Ist doch wahr....

Der virtuelle Taxitreff.
MikeVeltel
Vielschreiber
Beiträge: 600
Registriert: 01.07.2004, 00:01
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von MikeVeltel » 21.09.2004, 22:21

Hallo lieber Rolf,

dass man mit gründlichem Durchdenken von Sachverhalten und Zusammenhängen im Vergleich zu seinen Mitmenschen vieles klarer sieht, und dadurch immer wieder mal als "Besserwisser" da steht, werte ich für mich eigentlich immer nur als Kompliment. Hast du's schon mal so gesehen?

Du zitierst: "(Descartes) hat erkannt, dass Körper und Geist zwei verschiedene Ebenen sind, die sich im Menschen nur treffen und dem subjektiven Bewusstsein eine kritische Verarbeitung der Außenwelteindrücke ermöglichen."

Dem stimme ich weitestgehend zu, gehe sogar noch einen Schritt weiter: Für den kritischen Denker sind Körper (also Materie) und Geist nicht getrennt zu verstehen, denn beides ist in einem tiefen Sinne eins. Die Materie ist lediglich ein Ausdruck des Geistes. Materie ist sozusagen "kondensierter" Geist. Die ganze uns umgebende Welt, ja der gesamte Kosmos besteht aus nichts anderem als aus unzerstörbarem Geist, aus Idee, aus Bewusstsein in seinen mannigfaltigsten Abstufungen und Erscheinungsformen. Alles, restlos alles besteht in einem noetischen Sinne aus EINEM unteilbaren, omnipräsenten, ubiquitären Geist. In jeder Zelle, in jedem Atom, in jedem Quant stecken, Idee, Plan, Geist, Bewusstsein - oder welches Wort auch immer wir dafür verwenden mögen. Sämtliche belebte und unbelebte Materie ist von Bewusstsein - natürlich in seinen myriadenfach unterschiedlichen Abstufungen - geradezu durchdrungen. Im gesamten Universum existiert in einem zu Ende gedachten Sinne nichts anderes als Bewusstsein, Bewusstsein und nochmals Bewusstsein. Alles besteht aus der Idee, aus dem Denken, aus dem Geist heraus. Die Welt "da draußen" ist wohlgeordnet. Und selbst das chaotischste Chaos ist Bestandteil einer höheren Ordnung. Klingt dir das alles zu radikal?

Mutige Vordenker in der modernen Gehirn- und Bewusstseinsforschung haben inzwischen erkannt, dass die Außenwelt lediglich ein Konstrukt unseres Geistes ist. (Das haben die Eingeweihten, Mystiker, Erleuchteten und Propheten aller Kulturen ja schon immer gesagt.) Das bedeutet, dass es eine objektive Außenwelt nicht bzw. explizit nur dem ANSCHEIN nach gibt. In Wahrheit ist das, was wir außerhalb von uns wahrnehmen, inwendig in uns. Alles ist in uns. Die Dinge befinden sich in unserem Bewusstsein, und nirgendwo sonst. Die gesamte materielle Welt ist eine einzige Illusion, vergleichbar etwa mit einem dauerhaft laufenden Film, projiziert auf die Leinwand unseres Bewusstseins.

Das alles wäre irgendwie trost- und sinnfrei, wenn - ja wenn es nicht die postmortale Existenz gäbe. Mit absoluter Sicherheit durchschreitet jeder Mensch irgendwann das Tor (Exitus = Introitus) des physischen Todes. Sein Geist, sein Bewusstsein existieren aber dann weiter, sein Denken wird bis in alle Ewigkeit perpetuiert. Das bedeutet, wir können überhaupt gar nicht sterben, sondern wir legen nur unseren irdischen Körper ab und wechseln die Ebene unseres Erlebens. Alle unsere Wünsche, Hoffnungen, Phantasien, Träume, Sehnsüchte usw. werden sich dann in einer hochgradig gesteigerten Realität verwirklichen. Unsere Innenwelt wird im so genannten "Tod" zur Außenwelt.

