"Ich bin doch kein Sklave!"

Der virtuelle Taxitreff.
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jr
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"Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von jr » 01.07.2014, 02:01

Nachdem wir hier schon unzählige Aussagen zu den Auswirkungen von zeit- statt umsatzbasierten Löhnen lesen konnten, möchte ich die eines Kollegen weitergeben, der nicht in den Foren unterwegs ist.

"Ich bin doch kein Sklave!"

Diesen Satz sagte mir kürzlich jemand, der zuvor kurzzeitig zu einem Unternehmer mit Zeitlohnbezahlung gewechselt war. 10 € pro Stunde, das sei schon eine nette Ansage gewesen. Doch das "Kleingedruckte" folgt schnell. Nach fünf Stunden Dauereinsatz war Feierabend. Zunächst jedenfalls. Zu Hause angelangt klingelt das Telefon: Wieder herkommen, du wirst nochmal für ein paar Fahrten gebraucht. Die temporäre Arbeitsmodell entpuppte sich schnell als Normalzustand. Danach folgt schnell der Rückwechsel zu den Prozenten. Und der obige Satz.

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Merlin
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Merlin » 01.07.2014, 04:11

jr hat geschrieben:"Ich bin doch kein Sklave!"
Diesen Satz sagte mir kürzlich jemand, der zuvor kurzzeitig zu einem Unternehmer mit Zeitlohnbezahlung gewechselt war. 10 € pro Stunde, das sei schon eine nette Ansage gewesen. Doch das "Kleingedruckte" folgt schnell. Nach fünf Stunden Dauereinsatz war Feierabend. Zunächst jedenfalls. Zu Hause angelangt klingelt das Telefon: Wieder herkommen, du wirst nochmal für ein paar Fahrten gebraucht. Die temporäre Arbeitsmodell entpuppte sich schnell als Normalzustand. Danach folgt schnell der Rückwechsel zu den Prozenten. Und der obige Satz.
Die Arbeitszeit beträgt 8 Stunden + .... wenn er nach 5 Stunden nach Hause fährt weil erst mal nichts weiter anliegt ist das doch ok.Wenn dann noch Aufträge rein kommen müssen diese auch abgearbeitet werden und dafür wird er ja bezahlt.
Er könnte ja seinen Chef fragen ob er halbtags arbeiten kann ...... :mrgreen:

In Berlin gibt es viele Taxler die zwischen 2,50 und 4,00 Euro die Stunde verdienen.
Der Sklave jammert auf sehr hohem Niveau.

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Freddy_AC
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Freddy_AC » 01.07.2014, 06:49

...das wird wohl auf kurz oder lang ein Normalfall sein! Aber schön nach ML schreien! Ihr werdet auch noch mal wach :mrgreen:
Wenn 2 Mann in einem Raum sind und 3 gehen raus, muss einer zurückgehen damit keiner mehr drin ist!

Wattwurm
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Wattwurm » 01.07.2014, 07:08

jr hat geschrieben:Nachdem wir hier schon unzählige Aussagen zu den Auswirkungen von zeit- statt umsatzbasierten Löhnen lesen konnten, möchte ich die eines Kollegen weitergeben, der nicht in den Foren unterwegs ist.

"Ich bin doch kein Sklave!"

Diesen Satz sagte mir kürzlich jemand, der zuvor kurzzeitig zu einem Unternehmer mit Zeitlohnbezahlung gewechselt war. 10 € pro Stunde, das sei schon eine nette Ansage gewesen. Doch das "Kleingedruckte" folgt schnell. Nach fünf Stunden Dauereinsatz war Feierabend. Zunächst jedenfalls. Zu Hause angelangt klingelt das Telefon: Wieder herkommen, du wirst nochmal für ein paar Fahrten gebraucht. Die temporäre Arbeitsmodell entpuppte sich schnell als Normalzustand. Danach folgt schnell der Rückwechsel zu den Prozenten. Und der obige Satz.
Der Mindestlohn wird ganz neue Arbeitszeitmodelle hervorbringen. Darüber sollten wir uns alle im Klaren sein. Als Unternehmer benötige ich Fahrpersonal das flexibel je nach Bedarf und Kundennachfrage einsetzbar ist. Starre Arbeitzeitmodelle wird es mit Einführung des Mindestlohnes nicht mehr geben. Gewöhnt Euch schon mal daran oder sucht Euch einen anderen Job!

Wir unterscheiden im Arbeitsrecht verschiedene Arbeitzeitmodell:

Bereitschaftsdienst: Ohne zwingend am Arbeitsplatz anwesend sein zu müssen, muß eine sofortige Arbeitsaufnahme gewährleistet sein. Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit. Wird nichts anderes in Arbeitsverträgen vereinbart, muß der Mindestlohn während dieser Zeit der Arbeitsbereitschaft bezahlt werden. Allerdings kann in einem Arbeitsvertrag auch eine geringere Bezahlung des Bereitschaftsdienstes vereinbart werden, die aber 50% des Mindestlohnes nicht unterschreiten darf!

