Ergänzend möchte ich nun mehr zu Hintergründen von Sammelfahrten „ridesharing“ seitens privater Anbieter wie UBER, MOIA, LYFT schreiben.
Anders als im ÖPNV, wo Bus/Bahn auf festen Linien zu fixen Zeiten verkehren, sind solche Sammelfahrten von derart Privatbetreibern nachfragebedingt „on demand“ in Zeit und Strecke flexibel und auch etwas teurer als ÖPNV. Jedoch keiner dieser neuen Anbieter von Sammelfahrten fährt zu deren extrem niedrigen Fahrpreisen kostendeckend und kannibalisiert vielmehr andere Transportsysteme, wie öffentliche Bus/Bahn, Taxi.
Es ist auch nicht abzusehen, dass diese künstlich preiswerten Sammelfahrten jemals kostendeckend oder gar gewinnbringend durchgeführt werden können. In ausgesuchten Stadtgebieten Berlins fährt Berlkönig (Daimler/Via Van s.
Q: 1).) solche Sammelfahrten bereits von Beginn an in coop mit dem ÖPNV (BVG), derzeit wohl noch ohne Zuzahlungen der „öffentlichen Hand“.
Private Ridesharing-/Sammelfahrtanbieter werden ohne Subventionen nicht auskommen
Hintergrund der „on demand“ Sammelfahrt-Vorreiter UBER, LYFT / USA, weltweit:
In USA, Canada sind UBER und LYFT bereits in sehr ländlichen Gegenden / Orten unterwegs (z.B. 30.000 Einw) und kassieren Zuschüsse von Gemeinden. In Zusammenarbeit mit deren ÖPNV werden bereits Buslinien (on demand) gefahren oder ergänzend zu Bus/Bahn die ersten Meter ab Tür oder letzten Meter zum Ziel zu Festpreisen ab 50 Ct, 3-5 $ und UBER zahlt teils ebenso dazu (s.
Q: 2,3,4).
Desweiteren subventionieren auch die UBERfahrer solche Fahrten zwangsweise aufgrund schlechter Umsätze und Verdienstmöglichkeit, insbesondere bei geringer Auslastung (z.B. 1-Pers-Fahrten ohne Zusteiger ).
In afrikanischen Ländern hat UBER leichtes Spiel, weil dort vielerorts nur reduziert ÖPNV existiert und die Kassen der Gemeinden / Städte oftmals zur Errichtung eigener Buslinien „Ebbe“ aufweisen (z.B. expandiert UBER in Ägypten sehr stark und kassiert bei den Gemeinden mit ab. Ein großer Teil der ärmeren Bevölkerung kann sich Mobilität nur selten oder gar nicht leisten (s.
Q: 5).
Uber experimentiert auch damit, dass der erste Rideshare-Fahrgast sogar während der Fahrt gegen Aufpreis auf Privatfahrt upgraden kann, um Zusteiger sofort auszuschließen und wieviel die Fahrgäste dafür mehr zu zahlen bereit sind.
Hintergrund „on demand“ ÖPNV Busse:
In Belleville (Kleinstadt /Can, Süd Ontario 50,000 Einw) versucht man es seit Sept 2018 teils/testweise mit einem Bus nahezu identisch wie mit der Bestell-App von UBER / LYFT, jedoch ohne die dortige Existenz von UBER/Lyft ridesharing und das Zwischenergebnis ist soweit durchaus sehr zufriedenstellend (s.
Q: 6).
Fazit:
Das Hinzuziehen privater Transportanbieter kann durchaus eine ressourcensparende effizientere Lösung sein, sofern das „Überdach“ weiterhin die Gemeinden sind und finanziell schlechtergestellte Bürger in der lokalen Mobilität durch erhöhte Fahrpreise nicht ausgegrenzt werden.
Da sowohl UBER als auch LYFT ihre Plattformen offenbar eiligst (2019) kriegskassefüllend zu Höchstsummen an der Börse marktkapitalisieren wollen ($120 Milliarden werden allein von UBER anvisiert) wirft gewisse Zweifel an der Nachhaltigkeit deren Geschäftsmodells auf, da bisher beide mit immensen operativen Verlusten daherkommen und sich weit entfernt der Profitabilität befinden.
Ist es deren Angst, die Glut des privatkommerziellen Ridesharing könnte sich alsbald als schnell verglühender Hype herausstellen ? Zumindest gibt es dahingehend starke Anzeichen, weil z.B. UBER sehr an seinen roten Zahlen dreht, die zum Börsengang (ca Mar 2019) unbedingt eine verheißungsvollere bessere Tendenz aufweisen sollen. Bei dieser noch nie dagewesenen Börsengang-Höchtssumme ($120 Milliarden) wird UBER viele institutionelle Anleger zum Anlegen überzeugen müssen, wenn auch selbst hier die beeinflussbare Psychologie einen Kaufausschlag bewirken kann.
Zu gewissen Börsen-Verhaltensmechanismen jedoch zu einem späteren Zeitpunkt an anderer Stelle.
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Einige Quellen und teils weitere Textinhalte dazu nachfolgend:
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Q: 1) BVG weitet Ridesharing-Angebot Berlkönig aus,15.10.2018,
https://t3n.de/news/bvg-weitet-rideshar ... s-1117381/
Q: 2) Innisfil, Ont., estimates it saves $8M yearly using Uber as alternative to public transit
Mit Tabelle Kostenanteile am Textende (wer zahlt wieviel):
https://www.cbc.ca/news/canada/toronto/ ... -1.4577331
Q: 3) Subsidized ride-hailing could replace bus service, Sept. 13, 2018
https://www.bendbulletin.com/localstate ... us-service
Lyft, meanwhile, partnered earlier this year with the suburban city of Monrovia, California, to provide transit services. Riders who use the city’s promotional code can pay $0.50 for a ride with the chance of stopping to pick up one or more additional passengers, or pay $3 for a ride with no additional stops.
Q: 4) map with subsidize Uber transit routes areas
https://las.depaul.edu/centers-and-inst ... _Live1.pdf
Q: 5) Uber’s Goal Is Not to Operate Alongside Public Transit but to Replace It
https://thebolditalic.com/ubers-goal-is ... 6e48d8d317
And that’s exactly what the company is doing in Egypt
Q: 6) You Can Hail a Public Bus Like an Uber in This City
Can on-demand buses stop Uber from cannibalizing public transit?
https://motherboard.vice.com/en_us/arti ... belleville
Belleville, a southern Ontario city of 50,000, is taking a different approach. Locals are trying a new technology on an old form of transportation: the bus. The pilot project, launched Sept. 17, uses the on-demand technology Uber popularized, but instead applies it to public transit.
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Belleville city officials are loving it so far. “We don’t have to do that full loop around the city hoping somebody gets on board,” Paul Buck, manager of transit services of the city of Belleville, told me on the phone.
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Keeping transit public is fundamental to improving social equity, explained Art Guzzetti, VP of policy at the American Public Transportation Association (APTA). Hiring private contractors is fine, he told me in a phone interview, ”but the umbrella overtop mobility should be public. It’s not for regulation; it’s for the common good.”
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Buck said the technology lets the city do more with the resources it has. “It gives us an opportunity to cover more area and pick up more people, but with less driving, less wear and tear on the vehicle, and more certainty for the customer,” he said. He hopes the city will extend the program past its pilot phase.