Wattwurm hat geschrieben: ↑20.05.2023, 09:46
Es wird im Taxigewerbe überwiegend noch nach Provision bezahlt. Bei 200 Euro Tagesumsatz gehen die meisten Taxifahrer mit 80 Euro nach Hause. Dafür sitzen Taxifahrer 10 Stunden hinter dem Lenkrad. Ergo bekommen sie einen Stundenlohn von 8 Euro. Unter 15 Euro bekommt man keine bulgarische Putzfrau mehr. Für so einen Stundenlohn bekommt man also auch kein gutes Personal, sondern vielmehr nur die katastrophalen Reste vom Jobcenter. Du sagen, ich fahren...
Das hat zur Folge das die Servicequalität abnimmt. Das setzt nun wiederum eine abwärtsgerichtete Spirale in Gang...
Das Auftragsvolumen geht zurück. Dito die Provisionslöhne der Taxifahrer. Man bekommt noch schlechteres Personal. Das Auftragsvolumen geht deshalb zurück, weil es inzwischen mit On-Demand-Diensten und Carsharing gute Alternativen zum Taxi gibt...
Jim Bo hat geschrieben: ↑18.05.2023, 23:22
95% der Schuld tragen die Taxifahrer.
Warum?
Punkt 1.
Viele Taxifahrer sind zur Konkurrenz rübergewandert.
Punkt 2.
Zu Viele Berliner Bürger wollten überhaupt Taxifahrer werden.
Äh sorry bei 8000 Taxifahrer zu meiner Zeit, da kann man nicht erwarten, dass jedes einzelne Taxi genug Umsatz erwirtschaftet um Firma, Familie und Luxus zu meistern.
Die Zahl an Aufträge ist begrenzt. Wenn ein Taxiunternehmen der Meinung ist, sich einer Zentrale anzuschließen, dann wäre es Diskriminierung, wenn die Zentrale einen Beitritt verweigern würde.
Jim Bo hat geschrieben: ↑18.05.2023, 23:22
Statt zu gucken aus welchen banalen Gründen teils die Leute Taxifahrer werden wollen, wird immer nur auf die Großen geguckt.
Die
Administration erweist sich sowohl als deutschfeindlich wie auch als ausländerfeindlich. Migrantisch geprägte Strukturen konkurrieren längst auch gegen sich selbst und befördern sich damit selbst in die Unterschichtigkeit hinein. Insofern verhetzt die Administration Bürger mit Migrationshintergrund gegen Bürger mit Migrationshintergrund. Wer es zu etwas gebracht hat - unabhängig der Ethnie - strebt nach Konservativität. Das bedeutet für die Ebene des Taxigewerbes eine Begrenzung der Konzessionsvergabe und des Zuzugs i.e. Einwanderung in übersättigte Unterschicht-Branchen mit transformatorischen Wirkungen und exorbitanter Belastung des Sozialhaushaltes.
Wattwurm hat geschrieben: ↑20.05.2023, 09:46
Für eine Strecke von 4 bis 5 Kilometern 20 Euro zu bezahlen fällt den Menschen immer schwerer...
Das Taxigewerbe war insofern die ganze Zeit schon keine Provinzangelegenheit, sondern Indikator, Frühwarnsystem, daß die hohe Politik nicht nur suboptimal ist, sondern in Teilen ihre Funktionsfähigkeit eingebüßt hat.
Durch die Undiplomatie der Bundesregierung in Bezug auf den Rußland-Ukraine-Konflikt vollzieht sich derzeit eine Inflation nicht gekannten Ausmaßes. Dadurch werden auch Taxitarife für Kunden immer unattraktiver. Es kommt zu einer allgemeinen Verweigungshaltung in bestimmten Schichten, was die Wirtschaft stagnieren läßt.
Um sich bei der Preisspirale möglichst wenig zu beteiligen, muß
Taxi Monopol sein. Durch die Beseitigung aller Abgreifer und Dumpingfirmen (BOLT, FREE NOW etc.) können einigermaßen stabile Tarife garantiert werden. Die Einmischung von UBER führt dazu, daß das in Not befindliche Taxigewerbe immer weiter die Tarife erhöht und UBER nachzieht, aber natürlich stets unter dem Taxitarif bleibt, um weiter abgreifen zu können (unlauterer Wettbewerb ad infinitum). Damit vollzieht sich Inflation und Verslumung (Teufelskreislauf).
