Beispiele bitte

Der virtuelle Taxitreff.
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nightrider
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Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 11.12.2013, 18:33

Um der Sache mit Fahrerlöhnen mal auf die Spur zu kommen wäre es schön wenn irgendwer einmal eine reale Beispielrechnung aufmacht unter welchen Voraussetzungen er in der Lage wäre einem Fahrer der 40 Stunden in der Woche arbeitet ohne jegliche Vorgabe 8,50 Euro Stundenlohn zahlen kann

Das entspricht Lohnkosten von insgesamt ca 1800,- Euro inkl. Lohnnebenkosten, auch im Urlaub und bei Krankheit, also wenn keine Einnahmen dagegen stehen.

Wie rechnet sich das ganz konkret? (ohne Tricks und Ausweichen auf Sozialsysteme) Natürlich ohne zu wissen was am Monatsende reinkommt, also keine Landtaxen mit festen Fahrten von 6 bis 18 Uhr.


Ganz nebenbei wäre dann auch noch interessant zu wissen wie man dann noch sein Auto finanziert, wartet, seine Versicherungen, Sprit, Steuern, Verschleiß bezahlt und evtl mal nach 3 - 4 Jahren ein Neues kauft.

Vielleicht kann das ja Jemand, wäre wirklich interessant nicht nur für mich, ich jedenfalls kann es nicht.

Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass das Taxigeschäft von Grund auf niemals für angestellte Fahrer ausgelegt und kalkuliert war, es war von der Basis her immer als reiner Familien-, oder Einmannbetrieb ausgelegt und gedacht, aus dem Grund sind wir Heute da wo wir sind.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von alsterblick » 11.12.2013, 19:20

lieber nightrider,
bitte gestatte mir eine Blitzantwort, bevor ich gleich in die Dose steige. :D
Deine Frage zur Aufschlüsselung für bezahlbaren Mindestlohn 8,50 kann ich sehr nachvollziehen.
Dazu wollte auch ich Excel selbst mal detailliert "befragen" und habe diese Neugier vorerst wieder auf Eis gelegt. :roll:
Ein nachdenklich machendes Schlüsselerlebnis war kürzlich ein netter/sympathischer chinesischer Taxifahrer
jedoch verzweifelt am Taxihalteplatz/Posten, als sein neuer 212er nicht ansprang und auf einen Servicewagen wartete.
Wir hatten Zeit zum Reden.
Nach 20 Jahren als angestellter Taxifahrer begann er vor 2 Jahren seine Selbständigkeit mit einer Taxe
und wollte diese nun bald wieder beenden. Als Angestellter Fahrer ging es ihm besser, meinte er.
Seinerzeit länger mal in Singapur gewesen, habe ich dort interessante Eindrücke sammeln können.
U.a. wenn jemand in unserer Welt rechnen kann, dann sind es unbedingt auch die Chinesen (S´pore, Hong Kong usw.). :lol:
Alleine mein Respekt vor deren Kopfrechenvermögen sitzt so tief, dass ich mich jetzt kaum traue Excel anzuschmeissen
in der Hoffnung zu einer verlockenden „Taxibetrieb-Ertragsvorschau“ zu kommen. :wink:
Falls ich trotz Weihnachtsfeier-Fahrerein heute mal zum Stehen komme, schaue ich gerne mal wieder rein hier. :mrgreen:

Nachtrag: Es gäbe einen interessanten Einwand zu "Kopfrechenkünste" der Chinesen (in Asien)
und kann mir fast vorstellen, dass „eichi“ dieser evtl. einfallen wird, da er sich offenbar mit „peanuts get monkeys“ bereits auskennt. :mrgreen:
Zuletzt geändert von alsterblick am 11.12.2013, 19:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 00:19

Schön, ich bin gespannt was rauskommt ;-)

Von den üblichen Sprücheklopfern ist wohl eher nichts zu erwarten, war aber schon klar, einfach was behaupten ist deutlich leichter als ein Nachweis.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von Travis-Bickle » 12.12.2013, 01:56

Ne "richtige" Rechnung hab ich auch nicht anzubieten, aber reduziere mal die Taxen solange bis genug Umsatz gemacht wird, dann wird's halbwegs passen. In Bremen hieße das 200 von 600 wech. Nach Linne und Krause wird's wohl auch so kommen.Es besteht zwar Besitzstandschutz, aber Pleiten, Todesfälle und keine Verlängerung bei Unplausibilität wird's schon richten. Über die 30% arbeitsloser Fahrer reden wir dann mal später.