Dies alles impliziert: Wir alle sind unsterbliche Wesen. Ausnahmslos! (Ich habe mich ca. 30 Jahre lang mit diesem Wissensgebiet beschäftigt.)

Einschränkenderweise muss ich darauf hinweisen, dass ich das, was ich eigentlich auszudrücken beabsichtige, nicht wirklich adäquat ausdrücken kann, weil es keine passenden Worte mehr dafür gibt. Wir gelangen hier allmählich auf eine Diskussionsebene, in der die menschliche Sprache endet und sich letztendlich aufhebt. Oder als Metapher ausgedrückt: Selbst der klügste Hund kann mit seinem Bellen niemals ein wissenschaftliches Referat in einem Hörsaal halten. Sein Bellen ist ein völlig ungeeignetes Medium, um die zu vermittelnden Inhalte ins Bewusstsein des Auditoriums zu transportieren. Soweit also diese Einschränkung.

Das war insgesamt vielleicht ein bisschen viel auf einmal. Geht dir das jetzt zu weit; soll ich ein wenig drosseln?

fragt dich vergnügt
Mike :wink:

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Thema schliessen

Beitrag von Rolf » 21.09.2004, 22:25

Jörn hat geschrieben: Damit, würde ich sagen, schließen wir dieses Thema!
Hallo Jörn
An welches Thema denkst Du nun? An Dein "Wenn Du denkst ..." oder an den Thread?

Das Thema hier heisst "Ist doch wahr ..." und wurde von Jockel eröffnet.

:)

MikeVeltel
Vielschreiber
Beiträge: 600
Registriert: 01.07.2004, 00:01
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von MikeVeltel » 21.09.2004, 22:29

Hallo Jörn,

der Stolz des Universums, den man genüsslich jeden Tag an den "Posten" und "Halteplätzen" beobachten kann, ist der Conductor taxametris vulgaris (= gemeiner Droschkenlenker).

Gruß Mike :lol:

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Radikal

Beitrag von Rolf » 21.09.2004, 22:50

MikeVeltel hat geschrieben:Geht dir das jetzt zu weit; soll ich ein wenig drosseln?
Keineswegs, lieber Mike, mit Vergnügen.

Möchte aber zu bedenken geben, dass mir Deine Gedankengänge durchaus vertraut sind, weil ich mich ebenfalls seit Jahrzehnten damit beschäftige: http://www.taxx.ch/zeitgleich.htm

Dies kann für andere Forums-Teilnehmer aber völlig anders aussehen und sich in Unverständnis ausdrücken.

Deinen Überlegungen kann ich weitestgehend zustimmen unter dem Vorbehalt, dass Du die postmortale Existenz von einer persönlichen Identität während Lebzeiten trennst. Während seiner Lebenszeit ist eine menschliche Seele Teilnehmer in einer geistigen Dimension. Vor seiner Geburt und nach dem Tod ist die Seele jedoch unpersönlicher Teil dieser Dimension. So könnte ich mir das vorstellen.

:)

MikeVeltel
Vielschreiber
Beiträge: 600
Registriert: 01.07.2004, 00:01
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von MikeVeltel » 22.09.2004, 07:06

Hallo lieber Rolf,

ja natürlich kann das für andere Menschen völlig anders aussehen. Wie gesagt: Alles besteht ja aus Bewusstsein. Und wir Menschen leben alle auf den verschiedensten Bewusstseinsstufen. Aus diesen - sagen wir "Frequenzunterschieden" im Denken und Wahrnehmen entstehen ja hier im irdischen Leben die mannigfaltigsten Probleme, an welchen wir letztendlich geistig wachsen und reifen. Darin ist auch der Sinn unserer irdischen Existenz zu sehen: Wachsen und Reifen.

Wenn wir zurückkehren in unsere geistige "Heimat", werden wir die uns daraus erwachsenden Vorteile im Überschwang genießen können.