Rufbereitschaft: Der Arbeitnehmer darf seinen Aufenthaltsort frei wählen, er darf z.B. kulturelle oder sportliche Veranstaltungen besuchen, es muß aber sicher gestellt werden das eine Arbeitsaufnahme in einem möglichst zeitnahen Rahmen erfolgen kann. Rufbereitschaft ist keine Arbeitszeit und wird in der Praxis pauschal vergütet!

Abrufarbeit: Das Arbeitszeitsystem von Mc Donalds und Burger King, muß mindestens 4 Tage vorher angekündigt werden. Ich glaube damit müssen wir uns nicht beschäftigen!

Ich werde also ab dem 1.1.15 die Arbeitsverträge meiner Fahrer dahingehend ändern, das Bereitschaftdienst, also das beschäftigungslose "Abhängen" am Taxiposten anstatt mit 8,50 Euro mit 6.- Euro je Stunde bezahlt wird. Jede Woche werde ich mir die Standzeiten meiner Fahrer am Taxiposten, die das Fiskaltaxmeter ja auch aufzeichnet, ausdrucken lassen und dementsprechend mindervergüten! Da Rufbereitschaften arbeitsrechtlich keine Arbeitszeit sind, werde ich die Rufbereitschaften auch nicht bezahlen und stattdessen, für 12 Stunden Rufbereitschaft einen 1/2 Urlaubstag zusätzlich dafür gewähren! Das nenne ich mal soziale Kompetenz, oder?

Wattwurm
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Wattwurm » 01.07.2014, 07:42

Ich lasse meine Fahrer doch nicht Nachts um 2 Uhr vor dem geschlossenen Bahnhof in Neumünster abhängen, wo sich bis 5 Uhr keine Taxi einen Millimeter mehr bewegt! Und Mittwoch wird um 12 Uhr Feierabend gemacht, weil am Nachmittag die Arztpraxen dicht sind und von da nix mehr kommt! Die Zeiten wo Lohnkosten nur eine geringe Bedeutung hatten sind pasee! Also liebe lohnabhängige Fahrer, Umparken im Kopf ist angesagt! Nicht nur bei uns Unternehmern sondern auch bei Euch! Und wenn Euch das alles nicht gefällt dann Arrivederci.... ich erwarte Flexibilität!
Zuletzt geändert von Wattwurm am 01.07.2014, 07:48, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Merlin » 01.07.2014, 08:15

Es ist mir schon fast peinlich , ... aber jr sagte mir das ich als moderierter User immer alles komplett Zitieren muss damit ein Zusammenhang erkenntlich wird. :cry:
Wattwurm hat geschrieben:
jr hat geschrieben:Nachdem wir hier schon unzählige Aussagen zu den Auswirkungen von zeit- statt umsatzbasierten Löhnen lesen konnten, möchte ich die eines Kollegen weitergeben, der nicht in den Foren unterwegs ist.

"Ich bin doch kein Sklave!"

Diesen Satz sagte mir kürzlich jemand, der zuvor kurzzeitig zu einem Unternehmer mit Zeitlohnbezahlung gewechselt war. 10 € pro Stunde, das sei schon eine nette Ansage gewesen. Doch das "Kleingedruckte" folgt schnell. Nach fünf Stunden Dauereinsatz war Feierabend. Zunächst jedenfalls. Zu Hause angelangt klingelt das Telefon: Wieder herkommen, du wirst nochmal für ein paar Fahrten gebraucht. Die temporäre Arbeitsmodell entpuppte sich schnell als Normalzustand. Danach folgt schnell der Rückwechsel zu den Prozenten. Und der obige Satz.
Der Mindestlohn wird ganz neue Arbeitszeitmodelle hervorbringen. Darüber sollten wir uns alle im Klaren sein. Als Unternehmer benötige ich Fahrpersonal das flexibel je nach Bedarf und Kundennachfrage einsetzbar ist. Starre Arbeitzeitmodelle wird es mit Einführung des Mindestlohnes nicht mehr geben. Gewöhnt Euch schon mal daran oder sucht Euch einen anderen Job!

Wir unterscheiden im Arbeitsrecht verschiedene Arbeitzeitmodell:

Bereitschaftsdienst: Ohne zwingend am Arbeitsplatz anwesend sein zu müssen, muß eine sofortige Arbeitsaufnahme gewährleistet sein. Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit. Wird nichts anderes in Arbeitsverträgen vereinbart, muß der Mindestlohn während dieser Zeit der Arbeitsbereitschaft bezahlt werden. Allerdings kann in einem Arbeitsvertrag auch eine geringere Bezahlung des Bereitschaftsdienstes vereinbart werden, die aber 50% des Mindestlohnes nicht unterschreiten darf!