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Beitrag von miamivice » 12.12.2013, 06:58

Aus der Monatsabrechnung eines gewieften Mehrwagenunternehmers:

3833 € Umsatz Brutto
1301 € Steuerpflichtiger Lohn
120 € Sonderlohn (steuer- und sozialversicherungspflichtig)
105 € steuerfrei nach § 3b EStG (steuer- und sozialversicherungsfrei)
===========================
1526 € Bruttolohn (5-Schichten-Woche mit 8 Stunden Arbeitszeit pro Schicht mit der Maßgabe
8,5 € Brutto-Stundenlohn als Lohn-Untergrenze)
führt zu 173 Monats-Stunden --> 1526 € geteilt durch 173 h ist gleich 8,8 € Brutto-Lohn.
===========================
1526 € minus 105 € ist gleich
1421 € sozialversicherungspflichtiger Lohn
minus (Krankenversicherung + Rentenversicherung + Arbeitslosenversicherung + Pflegeversicherung) => - 291 € -->
1130 € minus Lohnsteuer und Soli => - 89 € -->
1041 € plus die steuerfreien 105 € -->
===========================
1146 € plus Verpflegungsmehraufwand plus Fehlgeldentschädigung => 156 € + 16 € -->
===========================
1318 € Auszahlungsbetrag
===========================
===========================

3833 € Umsatz geteilt durch 173 Monatsstunden ergibt über 22 € Umsatz pro Stunde.

Alles sauber, alles gewerkschaftlich akzeptabel, volle Plausibilität, fleißige glückliche Arbeiter, glückliche profitable Unternehmer. Mindestlohn perfekt.

Wirtschaftsethisches Problem: Der Fahrer soll angeblich nur 173 Stunden im Abrechnungsmonat gearbeitet haben. Da niemand niemands Status gefährden will, hat der Fahrer - einige Pausen herausgerechnet - tatsächlich 173 Stunden gearbeitet. Daher gibt es kein wirtschaftsethisches Problem.

Und wenn es eines gäbe, die verdeppte Administration würde es nicht erkennen, da sie ohnehin der Meinung ist, daß es höchste Freiheit sei, das Gewerbe mit Konzessionen zu überschwemmen.
Zuletzt geändert von miamivice am 12.12.2013, 17:47, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 12:07

Das ist eine durchaus interessante Lohnabrechnung ;-)

Aber sie sagt noch nichts darüber was dem Unternehmer dabei bleibt, er hat einen Nettoumsatz (Mietwagen immer 19% USt) von 3221,- davon gehen Lohnkosten von insgesamt rund 1995,- ab bleiben 1226,-

Wenn ich jetzt mal sehr konservativ davon ausgehe, dass der Fahrer bei dem Umsatz min. 3500 Km zurückgelegt hat und der Unternehmer was schon fast unmöglich ist nur 0,36 Euro an Selbstkosten pro Km rechnet = 1260,- Euro muss er noch 34,- Euro zuzahlen, also wirklich sparsam gerechnet bleibt es ein Minusgeschäft. Wovon lebt der?

Bei einem Mietwagen hat er jedoch eher mehr Km zurückgelegt, (Rückkehrpflicht, meist längere Anfahrt, usw) das will ich jetzt gar nicht werten, sonst müsste sich der Unternehmer Geld vom Sozialamt holen, auch das gibt es übrigens gar nicht so selten. Dann beißt sich die Katze wieder in den Schwanz ;-)
Zuletzt geändert von nightrider am 12.12.2013, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von Poorboy » 12.12.2013, 12:24

173 x 8,50 = 1470,50

Mindestlohn ist immer Grundlohn! Steuerfreie Zuschläge kommen oben drauf.

Der Nachtfahrer bekommt also:

173 x. 10,75 = 1859,75

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Re: Beispiele bitte

Beitrag von alsterblick » 12.12.2013, 13:15

nightrider hat geschrieben: Aber sie sagt noch nichts darüber was dem Unternehmer dabei bleibt…..