Ich weiß nun nicht, wie du dir die Welt des Geistes vorstellst. Aber sei gewiss: Alleine schon das Erschauen einer der erdnächsten Sphären wird dich "umhauen". Welche nicht in Worte zu fassende Schönheit und Vollkommenheit! Setze deinem Denken keine Grenzen. Lass deiner Phantasie freien Lauf, und sie wird spielend tausendfach übertroffen werden - da sei sicher!

Ich werde mir das eingelinkte Weltbild mal abends nach Schichtende durchlesen. Bis dahin einstweilen

freundliche Grüße nach Zürich
Mike :wink:

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Die Welt des Geistes

Beitrag von Rolf » 22.09.2004, 08:25

MikeVeltel hat geschrieben:Ich weiß nun nicht, wie du dir die Welt des Geistes vorstellst.
Lieber Mike

Du schreibst für mich in Rätseln. Ich bewege mich mit meinen Gedanken in der Welt des Geistes; da stell ich mir nichts vor. Ich zähle mich zu den Realisten mit einem leichten Hang zu satirischem Humor und ohne jeden Bezug zur Ästhetik.

Aber steht ja alles drin in meinem Link. Nimm Dir auch ruhig mehrere Schicht-Enden Zeit zum Lesen.

:)

Jörn

Beitrag von Jörn » 22.09.2004, 08:46

Das spannende an unserem Job sind doch all die vielen verschiedenen 'Existenzen', die sich in den Fahrzeugen mit dem Dachschild 'Taxi' oben drauf so angesammelt haben. Aber das ist es doch gerade, was diese Arbeit so spannend und die mageren Einkommen erträglich macht.

Freiheit und Eigensinn sind hier noch gefragt, wenn auch leider rapide im Abbau begriffen durch all die Sklaven, die überall angeheuert werden!

Früher waren Taxifahrer und die 'Ritter der Landstraße' mal die Synonyme für Freiheit und Unabhängigkeit. Selbst als angestellter Kutscher!

Trinken wir darauf einen und versuchen, uns diese kleine Nische so lange es geht zu erhalten!

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Prost!

Beitrag von Rolf » 22.09.2004, 08:51

Darauf stossen wir an, Jörn. Du siehst das goldrichtig!

Ein herzliches Prost! nach Hamburg.

:)

Benutzeravatar
pl
Vielschreiber
Beiträge: 1565
Registriert: 25.04.2004, 15:42
Wohnort: Wedel

Beitrag von pl » 22.09.2004, 19:09

Ohne jeden Bezug zur Ästhetik? Ich würde sagen, da entgeht dir was.

Ich sehe Humor und Ästhetik als Facetten des Spiels an und das Spiel wiederum als elementaren Teil des Geistes.

Obwohl mir das Wort Geist hier nicht wirklich gefällt. Vielleicht des Seins, ich bin da im Moment etwas unsicher.

Dieses eingelinkte Weltbild ist wohl eher was zum Ausdrucken und in der Taxe (oder wo auch immer) lesen, werd ich mal machen. Am Bildschirm ist mir das viel zu viel.

--pl.

PS.: Mein Browser (IE 5.5, mehr geht nicht mit win95) mag diese Art von Dateien (ich glaub, Word fabriziert die) gar nicht, er unterschlägt die Bilder. Ich merke nur an freiem Platz, daß überhaupt welche da sein könnten und muß dann in den Quelltext gehen, um sie zu finden und einzeln abzurufen.

Jörn

Beitrag von Jörn » 22.09.2004, 19:18

Lieber pl!

Bei den heutigen Preisen, solltest du wirklich mal etwas aufrüsten! Falls du Pentium 2 oder 3 (oder einen ähnlichen Atlon) hast, sage mir bescheid, und ich gebe dir Win 98! Damit schaffst du eigentlich alles, was im Netz so abgeht!

Ich selbst arbeite mit Win 2000 Pro. Da ist man immer am sicheren Ende! Viel besser als XP. Ich habe einen Atlon 1 GH laufen. Das reicht wirklich für meine Bedürfnisse!

