[Gehalt] Mindestlohn?

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Gerhard
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[Gehalt] Mindestlohn?

Beitrag von Gerhard » 13.05.2009, 22:11

Mindestlohn - kein Thema im Taxigewerbe?

Hallo,

in allen Berufen wird über Mindestlöhne diskutiert. Im Taxigewerbe nicht. Geht es da allen gut?
Gibt es überhaupt die Möglichkeit, hier Mindestlöhne durch zu setzen?
Der Unternehmer kann keinen Mindestlohn zahlen, er ist selber Opfer der schlechten Geschäftslage.

Habt Ihr Vorschläge?

Gerhard

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 13.05.2009, 22:45

Auch im Transportgewerbe, Taxen wurde unlängst über Mindestlöhne diskutiert. Die Sparte Taxi wurde letztendlich aus dem so genannten Arbeitnehmerentsendegesetz herausgelassen. Warum, hast du dir ja schon selbst beantwortet.

Die schwarzen Schafe sorgen auf ihre eigene Art und Weise für ihr Ein- und Auskommen. Gesetzeskonform lässt sich ein Mindestlohn bei den zu erzielenden Einnahmen nicht darstellen.

Darüber hinaus müssten die Tarifvertragsparteien beim BM für Arbeit einen gemeinsamen Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit ihres Tarifvertrags inkl. Mindestlohn stellen. Bei dem Organisationsgrad hüben wie drüben wäre das reine Makulatur.

Ein Mindestlohn wäre allerdings auf drastischste Art und Weise geeignet, die Taxenanzahl massiv zu senken. Viele MWU gäben freiwillig auf. Von den Löhnen, nicht nur in der Taxibranche, kann inzwischen kein Schwein mehr leben.

Auf der anderen Seite müssten die Politiker dann nicht vollmundig herumtönen, dass wir als Taxi zum öffentlichen Verkehr gehören. Dann können sich eben nur die Schönen und Reichen ein Taxi leisten.

Obwohl wir ja hinlänglich nach § 8 (glaube ich) PBefG den ÖPNV ergänzen und verdichten, haben wir außer dem ermäßigten Steuersatz nichts außer Pflichten. Da ist was faul im Staate....

Bis auf weiteres werden aus politischen Gründen ziemlich sicher im Taxigewerbe Mindestlöhne kein Thema sein.

rea

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nightrider
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Beitrag von nightrider » 13.05.2009, 23:33

Dieses Thema taucht scheinbar in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf.

Ein Mindestlohn ist schlicht nicht realisierbar, besser wäre es man würde statt jedesmal unendlicher Diskussionen und Verhandlungen endlich eine Art dynamische Tarifanpassung vereinbaren, so dass sich der Tarif jährlich automatisch der Teuerungsrate anpasst.

Zum Eichamt müssen wir sowieso jedes Jahr und die Uhren lassen sich über Jahrzehnte vorprogrammieren, würde also automatisch mit Stichtag 1. Januar der Tarif um meinetwegen 3, bis 5% angepasst wäre das kein zusätzlicher Aufwand und die Teuerung nicht gleich so sprunghaft wie wenn alle 5 Jahre angepasst werden muss.

Gleichzeitig verdienen dann auch die Fahrer automatisch mehr, zumindest wenn sie umsatz-, oder renditeabhängig bezahlt werden.

Es wäre an der Zeit, dass die heutigen technischen Möglichkeiten auch mal positiv, für uns genutzt werden, nicht nur fiskalisch.
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Beitrag von jr » 13.05.2009, 23:46

Gregor Gysi hat sich im Rahmen des Leipziger Taxitags auf dem TVD-Stand ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt. Mir schien, als wäre er für Politikerverhältnisse recht gut über die gewerbespezifischen Besonderheiten informiert. Trotz der absehbaren Nebenwirkungen (siehe reasoners Anmerkung zu den MWU) verteidigte Gysi die Mindestlohn-Vorstellungen seiner Partei.

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Beitrag von Filou » 13.05.2009, 23:59

nightrider hat geschrieben:Dieses Thema taucht scheinbar in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf.
Das Thema wird so lange immer wieder auftauchen, bis die Kollegen zu schlechten Zeiten nicht mehr 14 und mehr Stunden auf dem Bock sitzen und zusehen müssen wie ihr Leben den Bach runter geht.

Aber MWUnternehmer haben eh andere Interessen.

Passt du den Tarif regelmässig an, mach ich immer weniger Fahrten, für immer mehr EUR/km. Toll für dich, schlecht für mich. Und wer verhindert, dass daraufhin weiter mehr Taxen zugelassen werden?