Rufbereitschaft: Der Arbeitnehmer darf seinen Aufenthaltsort frei wählen, er darf z.B. kulturelle oder sportliche Veranstaltungen besuchen, es muß aber sicher gestellt werden das eine Arbeitsaufnahme in einem möglichst zeitnahen Rahmen erfolgen kann. Rufbereitschaft ist keine Arbeitszeit und wird in der Praxis pauschal vergütet!

Abrufarbeit: Das Arbeitszeitsystem von Mc Donalds und Burger King, muß mindestens 4 Tage vorher angekündigt werden. Ich glaube damit müssen wir uns nicht beschäftigen!

Ich werde also ab dem 1.1.15 die Arbeitsverträge meiner Fahrer dahingehend ändern, das Bereitschaftdienst, also das beschäftigungslose "Abhängen" am Taxiposten anstatt mit 8,50 Euro mit 6.- Euro je Stunde bezahlt wird. Jede Woche werde ich mir die Standzeiten meiner Fahrer am Taxiposten, die das Fiskaltaxmeter ja auch aufzeichnet, ausdrucken lassen und dementsprechend mindervergüten! Da Rufbereitschaften arbeitsrechtlich keine Arbeitszeit sind, werde ich die Rufbereitschaften auch nicht bezahlen und stattdessen, für 12 Stunden Rufbereitschaft einen 1/2 Urlaubstag zusätzlich dafür gewähren! Das nenne ich mal soziale Kompetenz, oder?
Wattwurm hat geschrieben:Ich lasse meine Fahrer doch nicht Nachts um 2 Uhr vor dem geschlossenen Bahnhof in Neumünster abhängen, wo sich bis 5 Uhr keine Taxi einen Millimeter mehr bewegt! Und Mittwoch wird um 12 Uhr Feierabend gemacht, weil am Nachmittag die Arztpraxen dicht sind und von da nix mehr kommt! Die Zeiten wo Lohnkosten nur eine geringe Bedeutung hatten sind pasee! Also liebe lohnabhängige Fahrer, Umparken im Kopf ist angesagt! Nicht nur bei uns Unternehmern sondern auch bei Euch! Und wenn Euch das alles nicht gefällt dann Arrivederci.... ich erwarte Flexibilität!
Holger , du hast völlig Recht ..... :!:

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von alsterblick » 01.07.2014, 10:25

Freddy_AC hat geschrieben:...Ihr werdet auch noch mal wach :mrgreen:
Vor allem "noch mal",
wenn zur Schichtfortsetzung immer wieder aus dem Bett geklingelt. :shock: :mrgreen: :mrgreen:
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von oldstrolch » 01.07.2014, 10:37

Wattwurm hat geschrieben:Also liebe lohnabhängige Fahrer, Umparken im Kopf ist angesagt! Nicht nur bei uns Unternehmern sondern auch bei Euch! Und wenn Euch das alles nicht gefällt dann Arrivederci.... ich erwarte Flexibilität!
wiso umparken?... verdiwerbungverseuchte taxifahrende lohnempfänger schweben doch über den dingen.es wird ein sehr harter fall auf den asphalt der mindestlohnrealität.... :D
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


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Jim Bo
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Jim Bo » 01.07.2014, 12:36

An Wattwurm und Co.

Ihr glaubt also, einen Angestellten so umherkommandieren zu können, wie ihr wollt?
Dann sage ich nur Arividerci Menschenrechte!

Fakt ist, ob es dem Arbeitgeber gefällt oder nicht, dass IHR es seid, die einen Schichtplan auf die Beine stellen müssen.

Was fällt euch eigentlich ein, hier Gedanken zu äußern von wegen: "Ich pfeife meine Angestellten zurück wann immer ein Auftrag kommt." ?

Das kann man bei Ärzte machen. Das geht auch bei Heimerzieher. Aber auch nur, weil es dort um Menschenleben geht. Ihr tut ja beinah so als würde die Welt untergehen, wenn ein Auftrag mal nicht abgearbeitet wird.

Wenn mein Arbeitgeber auf solch ein Schwachsinn kommen würde, der würde mich nur noch vor dem Arbeitsgericht kennen lernen, theoretisch.
In der Praxis stellt sich diese Frage nicht, weil bei uns noch nachgedacht wird.

Wie bereits angedeutet: Jedes Gewerbe mit Schichtsystem und Bezahlung nach Stundenlohn hat auch einen entsprechenden Schichtplan, der auf die gesamte Woche erstellt wurde, dass man sich darauf einstellen kann und nicht spontan.

Was für ein Chaos würde das in Banken, Apotheken, ... usw. geben?

Ihr überschreitet Grenzen in eurer Denkweise und das könnte dazu führen, dass Verdi bei euch klingelt.