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Ästhetik

Beitrag von Rolf » 22.09.2004, 20:42

pl hat geschrieben: Ohne jeden Bezug zur Ästhetik? Ich würde sagen, da entgeht dir was.
Für die Teilnahme an meinem Schicksal herzlichen Dank. Ich denke, das ist individuell angeboren. Wichtig scheint mir, die eigene Position selber bestimmen zu können; was in meinem Fall zutrifft. Ich bin ein Mensch, welcher sein Leben nicht als Spiel zu betrachten im Stande ist, sondern als eine todernste Aufgabe (im wahrsten Sinne des Wortes) auffasst.

Meine Aussage bezog sich insbesondere auf die Äusserung von Mike, Zitat "Welche nicht in Worte zu fassende Schönheit und Vollkommenheit!"

Mit solchen Formulierungen kann ich leider nichts anfangen, da mir wie gesagt der Bezug zur Ästhetik fehlt.

Danke für den Hinweis betreffend Dateiformat, ich habe das Dokument auch noch in PDF konvertiert http://www.taxx.ch/zeit.pdf Zum Ausdrucken ist es vielleicht etwas viel (es sind 115 Seiten mit PDF).

:)

MikeVeltel
Vielschreiber
Beiträge: 600
Registriert: 01.07.2004, 00:01
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von MikeVeltel » 23.09.2004, 06:02

Hallo lieber Rolf,

nach der Fülle der Informationen, die du hier ins Forum eingestellt, und die ich inzwischen habe lesen dürfen, freue ich mich sehr, dass du zu ähnlicher Welterkenntnis gelangt bist, wie ich. Allerdings hast du hier über die Jahrzehnte hinweg einen völlig anderen Weg eingeschlagen, als ich, was aber nicht wirklich wichtig ist. Letztendlich trifft sich - im Sinne einer Universalkongruenz - alle Welterkenntnis ohnehin in einem großen gemeinsamen Ganzen.

Du schreibst:

>>> Ich bewege mich mit meinen Gedanken in der Welt des Geistes;
da stell ich mir nichts vor. Ich zähle mich zu den Realisten <<<.

Dies scheint mir, mit Verlaub und bei allem Respekt vor deiner Person, auf ein nicht geringes Wissensdefizit hinzudeuten, welches du vielleicht in den nächsten Jahren bestrebt sein solltest, auszugleichen. Auch ich zähle mich eindeutig zu den Realisten. Die Frage aber hierbei ist doch, welchen Ausschnitt der so genannten "Realität" wir bei diesem Begriff meinen. Wenn wir lediglich das als Realität (an-)erkennen, was uns unsere fünf Sinne innerhalb der ihnen gemäßen "Frequenzbandbreite" vermitteln, so haben wir schon verloren. Denn die sichtbare, hörbare, ertastbare Welt ist nur ein winzig kleiner Ausschnitt der GANZEN Realität. Vor dem Hintergrund der tatsächlich existierenden Welt des Geistes bekommt der Begriff "Realität" eine ganz andere Bedeutung.

Wir Menschen nehmen vermittels unserer Sinne nur einen extrem kleinen Ausschnitt der GANZEN Realität wahr. Das ist der Preis unserer Konditionierung. Unsere Sinnesorgane sind halt nur auf einen äußerst kleinen "Frequenzausschnitt" eingestellt. Oder metaphorisch ausgedrückt: Mit einem auf Amplitudenmodulation (AM) eingestellten Radioempfänger wird es uns nicht möglich sein, frequenzmodulierte Sendungen (FM) zu hören. Und dennoch gibt es sie, die wunderschöne Welt des UKW-Rundfunks. Wer wollte das bestreiten? Ergo: Jenseits unserer Sinneswahrnehmung geht's doch erst so richtig los mit der unermesslichen Welt des Geistes. Es ist die wundervolle Welt der Gedanken, Ideen und Vorstellungen.