Mein Vorschlag: Mindestlohn(vielleicht 1300,00 brutto/168 h)+Fahrtenschreiber ala LKW(Fahrerkarte/Pflicht zur Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeit)+sofortiger bundesweiter Konzessionsstop! Klingt hart, könnte sich aber rechnen, wenn man sich nicht gegenseitig im Weg steht.

mfg Filou

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Beitrag von minol » 14.05.2009, 00:54

Ich denke, ein Mindestlohn von x Euro/Stunde ist nicht möglich,
ohne die leistungsorientierte Bezahlung von y % des Umsatzes aufzugeben.
Um den Mindestlohn zu bezahlen, muß nämlich nach Zeit bezahlt werden,
das bedeutet im Prinzip, daß der Arbeitgeber alles Geld seiner Fahrer
einkassiert, um dann allen das gleiche zu zahlen. Damit auch genug Geld
reinkommt, wird er bestimmen wollen, wo sich wann wer aufzustellen hat.
Und wenn nicht genug reinkommt, werden wohl Arbeitsplätze wegfallen.
Die Freiheit der einzelnen Fahrer ist damit vorbei, es wird dann von der
Arbeitsstruktur also eher so zugehen, wie bei einem Mietwagenbetrieb.
Das jedenfalls ist meine Fantasie dazu - ob die realistisch ist, weiß ich
nicht, ist halt ne Fantasie.

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Beitrag von reasoner » 14.05.2009, 08:46

nightrider hat geschrieben: Ein Mindestlohn ist schlicht nicht realisierbar, besser wäre es man würde statt jedesmal unendlicher Diskussionen und Verhandlungen endlich eine Art dynamische Tarifanpassung vereinbaren, so dass sich der Tarif jährlich automatisch der Teuerungsrate anpasst.

Zum Eichamt müssen wir sowieso jedes Jahr und die Uhren lassen sich über Jahrzehnte vorprogrammieren, würde also automatisch mit Stichtag 1. Januar der Tarif um meinetwegen 3, bis 5% angepasst wäre das kein zusätzlicher Aufwand und die Teuerung nicht gleich so sprunghaft wie wenn alle 5 Jahre angepasst werden muss.

Gleichzeitig verdienen dann auch die Fahrer automatisch mehr, zumindest wenn sie umsatz-, oder renditeabhängig bezahlt werden.

Es wäre an der Zeit, dass die heutigen technischen Möglichkeiten auch mal positiv, für uns genutzt werden, nicht nur fiskalisch.
:!:
jr hat geschrieben:Gregor Gysi hat sich im Rahmen des Leipziger Taxitags auf dem TVD-Stand ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt. Mir schien, als wäre er für Politikerverhältnisse recht gut über die gewerbespezifischen Besonderheiten informiert. Trotz der absehbaren Nebenwirkungen (siehe reasoners Anmerkung zu den MWU) verteidigte Gysi die Mindestlohn-Vorstellungen seiner Partei.
Gysi hatte ca. 40-50 Zuhörer, die Tombola lockte ca. 150 an. Spiele statt Brot.....
Filou hat geschrieben:Und wer verhindert, dass daraufhin weiter mehr Taxen zugelassen werden?
Der Markt.
Minol hat geschrieben:Um den Mindestlohn zu bezahlen, muß nämlich nach Zeit bezahlt werden,
das bedeutet im Prinzip, daß der Arbeitgeber alles Geld seiner Fahrer
einkassiert, um dann allen das gleiche zu zahlen.
Ganz eindeutig: nein!

Mindestlöhne würden nicht unterschritten werden dürfen, überschritten sehr wohl. Also muss der Lohn ins Verhältnis zur Arbeitszeit gesetzt werden, genau wie bei den Zuschlägen, wenn der Unternehmer diese ordentlich berechnet.

Mir ist schon klar, dass Mindestlöhne zurzeit nicht darstellbar sind. Die Situationen der AN und AG aber auch nicht. Neue Ideen braucht das Land. Wir gehören in den ÖPNV und müssen subventioniert werden (ich weiß, ich weiß, Wunschtraum).

Wer mich kennt, weiß, dass ich schon lange fordere, dass es aufhört, dass der AN bestimmt, wie die Musik spielt. Dieser Fahrermarkt, den es zumindest regional (Berlin) gibt, ist tödlich für das ganze Gewerbe. Allerdings muss der Unternehmer auch etwas unternehmen, und nicht nur die Löhne drücken. Womit wir wieder bei der Überlegung "Mindestlohn" angelangt sind. Dann muss der Unternehmer reagieren.

rea

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Beitrag von minol » 14.05.2009, 09:29

reasoner hat geschrieben:
Minol hat geschrieben:Um den Mindestlohn zu bezahlen, muß nämlich nach Zeit bezahlt werden,
das bedeutet im Prinzip, daß der Arbeitgeber alles Geld seiner Fahrer
einkassiert, um dann allen das gleiche zu zahlen.
Ganz eindeutig: nein!

