Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

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nightrider
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von nightrider » 12.03.2014, 11:23

alsterblick hat geschrieben: Ggf. Ortskundeprüfung HH ein Problem für dich ? :roll:
Sobald bestanden, kannst natürlich auch hier mit Deinem Navi fahren. :mrgreen:
....ähmn ich gehe davon aus, dass die neue Firma die Kosten für den Vorbereitungskurs und die OKP übernimmt, ist doch selbstverständlich, oder ? :twisted:
evtl. wäre noch ein Zuschuss für den Umzug gut, aber das ist sicher auch kein Problem.
Zuletzt geändert von nightrider am 12.03.2014, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von alsterblick » 12.03.2014, 11:43

nightrider hat geschrieben: ....ähmn ich gehe davon aus, dass die neue Firma die Kosten für den Vorbereitungskurs und die OKP übernimmt
Klar, aber die Kosten stehen nur auf dem Papier. :roll:
Mach Dir keine Sorgen wegen der OKP, die besteht hier jeder, daß ist ja gerade unser Qualitäts-Problem und schau, ich habe die ja auch bestanden. :mrgreen:
Also geschenkt ! 8)
nightrider hat geschrieben: evtl. wäre noch ein Zuschuss für den Umzug gut
Auch geschenkt und einen Mietzuschuß kennen wir hier dann auch noch. :D

Tja, wie soll das Ganze sonst auch noch gehen, wenn die "Hilfe zur Selbsthilfe" abgeschafft wird. :shock:
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Guter_Kollege » 12.03.2014, 12:34

nightrider hat geschrieben:Warum tut ihr euch nicht einfach zusammen, ....... und zahlt euren Fahrern 2000,- Euro netto.
1) Weil das Geschäft es hier nicht hergibt.

2) Weil die Konkurrenzsituation es nicht zuläßt. 2000 € Netto ist auch bißchen hoch gegriffen,
meinst Du nicht? Wahrscheinlich würdest Du plötzlich zum Mindestlohnbefürworter werden, wenn wir Dir
so die Suppe dünn machen würden. Aber interessante Idee, wir denken mal drüber nach ....

3) Weil es auch so schon genügend Taxen auf der Strasse gibt. Und wir nicht noch mehr Armutszuwanderung
aus dem Süden brauchen. Wenn wir die Seiten wechseln würden fiele ja kein Arbeitsplatz weg, sondern der
Exchef würde die freigewordenen Platze gleich neu besetzen. Hinzu kämen die neuen unserer Firma. Dein
Vorschlag ist unter den gegeben Bedingungen äußerst kontraproduktiv und undurchdacht.

4) Weil Du uns dann Unplausibilität unterstellen würdest und selbst vor Neid erblassen.
nightrider hat geschrieben:wenn ihr soweit seid, schicke ich meine Bewerbung
Mal schauen wie Du dann selbst unter den von Dir hier oft geforderten Bedingungen funktionierst.
Das wird ne harte Probezeit für Dich. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, gell? Und Hamburg ist kein einfaches Pflaster. Die OKP hier ist trotzdem relativ leicht; Das wird uns als Einstellungsvorraussetzung alleine nicht genügen. Ich schätze wir greifen doch lieber auf nen erfahrenen Fahrer aus der Gegend zurück.


@alsterblick
Die Abhängigkeit der Förderung von der Zahlung eines Mindestlohns von 8,50 € (ohne Zuschläge) ab 1. Juli 2013hält offenbar viele Taxiunternehmer nicht davon ab den Zuschuß zu beantragen.

Über die Übernahme der OKP Kosten kann man reden, natürlich in Verbindung mit einer Bewährungsfrist und Rückzahlungsmodi bei unterschreiten.
Eigentlich zahlt man seine Berufsausbildung ja selbst. Aber ach nee, ist ja kein Beruf. Mal schauen ...

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von nightrider » 12.03.2014, 13:11

Guter_Kollege hat geschrieben:Weil das Geschäft es hier nicht hergibt.
Was wie jetzt? Ich denk es wäre alles so einfach, nur die Unternehmer sind zu dumm dafür. Bei ML und das heißt MINDESTlohn würdet ihr ca 1500, Euro brutto zahlen (23 Arbeitstage), aber ihr wollt doch sicher nicht „nur” ML zahlen.
Guter_Kollege hat geschrieben: 3) Weil es auch so schon genügend Taxen auf der Strasse gibt. Und wir nicht noch mehr Armutszuwanderung
aus dem Süden brauchen. Wenn wir die Seiten wechseln würden fiele ja kein Arbeitsplatz weg, sondern der
Exchef würde die freigewordenen Platze gleich neu besetzen.
Keine Angst der Rest fällt weg, die anderen Unternehmer sind ja nicht fähig solche Löhne, oder auch nur ML zu zahlen weil sie ihr Geschäft einfach nicht verstehen, die bewerben sich dann bei euch als Fahrer
Guter_Kollege hat geschrieben:4) Weil Du uns dann Unplausibilität unterstellen würdest und selbst vor Neid erblassen.
nein, nieeeee, wie kommst du darauf? Ich würde wie gesagt alles hinschmeißen und sofort zu euch kommen. :twisted:


Ach ja und ich bin kein Drückeberger, selbstverständlich stehe ich für Betriebsratswahlen zur Verfügung, werde ich gewählt gehe ich natürlich sofort auf alle möglichen Schulungen (auf Firmenkosten) um mich mit den Rechten der AN absolut vertraut zu machen und diese mit Zähnen und Klauen vertreten. Ach so für die Arbeit bleibt dann wenig Zeit, aber da stell ich mir einen Provisionsfahrer ein, den kann ich mir dann mit meinem höheren Einkommen als Vollzeitbetriebsrat locker leisten und nachdem ja viele andere Unternehmer die Fahnen gestreckt haben gibt`s genug davon. Ach der will auch ML blöd, dann eben als 450,- Eurojobler :twisted:

Übrigens es gibt derzeit super Konditionen für Kredite in fast jeder Höhe, die Banken haben Geld genug, die geben euch was ab. :mrgreen:
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von eichi » 12.03.2014, 13:33

Zitat nightrider:
selbstverständlich stehe ich für Betriebsratswahlen zur Verfügung, werde ich gewählt...
Aber wer würde das tun?
Also mach dir keine Gedanken!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von alsterblick » 12.03.2014, 13:38

Guter_Kollege hat geschrieben: Die Abhängigkeit der Förderung von der Zahlung eines Mindestlohns von 8,50 € (ohne Zuschläge) ab 1. Juli 2013hält offenbar viele Taxiunternehmer nicht davon ab den Zuschuß zu beantragen.
Guter Kollege,
als EWU oder kleiner MWU würde ich das auch machen, um nicht unter Generallverdacht zu stehen. :x
Weitere kleinere Selbsthilfe-Details lasse ich hier aber mal weg.
Die Behörde kann dann auch sagen, die Förderung war gut investiert. Bei allen Taxlern "sehen" wird nun ML (auf dem "Papier")
und die FT-Daten sind eine interne Augenscheinnahme (+Arbeitsverkürzung/+Erleichterung für die Behörde), die keiner sonst sehen wird und vor allem
eher dem Steuereintreiben dienen soll. Also hauptsächlich soll fortan mehr die Angst mitfahren !

PS
Wer FT hat, wird zukünftig eher autom. gescant und fertig binnen Sekunden. Solange gewisse Eckdaten stimmen - erldeigt und nächster Taxler-Vorgang, bzw. wird man sich überhaupt nur Auffällge noch anschauen. Ok, die Graupen-MWU warten ab was mit dem ML im Taxigewerbe nun wird und zahlen den FT ggf. selbst, sofern Pflicht und kein ML kommt.
Der Graupenkutscher bekommmt dann entsprechend der FT-Investition selbstverständlich noch weniger Kohle. :shock:
Guter_Kollege hat geschrieben: Über die Übernahme der OKP Kosten kann man reden, natürlich in Verbindung mit einer Bewährungsfrist und Rückzahlungsmodi bei unterschreiten.
Die OKP habe ich ja schon und eine interne "Multipli-choice ala Hansa OKP" lasse ich für EUR 2.000,-netto wohl noch über mich ergehen. :lol:
Hoffe, einer Bewährungsfrist eher gelassen entgegen sehen zu können (kann ich meine MT / 4,91 Sterne einbringen ? :mrgreen: )
Zuletzt geändert von alsterblick am 12.03.2014, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von LRKN » 12.03.2014, 15:23

nightrider hat geschrieben: Warum tut ihr euch (guter Kollege, eichi, poorboy, LRKN, Filou und einige Andere) nicht einfach zusammen, macht eine MWU-Firma GmbH&Ko KG, oder irgendwas auf und zahlt euren Fahrern 2000,- Euro netto. Sonn- und Feiertags ist frei, oder da fahren nur die Chefs für Nachtschichten gibts Zuschläge dazu Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld welches in 6 Wochen Urlaub zu verbrauchen ist, usw...
Ich werde und will kein Taxiunternehmer werden. Der grund ist ganz einfach:

Vor der Selbstständigmachung sollte jeder Mensch einen Businessplan machen und den Markt sondieren, in dem er sich Selbstständig machen will. Dazu schaut man sich u.a. die Konkurrenzsituation, die Umsatzerwartung und die Kosten an. Wenn ich z.B. ein Sonnenstudio aufmachen möchte, würde ich zuerst schauen wieviele Sonnenstudios schon in der Gegend existieren, wieviele Kunden diese Studios haben und wieviel die Kunden so im Schnitt zahlen. Wenn es in einer Straße schon 5 Studios gibt, die mit Dauerkampfpreisen um die Kunden werben und trotzdem nie ein Kunde da drin zu sehen ist wäre es Schwachsinnig ein weiteres Studio zu eröffnen.