Du schreibst >>> ...da stelle ich mir nichts vor. <<< Erste Einblicke aber, wie wir uns diese Welt des Geistes vorstellen können, gibt uns die - in unserer modernen Gesellschaft leider tabuisierte - Thanatolgie. Die Arbeiten von Medizinern wie Dr. Raymond Moody, Prof. Kenneth Ring, Dr. Michael Sabom und vielen anderen leisten hierbei wertvolle Dienste.

Wenn wir also bereit sind, uns einmal vorurteilsfrei und gründlich mit Thanatologie, mit Nah-Todesforschung auseinanderzusetzen, so ermöglicht uns dies, den immer wieder floskelhaft verwendeten Begriff der "Welt des Geistes" mit Leben und Inhalt zu füllen. Wir müssen uns aber nicht damit beschäftigen, was aber dann impliziert, dass wir weiterhin Gefangene unser eigenen Vorurteile bleiben. Nur zur Begrifflichkeit: Vorurteile sind vorschnelle, konditionierte Urteile über Sachverhalte, welche wir nicht für wert befinden, einer näheren Untersuchung zu unterziehen.

Ausdrücklich sei darauf verwiesen, dass der Einstieg in die Thanatolgie nur ein allererster Schritt sein kann, die grenzenlose Welt des Geistes zu erforschen und zu verstehen. Die großen Erkenntniszusammenhänge gehen nämlich noch sehr, sehr viel weiter darüber hinaus. Hierzu aber später mehr, wenn du magst.


Freundliche Grüße
Mike
Zuletzt geändert von MikeVeltel am 26.09.2004, 07:05, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Thanatologie

Beitrag von Rolf » 23.09.2004, 07:33

Lieber Mike

Der Begriff "die Welt des Geistes" stammt von Dir, darum schrieb ich, ich könnte mir darunter nichts vorstellen. Die Welt ist für mich etwas Singulares, etwas, was sich mit nichts vergleichen lässt. Meinetwegen kann es eine Menschenwelt des Geistes geben. Ich postuliere allerdings lediglich, dass es sich nach meinen Vorstellungen und Schlussfolgerungen bei dem, was wir als Geist bezeichnen, um eine physikalische Dimension handeln muss, die bis heute durch alle Maschen wissenschaftlicher Erkennntis geschlüpft ist.

Bezüglich Realitätswahrnehmung und Sinnesorgane gehe ich noch einen Schritt weiter: Da die Hauptaufgabe unserer Sinnesorgane darin besteht, alle Reize zu unterdrücken, welche ständig vorhanden sind, ist der transzendente Bereich beim Menschen in der absoluten Normalität zu vermuten.

Den Begriff "Thanatologie" lese ich erstmalig. Ich werde mich umgehend damit auseinander setzen, mit meinem Anspruch auf naturwissenschaftliche Nachvollziehbarkeit selbstverständlich.

:)

Jörn

Beitrag von Jörn » 23.09.2004, 08:40

Um der Sache noch einen anderen Gesichtspunkt zu geben, ein Zitat von mir selbst (hoffe ich jedenfalls), das ich mal in den berühmten 68ern geprägt habe:

Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist der, daß der Mensch nicht lernfähig ist!

PS: Natürlich gibt es ein paar, die auf dem Mond landen konnten. Es gibt auch den einen oder anderen, der z.B. ein Taxi lenken oder einen Video-Rekorder programmieren kann. Aber in den elementaren Dingen? Bisher jedenfalls noch nicht!

2.PS: Dabei fällt mir noch ein anderes Zitat ein, dessen Urheber mir leider unbekannt ist:

Der Mensch hat sich in den letzten 20.000 Jahren keinen Millimeter weiterentwickelt. Das Einzige, was sich weiterentwickelt hat, sind die Kommunikationsmittel!

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Leben nach dem Tod

Beitrag von Rolf » 23.09.2004, 16:06

Hallo Jörn

Was hast Du denn da geraucht, in den 68ern? Gut möglich, dass dieses Zitat von Dir ist - das Original geht exakt anders herum.

