NVV-Mobilfalt

Der virtuelle Taxitreff.
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Wattwurm
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NVV-Mobilfalt

Beitrag von Wattwurm » 21.10.2013, 20:04

Vorwort: Das Regionalisierungsgesetz ( Gesetz zur Regionalisierung des öffentlichen Personennahverkehrs (RegG) vom 27. Dezember 1993) definiert den ÖPNV als eine Aufgabe der "Daseinsvorsorge" durch die Gemeinden und Kommunen. Es nimmt die Kommunen und Gemeinden in die Pflicht für einen angemessenen Öffentlichen Personennahverkehr Sorge zu tragen!

Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) versucht sich seit dem letzten Sommer dieser Pflicht, die wohl auf Grund geringer Inanspruchnahme auch nicht sonderlich lukrativ erscheint, auf elegante Weise zu entledigen! Das Konzept ist relativ simpel erklärt. Bürger fahren Bürger, natürlich mit dem Privat-PKW! Als registrierter Fahrer bekommt man 30 Cent für den Kilometer, der Mitfahrer, der sich ebenfalls registrieren muß, bezahlt für die Kurzstrecke 1.- Euro und für die Langstrecke 2.- Euro! Es wird nach einem festen Fahrplan gefahren und die ÖPNV-Haltestellen bedient! Falls kein Fahrt-Anbieter zur Verfügung steht, übernimmt der NVV die Organisation der Beförderung auf den vorgesehenen Strecken mit dem Taxi, dem Mietwagen oder dem Bürgerbus!

Also ich bin geschockt, das die Taxi-und Mietwagenunternehmer in Nordhessen und vor allem der dortige Taxi-und Mietwagenverband das so klaglos hinnehmen! So einen ÖPNV-Ersatzverkehr hätte man auch als Anruflinientaxi ( ALT ) gemeinsam, allerdings nicht für 30 Cent den Kilometer, mit dem NVV organisieren können! Profis fahren Bürger wäre m. E. ein viel besseres Konzept gewesen!

http://www.mobilfalt.de/



Wir in Schleswig-Holstein lassen uns nicht die Wurst von der Stulle ziehen. Die Hessen sind Schnarchnasen!: http://www.shz.de/lokales/stormarner-ta ... 23191.html

Herzlichen Glückwunsch Taxenruf Trittau! So wird´s gemacht!

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Beitrag von am » 21.10.2013, 20:33

Das ist relativ uninteressant, da es sich nur um reine Zubringerfahrten handelt.

Spannend ist es erst dann, wenn ganze Linien von Taxen übernommen werden.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Wattwurm » 21.10.2013, 20:52

Zubringerfahrten bringen auch Geld und sind der "Türöffner" für weitere Anschlußaufträge in der Form wie Du sie angesprochen hast! Die Zubringerfahrten sind die Bewährungsprobe. Wenn die Zusammenarbeit gut klappt, kann leicht mehr daraus werden!

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Beitrag von am » 21.10.2013, 21:28

Ich will es nicht gleich zerreden, aber wir bekommen in aller Regel nur das, was die Öffis nicht haben wollen, manchmal noch nicht einmal das.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Wattwurm » 21.10.2013, 22:21

am hat geschrieben:Ich will es nicht gleich zerreden, aber wir bekommen in aller Regel nur das, was die Öffis nicht haben wollen, manchmal noch nicht einmal das.
Ich bin mir keineswegs zu schade den "Notnagel" zu spielen, wenn es angemessen bezahlt wird! Es gibt Buslinien bei uns im Stadtgebiet, die man auf Grund schlechter Inanspruchnahme aus betriebswirtschaftlichen Gründen "ausgedünnt" hat oder nur noch an Werktagen bedient! Weil die Stadt in der Pflicht ist für einen angemessen ÖPNV zu sorgen, kann man auch aus politischen Gründen, nicht einfach ganze Stadtteile vom ÖPNV-Netz nehmen! Was meinst Du was das für ein Geschrei in der Presse geben würde? Für uns in Neumünster kann ich sagen das sich die Zusammenarbeit mit der VHH und den Stadtwerken positiv gestaltet!

http://www.stadtwerke-neumuenster.de/wD ... p?navid=97

http://www.stadtwerke-neumuenster.de/wD ... p?navid=98

Übrigens: Bevor ich mich aus der FTZ (fristgerecht) verabschiedet habe, habe ich meinen damaligen Vorstandsvorsitzenden darauf aufmerksam gemacht, das jeden Tag von um 20 Uhr bis 24 Uhr ein Funker der nur mit den AST-Abfahrten beschäftigt ist, auschließlich von der Zentrale bezahlt wird, und das ich das für nicht korrekt halte! Kurze Zeit später, ich war schon nicht mehr da, wurde mir mitgeteilt das sich die Stadtwerke nun zur Hälfte an den Lohnkosten des AST-Funkers beteiligt! Und ob ich nicht wieder.... zu vergünstigten Konditionen versteht sich....! Nein will ich nicht, auch nicht zu vergünstigten Konditionen.....! Schönes Feedback....! Das Thema Zentrale hat sich für mich erledigt!

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Beitrag von Wattwurm » 21.10.2013, 22:55

Die Wagennummer 26 scheint bei der FTZ Sakrosankt zu sein. Die wurde nach meinem Abgang nie wieder vergeben.... :lol:

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Beitrag von am » 21.10.2013, 23:05

Es kann nicht das Ziel sein, dass sich das Taxigewerbe für die herunter gefallenen Essensreste den Rücken krumm macht. Wer das, insbesondere als Vorreiter in der aktuellen ML Debatte glaubt, läuft hier neben der Spur.

Das Taxigewerbe deckt damit keine Nische ab, sondern übernimmt damit nur die Rolle eines Ausputzers. Hier findet keine Verdichtung des ÖPNV statt, sondern lediglich eine Aufrechterhaltung eines Mindestangebotes auf dem Rücken von Niedriglöhnern.

Verdichtung des ÖPNV durch Taxen geht nach meiner Auffassung anders. Eine gnadenvolle Abhängigkeit von Linienbetreibern sehe ich dabei nicht als zwingende Voraussetzung.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Wattwurm » 22.10.2013, 07:34

Da bin ich absolut anderer Meinung. Eine Zusammenarbeit mit den regionalen Verkehrsverbünden ist sehr wünschenswert und wo immer möglich auch anzusterben. Hier gibt es noch zu Hauf ungenutztes Potential!

AST & ALT werden in Neumünster auf Taxameter gefahren! Abzüglich der Fahrgeldeinnahmen die zwischen dem Taxifahrer und dem Taxiunternehmer zu verrechnen sind, bezahlen die Stadtwerke in deren Auftrag die Beförderungsleistung durchgeführt wird, den vollen Taxameterpreis! Gerade in den Nachtschichten innerhalb der Woche, kann eine AST-Abfahrt die komplette Schicht retten! Die durchschnittliche Tourenwertigkeit liegt dabei zwischen 20-30 Euro je Tour. 15 -20 AST-Abfahrten sind in der Nachtschicht innerhalb der Woche üblich und am Wochenende auch deutlich darüber! Für die Nachtfahrer in Neumünster eine richtig gute Hausnummer, die man nicht mehr missen möchte!

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