Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

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Thomas-Michael Blinten
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.11.2016, 20:38

Wenn es der Wahrheitsfindung dient nehme ich die Schuld gerne auf mich :lol:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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scarda
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von scarda » 23.11.2016, 02:09

Vergeben sei euch eure Schuld.
Lasset uns alle Chrisstuß huldigen, denn es weihnachtet gar sehr.
Es kündigen sich jedenfalls an:
Überall Besoffene an den Glühweinbuden ... :twisted: :twisted:
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

eichi
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von eichi » 23.11.2016, 16:59

Zitat gk:
Ob man dasselbe auch mit Verkäufer/innen machen könnte?
Sobald die die Ladenkasse bedienen?
Davon kannst du ruhigen Gewissens ausgehen.
Der Ladeninhaber kann sich jede Menge Statistiken aus dem Kassensystem ziehen.
Ist doch das Verkaufsargument für die teureren Scannerkassen.

Der Einzelhändler beurteilt die "schnellste Kassiererin",
im Vertrieb werden Topverkäufer gekürt,
Mercedes-Racing zählt Meisterschaftspunkte,
der Taxiunternehmer zählt Geld... :?
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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sivas
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von sivas » 23.11.2016, 19:41

Wenn im Einzelhandel jemand Geld aus einer Kasse nehmen will, macht er das über eine Warenrücknahme: 'alles korrekt'.

Haschmich
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Haschmich » 24.11.2016, 12:18

am hat geschrieben:Am empfehlenswertesten ist es, den Job als Angestellter nur dann zu machen, wenn man es unter ehrlichen Bedingungen tun kann.
Sehe ich auch so. Dann lieber gar nicht arbeiten, als unter gesetzeswidrigen Verhältnissen.

Mein Chef zahlt nur die ersten sechs Monate Mindestlohn. Weist die Arbeitnehmerin/der Arbeitnehmer in dieser Zeit die Fähigkeit nach, in diesem Betrieb zu arbeiten, dann spricht er mit seiner Angestellten/seinem Angestellten darüber, was er ihm zusätzlich anbieten kann.

Mein Gehalt entspricht inzwischen dem, was die Linken als Mindestlohn fordern. 12 € in der Stunde.

Um so einen Lohn zu bekommen, muss der umsatzbeteiligte Taxler lange arbeiten und verzichtet nebenbei noch auf jede Menge Rente im Alter, Urlaubsgeld und Lohnfortzahlung im Krankeitsfall.

All jene, die immer noch für durchschnittlich fünf € in der Stunde arbeiten, brauchen sich nicht wundern, wenn es dann im Alter nicht einmal für die Grundsicherung aus der Rentenkasse reicht.

Guter_Kollege
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Guter_Kollege » 24.11.2016, 21:32

Wieso verzichtet er auf Lohnfortzahlung und wie sollte das vonstatten gehen?

ilkoep
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von ilkoep » 24.11.2016, 22:51

Kommt mir auch grad nicht in den Sinn.

Mindestlohn bedeutet Mindestumsatz. Wird der nicht erreicht, macht einer was falsch und es sind Konsequenzen zu ziehen, welche auch immer.

Im Umkehrschluss: Mehrumsatz bedeutet Mehrlohn. Wer Mehrlohn nicht bezahlen will bekommt auch nur Mindestumsatz.

Haben wir mal wieder ein Nord-Süd-Gefälle?

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sivas
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von sivas » 25.11.2016, 05:36

ilkoep hat geschrieben:Mehrumsatz bedeutet Mehrlohn. Wer Mehrlohn nicht bezahlen will bekommt auch nur Mindestumsatz.
Genau !

Schliesslich ist die 'Firmenkasse' MEIN privater Geldbeutel und da bestimmen ICH was rein- und rausgeht - oder wird Euch ein 'Firmen'-Geldbeutel mit Wechselgeld gestellt ?

Wird der Mehrumsatz nicht erreicht > wird für den Tag Feierabend gemacht (sonst muss der Chef ja draufzahlen).

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von TaxiBabsi » 25.11.2016, 06:08

sivas hat geschrieben:
ilkoep hat geschrieben:Mehrumsatz bedeutet Mehrlohn. Wer Mehrlohn nicht bezahlen will bekommt auch nur Mindestumsatz.
Genau !

Schliesslich ist die 'Firmenkasse' MEIN privater Geldbeutel und da bestimmen ICH was rein- und rausgeht - oder wird Euch ein 'Firmen'-Geldbeutel mit Wechselgeld gestellt ?

Wird der Mehrumsatz nicht erreicht > wird für den Tag Feierabend gemacht (sonst muss der Chef ja draufzahlen).
Der heute übliche O-Ton von abhängig Beschäftigten im Taxigewerbe?

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von am » 25.11.2016, 07:52

So lange nach Umsatz bezahlt wird, geht es auch kaum anders. Oder frisierst su etwa Arbeitszeitnachweise, um auf 8,50 zu kommen?
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von taxipost » 25.11.2016, 09:30

sivas hat geschrieben:
ilkoep hat geschrieben:Mehrumsatz bedeutet Mehrlohn. Wer Mehrlohn nicht bezahlen will bekommt auch nur Mindestumsatz.
Genau !