Wattwurm hat geschrieben: ↑20.05.2023, 09:46
Mein Fazit: Das Taxigewerbe ist ein Auslaufmodel und hat keine Zukunft mehr!
Wenn
Taxi Monopol ist, dann wäre "Auslaufmodell" nicht wahrscheinlich, weil Leute Mobilität und Taxis immer brauchen werden. Von seiner Anlage her könnte Taxi eine weitgehend krisensichere Branche sein (durch Bürokraten in Judikative und Exekutive sowie Funktionäre, Corporate guys und "Experten" wie Fricke, Weigler, Donth, Detlef Müller, Gelbhaar, Kluckert, Spaniel, Haucap, Scheuer, Merkel etc. wurde sie bekanntermaßen krisenanfällig und schäbig).
Jim Bo hat geschrieben: ↑18.05.2023, 23:22
Das war auch Joern sein größter Fehler: Neid.
Joern stand Linkspartei und Gewerkschaft nahe. Man konnte ihn irgendwo zwischen Sahra Wagenknecht, Sevim Dağdelen, Ulrich Schneider und Che Guevara verorten. Um ihn ein wenig zu triezen, verglich ich ihn mal mit Franz Schönhuber. Es war nicht ernst gemeint. Joern reagierte gelassen.
Scotty6986 hat geschrieben: ↑17.05.2023, 23:50
Leer KM? Interessieren mich nur als TU.
Als Fahrer machst in Hamburg sowieso 60% leer Km Minimum, weil man ständig streife fahren muss um was zu kriegen. Wenn du zeltest, kommst von deiner Pos. 5 - 8 garnicht runter und stehst morgen noch.
Heißt, nach jeder Fahrt wieder zurück an den Stadtrand. Da stehst zwar auch ne Stunde, aber dann als erster und die Fahrten sind nicht nur 7,50€. Warum ich sowas fahre? Weil wir Beförderungspflichtig sind.
titanocen100 hat geschrieben: ↑18.05.2023, 10:50
Wenn ich zum Q-Damm oder Alex komme mit FG, fahre ich auch gleich wieder weg. Das ist mir dort zu hektisch.
Clubs fahre ich auch nicht an, da stehen meist viele Taxen.
titanocen100 hat geschrieben: ↑18.05.2023, 10:50
Beim heutigen (Monopol)-Funk stellt man sich nur selten noch an einen Halteplatz (zumindest ich nicht), höchstens, wenn man an dritter Position ist.
Ich habe mich noch nie an dritte Position gestellt. Aus Neukölln anfahrend werden sämtliche bei mir eintreffenden Aufträge (kommt selten vor) von mir abgelehnt. Ich quäle mich doch nicht durch den Stadftverkehr. Das kostet nur Zeit und bringt keinen Umsatz. Eine lukrative Tour wie neulich (VB Urbanstrasse zum BER) wird natürlich dankend angenommen.
Ansonsten ab an den Stadtrand B Richtung Köpenick und Mahlsdorf.
Ich melde mich an am Bhf Mahlsdorf, weil dort z.B. gerade keiner gemeldet ist und habe nun 10 Minuten Zeit, diesen Bereich zu erreichen. Sollte ich dann am leeren Bhf ankommen und ich sehe, daß es in 15 Minuten dort eine lukrative VB gibt, fahre ich weg, z.B. auf einen benachbarten Parkplatz (das kann auch ein Discounter sein). Fackel ist aus.
Kein VPf kann mich dazu zwingen, ihn zu befördern, nur weil sein 6-Pack ihm zu schwer ist.
titanocen100 hat geschrieben: ↑18.05.2023, 16:15
Funktaxi Berlin hiess die WBT (grünes Dreieck) ehemals.
Sie wurde "geschluckt" durch die "WBW" (Würfel-Bär-WBT-City/Eierfunk).
Der Bärchenfunk ist die Fusion aus Ackermann und Spreefunk.
Heute sind alle vereint in der Monopolfunkgesellschaft Funktaxi Berlin, von mir WBW genannt.
titanocen100 hat geschrieben: ↑18.05.2023, 16:15
Ich habe der WBT damals 1 Jahr gegeben, bis sie pleite sind. Das traf auch zu.