Genau so ist aber die Situation im Taxigewerbe. Es gibt eine deutliche Überkapazität an Taxis und die Fahrpreise sind gesetzlich Vorgegeben. Hinzu kommen Fixkosten (Auto, Unterhalt) und ab 1.1.15 der ML. Das heißt nach einer relativ simplen Analyse würde es finanziell kein Sinn machen sich als Mehrwagen-Taxiunternehmer heutzutage Selbstständig zu machen. Es gibt aber speziell in HH die Ausnahme das Hansis (und andere kleine Zentralen) eine so hohe Auslastung haben, dass man durch die Mitgliedschaft zu den Zentralen ein finanziell erfolgreiches Geschäftsmodell hat. Dazu müstte man allerdings einen sehr hohen Betrag vorfinanzieren.

Ergo: Solang man nicht sehr viel Geld hat macht es zur Zeit kein Sinn sich als MWU in HH selbstständig zu machen. Ich würde auch jeden davon abraten, der mich fragen würde. Der Markt wird sich ab 2015 konsolidieren. Wenn dieser Prozess in 3-5 Jahren abgeschlossen ist, würde ich die Situation nochmal neu überdenken.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von LRKN » 12.03.2014, 15:34

IK hat geschrieben:@ LRKN
LRKN hat geschrieben:4. Ich fahre schon heute deutlich mehr Umsatz ein als es notwendig ist mir einen ML zu zahlen. Ich würde sogar sofort Kündigen wenn mein Arbeitgeber mir "nur" einen ML zahlen würde wollen.

5. Mit den langfristigen Auswirkungen des ML würde durch die Reduzierung der Konkurrenz im Taximarkt meine Umsatzerlöse sukzessive ansteigen. Dadurch würde ich in Gehaltsverhandlungen mit meinem Arbeitgeber einen angepassten höheren Lohn verlangen. Ich weiß um meinen Wert und habe auch keine Probleme dies als Lohn auch einzufordern.
Gut gebrüllt, aber ...

Ich denke, dass dein Vortrag und dahinstehendes Denken dir wenig in der Zukunft helfen wird. Du hoffst, dass der ML dir zu noch höheren Verdiensten verhilft, weil er die Konkurrenz dezimiert. Daraus folgerst du, dass du deinem AG in der Zukunft noch mehr Geld abringen kannst, als das jetzt der Fall ist. Du denkst, vor dir steht rosige Zukunft.

Dein Arbeitgeber dürfte die gleiche Situation anders bewerten. Er wird in der Zukunft einen Markt vor sich haben, wo Umsätze steigen und wo es arbeitslose Taxifahrer gibt. Anstatt dich oberhalb des ML zu beschäftigen wird er lieber die anderen für ML beschäftigen. Am Ende stehst du schlechter da, als jetzt.
Wenn du bitte auch Punkt 6 lesen würdest....

Hier die Kurzfassng: Mit welcher Begründung würdest du einen Angestellten (der seit sagen wir 10 Jahren für dich fährt) entlassen, nur weil eine neuer Taxifahrer 0,50€ weniger pro Stunde verdienen möchte? Wenn diese 0,50€ die einzige Begründung ist wird dir jedes Arbeitsgericht dir die Kündigung um die Ohren hauen. Und du hättest 2 Fahrer die du bezahlen müsstest.

Aber auch andere Aspekte lässt du aussen vor:
Da du ja auch Hansa-Unternehmer bist (so weit ich weiß) brauchst du auch Fahrer mit Hansa-Funkschein für deine Fahrzeuge. Meinst du wirklich das der Hansa plötzlich hunderte neue Fahrer schult und aufnimmt? Meinst du nicht die EWUs hätten was dagegen das deren Tourenmenge durch mehr Hansainterne Konkurrenz schrumpft? Ich glaube die fänden das nicht so lustig und würden in einer GV die Neuaufnahme von Fahrern begrenzen. Hansa wird die Kriterien eher anheben um wirklich nur die "guten" Fahrer aufzunehmen.

Und du vergisst das Langfristig der Fahrermarkt schrumpft. Es gibt schlicht immer weniger Taxifahrernachwuchs und du wirst in den nächsten Jahren eher Probleme haben ausscheidende Taxifahrer mit neuen Taxifahrern zu ersetzen.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Guter_Kollege » 12.03.2014, 18:57

LRKN hat geschrieben: Mit welcher Begründung würdest du einen Angestellten (der seit sagen wir 10 Jahren für dich fährt) entlassen, nur weil eine neuer Taxifahrer 0,50€ weniger pro Stunde verdienen möchte?
Würde mich auch interessieren, denn die Mindestentgeltgrenzen für einen Vollzeitarbeitsplatz (40 Std/Woche~ 8 Std./Tag) der BG Verkehr liegen in 2014 bei

alte Bundesländer
Jahr >>>>>>>> 19.908,- EURO
Tag >>>>>>>>> 66,36 EURO
Stunde >>>>>> 8,30 EURO

neue Bundesländer
Jahr >>>>>>>> 16.884,- EURO
Tag >>>>>>>>> 56,28 EURO
Stunde >>>>>> 7,04 EURO