Schliesslich ist die 'Firmenkasse' MEIN privater Geldbeutel und da bestimmen ICH was rein- und rausgeht - oder wird Euch ein 'Firmen'-Geldbeutel mit Wechselgeld gestellt ?

Wird der Mehrumsatz nicht erreicht > wird für den Tag Feierabend gemacht (sonst muss der Chef ja draufzahlen).
feierabend wird zum vereinbarten zeitpunkt gemacht.
und solange gearbeitet werden soll, wird auch gearbeitet.
bezahlt wird nach vereinbarung. :mrgreen:

was du in deinen privaten geldbeutel packst, das ist deinen sache.
was du bei der abrechnung abzuliefern hast, das wird dir gesagt. :D
Zuletzt geändert von taxipost am 25.11.2016, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von sivas » 25.11.2016, 11:00

TaxiBabsi hat geschrieben:Der heute übliche O-Ton von abhängig Beschäftigten im Taxigewerbe?
Nicht erst seit heute, liebe Babsi, diese Regel galt schon immer !

Was heute anders ist, ist der Umstand, dass der mögliche Umsatz um ein Drittel bis runter auf unter die Hälfte eingebrochen ist und da kann kein Fahrer für verantwortlich gemacht werden !

Für die Höhe des Umsatzes ist immer noch der Konzessionär verantwortlich ! ER bestimmt, als Teil der Gesamtheit aller 'Unternehmer' eines Konzessionsgebietes, zuerst mal, wieviel Erntegeräte sich auf dem Acker befinden. Dann ist er für die Ausbringung der Saat verantwortlich ! Wenn er da nix gemacht hat, sprich keine Kunden aquiriert oder neue Kundenkreise erschlossen hat ... was soll denn der Fahrer dann ernten ?

Die Gesamtheit der Konzessionäre bestimmt auch die Anzahl der maximal vorhandenen Fahrzeuge. Viele MWU’s schmeissen doch zusätzlich Mietwagen in den Markt - was soll das ? Auch entstammen die ‚reinen’ Mietwagenbetriebe aus ‚Taxi-affinen’ Personenkreisen, sie bedrängen das Gewerbe wohl am meisten – und es kann sich derer nicht erwehren bzw. es will es gar nicht.

Und taxipost, was ich abzuliefern habe, errechnet sich nach der Formel:
(Fahrpreisdifferenz + Pauschalfahrten) – (%’e + Rechnungsfahrten + Ausgaben)
die erste Summe kann ich beeinflussen ...

Ist morgens um 4 ’ne Fahrt zu machen und ab 1 läuft nix mehr, dann fängt halt die Tagschicht früher an – ich ruiniere mir doch nicht meinen Schlaf (was ich trotzdem viel zu oft mache, erst gestern wieder).

Unser Zusammenarbeitsprinzip richtet sich nach der Formel: "Leben und leben lassen"
Zuletzt geändert von sivas am 25.11.2016, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Guter_Kollege » 25.11.2016, 18:44

sivas hat geschrieben:Für die Höhe des Umsatzes ist immer noch der Konzessionär verantwortlich ! ER bestimmt, als Teil der Gesamtheit aller 'Unternehmer' eines Konzessionsgebietes, zuerst mal, wieviel Erntegeräte sich auf dem Acker befinden. Dann ist er für die Ausbringung der Saat verantwortlich ! Wenn er da nix gemacht hat, sprich keine Kunden aquiriert oder neue Kundenkreise erschlossen hat ... was soll denn der Fahrer dann ernten ?
Das ganze Dorf, rauf auf den Acker!!!
Und wehe einer sammelt nur 3 Kilo Kartoffeln statt 10 Kilo.
Aber der kriegt den gleichen Anteil - natürlich in Prozent - wie alle anderen.
Ist doch gerecht, oder? :shock:

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von ilkoep » 25.11.2016, 19:43

Die Erfahrung zeigt dass es meist dieselben sind die ihre Ernte im Brustbeutel haben, ebenso fast immer dieselben die ihre Ernte im Sack abliefern.

Wenn meist zur Regel wird, besteht Handlungsbedarf.

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sivas
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von sivas » 25.11.2016, 20:54

ob die denn gleichviel ernten ?

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von ilkoep » 25.11.2016, 22:11

Jeder hat die gleiche Anzahl Kartoffeln. Nur haben einige dickere geerntet. Die haben sich aber auch die Mühe gemacht mal unter der Erdoberfläche nachzuschauen.

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Guter_Kollege » 26.11.2016, 00:58

Sowas kommt dabei heraus, wenn man ein Beispiel, eine Allegorie überstrapaziert ....

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Thomas-Michael Blinten
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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 26.11.2016, 05:53

Wie war das noch mal mit den dicksten Kartoffeln.... :mrgreen:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von ilkoep » 26.11.2016, 09:15

Die Knechte fanden keine Erwähnung :wink: .

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Re: Gesetzlicher Mindestlohn - eine "lohnende Angelegenheit"

Beitrag von LRKN » 03.01.2017, 16:14

Seit dem 1. Jan. 2017 gilt ja der neue Mindestlohn von 8,84€/h.

Gibt es eurer Kenntnis nach irgendwelche Landkreise oder Städte die basierend auf den Anstieg des ML ihre Tarife geändert haben?

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