@miamivice
3833 € Umsatz Brutto
1301 € Steuerpflichtiger Lohn
120 € Sonderlohn (steuer- und sozialversicherungspflichtig)
105 € steuerfrei nach § 3b EStG (steuer- und sozialversicherungsfrei)
===========================
1526 € Bruttolohn (5-Schichten-Woche mit 8 Stunden Arbeitszeit pro Schicht mit der Maßgabe


Diese € 1526,- Bruttolohn entsprechen doch rd 40% Fahreranteil/Umsatz.
(denke, als Mittelwert kann man den Anteil beispielhaft schon annehmen und entspricht auch der derzeitigen Praxis der Taxi-Unternehmer.
Einige bekommen anteilig auch etwas weniger, andere etwas mehr, wie z.B. auch ich)

Ferner bezieht sich diese Umsatzzahl doch auf nur einen Fahrer / auf nur eine Schicht (von zwei).
Die andere Schicht käme also noch hinzu und vielleicht fährt der Taxi-Unternehmer diese zweite Schicht auch selbst.

PS
nightrider,
mein Chinesen-Taxifahrer war natürlich schon als ein kleiner Unterhaltungsversuch für die Nachtschicht gestern angelegt, :wink:
ohne jedoch Dein Beispielaufruf ins lächerliche ziehen zu wollen.
Nach meiner Beobachtung fassen für mich die Chinesen aber doch möglichst nur Sachen an, die sich auch gut rechnen und natürlich irren können auch die Chinesen sich.
Es ist allerdings auffällig, in HH eher sehr selten überhaupt chinesisch-stämmige Kutscher zu sehen. :roll:

PPS
Und dass auch „eichi“ nicht reagierte gestern, ließe sich für mich schon erklären,
indem er es mir offenbar übel nimmt, ihm seinerzeit mal einen VHS-Nachhilfekurs empfohlen zu haben, :|
oder gestern Abend war tatsächlich sein VHS-Kurstermin. :mrgreen:
Zuletzt geändert von alsterblick am 12.12.2013, 14:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von reasoner » 12.12.2013, 13:39

https://dl.dropboxusercontent.com/u/420 ... 120930.pdf

In der dazu passenden Excel-Tabelle sind die in blau gehaltenen Felder editierbar. Die weißen Felder, die sich per hinterlegter Formel darauf beziehen, ändern sich natürlich mit.


edit:
Du kannst also unten links aus den 300 € ganz bequem 3.000 € machen, IK.
Zuletzt geändert von reasoner am 12.12.2013, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf

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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 13:55

alsterblick hat geschrieben: 3833 € Umsatz Brutto
1301 € Steuerpflichtiger Lohn
120 € Sonderlohn (steuer- und sozialversicherungspflichtig)
105 € steuerfrei nach § 3b EStG (steuer- und sozialversicherungsfrei)
===========================
1526 € Bruttolohn (5-Schichten-Woche mit 8 Stunden Arbeitszeit pro Schicht mit der Maßgabe [/color]


Ferner bezieht sich diese Umsatzzahl doch auf nur einen Fahrer / auf nur eine Schicht (von zwei).
Die andere Schicht käme also noch hinzu und vielleicht fährt der Taxi-Unternehmer diese zweite Schicht auch selbst.
Da ist schon ein kleiner Denkfehler drin, die 1526 Brottolohn sind in Wahrheit mit Lohnnebenkosten für den Unternehmer runde 2029,- Euro und der Bruttoumsatz ist für den Unternehmer abzüglich MwSt runde 3484,- Euro (Mietwagen 3221,-) verbleiben also nur 1455,- (Mietwagen 1192,-) von denen noch die Selbstkosten abgehen min. runde 1500,- bei einen angenommenen Gesamtkilometerleistung von ca 3800 km, also ein Minusgeschäft.

Es ist übrigens egal ob da 1, 2, oder 3 Schichten drauf gefahren werden, die Rechnung für jeden einzelnen Fahrer ist gleich.