Wir reden hier also über auf 8,50 €/Stunde aufgerechnete 0,20 €/Std. (1,45 €) oder im Schnitt 0,83 € , für die sich die Taxiunternehmen den Lohn versichern lassen. Wieviel weniger von was verdienen denn Deine Fahrer im Schnitt jetzt schon wenn Du sie mit 50 Cent auf 8,50 € reduzieren möchtest: 9,- Euro die Stunde? Weniger?
Solltest Du aber im Schnitt der BG-Löhne liegen die schon jetzt als eine Art Mindestlohn verstanden werden können,
können die 20 Cent mehr so weh nun auch wieder nicht tun. Und so richtig viel gespart hättst Du dabei auch nicht. Dasselbe gilt erst recht für neue Mitarbeiter.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 13.03.2014, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Freddy_AC » 12.03.2014, 19:09

nightrider hat geschrieben:Nur mal als Idee :twisted:

Warum tut ihr euch (guter Kollege, eichi, poorboy, LRKN, Filou und einige Andere) nicht einfach zusammen, macht eine MWU-Firma GmbH&Ko KG, oder irgendwas auf und zahlt euren Fahrern 2000,- Euro netto. Sonn- und Feiertags ist frei, oder da fahren nur die Chefs für Nachtschichten gibts Zuschläge dazu Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld welches in 6 Wochen Urlaub zu verbrauchen ist, usw...

Ihr könntet gar nicht so viele Fahrzeuge kaufen wie ihr Fahrer hättet und die „Welt” wäre glücklich, ist doch ganz einfach und ihr wisst ja genau wie`s geht.

Problematisch könnte die Tatsache werden, dass es gewisse Diskrepanzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt, aber irgendwas ist ja immer. :twisted:

....ich frag ja nur, wenn ihr soweit seid, schicke ich meine Bewerbung :mrgreen:

Bin auch dabei! Ein gutes Geschäftsmodel :mrgreen: :mrgreen:
Wenn 2 Mann in einem Raum sind und 3 gehen raus, muss einer zurückgehen damit keiner mehr drin ist!

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Guter_Kollege » 12.03.2014, 20:15

nightrider hat geschrieben:Was wie jetzt? Ich denke .....
Siehste, nightrider, damit fing das ganze Elend an, :wink: denn ...
nightrider hat geschrieben:Bei ML und das heißt MINDESTlohn würdet ihr ca 1500, Euro brutto zahlen
Deine Vorgabe lautete jedoch
nightrider hat geschrieben:.... und zahlt euren Fahrern 2000,- Euro netto.
Ob das jetzt was mit Dummheit zu tun hat glaub ich nicht unbedingt.
nightrider hat geschrieben:....nur die Unternehmer sind zu dumm dafür
Eher, Du bist einfach nur ein wenig übermüdet oder überreizt.
nightrider hat geschrieben:Ich würde wie gesagt alles hinschmeißen und sofort zu euch kommen.
Wie gesagt: Wir brauchen keine Armutzuwanderung aus dem Süden. Und greifen wenn, dann lieber auf erfahrene Fahrer aus der Gegend zurück.
nightrider hat geschrieben:Keine Angst der Rest fällt weg, die anderen Unternehmer sind ja nicht fähig...
Ha, hast Du ne Ahnung !

Aber danke für Dein Angebot. Und dafür daß Du Dich wie kaum ein Zweiter hier in den Lohn- und Arbeitsplatz Themen engagierst.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von nightrider » 13.03.2014, 02:00

LRKN hat geschrieben:......Es gibt eine deutliche Überkapazität an Taxis und die Fahrpreise sind gesetzlich Vorgegeben. Hinzu kommen Fixkosten (Auto, Unterhalt) und ab 1.1.15 der ML. Das heißt nach einer relativ simplen Analyse würde es finanziell kein Sinn machen sich als Mehrwagen-Taxiunternehmer heutzutage Selbstständig zu machen.
Bei deiner Argumentation ist mir Vieles nicht ganz klar:
Auf der einen Seite hackst du auf den Unternehmern rum, sie sollen doch gefälligst endlich ML zahlen und sonstige Leistungen vergüten, auf der anderen Seite sagst du selbst sich in dem Gewerbe selbstständig zu machen ist blanker Wahnsinn und unbezahlbar, in jedem Fall unrentabel.

Was denn jetzt?
Verdienen sich die Unternehmer dumm und dusslig an Euch, oder sind sie „arme Schweine”?

Kannst du dich für irgendwas entscheiden, oder forderst du nur einfach Dinge von denen du genau weißt sie sind nicht realisierbar?

Woher nimmst du deinen eigenen Statements folgend die Überzeugung, dass du noch eine Zukunft als Fahrer hast falls das alles eintrifft von dem hier gesprochen wird?
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Poorboy » 13.03.2014, 03:01

nightrider hat geschrieben:Nur mal als Idee :twisted:

Warum tut ihr euch (guter Kollege, eichi, poorboy, LRKN, Filou und einige Andere) nicht einfach zusammen, macht eine MWU-Firma GmbH&Ko KG, oder irgendwas auf und zahlt euren Fahrern 2000,- Euro netto. Sonn- und Feiertags ist frei, oder da fahren nur die Chefs für Nachtschichten gibts Zuschläge dazu Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld welches in 6 Wochen Urlaub zu verbrauchen ist, usw...:
Sofort nachdem die Aufsichtsbehörden ihrer verdammten Pflicht nachgekommen sind, ausnahmslos alle aktiven MWU-Betriebe wegen Verletzung fast aller Gesetze zu schließen!

