TWG hat geschrieben:... und welcher MWU lässt schon freiwillig Autos stehen?
Gruß aus Düsseldorf
Thomas
Solange das Umsatzrisiko beim AN liegt - keiner!
TWG hat geschrieben:... und welcher MWU lässt schon freiwillig Autos stehen?
Gruß aus Düsseldorf
Thomas
54 % bringen 12 auf 18,5 - aber ist die Steigerung auch sachgerecht? Es steigen ja nicht alle Kosten sondern "nur" der Lohn, zumindest solange sich die Erhöhung nicht durchs komplette Preisgefüge gefressen hat.E. G. Engel hat geschrieben:
Es stehen hier erst einmal 18,50 € Umsatz/Std. netto zur Bewertung an.
Derzeit dürften in Hamburg für eine „Graupe“ (Mittel aus Tag, Nacht, Wochenende) allenfalls ca. 12.- € Umsatz netto/Std. über das Jahr erzielbar sein.
Demzufolge wäre hier eine Tarifanpassung von mindestens ca. 54% von Nöten.
Für eine Funktaxe (in Hamburg, ohne Hansafunk) dürfte die Rechnung etwas anders ausfallen. Hier mag eine Anpassung ausgehend von ca. 15.- Umsatz/Std netto von ca. 25% gerade eben ausreichend sein, wobei aber eben die „Graupen“ einen Großteil der städtischen Verfügbarkeit von Taxen (Bahnhöfe, Flughafen, Hotels) abdecken.
Das mag der Sicht der Graupen, und hier insbesondere der Flughafen- oder Bahnhofsfahrer - entsprechen. Ich halte sie für Humbug und typischen Ausdruck von wirtschaftsunfähiger Passivität.Die Nachfragemenge ist der Parameter welcher sich aus Sicht des jeweils lokalen Gesamtgewerbes am wenigsten steuern und damit beeinflussen lässt.
Nichtstun bringt nichts in Bewegung. Wenn die Wagenhocker in der Mehrheit sind und sitzen bleiben, könntest du recht behalten. Ich gehe aber davon aus, daß der Mindestlohn bei den halbwegs gesunden großen Unternehmen/Zentralen für die nötige Mobilisierung sorgt. Organisierte und Graupen könnten sich dann insbesondere in Bezug auf die abzugrasenden Weidegründe weitaus mehr unterscheiden als heute. Sprich: Erstere werden Mobilitätskonzepte anbieten können und müssen, um zu bestehen, die Graupen werden Nischenanbieter oder Resteverwerter. So kennen wir das aus dem Rest des Wirtschaftslebens, wobei bei uns vielleicht die Mitte hinten runter fallen könnte.Fazit: Eine Steigerung der Nachfrage zur Umsatzsteigerung und damit zur Umsetzung eines ML dürfte faktisch nicht gegeben sein.
Könnte sein, muß es aber nicht. Ich sehe hier eines des großen Versäumnisse unserer Gewerbevertretungen. In den vergangenen Jahren gab es insbesondere im Osten, aber auch in einzelnen Kreisen und Städten im Süden, enorme Tarifsteigerungen. Während Hamburger allenfalls 2 oder 3 % gewöhnt sind, traute man sich dort an das Zehnfache ran. Selbst die Tarife benachbarte Gebiete unterschieden sich gravierend voneinander. Das wäre eine hervorragende Chance gewesen, die Folgen gutachterlich oder wissenschaftlich zu untersuchen. Doch was ist passiert? Nichts. Jedenfalls ist mir nichts dazu bekannt. Diese Arbeiten kosten Geld. Geld, das im sonstigen Wirtschaftsleben von Firmen ausgegeben wird, um das eigene Geschäftsfeld besser abstecken zu können. Die beklagen kein Stagnieren der Nachfrage, die schaffen sie. Und hier? Wir unterhalten uns seit Urzeiten darüber, was zumutbar ist und was nicht, ohne die nötigen Daten zu erheben.Fazit: Eine massive Tarifsteigerung dürfte mehr Risiken in sich bergen wie die Chance davon einen ML refinanzieren zu können.
Hier fehlt dein Fazit - Absicht? Oder weil wir es kennen?Parameter Angebotsmenge (Taxen), § 13 Abs. 4 Satz 1 PbefG.
Ich weiß nicht wie es in HH ist, aber in Essen steigen die variablen Kosten mit der Umsatzsteigerung.Engel hat geschrieben:Also was passiert dann jetzt. Bekommt der Fahrer nach dem Mindestlohn 50% plus x% wegen dem ML, oder bleibt es bei den 50%. Dann würde der Unternehmer sich 12,5% des Umsatzes zusätzlich einstecken und jammern es reiche nicht für den ML. Das würde dann bedeuten, es müssen 50% Tarifsteigerung her damit 25% für den ML-Empfänger herauskommen.
"Ich lass mir doch meine schicken Vorurteile nicht von Argumenten ruinieren!"Übrigens die Prozente werden in der Zukunft am heftigsten die Leute wie SSF und Eichi verteidigen, weil deren Prozentlohn von heute höher ist als der ML von morgen. Verrückt, oder?