LRKN
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von LRKN » 01.07.2014, 13:11

jr hat geschrieben: Diesen Satz sagte mir kürzlich jemand, der zuvor kurzzeitig zu einem Unternehmer mit Zeitlohnbezahlung gewechselt war. 10 € pro Stunde, das sei schon eine nette Ansage gewesen. Doch das "Kleingedruckte" folgt schnell. Nach fünf Stunden Dauereinsatz war Feierabend. Zunächst jedenfalls. Zu Hause angelangt klingelt das Telefon: Wieder herkommen, du wirst nochmal für ein paar Fahrten gebraucht. Die temporäre Arbeitsmodell entpuppte sich schnell als Normalzustand. Danach folgt schnell der Rückwechsel zu den Prozenten. Und der obige Satz.
Was für Kleingedrucktes? Wenn der Arbeitgeber dieses Lohn- und Arbeitsverhalten mit seinem Arbeitnehmer vetraglich Geregelt hat ist doch alles OK. Wenn der Angestellte zu blöd ist den Arbeitsvertrag zu lesen ist er selber schuld. Wenn ich einen Arbeitsvertrag unterschreibe steht das klipp und klar wann meine normalen Schichtzeiten sind, wann ich Rufbereitschaft habe und wie Überstunden geregelt werden. Dies wird beidseitig unterschrieben und wenn meine Arbeitgeber von dem Vertrag abweichend mir Arbeitszeiten aufdrücken will werde ich diesem Wunsch einfach nicht folgen. Und dafür bekomme ich Betrag X jeden Monat aufs Konto überwiesen. Wenn der nicht kommt trete ich ihm gnüsslich zwischen die Beine.
Freddy_AC hat geschrieben:...das wird wohl auf kurz oder lang ein Normalfall sein! Aber schön nach ML schreien! Ihr werdet auch noch mal wach :mrgreen:
Das sich die Arbeitzeitmodelle an den ML anpassen werden ist jedem klar. Auch denen die für den ML sind.
Wattwurm hat geschrieben: Ich werde also ab dem 1.1.15 die Arbeitsverträge meiner Fahrer dahingehend ändern, das Bereitschaftdienst, also das beschäftigungslose "Abhängen" am Taxiposten anstatt mit 8,50 Euro mit 6.- Euro je Stunde bezahlt wird. Jede Woche werde ich mir die Standzeiten meiner Fahrer am Taxiposten, die das Fiskaltaxmeter ja auch aufzeichnet, ausdrucken lassen und dementsprechend mindervergüten! Da Rufbereitschaften arbeitsrechtlich keine Arbeitszeit sind, werde ich die Rufbereitschaften auch nicht bezahlen und stattdessen, für 12 Stunden Rufbereitschaft einen 1/2 Urlaubstag zusätzlich dafür gewähren! Das nenne ich mal soziale Kompetenz, oder?
Du kannst den Lohn für das "Abhängen" nicht auf 6€ reduzieren weil der ML 8,50€ ist! Du kannst einen Lohn von 10€ auf 8,50 reduzieren aber nicht weiter runter als eben genau diese 8,50€! Wenn du dies tun solltest sollte dir klar sein das du gegen das ML-Gestz verstößt mit den entsprechenden Konsequenzen. Und wie schon 1000 mal ausdiskutiert ist das Warten auf Fahrgäste am Taxiposten sowieso die normale Tätigkeit eines Taxifahrers und wird normal bezahlt. Wenn beim Edeka zufällig keine Kunden sind bekommen die Kassiererinnen auch normalen Lohn und sind nicht auf Arbeitsbereitschaft.
Wattwurm hat geschrieben:Ich lasse meine Fahrer doch nicht Nachts um 2 Uhr vor dem geschlossenen Bahnhof in Neumünster abhängen, wo sich bis 5 Uhr keine Taxi einen Millimeter mehr bewegt! Und Mittwoch wird um 12 Uhr Feierabend gemacht, weil am Nachmittag die Arztpraxen dicht sind und von da nix mehr kommt! Die Zeiten wo Lohnkosten nur eine geringe Bedeutung hatten sind pasee! Also liebe lohnabhängige Fahrer, Umparken im Kopf ist angesagt! Nicht nur bei uns Unternehmern sondern auch bei Euch! Und wenn Euch das alles nicht gefällt dann Arrivederci.... ich erwarte Flexibilität!
Wenn du nicht willst dass deine Fahrer zwischen 2 und 5 Uhr arbeiten dann regel das explizit im Arbeitsvertrag. Da steht dann Arbeitszeit ist von 18-2 Uhr und diese Zeit wird mit 8,50€ vergütet. Wenn er länger Arbeiten will macht er das ausserhalb der Arbeitszeit und somit umsonst. Selber schuld. Und wenn du Flexibilität einforderst dann kannst du dass auch Vetraglich regeln. Solang du diese Flexibilität auch entsprechend vergütest wirst du auch Fahrer bekommen, die diese Flexibilität mitbringen.
FD hat geschrieben: IK hat schon angekündigt, WAS da auf die Fahrer zukommt. Und mein Beispiel mit der 200,00 Euro Tour, hat dem Guten Kollegen die Sprache verschlagen!
Schwachsinnsbeispiel! Als ob jeder Taxifahrer jede Woche eine 200€ Tour hat... Ich habe in den 15 Jahren die ich Fahre noch nei eine 200€ Tour gehabt. Vielleicht hatte ich noch nicht das Glück dazu aber vorzugaukeln, dass man als Fahrer ja sowas von gekniffen ist, weil man statt 100€ jetzt nur noch 30€ an einer 200€ Tour bekommt ist Blödsinn. Das wäre so als ob man vom Beruf Lottospieler werden soll weil man mit einem 6er genug Geld verdient um davon Leben zu können. Die einzige Größe die entscheidend wäre ist der Durchschnittsumsatz pro Tour und der Durchschnittsumsatz pro Stunde. Alles andere sind an den Haaren herbeigezogene Schwachsinnsbeispiele.
Gerade beim Hansa wird die Freiheit der Fahrer weiter eingeschränkt werden, als sie sich jetzt vorstellen können. Nix mehr mit aus der Stadt rausfahren, wenn die Volltrunkenen nur darauf warten in die Taxe kotzen zu dürfen! Da wird es auch die verpflichtende Anweisung durch die Zentrale geben, genau ins Zentrum des Elends zu fahren. Es wird eine Verpflichtung zur Tourannahme geben!