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Freddy_AC » 13.03.2014, 07:57

@ nightrider

Es hat echt keinen Zweck, die wollen es nicht verstehen! Mein Tipp: macht Euch selbständig und begreift erst mal die Zusammenhänge und was für ein Kostenapperat auf Euch da zu kommt und wenn ihr nach nem halben Jahr die Konze nicht verschenken wollt und immer noch der Meinung seit, dass der ML die wahre Lösung gegen die "Ausbeutung" der Fahrer ist, dann stelle ich sofort einen Fahrer ein und zahle dem 15 Euro netto/ std.

Was ich eigentlich nicht begreifen kann, wenn einem sein Job nicht passt, warum such er sich nicht was anderes - Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten! Es wurde bis heute meines Wissenstandes nach noch niemand zum Taxifahren gezwungen. Wenn man nix bekommt, gibbet halt Hartz V und eventuell wird man dann nach ner gewissen Zeit zu nem Ein Euro Job gezwungen - schön hinten auf nem Müllwagen oder so! Aber Hauptsache nicht "ausgebeutet"

oh mein Gott!!! :?: :?:
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von LRKN » 13.03.2014, 12:56

FD hat geschrieben:@LRKN

Wieso gleich so weit springen? Werd doch erstmal EWU! Aber ich weiß schon, auch da finden sich unendlich viele Ausreden wieso, weshalb, warum und weswegen das nicht geht. Gib doch einfach zu, daß Du Angst hast! Angst zu haben und sich deshalb nicht Selbständig zu machen, ist keine Schande.
Ich bin erstaunt das sich meine persönlichen Lebensumstände und Charakterzüge hier so bekannt sind. Was ihr alles wisst....

Um es kurz zu machen: Ich bin nicht zu ängstlich mich Selbstständig zu machen; ich bin einfach nur zu faul.

Ok Scherz beiseite
Mit Einführung des ML ist eine Änderungkündigung recht und billig. DU wirst vor die Wahl gestellt werden, entweder ML oder selbst kündigen. Oder hast Du einen Vertrag, der einen höheren Stundenlohn vorsieht?

Und Fahrer werden eher mehr denn weniger. Der Hansa wird statt dessen vermehrt Fahrer ausbilden, um genügend Auswahl zu behalten und die Fahrer nicht zu mächtig werden lassen. Ob Deine heutige Motivation erhalten bleibt, wenn Dir ständig vorgegeben wird, wann Du wohin zu fahren und Dich bereitzuhalten hast UND Du nur noch ML bekommst, wage ich mal zu bezweifeln.
Gehen wir das mal Schritt für Schritt durch:

ML wird zum 1.1. eingeführt. Mein Chef kommt auf mich zu und gibt mir einen Vertrag mit ML 8,50€/Stunde. Ich Sage "Nö, ich will 10€/Stunde". Er sagt: "Dann verschwinde" Ich: "OK"

Ich ruf aus dem Hansa-Heft die ca. 40 Unternehmer an, die alle händeringend nach Nachtschichtfahrern suchen. Ich biete mich an mit folgenden "Qualifikationen": Ich fahre 40 Stunden. Ich fahre Nachts. Ich fahre auch Fr. und Sa. Ich fahre ca. 1000€ Umsatz die Woche. Ich fahre 1,40€ Umsatz/km. Von den 40 Unternehmern werde ich von mind. 20 ein Jobangebot bekommen. Und mind. 5 werden mir 10€ bieten. 3 Tage später sitze ich in einem anderen Taxi.

Wie ergeht es solange meinem alten Unternehmer?!

Er starrt auf das Telefon und wartet auf die ganzen Taxifahrer die bei ihm ganz dringend anfangen wollen. Nur es klingelt nicht. Wieso?

Weil es eine gewisse Weile dauert bis der ML Wirkung zeigt und die ersten Unternehmer in die Knie gehen. Und diese Unternehmer werden versuchen mit dem vorhandenen Fuhrpark und Fahrern erstmal interne Veränderungen voruzunehmen um den ML zu zahlen. Erst wenn das nicht mehr hilft werden Fahrzeuge abgemeldet und Fahrer entlassen. Und zwar die Schlechten...

Dieser Prozess wird mind. 6 Monate dauern. Erst ab dem Zeitpunkt wird es dazu kommen, dass es mehr Fahrermaterial am Arbeitsmerkt gibt.

Jetzt ruft einer dieser Entlassenen bei meinem Ex-Chef an. Und er sagt. "Moin, ich wil Mo-Fr von 10 bis 16 Uhr fahren. Hast du da ein Taxi frei?" Ex-Chef: "Nö aber wir haben ganz tollte Nachtschichten offen!" Fahrer: "Nö kein Bock auf Nachtschicht. Tschüss"

Ich tippe mal nach 1 Jahr hat der Unternehmer endlich wieder einen Hansa-Funkschein-Inhaber gefunden, der für ihn Nachtschicht fahren will. Hat sich es also für ihn rentiert mich zu entlassen?