Dann will ich mal auf Stichworte zurückgreifen.E. G. Engel hat geschrieben:Die direkte hin- und herzitiererei ist mehr ein Streitelement und häufig wenig sachdienlich.
Pikant, wenn man bedenkt, wie vehement bisher die„Er sieht für das Taxi eine große Zukunft, legte aber auch den Finger in die Wunde,
als er die mangelnde Auslastung kritisierte: „Im Taxigewerbe verdient man nur
jede dritte Minute Geld!““
Soweit der Präsident der HK Hamburg.
Gruß aus DüsseldorfIK hat geschrieben:@ TWG
Sicherlich ist das Wunsch jeden Unternehmers seine Betriebsmittel zu 100 % auszulasten. Leider ist das in der Taxibranche nicht möglich. In HH lassen sich Taxen ohne Funk sowie Taxen mit einem schwachen Funk im besten Fall doppelt besetzen. Eine Woche hat 168 Stunden und doppelte Besetzung bringt bis zu 96 (2 x 48) legale Arbeitsstunden. Das bedeutet eine zeitliche Besetzung von maximal 57 %. Unter solchen Umständen sind die Kollegen doch lieber auf der Straße, wenn das Geschäft boomt. Aber sicherlich gibt es auch andere.
Wie es hier im Dorf mit der Besetzung aussieht, weis ich nicht, ist aber sicherlich höher als 57%
Im Klartext bedeutet das, dass die von dir beklagten Kollegen, wenn sie schon in schlechten Zeiten auf der Straße hocken, in guten Zeiten lieber zuhause sind. Mich persönlich würde ein solches Verhalten meiner Konkurrenten eher erfreuen, denn das würde meine gute Zeiten noch besser machen. Na was will ich dann mehr
Was ist das denn für ein blöder Umkehrschluß?
In guten Zeiten bleibt keiner zu Hause, es gibt aber mehr als genug Unternehmer, die von Aushilfen oder bei Sonderschichten verlangen, du bekommst nur einen Samstag, wenn du dafür auch einen Montag fährst (Nachtschicht)
Natürlich will man den Samstag, also hängt man als Fahrer auch am Montag auf der Strasse! Völliger Schwachsinn, und wird sich hoffentlich mit eienm Mindestlohn erledigen! Verlangt man von den Fahrern den Montag nicht, relativiert sich der Stundenlohn wieder.
Samstag in 10 Std. 300,-€ Umsatz gibt nen Stundenlohn von gut 10,-€ brutto, Samstag und Montag 20 Std. für 300,- + 100,- € Umsatz drückt den Stundenlohn auf ca. 6,- € brutto. Nur Montag betrachtet ergibt einen Stundenlohn von ca. 3,5€ brutto. Setz einen Mindestlohn von 8,5 € brutto ein, wird kein Unternehmer mehr ein Auto für 100,-€ Umsatz 10 Std. auf die Strasse schicken, es sei denn, die Anzahl der verfügbaren Fahrzeuge reduziert sich auf die Hälfte und weniger, dann rechnet es sich wieder.
Da eine solche freiwillige Selbstbeschränkung der MWU offensichtlich nicht möglich ist, brauchen wir halt den Mindestlohn!
Andererseits wäre aus der Sicht der Bedienfähigkeit schon sinnvoll, dass alle auf der Straße sind, wenn das Geschäft läuft und in schwachen Zeiten nur Notbesetzung da ist. In HH macht das eine kleine Randzentrale - Taxi Blankenese. Allerdings hat das aber auch seine Schattenseite. Die Taxifahrer-Freiheit bleibt auf der Strecke.
Die sind auf dem richtigen Weg! Und wo bleibt meine Freiheit auf der Strecke, wenn ich statt mich 10 Std. im Auto zu langweilen gemütlich auf dem Sofa sitze? Meine Freiheit wird doch wohl eher eingeschränkt, wenn mich der Unternehmer zwingt, auf der Strasse zu sein obwohl nichts zu tun ist?
Genau das geht Gott sei Dank nicht. Denn von dem Moment an wäre ein Selbstständiger nicht mehr selbstständig, sondern weisungsgebunden dies widerspricht einem wesentlichen Merkmal der Selbstständigkeit.plusminus0 hat geschrieben:Eine HVV-Taxi Abteilung mit Schichtplänen und Zwangsdisposition würde die Probleme lösen. Dann wäre allerdings Schluss mit dem "freien" Taxifahrerdasein und meinem lustigen EWU Leben.
Ich weiß nicht woraus Du aus der steuerrechtlichen Selbstständikeit ableitest dass damit die Eigenwirtschaftlichkeit aufgehoben wäre.nightrider hat geschrieben:Genau das geht Gott sei Dank nicht. Denn von dem Moment an wäre ein Selbstständiger nicht mehr selbstständig, sondern weisungsgebunden dies widerspricht einem wesentlichen Merkmal der Selbstständigkeit.
Ab da wären die Unternehmer nur noch angestellte „Geschäftsführer”, dann müssten die Gemeinden die Autos stellen, die Kosten tragen und alle Gehälter bezahlen