Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Der Mindestlohn wird auch die Zentralen treffen. Das Funkpersonal dort verdient im Schnitt zirka 7.- Euro Brutto die Stunde. Wenn der Service für den Kunden im vollen Umfang aufrecht erhalten werden soll, wird das zusätzliche Lohnkosten verursachen, die sich dann wiederum auf die Funkgebühren niederschlagen werden! Da in vielen Zentralen personell schon jetzt "auf Kante " gearbeitet wird, wird man kaum noch mehr Personal einsparen können als ohnehin schon, wenn der in der Warteschleife festhängende Anrufer nicht noch mehr vergrätzt werden soll.
Verärgerte Kunden wandern nicht nur zu den Mitbewerbern ab, sondern viel schlimmer noch, sie suchen oder gründen sich ein unlizensiertes und illegales "Privat-Taxi". Es besteht die Gefahr das sich ein "Schwarzer Markt" etabliert, wenn im Zuge der Einführung des Mindestlohnes Personal abgebaut wird! Das Auftauchen der APP´s soviel kann man jetzt schon sagen, hat bisher nicht einen einzigen Funker/in den Job gekostet, aus dieser Richtung sehe ich also kein nennenswertes Einsparpotential. Das Auftauchen der App´s ist nicht das Ende der Zentralen und wird es auch in 100 Jahren nicht sein! Wer das glaubt, glaubt auch an den Osterhasen!
Wie sollen Eurer Meinung nach die Zentralen auf die Herausforderung Mindestlohn reagieren unter der Vorrausetzung das Personalabbau Tabu ist?
Verärgerte Kunden wandern nicht nur zu den Mitbewerbern ab, sondern viel schlimmer noch, sie suchen oder gründen sich ein unlizensiertes und illegales "Privat-Taxi". Es besteht die Gefahr das sich ein "Schwarzer Markt" etabliert, wenn im Zuge der Einführung des Mindestlohnes Personal abgebaut wird! Das Auftauchen der APP´s soviel kann man jetzt schon sagen, hat bisher nicht einen einzigen Funker/in den Job gekostet, aus dieser Richtung sehe ich also kein nennenswertes Einsparpotential. Das Auftauchen der App´s ist nicht das Ende der Zentralen und wird es auch in 100 Jahren nicht sein! Wer das glaubt, glaubt auch an den Osterhasen!
Wie sollen Eurer Meinung nach die Zentralen auf die Herausforderung Mindestlohn reagieren unter der Vorrausetzung das Personalabbau Tabu ist?
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Re: Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Ihn bezahlen und Kooperationspartner suchen. Auch über ideologische Schranken hinweg. Wir haben in Lübeck drei als Zentralen zu bezeichnende Betriebe à Ca 20, 40 und 80 vermittelte Taxen, sowie noch eine Mietwagenzentrale mit ca 12 Fahrzeugen und ca 80 Graupen. Totaler Irrsinn.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.
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Re: Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Diese Aussage ist weder darstellbar noch haltbar.Wattwurm hat geschrieben:Der Mindestlohn wird auch die Zentralen treffen. Das Funkpersonal dort verdient im Schnitt zirka 7.- Euro Brutto die Stunde. Wenn der Service für den Kunden im vollen Umfang aufrecht erhalten werden soll, wird das zusätzliche Lohnkosten verursachen, die sich dann wiederum auf die Funkgebühren niederschlagen werden!
Schon vor 12 Jahren (!) verdiente eine Telefonistin z.B. bei der Berliner WBT je nach Länge Betriebszugehörigkeit 7,79 € bis 8,08 €.
Von der Hamburger Sonnenscheinzentrale wissen wir folgendes:
Stundenlohn während der Ausbildung: 8,50 €
Einkommen bei Steuerklasse 1:
Spätschicht: 1071,- brutto (ca. 840,- netto)
Nachtschicht: 510,- brutto (418,- netto) oder 640,- mit Zuschlägen
Zulage (max. 1 Tag gefehlt im Monat): 61,36 Euro
Vermögenswirksame Leistungen: 39,88 im Monat (bei festem Arbeitsverhältnis)
Fahrgeldpauschale: 16,- mtl.
Sonntagszuschlag: 26,-
Feiertagszuschlag: 52,-
Nachtzuschlag: 10,30
24 Tage Urlaub
1/2 Grundgehalt Urlaubsgeld
1/2 Grundgehalt Weihnachtsgeld
Beides nach mindestens 3 Monaten Betriebszugehörigkeit.