Um das mal klar zu stellen: Ich fahre seit über 10 Jahren als Angestellter Taxi. Ich habe 3 mal den Unternehmer gewechselt. Jedesmal hat es nur 2-3 Tage gedauert bis ich einen neuen Job hatte. Ich weiß was ich "Wert" bin und habe auch kein Problem einen Gegenwert einzufordern.

Mal ne Frage an die Hansa-Kenner: Wieso gibt es denn schon seit Ewigkeiten den Fahrermarkt? Wieso gibt es die hunderte Aushänge an dem schwarzen Brett in der Zentrale das die Unternehmer Fahrer suchen (vor allem Nachts)? Warum gibt es in jedem Heft die lange Liste mit Unternehmern die Fahrer suchen? Und wieso sollte sich das alles zwischen dem 1.1.15 und 1.2.15 ändern? Erklärt mir das mal bitte. Und die Änderungskündigung sollten doch bis spätestens 1.2. abgeschlossen sein oder?
nightrider hat geschrieben:
LRKN hat geschrieben:......Es gibt eine deutliche Überkapazität an Taxis und die Fahrpreise sind gesetzlich Vorgegeben. Hinzu kommen Fixkosten (Auto, Unterhalt) und ab 1.1.15 der ML. Das heißt nach einer relativ simplen Analyse würde es finanziell kein Sinn machen sich als Mehrwagen-Taxiunternehmer heutzutage Selbstständig zu machen.
Bei deiner Argumentation ist mir Vieles nicht ganz klar:
Auf der einen Seite hackst du auf den Unternehmern rum, sie sollen doch gefälligst endlich ML zahlen und sonstige Leistungen vergüten, auf der anderen Seite sagst du selbst sich in dem Gewerbe selbstständig zu machen ist blanker Wahnsinn und unbezahlbar, in jedem Fall unrentabel.

Was denn jetzt?
Verdienen sich die Unternehmer dumm und dusslig an Euch, oder sind sie „arme Schweine”?

Kannst du dich für irgendwas entscheiden, oder forderst du nur einfach Dinge von denen du genau weißt sie sind nicht realisierbar?

Woher nimmst du deinen eigenen Statements folgend die Überzeugung, dass du noch eine Zukunft als Fahrer hast falls das alles eintrifft von dem hier gesprochen wird?
und
Freddy_AC hat geschrieben:@ nightrider
Es hat echt keinen Zweck, die wollen es nicht verstehen! Mein Tipp: macht Euch selbständig und begreift erst mal die Zusammenhänge und was für ein Kostenapperat auf Euch da zu kommt und wenn ihr nach nem halben Jahr die Konze nicht verschenken wollt und immer noch der Meinung seit, dass der ML die wahre Lösung gegen die "Ausbeutung" der Fahrer ist, dann stelle ich sofort einen Fahrer ein und zahle dem 15 Euro netto/ std.
Sorry, ich dachte meine Gedankengänge wären einleuchtender.

Ich unterscheide zwischen etablierten Unternehmern und Neugründungen. Um das Beispiel der Sonnenstudios aufzunehmen: Wenn ein Studio seit 20 Jahren vor Ort ist hat das Studio entsprechend Stammkundschaft und Reputation. Eine Neugründung eines Studios muss sich das erst Aufbauen. Und wenn der Merkt schon übersättigt ist, ist es schlicht unsinnig dies zu versuchen. Das gleiche gilt fürs Taxigewerbe. Es gibt etablierte Anbieter (Stellvertretend hier die Funkzentralen) und die haben entsprechend die Kundschaft und Reputation.

Auf Hamburg bezogen heißt das: Wenn ich mich jetzt Selbstständig mache, wäre ich nur Graupe Nr. 872 auf der Reeperbahn/Flughafen/HBF. Und mind 400 Graupen sind überflüssig. Also bin ich auch überflüssig mit meinem Taxi.

Als Angestellter eines etablierten Unternehmers (Funkzentrale) habe ich aber immer gut zu tun. Und kann somit meinen Lebensunterhalt bestreiten. Es macht also durchaus Sinn Unternehmer zu sein. Wenn die Rahmenbestimmungen stimmen. Es macht aber keinen Sinn ein NEUES Taxiunternehmen zu gründen wenn es schon ein extremes Überangebot im Markt gibt.

Und mein Unternehmer verdient sich auch nicht dumm und dämlich an mir. Aber er führt ein gutes, zufriedenes und finanziell abgesichertes Leben. Er nagt nicht am Hungerstuch. Und das tat keiner der Hansa-Unternehmer, für die ich fuhr. Und meine mathematischen Fähigkeiten reichen aus, mir auszurechnen, dass wenn ich dem Unternehmer 25€/Stunde Umsatz fahre es ihm durchaus möglich ist, mir 10€/Stunde zu zahlen. Trotz der Kosten, die ich selber mitbekomme. Ich sehe selbst, wieviel die Reparatur gekostet hat. Wie oft Mercedes dies auf Kullanz gemacht hat, wieviel der Diesel gekostet hat usw... Ich führe selber Buch darüber und kann somit 1 und 1 zusammenzählen.