Ob die "guten" Fahrer sich freuen werden, bei Stundenumsätzen von 35 bis 40 Euro mit 8,50 Bruttolohn abgespeist zu werden? Ob sie sich freuen werden, nach der Peakzeit den Wagen abstellen zu müssen?
1. Ja eine Verpflichtende Abnahme von Touren sind sehr wahrscheinlich. Das ist doch Super! Die Zentrale bekommt ihre Aufträge los! Dem Fahrer ist es egal ob die Tour für ihn Wirtschaflich ist! Selbst Kurzstrecken fährt er ohne zu murren weil es ihn total egal ist! Er freut sich eventuell sogar auf die 4,30€ Tour weil die schnell rum ist und er so häufiger Trinkgeld bekommt! Und wenn ins Auto gebrochen wird stelle ich den Wagen ab und lasse meinen Cheffe ihn reinigen! Und ich krige trotzdem mein Geld auch wenn der Wagen nicht Betriebsbereit ist! Ich sehe nur Positives. Der Himmel auf Erden...

2. Niemand sagt das die 8,50€ verpflichtend für alle Fahrer sind. Du kannst einem Fahrer (unvorstellbar, ich weiß) auch MEHR zahlen.... Wenn der Fahrer wirklich 35-40€ Umsatz macht (wobei wir wissen das es nur an Sylvester solche Umsätze gibt) dann darfst du ihm auch gerne 20€/Stunde zahlen. Und glaube mir, das wirst du! Weil sämtliche Unternehmer in Hamburg sich die Finger nach dem Fahrer lecken werden! Das ist wie überall in der Wirtschaft, der bessere Verdient mehr als der Schlechtere. Und der bessere wird sich gerne von einem Arbeitgeber abwerben lassen, der bessere Konditionen anbietet. Und wenn du ihm "nur" 8,50€ zahlst hast du eben schlechte Karten und wirst auf deinen schlechten Fahrern sitzen bleiben. Dass zeigt dann auch wer ein schlechter Unternehmer ist... die mit den schlechten Fahrern!

Und niemand schreibt dir vor wie und wann deine Schichten zu sein haben. Du als Unternehmer kannst die Arbeitszeiten in Absprache mit den Fahrern festlegen. Und wenn ein Fahrer auch nach den Peakzeiten fahren will dann kann man das sowohl Arbeitszeitlich als auch Bezahlungstechnisch vetraglich regeln. Also wenn einer zB Samstag von 12- 22 Uhr fahren will bekommt er 9€/Stunde und einer der von 18-4 Uhr fährt bekommt 11€/Stunde. Das ist alles Legitim und umsetzbar.

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von gringo » 01.07.2014, 13:33

Niemand sagt das die 8,50€ verpflichtend für alle Fahrer sind. Du kannst einem Fahrer (unvorstellbar, ich weiß) auch MEHR zahlen.... Wenn der Fahrer wirklich 35-40€ Umsatz macht (wobei wir wissen das es nur an Sylvester solche Umsätze gibt) dann darfst du ihm auch gerne 20€/Stunde zahlen. Und glaube mir, das wirst du! Weil sämtliche Unternehmer in Hamburg sich die Finger nach dem Fahrer lecken werden! Das ist wie überall in der Wirtschaft, der bessere Verdient mehr als der Schlechtere. Und der bessere wird sich gerne von einem Arbeitgeber abwerben lassen, der bessere Konditionen anbietet. Und wenn du ihm "nur" 8,50€ zahlst hast du eben schlechte Karten und wirst auf deinen schlechten Fahrern sitzen bleiben. Dass zeigt dann auch wer ein schlechter Unternehmer ist... die mit den schlechten Fahrern!
Dafür bieten sich Bonussysteme an.