Heute gebe ich der WBW 5 Jahre, bis sie am Ende sind und UBER den Laden übernimmt. Ich freue mich drauf, dann geht hier die Post ab.
Leider auch zu meinem eigenen Nachteil.
titanocen100 hat geschrieben: ↑18.05.2023, 17:54
Ich quäle mich Freitag nachmittag durch Neukölln durch, ab und zu knallt es irgendwo, mal ist die eine Brücke gesperrt, mal eine andere - oder auch beide gleichzeitig - aber irgendwie schaffe ich es, heil aus dem Moloch herauszukommen und sichere Gewässer zu erreichen.
Ich melde mich für Bhf Köpenick an (10 min Zeit, um den Bereich zu erreichen), da ist nur einer gemeldet.
Ich quäle mich durch die wie immer durch Extralangbusse, Strassenbahnen, nebst Autoverkehr völlig verstopfte Bahnhofstrasse durch.
Hier hat der WAHNSINN das Taxigewerbe voll in seinem Griff, welches auf allen Ebenen nicht mehr funktionsfähig ist: Ökonomisch, ökologisch, betriebswirtschaftlich und technisch.
So sehr man sich auch wehrt und wie hoch die Taxi-Expertise - wo noch was geht - auch sein mag, man kann dem Wahnsinn nicht entkommen. Es kommt zu paradoxen Handlungen.
Aus dem Innenstadtbereich unbesetzt an die Stadtränder zu hetzen, scheint als Verzweiflungstat jenseits von Gut und Böse. Das ist jedoch genau das, was von Protagonisten und Amateuren wie Fricke, Haucap und Scheuer bewirkt wird.
Ein einfaches
Modell faßt den Wahnsinn zusammen:
Es gäbe in Berlin in 12 Bezirken nur 11 Taxen verschiedener Funkkreise und einen "Stummen" mit Säulenschlüssel und 84 Aufträge (Einsteiger, Funkaufträge, Aufhalter) insgesamt für alle 12 Taxen pro Schicht.
Im Bezirk Mitte befindet sich ein
"Stummer".
Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg befindet sich ein
UBER.
Im Bezirk Pankow befindet sich ein
WÜRFEL-Funker.
Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf befindet sich ein
CITY-Funker.
Im Bezirk Spandau befindet sich ein
BOLT.
Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf befindet sich ein
ACKERMANN-Funker mit Taxi.eu-App.
Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg befindet sich ein
FREE NOW Ride.
Im Bezirk Neukölln befindet sich ein
FairTaxi.
Im Bezirk Treptow-Köpenick befindet sich ein
CleverShuttle .
Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf befindet sich ein
SPREE-Funker.
Im Bezirk Lichtenberg befindet sich ein
MyTaxi.
Im Bezirk Reinickendorf befindet sich ein
Day'n Taxi.
Wenn am Savigny-Taxistand ein Anruf eingeht, kann der "Stumme" aus Mitte den Anruf nicht entgegennehmen.
Wenn in Zehlendorf-Mitte ein UBER gebraucht wird, wäre die Anfahrt von Friedrichshain-Kreuzberg zu weit. Der ACKERMANN geht leer aus.
Wenn am Mexiko ein WÜRFEL-Funker für die Terrassenstraße gebraucht wird, ist der WÜRFEL-Funker zu weit weg. Der ACKERMANN geht abermals leer aus.
Wenn für Mitte Wedding ein CITY-Funker benötigt wird, ist dieser im Bereich Savigny zu weit weg.
Wenn in Spandau jemand ein MyTaxi ordert, ist keines verfügbar. FREE NOW Ride ist auch zu weit weg. BOLT bekommt von dem Vorgang nichts mit.
usw.
Das hat NICHTS mit freier Marktwirtschaft, Wettbewerb oder das Geschäft belebender Konkurrenz zu tun.
Das ist DESORGANISATION in Reinkultur.
Wird derartige Desorganisation als "Moderne Mobilität" angepriesen, so wird die politisch-administrative Schieflage bis hin zum Failed state deutlich.
Taxi muß Monopol sein.
Dies bedeutet:
Pro Taxipflichtfahrgebiet und den angeschlossenen Gemeinden gibt es nur EINE Taxifunkzentrale mit EINER zugehörigen Taxi-App (Taxi.eu), an der SÄMTLICHE TAXIS angeschlossen sind und natürlich gibt es KEINE als Mietwagen getarnte Discounttaxen mehr.