Und nochmal zurück zu @FD: Ich habe schon geschrieben dass ich kein Problem mit einem "professionalisierteren Arbeitsumfeld" hätte. Wenn ich einen festen Monatslohn bekommen würde, wäre ich bereit jederzeit sämtlichen Anweisungen meines Chefs (Arbeitszeit) bzw. Zantrale (Touren) nachzukommen. Das heißt auch "Pflichtvermittlung". Also Zentrale gibt mir Tour und ich MUSS sie fahren auch wenn sie 10 km Anfahrt bedeutet. Dass muß dann der Chef mit der Zentrale klären. Wenn ich einen Festlohn bekomme ist mir das total egal. Auch ob der Kunde für 4€ um die Ecke will oder für 40€ durch die ganze Stadt. Mir egal. Und da es den Fahrern egal ist würden die auch nicht rummaulen wenn es nur Kurzstrecke ist. Das wäre mal ein GROSSER Schritt richtung Servicegedanke!!!!

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Guter_Kollege » 13.03.2014, 13:48

Freddy_AC hat geschrieben:....... dass der ML die wahre Lösung gegen die "Ausbeutung" der Fahrer ist, dann stelle ich sofort einen Fahrer ein und zahle dem 15 Euro netto/ std.
Du plädierst jetzt schon für eine Fast-Verdoppelung des Mindestlohns, und beklagst Dich gleichzeitig das Du nicht weisst, wie Du den bezahlen sollst?
Und als Beleg für diese Unmöglichkeit nimmst Du

1) Dein falsch kalkuliertes Eingangsbeispiel (Umwandlung 'Pause' in 'Arbeitszeit')
2) Die für Dich teuerste Schicht (98,-€) die Du finden konntest

Ich kann Deinen Gram über unlukratives Geschäft mit Aushilfkraft durchaus verstehen.
Aber man sollte wenigstens auf seriöser Fakten-Basis diskutieren.

1) Als Lohnempfänger mit Umsatzentlohnung muss ich mir von der Rechtsprechung vorhalten lassen, dass nicht der Umsatz eines einzigen Tages der Maßstab einer sittenwidrigen Entlohnung ist, sondern der Schnitt.
Abgeleitet muss das also auch für Deine Beweisführung gelten.

2) Mit solchen Ausnahmeumsätzen wäre der Steuerzahler dann schon mit 2 Aufstockern bedient, nicht bloß mit Dir. Darum mein etwas schnodderiger Rat eingangs die Dose stehen zu lassen.
Und Dich gegen Verdienst Ausfall bei Krankheit zu versichern. Dürfte auf Dauer billiger sein als das tägliche Minusgeschäft mit Aushilfsfahrer. Wie Du uns ja vorgerechnet hast. Oder etwa doch nicht?

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von nightrider » 13.03.2014, 14:29

LRKN hat geschrieben:Und da es den Fahrern egal ist würden die auch nicht rummaulen wenn es nur Kurzstrecke ist. Das wäre mal ein GROSSER Schritt richtung Servicegedanke!!!!
Warum „maulen” dann die Fahrer jetzt rum, die nehmen oft nichtmal relativ gute Touren an immer in der Hoffnung noch bessere zu bekommen, manchmal klappt`s, meistens aber nicht. Selbst eine Kurztour ist besser als gar keine Tour und nicht selten kommt dann ein Anschlussauftrag nach und die Fahrer die ja so schlecht verdienen stehen immer noch am Stand.

Normalerweise ist jede Ablehnung im zumutbaren Bereich eigentlich eine Arbeitsverweigerung, die Firma zahlt Funkgebühren und die Fahrer bleiben stehen, werden oft sogar 1 Stunde gesperrt weil sie Aufträge die zum Standbereich gehören einfach ablehnen, manchmal sogar Einsteigern die Mitnahme verweigern.
Die Argumente dann, ach das kann nix sein, ach der fährt nicht weit, in 15 Minuten kommt ein Zug, usw... die wissen immer schon vorher was das für ein Auftrag ist, aber Vorurteile sind fast immer schlecht und sehr oft ist ein richtig guter Auftrag dabei und vielleicht sogar noch mit Anschluss.
Es kommt sogar vor, dass man bis zu 3 x zum Stand zurückkommt und die Ersten stehen immer noch da, weil mittlerweile gesperrt und die hinter Denen fahren alle mit Auftrag raus.

Wenn ich von solchen Fahrern dann das Gejammer wegen zu wenig Verdienst höre denk ich mir meinen Teil, denn 10 x 8 Euro sind auch 80 Euro, 10 x verweigern ist gar nix.

Wenn die dann noch ML bekommen sind die nur noch am Ratschen und dauergesprerrt, denn warum sollten sie dann überhaupt noch Aufträge fahren?
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von LRKN » 13.03.2014, 15:13

nightrider hat geschrieben:
LRKN hat geschrieben:Und da es den Fahrern egal ist würden die auch nicht rummaulen wenn es nur Kurzstrecke ist. Das wäre mal ein GROSSER Schritt richtung Servicegedanke!!!!
Warum „maulen” dann die Fahrer jetzt rum, die nehmen oft nichtmal relativ gute Touren an immer in der Hoffnung noch bessere zu bekommen, manchmal klappt`s, meistens aber nicht. Selbst eine Kurztour ist besser als gar keine Tour und nicht selten kommt dann ein Anschlussauftrag nach und die Fahrer die ja so schlecht verdienen stehen immer noch am Stand.