Auch in anderen Taxizentralen dürfte es nicht soviel anders aussehen. Eine mögliche Differenz irgendwo anders zu 8,50 € wird nicht groß sein, ein paar Cent vielleicht. Ergo nur Pferde scheu machen hier.
Re: Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Selbstverständlich gilt das was in Hamburg und Berlin bezahlt wird auch in Olpe, Neumünster oder in Kyritz an der Knatter....! Nein gilt es eben nicht! Ich habe das ganze Taxigewerbe im Sichtfeld und nicht nur Hamburg und Berlin! Und ich weiß das in den meisten Zentralen 7.- Euro plus x bezahlt wird. Das sind aber nicht 8,50 Euro plus Nachtzuschlag!
Andrés Denkansatz ging schon in die richtige Richtung. Es wird nicht unbedingt zu Fusionen kommen, aber zumindest wird der Mindestlohn den Druck erhöhen die Zusammenarbeit zu suchen! Es macht doch betriebswirtschaftlich keinen Sinn das eine 20-Wagen-Zentrale eine 24/7 Telefonbedienung sicher stellt. In Olpe, Neumünster oder in Kyritz an der Knatter werden spätestens um 23 Uhr die Bürgersteige hoch geklappt. Für 12 Anrufe die ab 1 Uhr bis morgens um 5 Uhr in der Zentrale eintrudeln, muß man keine Vollzeitkraft an das Telefon setzen! Der Mindestlohn wird also dazu führen das ab 23 Uhr bis morgens um 5 Uhr die eigene Telefonnummer woanderes aufläuft, in der Regel beim örtlichen Marktführer oder ein paar "Küchenzentralen" schließen sich zusammen und suchen zumindest die temporäre Zusammenarbeit in der Nachtschicht!
Wie das technisch durchzuführen ist, wenn sich zwei oder drei Zentralen die auf verschiedenen Frequenzen arbeiten für eine Zusammenarbeit entschließen, ist dann ein anderes Problem. Aber der Druck auf die Zentralen wird wachsen! In Hamburg lassen sich Taxi Alstertal und Taxi Bergedorf 24/7 über den Hansafunk und FMS vermitteln ohne ihre Eigenständigkeit dabei aufzugeben, das ist ein richtungsweisendes Model! Ich bin gespannt darauf, wen sich die Blankeneser demnächst als Kooperationspartner aussuchen....? Das wäre doch mal eine echt geile Sensation wenn sich die erzkonservativen Blankeneser mit den linken Autonomen von DAS-Taxi zusammenschließen würden! Ich glaube das gibt Mord und Totschlag...
Und nun muß ich arbeiten und Taxi fahren. Ich gehöre zu den ganz seltenen Ausnahmen hier im Forum, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich noch auf der Straße verdienen!
Andrés Denkansatz ging schon in die richtige Richtung. Es wird nicht unbedingt zu Fusionen kommen, aber zumindest wird der Mindestlohn den Druck erhöhen die Zusammenarbeit zu suchen! Es macht doch betriebswirtschaftlich keinen Sinn das eine 20-Wagen-Zentrale eine 24/7 Telefonbedienung sicher stellt. In Olpe, Neumünster oder in Kyritz an der Knatter werden spätestens um 23 Uhr die Bürgersteige hoch geklappt. Für 12 Anrufe die ab 1 Uhr bis morgens um 5 Uhr in der Zentrale eintrudeln, muß man keine Vollzeitkraft an das Telefon setzen! Der Mindestlohn wird also dazu führen das ab 23 Uhr bis morgens um 5 Uhr die eigene Telefonnummer woanderes aufläuft, in der Regel beim örtlichen Marktführer oder ein paar "Küchenzentralen" schließen sich zusammen und suchen zumindest die temporäre Zusammenarbeit in der Nachtschicht!
Wie das technisch durchzuführen ist, wenn sich zwei oder drei Zentralen die auf verschiedenen Frequenzen arbeiten für eine Zusammenarbeit entschließen, ist dann ein anderes Problem. Aber der Druck auf die Zentralen wird wachsen! In Hamburg lassen sich Taxi Alstertal und Taxi Bergedorf 24/7 über den Hansafunk und FMS vermitteln ohne ihre Eigenständigkeit dabei aufzugeben, das ist ein richtungsweisendes Model! Ich bin gespannt darauf, wen sich die Blankeneser demnächst als Kooperationspartner aussuchen....? Das wäre doch mal eine echt geile Sensation wenn sich die erzkonservativen Blankeneser mit den linken Autonomen von DAS-Taxi zusammenschließen würden! Ich glaube das gibt Mord und Totschlag...
