel höherem Niveau.
Ob es nebenbei auch darum geht einfach Lohnkosten für Prüferstunden für Hauspersonal zu produzieren, entzieht sich meiner Kenntnis.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 12.07.2014, 13:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von alsterblick » 12.07.2014, 14:11

Leute, Zertifikate hin und her…sollen den Fahrgästen standardisiert etwas suggerieren ..sie für Umsätze einfangen helfen.
TüV und Dekra Siegel für Kutscher-Quali …..zum Teufel, dem misst der FG ohnehin nicht die relevante Bedeutung bei, auf die es ihm ankäme.
Wie jedoch „eichi“ hier bereits sehr bezeichnend schrieb, ist das Lösungswort „Empathie“.
Da sitzen gottverdammt nämlich zwei Menschen (FG/Kutscher) dicht beieinander, eine sensible Angelegenheit also.
Die Kunst ist es nämlich, sich immer wieder neu auf den FG einstellen zu können, :shock:
ohne dass dem FG unbehaglich wird. Sowas läßt sich nicht so einfach zertifiziert ausmessen. Sicherlich läßt sich lobenswerterweise viel antrainieren, aber wer es bereits im Blut hat, fährt am besten. Dass ist nicht nur die Kommunikation, es ist darüber hinaus auch Bedürfnisse / Einigkeiten zu erkennen. Bei dem einen FG merke ich, besser stur nach Gesetz zu fahren und tue es auch beflissentlich. Der andere wäre einer STVO_Gesetzesdehnung nicht abgeneigt (wenn geeignet, mal falsch links abbiegen, muss aber schon cool laufen, nachts sowieso kein Thema). Das sind alles so reale Dinge, die kannst Du nicht über eine Zertifikat_Schule laufen lassen. Das ist „real_life_experience“. Zu hupen ist tabu, sofern nicht zu akuten Unfallvermeidung. Wofür das Ganze ? Nun, meinen Trinkgeldanteil /zum Umsatz behalte ich natürlich für mich. 8)
Zuletzt geändert von alsterblick am 12.07.2014, 14:46, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Freddy_AC » 13.07.2014, 08:18

Wattwurm hat geschrieben: Ich will das "Produkt" Taxi in der Öffentlichkeit besser verkaufen.
...und genau das muss jeder Kollege auf der Straße umsetzen aber solange noch genügend ihre Kundschaft behandeln als ob man eine Europalette Zement von A nach B bringt, wird das nix. Wir sind Dienstleister und haben mit Menschen zu tun!

Leider vergisst das ein Großteil der Kollegen .
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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Guter_Kollege » 13.07.2014, 11:07

Müssen ja schlimme Zustände sein in Aachen.
Auf Hamburg nicht übertragbar.

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Freddy_AC » 13.07.2014, 17:48

Guter_Kollege hat geschrieben:Müssen ja schlimme Zustände sein in Aachen.
Auf Hamburg nicht übertragbar.
jou! Möchte ich mich hier aber nicht näher zu äußern! - das wäre ein abendfüllendes Thema! Glücklicher Weise haben wir noch einige anständige darunter, sonst wären noch mehr Kunden futsch zur Mietwagenkonkurenz.
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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von boese13 » 13.07.2014, 20:11

@ Freddy_AC

Da du dich ja so gut auszukennen scheinst, erkläre mir bitte mal den Unterschied zwischen einem Taxi und einem Mietwagen und den Unterschied zwischen einem Taxi- und einem Mietwagenfahrer?!
Zuletzt geändert von boese13 am 13.07.2014, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Berni » 14.07.2014, 12:53

boese13 hat geschrieben:@ Freddy_AC

Da du dich ja so gut auszukennen scheinst, erkläre mir bitte mal den Unterschied zwischen ... einem Taxi- und einem Mietwagenfahrer?!
Glaubst Du man kann Menschen pauschal bewerten? Freddy hat nur erwähnt, dass es unter Taxifahrern sehr große qualitative Unterschiede gibt. Das hat er leicht verständlich erklärt, so dass es jeder, aber auch wirklich jeder, verstehen kann.