Wer da bei den Selbstkosten künstlich runterrechnet beschummelt sich selbst, denn die sind real da, auch wenn momentan nur Tankrechnungen vorliegen, der nächste Service, die nächsten Reifen, die Werkstatt und Pflege die nächsten Bremsen kommen mit Sicherheit und natürlich der Gesamtverschleiß mit jedem Kilometer, sowie der Wertverlust, usw........

Einzig die Fixkosten wie Versicherung, Finanzierungsrate, evtl Garage usw sind nur einmal auf die Fahrer verteilt anzuwenden, Trotzdem bleiben min. an jedem Fahrer runde 30 bis 40 Cent/km an Selbstkosten hängen. Der Unterschied also ob einer, oder 3 fahren ist eher marginal.

Von solchen „Geschäften” kann niemand leben, außer vielleicht er hat eine unendlich geduldige Bank ;-)
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 14:15

Das ist mal eine Berechnung die man nachvollziehen kann.
Dabei kommst du aber auch auf Gesamtkosten von ca 87.000 Euro ruondabout bei einem „benötigtem” (also Wunschumsatz) von rund 89.400,- bleibt wenn alles genau so läuft 2400 p.a. sind 200,- pro Monat. Für 200 Euro pro Monat wäre mir persönlich das Risiko und der benötigte Aufwand deutlich zu hoch, vor Allem weil der angestrebte nötige Umsatz nicht sicher ist es kann auch deutlich weniger sein, passieren, Unfälle längere krankheitsbedingte Ausfälle, usw darf überhaupt nichts sonst wird erneut eine heftige Minusnummer draus.

Aber immerhin die Berechnung ist schon zumindest im Ganzen schlüssig.

Es fehlt auch eine gewisse Rücklage für unvorhersehbares (Motor/Getriebeschaden, kleinere Unfälle, usw...) und die Neuanschaffung des nächsten Autos, (o.k. beim Auto könnte man den Restwert anrechnen aber auch der ist nicht sicher).
Zuletzt geändert von nightrider am 12.12.2013, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von IK » 12.12.2013, 14:48

@ reasoner
reasoner hat geschrieben:Du kannst also unten links aus den 300 € ganz bequem 3.000 € machen, IK.
Deine errechneten 300 € sind nicht genug. Zumal gilt, dass nicht alle Kosten berücksichtigt wurden. Ein Beispiel:

Du hast 400 Stunden im Monat pro Fahrzeug angesetzt. Mal angenommen für 150 dieser Stunden sind Nachtzuschläge von 25 % fällig.

25 % von 8,50 € ist 2.125 €.

Berücksichtigt man auch die Lohnfortzahlung von 12 % ergibt das zusätzliche Kosten von 357 €.
Und schon fährst du Verluste ein.

Dazu kommt ein weiteres Problem, welches du als Einwagenunternehmer nie hattest: Um ein Taxi so hoch auszulasten, wie das in deiner Darstellung steht ist harte Arbeit und langer Anlauf nötig. Das bedeutet, man muss selber Fahren ausbilden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein durchschnittlicher Taxifahrer im Schnitt sechs Monate braucht, um seinen Taxischein zu bekommen. Bis er an ein Funk angeschlossen wird, vergehen weitere 3-6 Monate. Das alles ist mit der Arbeit des Unternehmers verbunden, welche auch zu entlohnen ist.

Wir haben in Hamburg eine Kostenkalkulationstabelle, welche für die Tarifverhandlungen benutzt wird. Da sind alle Kosten berücksichtigt, welche anfallen. Wie zum Beispiel Mietkosten für geschäftliche Räume. Da diese in deiner Kalkulation keine Erwähnung finden, muss ich wohl davon ausgehen, dass du mit deiner Fahrerin bei McDonald's abrechnest. :mrgreen: :wink: :mrgreen:

Gruß aus Hamburg

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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 14:50

Ups jetzt habe ich selbst einen Denkfehler drin, dein Wunschumsatz bezieht sich ja auf die Gesamtzeit von 3 Jahren, das bedeutet ja du hast nicht 200,- pro Monat, sondern 66,70 im Monat als Gewinn vor Steuer, naja wenn das reicht ;-)
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von scarda » 12.12.2013, 14:54

xxx
Zuletzt geändert von scarda am 12.12.2013, 14:55, insgesamt 2-mal geändert.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 16:28