Und nun muß ich arbeiten und Taxi fahren. Ich gehöre zu den ganz seltenen Ausnahmen hier im Forum, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich noch auf der Straße verdienen!
Re: Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Das "Apotheken-Modell" wäre die einfachste Lösung, die
teuren Nachtzeiten kostengünstig abzuwickeln.
Die Nachtschicht wird umschichtig von den verschiedenen
Zentralen geleistet. Es setzt aber ein gewisses Vertrauen
und Kooperationsbereitschaft voraus, ein gut durchdachter
Schichtplan ist zwingend, damit jeder auch gleichmäßig die
guten oder schlechteren Zeiten erwischt.
Die entsprechen Fahrzeuge werden besser ausgelastet, teurer
Leerlauf (bei Stundenlohn) wird vermieden. Unbezahlte, ärgerliche
Leerlaufzeiten bei Provisionslohn werden auch hier minimiert.
teuren Nachtzeiten kostengünstig abzuwickeln.
Die Nachtschicht wird umschichtig von den verschiedenen
Zentralen geleistet. Es setzt aber ein gewisses Vertrauen
und Kooperationsbereitschaft voraus, ein gut durchdachter
Schichtplan ist zwingend, damit jeder auch gleichmäßig die
guten oder schlechteren Zeiten erwischt.
Die entsprechen Fahrzeuge werden besser ausgelastet, teurer
Leerlauf (bei Stundenlohn) wird vermieden. Unbezahlte, ärgerliche
Leerlaufzeiten bei Provisionslohn werden auch hier minimiert.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)
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Re: Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Ah ja, sicher. Ich hatte vergessen das es auch Taxizentralen anderswo in Deutschland gibt. Und das die Devise, daß man nur Dinge posten solle die man auch belegen kann, für Wattwurm nicht gilt, hatte ich auch vergessen. Mist.Wattwurm hat geschrieben:Selbstverständlich gilt das was in Hamburg und Berlin bezahlt wird auch in Olpe, Neumünster oder in Kyritz an der Knatter....! Nein gilt es eben nicht! Ich habe das ganze Taxigewerbe im Sichtfeld und nicht nur Hamburg und Berlin! Und ich weiß das in den meisten Zentralen 7.- Euro plus x bezahlt wird. Das sind aber nicht 8,50 Euro plus Nachtzuschlag!
In Kyritz an der Knatter wird man sich sicher nicht einer großen Taxizentrale anschliessen müssen/wollen.
Dazu besteht kein Bedarf, weil die Vermittlung überschaubar ist und keiner aufwendigen Technik bedarf.
- alsterblick
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- Wohnort: Hamburg
Re: Mindestlohn trifft auch die Zentralen
Ist doch schon alles in Arbeit und nun kommt auch schon der erste "Hansi" ins Nachdenken.eichi hat geschrieben: ....von den verschiedenen Zentralen geleistet. Es setzt aber ein gewisses Vertrauen
und Kooperationsbereitschaft voraus, ...
Die entsprechen Fahrzeuge werden besser ausgelastet, teurer
Leerlauf (bei Stundenlohn) wird vermieden. Unbezahlte, ärgerliche
Leerlaufzeiten bei Provisionslohn werden auch hier minimiert.
Da sich das Taxiappbestellen zunehmender Beliebtheit erfreuen wird, werden die Funkzentralen natürlich
immer weniger mit „lästiger“ teurer Tourenaufnahme beschäftigt sein (müssen). Klar, bischen Handarbeit bleibt da immer noch.
Vorhersage:
1) Zuerst kommt der „Appmanager“ und verteilt dieverse App-/Zentralen-Bestellungen Fahraufträge effizient den Taxen zu.
2) Die per Tel aufgenommenen Zentral-Bestellungen werden von Hand in eine „Appform“ eingegeben und ebenso zu den Taxen rausgeschickt.
3) Nach paar Jahren kommt eine gebührenpflichtige Taxibestell-Tel-Nr (für Bestellform 2), um auch noch über ML zahlen zu können
und weil Möller (in HH) im fortgeschrittenen Alter bald ohnehin wohl nicht mehr gefragt werden muss,
werden die verbliebenen „Zentralisten“ hübsch in die Grindelhof-Villa umziehen.
Da gibt es dann den ersten „shop in shop“ der Taxizentralen.
Taxen werden optional evtl. noch nach verschieden „brands / Marken“ sortiert, bissle Spielwiese darf ja auch sein.
Nur zwei müssen draussen bleiben: Külper+Mewes, weil die haben schon gespielt und dabei verspielt.
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“