Normalerweise ist jede Ablehnung im zumutbaren Bereich eigentlich eine Arbeitsverweigerung, die Firma zahlt Funkgebühren und die Fahrer bleiben stehen, werden oft sogar 1 Stunde gesperrt weil sie Aufträge die zum Standbereich gehören einfach ablehnen, manchmal sogar Einsteigern die Mitnahme verweigern.
Die Argumente dann, ach das kann nix sein, ach der fährt nicht weit, in 15 Minuten kommt ein Zug, usw... die wissen immer schon vorher was das für ein Auftrag ist, aber Vorurteile sind fast immer schlecht und sehr oft ist ein richtig guter Auftrag dabei und vielleicht sogar noch mit Anschluss.
Es kommt sogar vor, dass man bis zu 3 x zum Stand zurückkommt und die Ersten stehen immer noch da, weil mittlerweile gesperrt und die hinter Denen fahren alle mit Auftrag raus.

Wenn ich von solchen Fahrern dann das Gejammer wegen zu wenig Verdienst höre denk ich mir meinen Teil, denn 10 x 8 Euro sind auch 80 Euro, 10 x verweigern ist gar nix.

Wenn die dann noch ML bekommen sind die nur noch am Ratschen und dauergesprerrt, denn warum sollten sie dann überhaupt noch Aufträge fahren?
Wieso schmeißt du sie nicht alle raus und suchst dir gute Fahrer? Es gibt doch, eurer Aussage nach, ein Überangebot an Taxifahrern?

Und du kannst gerne in deinen Arbeitsvertrag reinschreiben, dass die Fahrer auf Anweisung von dir bzw. der Funkzentrale zugewiesene Aufträge fahren müssen. Mit einem Festgehalt kannst du das auch verlangen. Solange du Umsatzprovision zahlst mußt du akzeptieren das die Fahrer eben immer abwägen was für ihren eigenen Umsatz auch das beste ist. Mit einem Festlohn entfällt dies.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von nightrider » 13.03.2014, 16:06

LRKN hat geschrieben: Wieso schmeißt du sie nicht alle raus und suchst dir gute Fahrer? Es gibt doch, eurer Aussage nach, ein Überangebot an Taxifahrern?
Weil es mich zumindest momentan nicht betrifft, ich habe derzeit keinen Fahrer, außerdem gibt es derzeit bei uns noch kein Überangebot an Fahrern sondern zu wenig, aus dem Grund können die derzeit auch machen was sie wollen, schmeißt sie einer raus haben die 1 Stunde später einen anderen Job als Fahrer. Wenn ML kommt sieht das anders aus, ganz anders.
LRKN hat geschrieben:Und du kannst gerne in deinen Arbeitsvertrag reinschreiben, dass die Fahrer auf Anweisung von dir bzw. der Funkzentrale zugewiesene Aufträge fahren müssen. Mit einem Festgehalt kannst du das auch verlangen. Solange du Umsatzprovision zahlst mußt du akzeptieren das die Fahrer eben immer abwägen was für ihren eigenen Umsatz auch das beste ist. Mit einem Festlohn entfällt dies.
Grundsätzlich gilt daür ja bereits die offizielle Taxiordnung der Stadt die besagt der 1. am Stand hat JEDEN Auftrag unverzüglich anzunehmen sofern er dazu in der Lage ist.(Fahrzeugtechnisch/Großraum/Limo/Kombi) Es bedarf also eigentlich keiner expliziten Anweisung durch den Unternehmer.

Wenn ein Fahrer „Hirn” hat müsste er eigentlich jetzt mit Umsatzprovision alles fahren was er nur irgendwie bekommen kann. Hat er ein garantiertes Gehalt kann es ihm egal sein, der Chef sitzt nicht daneben und zu Hause kann ich alles Mögliche erzählen warum nix ging.

Ich bekomme es doch real täglich mit, da lassen einige bis zu 10 Aufträge pro Schicht durch und am nächsten Tag jammern sie rum „Gestern ging ja gar nix”. Komisch nur Andere waren mit „Gestern” relativ zufrieden, obwohl vielleicht wirklich wenig los war, aber die haben eben das „Wenige” genutzt.
Zuletzt geändert von nightrider am 13.03.2014, 16:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von nightrider » 13.03.2014, 16:59

FD hat geschrieben:....weil im Auftrag des Unternehmers die Zentrale sowieso vorschreiben wird, was Du wann zu machen hast. Damit meine ich nicht nur Pflichttouren sonder auch, daß Dir NACH der Tour vorgeschrieben werden wird, wo Du hinzufahren und Dich für den nächsten Auftrag bereitzuhalten hast.
Außerdem hat der Wagen nach der Schicht blitzeblank und vollgetankt am Hof zu stehen ;-)
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