Elementare Veränderungen in der Entwicklung dauern nun mal unter Umständen etliche 100'000 an Jahren. Meine These ist, dass wer heute schon daran arbeitet, auch dann zu Mal noch immer dabei ist, wenn die Veränderungen eingetreten sind.


Hallo lieber Mike

mit einem Leben nach dem Tod habe ich mich noch nicht befasst (gleiches gilt für ein Leben vor der Geburt). Verzeih mir bitte, wenn ich das Gebiet der Thanatologie im Moment als für mich zu umfangreich betrachte, um mich da ernsthaft einzuarbeiten, damit ich dazu fundiert mitreden könnte.

Da Dich dies jedoch interessiert, will ich hier wenigstens exklusiv für Dich eine thanatologische Grenzerfahrung beschreiben, wie ich sie selber erlebt habe.

Ich war mal (als erwachsener Mensch) mit 99% so gut wie tot, als ich nach mehrstündiger Reanimation vor Ort mit noch 1% Überlebenschance von der Ambulanz in die Klinik eingeliefert wurde, wo ich dann 7 Tage auf der Intensiv im Komma lag. Vom Sterben habe ich überhaupt nichts bemerkt, sterben ist wie einschlafen, sobald das Bewusstsein ausgeschaltet ist, spürt und weiss man nichts mehr.

An mein Wiedererwachen vermag ich mich aber genau zu erinnern: Als Erstes sah ich mich selber als einen Schatten aus der Mitte des Raumes schräg von oben auf den nackt auf dem Spitalbett liegenden Körper zuschweben (ich sah mich wirklich selber da liegen). Ich weiss noch genau, dass ich die Anzeigegeräte mit Blutdruck, Puls etc. deutlich von vorne betrachtete und die sich wechselnden Zahlen sah. Kurze Zeit später wurde ich von einer Schwester im Beisein von Angehörigen geweckt und da waren die Anzeigen direkt über meinem Kopf fest installiert und von mir nicht ablesbar.

Seither steht für mich aus eigener Erfahrung unzweifelhaft fest, dass da was dran ist an dem, mit welchem Du Dich seit Jahrzehnten intensiv auseinander setztst. Aber nochmals, bitte habe Verständnis, wenn ich mich selber nicht mit allem beschäftigen kann.

Zuerst müssen wir nun hier in Zürich irgendwie hinkriegen, dass die Anzahl der Taxis auf den Strassen reduziert werden kann.

:)

MikeVeltel
Vielschreiber
Beiträge: 600
Registriert: 01.07.2004, 00:01
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von MikeVeltel » 23.09.2004, 20:37

Genau diese extrakorporalen Erfahrungen, wie auch du, lieber Rolf,

sie erlebt hast, bilden den Keim für ein Seinsverständnis von nie gekanntem Ausmaß. Genau an diesem Punkt müssen wir ansetzen, um zu begreifen...

Die von dir so hochgehaltene Wissenschaft "weiß" hier so gut wie gar nichts, weil sich einerseits diese Geschehnisse schon in der Übergangsphase zu einer anderen Dimension abspielen, und sie sich andererseits nicht in die eng bemessenen Denkschablonen einer sich selbst begrenzenden Wissenschaft hineinpressen lassen. Man kann Geschehnisse einer höheren Dimension nicht mit den Denkrastern einer niedrigeren erklären. Dazu braucht es nämlich weit mehr: den gesunden Menschenverstand! - Und den hast du, glaubt

Mike aus Düsseldorf :wink:

Jörn

Beitrag von Jörn » 23.09.2004, 21:31

Lieber Rolf!

Ich gebe ja zu, daß damals so manches Gramm Marihuana durch meine Lungen zog, aber ich denke mir mal so, daß mir das nur sehr bedingt geschadet hat!

Was das Zitat anbelangt, so geht das natürlich NICHT anders herum, denn der Mensch ist, was die elementaren Dinge anbelangt, nun einmal absolut NICHT lernfähig!