Z.B. Grundlohn ist der Mindestlohn auf 8 std. Basis.
Bestimmte erreichte Umsatzziele erhöhen diesen Grundlohn.
Zusätzlich kann man noch den Spritverbrauch, Leerfahrten, Unfälle und andere Bewertungen mit einfließen lassen.
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von eichi » 01.07.2014, 13:55

Also wenn einer zB Samstag von 12- 22 Uhr fahren will bekommt er 9€/Stunde
und einer der von 18-4 Uhr fährt bekommt 11€/Stunde. Das ist alles Legitim und umsetzbar.
Zumal ja auch (reale) Nacht- und Überstundenzuschläge für eine
Verbesserung des Stundenlohns sorgen.

Und die weiter oben erwähnten "faulenSäcke" würden sich auch noch dadurch selbst bestrafen,
weil ja weniger Touren auch weniger Trinkgeld bedeuten! Auch so'ne Art Provision, und legal.
Natürlich nur bei uns, nicht bei Wundercar :mrgreen:
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von oldstrolch » 01.07.2014, 15:10

seit anfang der mindestlohndebatte (IM TAXIGEWERBE)kommt immer das selbe von den befürworter.mindestlohn ja...aber eigendlich will ich ja mehr als mindestlohn.er will nicht nur den kleinen finger.er reisst den ganzen arm raus. nur den rahm abschöpfen.den angestellten ist es vollkommen schnuppe woher es kommt.der mindestlohnforderer ist der selbe typ mensch der auch auf die wohnungsbau-aufkäufer schimpft und diese heuschrecken nennt.das er selber eine heuschreckenmentalität hat merkt der mindestlohnforderer nicht.... :P
Zuletzt geändert von oldstrolch am 01.07.2014, 15:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von LRKN » 01.07.2014, 15:54

FD hat geschrieben:@LRKN

Nur weil Du zu doof und unfähig bist und deshalb die FG mit Dir nicht fahren wollen, sind Touren mit 200 Euro kein Schwachsinn. Ich fahre länger als Du, aber nur mal ein paar Beispiele seit dem Euro: Morges(Schweiz), Goslar, Gelsenkirchen, Hannover, Osnabrück, Köln, Güstrow, Wesuwe und Salchendorf im Siegerland jeweils einmal; Warnemünde, Rostock, Berlin und Kopenhagen jeweils 2 mal! Dazu reihenweise Touren zwischen 100 und 200 Euro, allein 2011 7 mal Bremen! Nun gut, ich fahre Großrauml aber auch die Rettungskapseln und Unterlegkeile mit Stern kommen mal weiter weg. Wenn Du 15 Jahre lang keine EINZIGE solche Tour hattest, ist DAS ein bitteres Armutszeugnis! Such Dir einen anderen Job. Irgendetwas OHNE Eigeninitiative!

Außerdem hatte GK explizit für genau diesen Fall gefragt! Misch Dich also nicht in eine Unterhaltung ein, wenn Du Zusammenhänge nicht erfassen kannst!
Ich habe nicht gesagt das Touren von 200€ Schwachsinn ist. Ich habe gesagt dass es Schwachsinnig ist, Tourenbeispiele zu verwenden, die die absolute Ausnahme darstellen. Wenn du glaubst mit deinen 17 aussergewöhnlich langen Touren auf das tägliche Brot und Butter Geschäft schließen zu können und deine gesamte Kalkulation darauf beruht dann wünsche ich dir viel Spaß dabei.

Dass ich numal aus welchen Gründen auch immer noch nie in der Schweiz war liegt nicht an mir oder an meinen Fahrgästen. Sondern eher an meinen Arbeitszeiten (Abends und Nachts) und dem umstand das eben noch keiner meiner Fahrgäste den Wunsch hatte mit dem Taxi in die Schweiz zu fahren. Und solange ich die Fahrgäste nicht dazu zwingen kann mit mir in meinen Arbietszeiten in die Schweiz zu fahren kann ich auch dort nicht hinkommen. Oder glaubst du dass ich schon mindestens 5 Fahrgäst in meinem Taxi hatte die alle in die Schweiz wollten und ich abgelehnt hatte weil ich kein Bock hatte?