Mindestlöhne würden nicht unterschritten werden dürfen, überschritten sehr wohl. Also muss der Lohn ins Verhältnis zur Arbeitszeit gesetzt werden, genau wie bei den Zuschlägen, wenn der Unternehmer diese ordentlich berechnet.
Ähm... ich habe mich blöd ausgedrückt :oops: - es kriegen nicht alle
dasselbe. Ich meinte eigentlich, daß alle gleich nach Euro/Zeit bezahlt
werden und eben nicht nach Umsatz. Aber vielleicht gibt es ja doch
Umsatzmodelle, wonach eine dem Umsatz entsprechende
Bezahlung (oder ein zuschlag) möglich wäre, wenn genug Umsatz da wäre...

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Beitrag von E. G. Engel » 14.05.2009, 12:15

@ reasoner

.... Wir gehören in den ÖPNV und müssen subventioniert werden (ich weiß, ich weiß, Wunschtraum).

Ein alter Denkfehler, der nicht auszurotten ist. Im Gewerbe, der Politik, den Kammern ec. denkt man bei Subventionen für das Gewerbe immer "... der Taxenunternehmer/-fahrer wird subventioniert". Also wir wollen öffentlich die Kohle in die Tasche stecken.

Stimmt nicht. Der Fahrgast wird subventioniert. Genau wie beim ÖPNV. Die Subventionen fliessen nicht in den Gewinn des ÖPNV-Unternehmens sondern sorgen für erschwingliche Preise für den ÖPNV-Kunden. Wenn also der Politiker erschwingliche Preise unterhalb der echten Kosten, Material und Personal, haben will dann soll er Subventionen für den Fahrgast locker machen.

Da aber kein Politiker dafür die Verantwortung übernehmen will ist es eben einfacher das Gewerbe in die illegale Eigensubvention, sprich Steuer-, Abgaben- und Sozialbetrug, abdriften zu lassen. Der Staat als Hehler und wir sind die Dummen.

Wenn wir in dieser Logik in den ÖPNV wollen, dann müssen wir aus dem Gewerbe heraus selbst die illegale Eigensubvention unterbinden bzw. den Staat als dass darstellen was er in diesem Fall ist, ein billiger Hehler. Politiker müssen dann entscheiden:

a. zu wenig Taxen,
b. zu hohe Preise,
c. Subventionen wie der ÖPNV.


mfg

Engel




Also sollten wir Subventionen für den Fahrgast fordern

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Beitrag von jr » 14.05.2009, 14:54

reasoner hat geschrieben:Gysi hatte ca. 40-50 Zuhörer, die Tombola lockte ca. 150 an. Spiele statt Brot.....
Stimmt, wer mag (als Unternehmer) schon gerne hören, daß er für sich selbst sorgen muß.

Bild

Bild

Mindestlohn bedeutet unabhängig von der konkreten Lohnausgestaltung aber durchaus, daß die Verantwortung dafür, Umsatz reinzuholen, wieder vom Fahrer auf den Unternehmer übergeht. So wie das in anderen Branchen üblich ist. Sollte das passiert sein, wedelt der Schwanz auch nicht mehr so schnell mit dem Hund.

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Beitrag von Otto126 » 14.05.2009, 14:58

Alles Quark, es gibt deshalb keine vernünftige Entlohnung im Taxigewerbe und erst recht keinen Mindestlohn, weil der Organisationsgrad der Taxifahrer zu gering ist. Und der ist gering, weil früher mit dem Beschiss alle gut gefahren sind. Jetzt ist das anders, und da rächt es sich eben, dass kaum einer in der Gewerkschaft ist. Mit einem Streik oder einer Taxidemo könnten wir jede Stadt zur Hauptverkehrszeit lahmlegen, und dann würde man uns zuhören, wetten...
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Beitrag von nightrider » 14.05.2009, 15:10

Was nutzt das?

Wer sich einmal mit der Kalkulation für ein Taxi auseinandersetzt wird sehr schnell merken, dass von dem was ein Fahrer reinfährt nach Abzug seiner Provision nicht mehr viel übrig bleibt.
Muss ich einen Fahrer einen Mindestlohn unabhängig vom Umsatz, (der auch noch eine schlechte Basis ist) besser vom Deckungsbeitrag bezahlen, dann fahre ich lieber selber und die restliche Zeit steht die Karre einfach das ist deutlich billiger.