Es gibt gottdeidank nur wenige, die ernsthaft bestreiten, dass es in unserer Branche einen üblen Bodensatz gibt, der gewaltig aufs Image drückt.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Es gibt es sogar "Kollegen", die meinen, man könnte dem Fahrgast den Gestank kalter Asche zumuten (im Thread "Deregulierung" nachzulesen). Für viele Fahrgäste ist dieser Dreck jedoch gleichbedeutend mit dem Gestank von Verschimmeltem, Erbrochenen, Hundekot und Verwesung. EIn absolutes Rauchverbot imTaxi - auch bei Leerfahrten - versteht sich daher von selbst.

Ohne hier auf Details einzugehen: Die o.g. Zertifikate halte ich für irreführende Abzocke. Die Zertifikate-Anbieter wissen, dass es in unserer Branche stinkt (in mehrfacher Hinsicht) und versuchen damit Kohle zu machen. Wer aber im Einklang mit den einschlägigen Gesetzen handelt, befördert seine Kundschaft bereits sicher (und korrekt). Warum will er noch mal Geld investieren, um diese Selbstverständlichkeit zu betonen? Wo spart er das Geld ein, dass er für solch einen überflüssigen Mumpitz herauswirft? Das wäre mir sehr suspekt.

Auch eine zusätzliche Ausbildung ist nichts als Geldschnorrerei. Jeder musste mal zur Prüfung die Gesetze pauken, gegen die dann ja nicht mangels Wissen sondern aus purem Egoismus (Beförderungspflicht, Tarifpflicht), aus Faulheit (Fahrzeug innen/außen verdreckt) und aus nicht mehr kontrollierbaren Suchtproblemen (Rauchen im Auto) verstoßen wird.

Mit ein paar lausigen Zertifikaten oder einer Selbstbeweihräucherungsstatistik löst man diese Probleme nicht. Da helfen nur häufige Kontrollen und saftige Strafen.

Ach ja: Kontrollen sind nur wirksam, wenn sie überraschend kommen. Also nichts mit ISO9000, wo der Audit wochenlang vorher angekündigt und vorbereitet wird, um den ISO-Stempel zu bekommen und anschließend endlich wieder produktiv weiter herummurksen zu können ... :)
Zuletzt geändert von Berni am 14.07.2014, 12:54, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Berni » 14.07.2014, 12:58

Wattwurm hat geschrieben:Höhere Tarife gibt es in Zukunft nur wenn das Taxigewerbe bereit ist für mehr Qualität zu sorgen! Umparken im Kopf....sonst wird das nix....!
Schön gesagt, Watti :)

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von alsterblick » 14.07.2014, 14:31

Es ist doch gar nicht nur der gelegentliche Dreck / Qualm und sonst was.
Vielmehr ist es auch das teilweise unheilbare Kutscher_Unvermögen.
Sollen doch die Funkzentralen diese Servicelücke für deren Bestellmarken aktiv nutzen
und wer bei Noname_Taxen einsteigt, hat eben vermehrtes Mangelrisiko.
Das wissen die FG auch bereits und nehmen sich auch schon mal ein Taxi+Fahrer nach augenscheinlichem Gefallen mitten in der Schlange stehend.
Noch nie erlebt ? Dann bitte melden. :mrgreen:
Da man qualitativ höherwertigere Chauffeur-/Mietwagendienste auch nur teurer bestellen kann, werden zuerst die Marken_Premiumtaxen mehr am Auslastungslimit fahren, da ja ohne Aufpreis. Tun diese das nicht, gibt es den Bedarf für höherwertigere Chauffeur-/Mietwagendienste nur sehr begrenzt und werden eine absolute Niesche bleiben.
Und vor allem wollen die Leute oftmals „JETZT“ ein Taxi, da darf es sogar schon mal eine Noname_Graupe sein !
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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Berni » 14.07.2014, 15:44