Aber ich nehmer auch gerne Vergleichsbeispiele von anderen Fahrern meines Unternehmers an. Als Basis muss man sagen das mein Unternehmer nur E- und B-Klassen hat (also kein GRT). Und da wir ja alle so gerne Taxifahrerlatein austauschen bekomme ich jede Ferntour mit die ein anderer fährt. Wenn mal einer nach Berlin kommt ist das schon eine Besonderheit. Was ich damit sagen will: Du kannst dir die Touren sonstwo hinschieben. Sie sind nicht relevant im täglichen Geschäft. Relevant für eine Lohnzahlung sind die durchschnittssummen die ein Fahrer im Monat zusammenfährt und nicht einzelne Spitzen. Ich fahre in meinen knapp 40 Stunden Umsätze im Bereich von 4000-5000€ zusammen. DAS ist relevant und nciht ob ich 7 mal im Jahr nach Bremen komme.

Guter_Kollege
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Guter_Kollege » 01.07.2014, 17:06

Rufbereitschaften finden statt im Rahmen von Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen oder als Ausnahmefall auf Antrag lt. Arbeitszeitgesetz.

Darinnen sind dann genau Umfang und Einsatzart festgelegt.

Der Arbeitnehmer kann sich dabei an seiner Wohnadresse oder einem sonstigen Ort aufhalten, der er selbst bestimmt, nicht der Arbeitgeber.

Aufs Taxigewerbe übertragen ist die Rufbereitschaft ziemlich unpraktisch, weil Aufenthaltsort der Rufbereitschaft und extrem zeitnaher Ortseinsatz
weit auseinanderliegen können.

Fazit: Nur eine neue Sau die zur Belustigung des Arbeitgebers durchs Dorf getrieben wird.
FD hat geschrieben:Die bislang "gezahlten" steuerfreien Zulagen und der beliebte Mehrverpflegungsaufwand werden verschwinden.
Quatsch mit Sosse. Das sind absurde Fantasien aufgrund absurder Gedankenspiele. Der Mehrverpflegungsaufwand wird nicht verschwinden.
Die nächste Wette die Du verlieren würdest. Zu der ich aber keine Lust habe, weil man mit Dir offensichtlich nur Wetten um spinnerte
Behauptungen abschließen kann.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 01.07.2014, 20:12, insgesamt 2-mal geändert.

DunklerOrt
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von DunklerOrt » 01.07.2014, 17:12

FD hat geschrieben: Deine Umsätze sind für einen Hansi eher mau bis dürftig.
Was für ein blödes Gesabbel !!!

Wenn LRKN schreibt, er fährt in knapp 40 Wochenstunden einen Umsatz der zwischen 4-5 K liegt, dann klingt das für mich absolut plausibel und alles andere als mau bis dürftig !!

4000 : 173,3 ( rechnerisches Monatsmittel bei 40 Std ) = 23,08 €/ Std
4500 : 173,3 = 25,97 € / Std
5000 : 173,3 = 28,85 € / Std

Ja ne, ist klar, alles eher mau bis dürftig !!
Und verschon uns bitte mit deinen GRT-Weisheiten, ich bin lange genug so´n Ding gefahren und weiß verdammt genau, warum ich es nicht mehr will !!

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SindSieFrei?
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von SindSieFrei? » 01.07.2014, 20:04

LRKN hat geschrieben:...
Niemand sagt das die 8,50€ verpflichtend für alle Fahrer sind. Du kannst einem Fahrer (unvorstellbar, ich weiß) auch MEHR zahlen.... Wenn der Fahrer wirklich 35-40€ Umsatz macht (wobei wir wissen das es nur an Sylvester solche Umsätze gibt) dann darfst du ihm auch gerne 20€/Stunde zahlen. Und glaube mir, das wirst du! Weil sämtliche Unternehmer in Hamburg sich die Finger nach dem Fahrer lecken werden! ...
JA! Du gehst vollkommen richtig an das Thema ran. Mir ist der ML wumpe. Er ist die Absicherung nach unten für Werkstattaufenthalte, Eichamtsfahrten und schlechte Zeiten wie die 15 Tage Anfang Januar. Ansonsten ist er mir privat egal. Gewerbepolitisch nicht. Wenn Cheffe mich "nur" damit abspeisen würde ab 1.1.15, würde ich wechseln und dahin gehen, wo meine Leistung honoriert werden würde. Da er das aber nicht tun wird, bleibe ich natürlich.
gringo hat geschrieben:...
Dafür bieten sich Bonussysteme an.

Z.B. Grundlohn ist der Mindestlohn auf 8 std. Basis.
Bestimmte erreichte Umsatzziele erhöhen diesen Grundlohn.
Zusätzlich kann man noch den Spritverbrauch, Leerfahrten, Unfälle und andere Bewertungen mit einfließen lassen.
Wieder ein JA! Vollkommen richtiger Ansatz: Unternehmerisches Denken und Handeln! Ergänzung: Bis 10 Std. regelmäßig sind erlaubt unter Einhaltung der gesetzlichen Pausenzeiten.