Auf gut Deutsch, wenn es irgendwann einen Mindestlohn gibt, gibt es automatisch weniger Stellen für Fahrer, dann gibt es eben wieder mehr allein selbstfahrende Unternehmer mit nur noch einem Auto.
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Beitrag von Otto126 » 14.05.2009, 15:27

Das setzt natürlich voraus, dass die Unternehmer auch vernünftig organisiert sind und entsprechende Forderungen an den Staat stellen, was Steuern, Sozialabgaben und das Vorgehen des Staates gegen das ausufernde Mietwagengewerbe angeht.
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Beitrag von nightrider » 14.05.2009, 15:33

Das Mietwagengewerbe interessiert mich nicht die Bohne, die können wenigstens frei kalkulieren, ich habe selbst einen zusätzlich zum Taxi, aber ich mach damit keine Billigfahrten, im Gegenteil bei mir ist der Mietwagen ca 20 % teurer als die gleiche Fahrt mit dem Taxi, ich biete ihn halt als exclusive Variante zum Taxi an, nicht als Konkurrenz.

Beim Taxi bleibt meistens jahrelang der Tarif gleich, ganz egal wie sich die Kosten drum herum entwickeln. Das System ist einfach zu starr.
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Beitrag von Otto126 » 14.05.2009, 16:03

Dann ufert es bei euch eben noch nicht aus.

Aber das ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass dieses starre System auch nur deswegen so starr ist, weil sich die Beteiligten das bieten lassen.

Andere sind besser organisiert und erreichen auch was: Fluglotsen, Lokführer, Ärzte usw.
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Beitrag von nightrider » 14.05.2009, 17:19

Es liegt nicht nur daran, dass andere besser organisiert sind, sondern zum 1. daran, dass es wohl nirgends soviel Uneinigkeit gibt wie unter Taxlern und zum 2. daran, dass auch kaum in einer anderen Branche soviele Instanzen an der Tarifentscheidung mitreden und beteiligt sind.
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Beitrag von Wattwurm » 14.05.2009, 19:34

Ich halte einen Mindestlohn von 7,50 Euro Brutto/Stunde für nicht realisierbar! Die meisten Taxifahrer arbeiten auf Provisionsbasis in Höhe von 40 % des Bruttoumsatzes. Ergo müßte man einen durchschnittlichen Bruttoumsatz von 18,75 Euro/Std. erzielen um auf 7,50 Euro Brutto/Std. zu kommen!

Mit Ausnahme vielleicht von Poorboy... :wink: ... liegt der Umsatzdurchschnitt pro Stunde deutlich unter 18,75 Euro. Ich vermute mal das sich der Umsatzdurchschnitt bei einer gut aufgestellten Zentrale mit guter Auftragslage eher so um die 12.- bis 13.- Euro Brutto/Std. bewegt! Das entspräche dann unter zu Grundelegung der Provisionszahlung in Höhe von 40% einem Stundenlohn um die 5.- Euro/Std. bis 5,50 Euro/Std. herum....! Mehr ist nicht drin...


http://www.mindestlohn.de/

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Beitrag von TaMi » 14.05.2009, 20:05

nightrider hat geschrieben:Es liegt nicht nur daran, dass andere besser organisiert sind, sondern zum 1. daran, dass es wohl nirgends soviel Uneinigkeit gibt wie unter Taxlern und zum 2. daran, dass auch kaum in einer anderen Branche soviele Instanzen an der Tarifentscheidung mitreden und beteiligt sind.
3. viele können nicht mal bis drei zählen
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Beitrag von TaMi » 14.05.2009, 20:11

@engel
blödsinn!
warum müssen die ÖPVN kunden jahr für jahr tiefer in die tasche greifen, wenn genau der subventioniert werden soll.
rea hat vollkommen recht. wir müssen subventioniert werden.
ja,. dann können wir über mindestlohn sprechen.
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Beitrag von reasoner » 14.05.2009, 21:07

Taximinister hat geschrieben:@engel
blödsinn!
warum müssen die ÖPVN kunden jahr für jahr tiefer in die tasche greifen, wenn genau der subventioniert werden soll.
rea hat vollkommen recht. wir müssen subventioniert werden.
ja,. dann können wir über mindestlohn sprechen.
Reine Frage der Interpretation. Ich meinte, genau wie Herr Engel, natürlich auch keine Gewinnmaximierung für Kapitalisten, sondern eine auskömmliche Situation für Unternehmer, Fahrer und Fahrgast.

rea

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