Schauen wir uns einfach mal an, was die Menschheit bezüglich von Kriegen gelernt hat! Hat sie? Natürlich nicht!
Selbst beim einfachen Zusammenleben hat sie absolut nichts dazugelernt, wenn wir mal von den Grundthesen der EU absehen.
Aber schau doch mal das Verhältnis zwischen der Schweiz und den Deutschen an. Hat sich da wirklich was geändert?
Obwohl die Deutsch-Schweizer doch wirklich die einzig wahren Deutschen sind, haben sie ein echtes Problem mit uns und unserer gemeinsamen Vergangenheit!
(Zitat von Max Frisch aus seinem 'Dienstbüchlein': "Sieben Tage arbeitet der Schweizer für Hitler und am siebten Tag betet er für seine Niederlage."
Stehen die Schweizer heute wirklich dazu? Frag dich mal selbst!
Schau nach Serbien und dem Kosowo! Nordirland und England,oder Korsika und Frankreich und Spanien und die Basken oder Kathalanen!
Letztere sechs gehören sogar zur EU!
Wir sind mitten in Europa, und die Menschen haben immer noch Vorurteile, wie sie mal vor 20.000 Jahren üblich waren!

Nein, Rolf! Die Menschheit hat sich NICHT weiterentwickelt!
Und ich glaube auch nicht, daß sie das jemals tun wird!
Wir als Einzelne mögen uns verstehen, aber solche gab es schon immer!

Vorher wird sie sich selbst von diesem Planeten ausradieren, ganz wie Steven Hawking es postuliert.

Dazu der Witz des Tages (aus dem Deutschlandfunk):
Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: "Du, ich habe Homo sapiens!" Sagt der andere: "Mach dir keine Sorgen, das geht von alleine vorrüber." :) :)

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Menschheit

Beitrag von Rolf » 23.09.2004, 23:16

@Mike: Danke herzlich für die "Blumen".

Hallo lieber Jörn

Ich bin ein "angeschnittener" 68er (geboren 1953), prägend für meine "politische Jugend" waren Vietnamkrieg, Prager Frühling, das Attentat auf Rudi Dutschke, nebst vielem anderen mehr. Gab es bei Euch damals schon Marihuana? Wir hatten roten Libanon und schwarzen Afghan.

Im Unterschied zum Tier, welches durch Nachfolgeprägung und Dressur lernt, wäre das Lebewesen Mensch absolut lernfähig durch seine bewusste Wahrnehmung. Betonung auf wäre, ob der Mensch lernt oder nicht ist wieder eine andere Frage.

Krieg und Frieden sind nur bedingt Lernprozess fähig. Der Mensch ist von Natur aus sozial kooperativ, aber nicht friedlich - auf Konflikte reagiert er mit erhöhter Agressionsbereitschaft.

Ich denke, meine Generation und die mir folgenden ehedem haben ein völlig unbelastetes Verhältnis zu den Deutschen (was immer das auch sein mag). Von den tagespolitischen Meinungsverschiedenheiten mal abgesehen. Vom Dialekt her sind mir die Bayern näher wie die Preussen. Das gleiche gilt aber auch innerhalb der Schweiz mit den unterschiedlichen Sprachen. Was Schriftsteller wie etwa Max Frisch pauschal zum Besten geben, sollte wohl nicht allzu Ernst genommen werden. (Wird von mir noch nicht mal gelesen, selbst wenn ich ihm damit unrecht täte). Dein Zitat "Dienstbüchlein" zeigt mir aber, dass ich nichts verpasst habe. Kultur ist für mich nicht gleichzusetzen mit den Inhalten, die unter dem Titel Kultur gehandelt werden.

Die Menschheit, soweit dieser Begriff überhaupt erfassbar sein mag, entwickelt sich weiter. Aber es geht für uns ungeduldigen an dieser Entwicklung interessierten alles viel zu langsam. Eben habe ich auf ogrish.com die abscheulichen letzten Enthauptungen von zwei Amerikanern im Irak angeschaut. Man meint sich zurück versetzt ins Mittelalter. Dabei hat die letzte Enthauptung durch die Guillotine in Frankreich erst 1977 stattgefunden.