Ihr neigt dazu, kommende Gesetze totzudenken. Falscher Weg! Konstruktiv damit umgehen ist besser. AN und AG können sich wunderbar ergänzen, denn beide haben ein gemeinsames Interesse: KOHLE €€€€€€€. Und dafür das Cheffe mich fair bezahlt, fahre ich ihm gute KM-Schnitte ein, und generiere möglichst hohe Umsätze, fahre jede Tour (auch Kurier!) außer Besorgungsfahrten, da ich damit mehrmals derbe reingefallen bin. Bin ich gesperrt für. Und all das mache ich schon heute!!! Abwerbungsversuche hatte ich mehrmals, aber ich bleibe. Dem Unternehmer, der mir angeboten hat, GRT-Zuschläge in die "eigene Tasche" zu fahren, habe ich nur gesagt: Wenn ich dich behumsen darf, wirst du mich genauso behumsen, also passen wir nicht zusammen. Fertig.

@ Strolchi: Ich werde das Gefühl nicht los, du denkst immer, das Fahrer deine Feinde sind, nur weil sie einen europäischen Standard unterstützen. NEIN! Dem ist nicht so. Du wärst mit mir als AN glücklich. Ich lasse keine Schichten ausfallen, bin pünktlich, zuverlässig und mache keine Unfälle (Holzkopp klopp). Ich unterstütze aber den ML. Weil er für eine Bereinigung des Gewerbes sorgen wird. Wagen, die keiner braucht, weil sie unter 120 € im Schnitt fahren, können weder Fahrer noch Unternehmer legal ernähren! Dieses Gewerbe wird sich normalem wirtschaftlichen Denken und Handeln unterwerfen müssen, so wie es in der normalen Wirtschaft üblich ist. Manchmal glaube ich, das einige Kollegen hier niemals in der freien Wirtschaft gearbeitet haben und die verquere Denke des Gewerbes so internalisiert haben, das ihnen jegliche Logik bei der Betrachtung abhanden kommt. Der ML ist kein Feind, sondern ein Freund und das in Zukunft nicht mehr jeder der Freund des Fahrers sein wird, ist ein begrüßenswerter Prozess!

LG
Dura lex, sed lex.

Guter_Kollege
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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Guter_Kollege » 01.07.2014, 20:11

Doppelmoppel
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 01.07.2014, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von Berni » 01.07.2014, 21:47

Wattwurm hat geschrieben: Also liebe lohnabhängige Fahrer, Umparken im Kopf ist angesagt! Nicht nur bei uns Unternehmern sondern auch bei Euch! Und wenn Euch das alles nicht gefällt dann Arrivederci.... ich erwarte Flexibilität!
:idea: Watti, Du wirst hier dringend gebraucht, willst Du Dich nicht bewerben?
http://www.paxetgaudium.com/de/kalender ... 02014.html
Mit einem historischen Sklavenmarkt lässt sich das Programm wunderbar vervollständigen. :)

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Re: "Ich bin doch kein Sklave!"

Beitrag von miamivice » 01.07.2014, 23:47

SindSieFrei? hat geschrieben:Ich lasse keine Schichten ausfallen, bin pünktlich, zuverlässig und mache keine Unfälle (Holzkopp klopp). Ich unterstütze aber den ML. Weil er für eine Bereinigung des Gewerbes sorgen wird. Wagen, die keiner braucht, weil sie unter 120 € im Schnitt fahren, können weder Fahrer noch Unternehmer legal ernähren! Dieses Gewerbe wird sich normalem wirtschaftlichen Denken und Handeln unterwerfen müssen, so wie es in der normalen Wirtschaft üblich ist. Manchmal glaube ich, das einige Kollegen hier niemals in der freien Wirtschaft gearbeitet haben und die verquere Denke des Gewerbes so internalisiert haben, das ihnen jegliche Logik bei der Betrachtung abhanden kommt. Der ML ist kein Feind, sondern ein Freund und das in Zukunft nicht mehr jeder der Freund des Fahrers sein wird, ist ein begrüßenswerter Prozess!
Planwirtschaft ist kein Freund sondern Freiheitsverlust. Ein Provisionslohnfahrer hat das Recht mal höhere mal niedrigere Umsätze einzufahren. Steckt er in einer flauen Phase und fährt regelmäßig schlechtere Umsätze ein, weil beispielsweise der Konkurrenzdruck auf ihn demotivierend wirkt, so wird er sich mit seinem Chef arrangieren und ihm keinen Schaden zufügen indem er ihm einen Teil des Zwangslohns unter der Hand zurückgibt.

Besonders perfide erscheint der Vorzeigefahrer (mit bester Funkausstattung), der wohlerzogen in die eigene Versklavung einwilligt und auf Minderumsatzfahrer (Graupe) herabblickt.

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