alsterblick hat geschrieben:...Vielmehr ist es auch das teilweise unheilbare Kutscher_Unvermögen. ..
Glaub ich nicht. Mit Unvermögen hat das weniger zu tun als mit einem schmuddeligen Charakter.
Hier nur mal ein aktuelles typisches Beispiel: Samstag früh um 2:00 h, vor mir sitzt ein Unternehmer in seinem Taxi, der übrigens zur gleichen Zentrale gehört. Eine Junge Frau steigt ein, ihr Begleiter kam gar nicht mehr dazu, da sie direkt wieder ausstieg. Das zweite Taxi war gerade gar nicht besetzt, und so stiegen sie bei mir ein. Die Fahrt ging ca. 600m weit, Preis 4,40. Sie bedankten sich überschwenglich und erzählten mir, dass meinem "Kollegen" die Fahrt zu kurz gewesen sei.

Bei den No-Names (ohne Zentrale) passiert so etwas sehr viel häufiger, da hast Du Recht.
Es ist bei Taxifahrern nicht anders als bei Bankmanagern: Wo Kontrollen und empfindliche Strafen fehlen, nutzen Gauner und Betrüger die Unwissenheit der Kunden gnadenlos aus.

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Guter_Kollege » 14.07.2014, 16:00

Berni hat geschrieben:.... hat nur erwähnt, dass es unter Taxifahrern sehr große qualitative Unterschiede gibt. Das hat er leicht verständlich erklärt, so dass es jeder, aber auch wirklich jeder, verstehen kann
Wäre ja auch wahnsinnig schwer zu verstehen gewesen sonst, die Aussage, nicht wahr?
Was bin ich froh das ich jetzt endlich weis das es große qualitative Unterschiede gibt. Jetzt verstehe ich das Ganze, die Zusammenhänge, wie
alles kam, wie es ist und wie es wird, erst richtig.
Eine Frage hätte ich da noch: Wo gibt es diese Unterschiede - in welcher Branche eigentlich nicht?
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 14.07.2014, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxifahrerausbildung mit Zertifikat

Beitrag von Wattwurm » 04.08.2015, 20:45

Die Frage der Ausbildung, der Bezahlung und der Arbeits-und Pausenzeiten und das restliche Sozialgedöns von Taxifahrern, wird in einigen Jahren obsolt werden. In 20 Jahren wird der letzte Taxifahrer seinen Job verlieren!!

Google bastelt fleißig zusammen mit anderen Automobilherstellern am selbstfahrenden Auto. In Palo Alto fahren wie von Geisterhand gesteuert 150 Testfahrzeuge durch die Stadt und gehören dort zum täglichen Straßenbild. Schwere Unfälle hat es bis jetzt noch nicht gegeben. Google hat sich erst vor ein paar Wochen bei UBER mit 250 Millionen Dollar eingekauft und im Gegenzug dafür im Aufsichtsrat von UBER seinen Mann postiert. UBER wird als erstes global tätiges Personenbeförderungsunternehmen auf einen Chauffeur verzichten und somit seine Personalprobleme lösen. Diese Strategie liegt ganz klar vor meinen Füßen. UBER wird damit zum Vozeigeprojekt und andere werden mitziehen, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt!

https://youtu.be/TsaES--OTzM
https://youtu.be/9CoyKEttxNk

Dieser Kelch ging noch einmal an uns vorbei. Das war vor mehr als 40 Jahren! Wenn man damals diese Sache etwas härtnäckiger verfolgt hätte, wäre das schon vor 40 Jahren das Ende für das Taxigewerbe gewesen. Damals gab es eben noch nicht Google...!

https://youtu.be/ERdF0FK-2io
https://youtu.be/J8DP50YQ-Tc

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