Der Mensch bzw. die Menschheit kann jede Herausforderung bewältigen, vorausgesetzt, sie werde als eine gemeinsame Aufgabe verstanden und in Angriff genommen.

:)

MikeVeltel
Vielschreiber
Beiträge: 600
Registriert: 01.07.2004, 00:01
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von MikeVeltel » 24.09.2004, 06:36

Hallo Jörn, hallo Rolf,

mit Verlaub, aber all dieses Denken ist "erdgebunden", was ich hier überhaupt nicht abwerten, sondern lediglich zu bedenken geben möchte. Ihr seht hier alles nur aus einer Art Froschperspektive, aus welcher man das Sein nicht wirklich verstehen noch erklären kann. Fast alle Menschen verhalten sich so. Auch ihr beide seid an diese Froschperspektive dermaßen gewöhnt, dass sie euch überhaupt nicht auffällt.

Die großen Zusammenhänge des Seins aber lassen sich erst aus einer - ich nenne es mal mentalen Vogelperspektive heraus erkennen, welche zu erlangen ich jahrzehntelang bestrebt war. Hierzu ein profanes Bild: Steigt mal auf einen hohen Turm, dann erkennt ihr zum Beispiel die Zusammenhänge in der Verkehrs- und Wegeplanung oder ähnliches.

Aus einer höheren Perspektive heraus sehe ich die großen Zusammenhänge heute sehr viel klarer als noch vor dreißig Jahren. Erst aus einer Veränderung der Perspektive erschließt sich uns der Sinn des Lebens. Alles andere dagegen ist "Ameisendenken" und dreht sich irgendwie immer nur im Kreis. (Ist nicht böse gemeint; mir fiel nur kein besseres Wort ein.) Mittel und Wege, aus der Gefangenschaft dieser Froschperspektive herauszugelangen, habe ich oben - zumindest ansatzweise - genannt. Alle eure oben durchschimmernden Fragen an das Leben würden auf diese Weise spielend beantwortet.

Ich bin ja gespannt zu sehen, wer daran interessiert ist, weiter zu denken - viel, viel weiter...!

Freundliche Grüße an euch beide

Benutzeravatar
Rolf
User
Beiträge: 163
Registriert: 14.05.2004, 05:48
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Der Sinn des Lebens

Beitrag von Rolf » 24.09.2004, 09:02

Hallo lieber Mike

"Sei kein Frosch und spring!" - lass uns teilhaben an einer höheren Perspektive.

Für mich ist eine Frage nach dem Sinn des Seins sinnlos bzw. Unsinn. Was Sinn macht oder nicht, ist stets vom Ziel abhängig. Die Frage nach einem Sinn stellt sich ja nicht gewissermassen von selbst, sondern ist Ausdruck eines Mangels an Motivation, wofür es eine Ursache geben muss. Eine Sinnfrage entsteht zum Beispiel zwangsläufig dort, wo ein Ziel ideologisch falsch besetzt wird.

Wie ich bereits erwähnte: Schon das Sein genügt sich selbst nicht, es ist nicht etwas Seiendes, sondern etwas Werdendes. Für mich selber habe ich darum die folgende Schlussfolgerung abgeleitet:

Der Sinn des Lebens besteht
in der Pflicht der Gegenwart gleichzeitig
Vergangenheit und Zukunft zu sein


Wie ebenfalls schon mitgeteilt, kann ich mich an einer thanatologischen Diskussion infolge mangelnder Kenntnisse nicht beteiligen. Dies gilt gleichermassen für Esoterik im weitesten Sinne. Denke jetzt aber bitte nicht, ich wollte mich einmauern, ganz im Gegenteil, ich bin an jedem Gedankengang interessiert, den ich von Grund auf nachvollziehen kann.

:)

Antworten