IK hat geschrieben: Wir haben in Hamburg eine Kostenkalkulationstabelle, welche für die Tarifverhandlungen benutzt wird.
Kann, darf man die veröffentlichen, so eine Tabelle wäre sicher hilfreich um eine schnelle Übersicht zu erhalten was noch rentabel ist und was nicht.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 16:46

Ich denke die paar Beispiele zeigen schon die Problematik beim Einsatz von Fahrern. Was jetzt beim Umsatzlohn noch gerade so geht, ist beim nicht umsatzorientierten ML praktisch unmöglich.

Das Taxigeschäft ist nur dann noch ein „Geschäft” wenn man es alleine, oder innerhalb der Familie betreibt. Angestellte Fahrer bringen wenn überhaupt nur wenig, man kauft sich damit teuer Umsatz zu der sich jedoch kaum rentiert, letztlich nimmt man dadurch Umsatz vom Markt ohne damit wirklich lohnende Einkünfte zu erzielen. Im Verhältnis zum Gesamtrisiko und Materialeinsatz ist das weniger als nix und den Aufwand unterm Strich nicht wert.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von Otto126 » 12.12.2013, 17:40

Demnach dürfte es also gar keine Taxen in Deutschland geben oder ihr seid alle Idioten, weil ihr so ein Geschäft betreibt.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Re: Beispiele bitte

Beitrag von nightrider » 12.12.2013, 17:46

Otto126 hat geschrieben:Demnach dürfte es also gar keine Taxen in Deutschland geben oder ihr seid alle Idioten, weil ihr so ein Geschäft betreibt.

Wunderbar mit der „ottoschen Eloquenz” beschrieben.

Natürlich darf es und kann es Taxen geben aber bevorzugt als EWU und in der Tat, ich kenn Einige die erst relativ spät erkannt haben, dass ein zusätzlich angestellter Fahrer außer gekauftem Umsatz so gut wie nichts bringt. Generell vergessen sehr viele Unternehmer, dass Umsatz noch sehr lange kein Verdienst ist.
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Re: Beispiele bitte

Beitrag von Otto126 » 12.12.2013, 17:48

Das ist nun eher schlichte vulkanische Logik...
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Re: Beispiele bitte

Beitrag von C.L. » 12.12.2013, 22:56

Abend,
ist schon eine spannende Abrechnung, zu der mir spontan diverse Dinge einfallen.

Vom Umsatz bleiben dem Fahrer 1/3 als Nettolohn. Dasselbe gilt auch für alle, die sich zukünftig selbständig machen werden. Das dürften in Hamburger ein paar Hundert sein ? Überlegt mal wie lange man für 3000 - 4000€ auf dem Bock sitzt und was letztlich netto dabei rauskommt. Das kann sich ja wohl nur um Liebhaberei handeln, wenn ein erheblicher Teil des Gewerbes mit Sternen Baujahr 2013 unterwegs ist.

Bei 156€ Mehrverpflegungsaufwand stolpere ich sofort über täglichen Satz von 6€. Sprechen wir da möglicherweise von 26 Schichten und somit mehr Arbeitsstunden und mehr Umsatz. Grob gerechnert bei 22€ pro Stunde knapp 1000€ mehr, die sich Fahrer und Unternehmer teilen und damit die Kasse aufbessern ? Bei 22€ pro Stunde ist es jedenfalls fraglich, ob der Angestellte bei 150€ abstellt, oder doch hart an die 200€ ranfährt. Bei der Vermittlung, die Stundenumsätze über 20€/Stunde ermöglicht, würde sich ein Fahrer, der unter 200€ Schnitt fährt, nicht lange halten. Alle anderen brauchen für 3800€ sowieso viel länger. Sind 250 Arbeitsstunden realistisch ?

Deshalb, lieber Otto gab und gibt es zuviele Taxen am Markt. In Hamburg waren es mal 4100, dann lange 3500 und aktuell 3350. Schon bald werden wir unter 3000 Taxen liegen und anständig verdienen würden wir erst bei 2500 Taxen.

MfG C.L.
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