LRKN hat geschrieben:det hat geschrieben:
Sorry, aber das Überwiegende von Deinem Beitrag ist leider realitätsfern. Das wird sicherlich daran liegen, dass Du kein Taxiunternehmer bist und hier nur im theoretischen Raum argumentierst.
Was mir hier im Forum weiterhin aufgefallen ist, dass außer "Poorboy", keiner konkretes Zahlenmaterial geliefert hat. Was meinst denn Du, wie die Rechnung mit einem 80.000 Euro teuren Tesla aussieht? Meinst Du wirklich, man kann mit einem Tesla wirtschaftlich arbeiten? Das muss Du mir vorrechnen, da Du ja der Meinung bist, dass die Aussage, dass es wirtschaftlich nicht machbar ist, schlichtweg falsch ist. Ich wäre schon interessiert und würde mich auch gern überzeugen lassen. Aber dann bitte mit ganz konkreten Zahlen.
Du zeigst ja wenigstens schon mal die Einsicht, dass man die entsprechende Infrastruktur schaffen muss. Aber so wie Du Dir das vorstellst, gehst Du auch hier an der Wirklichkeit vorbei. Ein dreiphasiger Wechselstromanschluss für ein größeres Mietshaus, es muss ja noch nicht einmal ein Hochhaus sein, ist schlicht dummes Zeug. Allein die Physik wird Dich in Deinem Vorhaben aufhalten, wenn Du nicht rotglühende Leitungen haben willst. Und wie sollen diese Leitungen installiert werden? Irgendwie hast Du hier nicht zu Ende gedacht. Oder Du erklärst mir schlüssig, wie ich ohne Garagenstellplatz an meiner Straße, in der es keine öffentlichen Ladestationen gibt, das Ganze bewerkstelligen soll. Auch hier sehe Deiner Antwort mit Spannung entgegen.
Du machst den klassischen Fehler und betrachtest nur den Anschaffungspreis. Für jeden Unternehmer sollte klar sein, dass dann noch Folgekosten kommen. Und die sind beim E-Taxi geringer als beim Diesel. Weniger Verschleiß, weniger "Spritkosten", weniger Unterhaltskosten.
Du hättest dir auch einfach die Mühe machen können die verlinkten Artikel zu lesen. Steht alles drin. Aber ich lass mal zusätzlich die Tesla-Unternehmer sprechen:
https://www.youtube.com/watch?v=59OD9Gjk4PY
https://www.youtube.com/watch?v=il-2s8KmA0k
Aber die haben natürlich alle keine Ahnung und machen dicke Verluste....
Und wenn du mir sagst, wo du wohnst, dann sage ich dir auch wo die nächste Ladestation ist. Oder ist dir nicht zuzumuten, von der Ladestation nach Hause zu gehen?
Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und mir das Video von Mustafa aus Bremen angeschaut. Das hättest Du vielleicht auch mal machen sollen, dann wären Dir die Ungereimtheiten auch aufgefallen. Gefahren ist Mustafa mit dem Tesla 11.400 km in 6 Monaten, also 1.900 km im Monat. Vorher ist er mit einer E-Klasse gefahren und spricht von Dieselkosten in Höhe von 600-700 Euro. Bei 1.900 km? 160 Euro wären dann schon realistischer.
Ich betrachte nicht nur den Anschaffungspreis, aber die Differenz von 40.000 Euro muss Du bei den Folgekosten auch erst einmal sparen. Außerdem hat die Umrüstung nicht nur drei Monate gedauert, sondern auch 5.000 Euro gekostet.
Ich fordere Dich noch einmal auf, mir auszurechnen, wie hoch die fixen (bei einer Laufleistung von 23.000 km/Jahr) und die variablen Kosten pro Kilometer sind. Also AfA, Vollkasko-Versicherung, Steuern, Stromkosten, Reifen, Reparatur (so toll hat sich das ja auch nicht angehört), Inspektion, TÜV, sonstige. Ach ja, und dann noch nach 150.000 km eine neue Batterie und schon sind die ganzen Ersparnisse wieder flöten. Wenn Du mir eine plausible Kalkulation lieferst, schreibe ich Dir meine Kosten für meinen zugegebenermaßen nicht den kostengünstigsten Sechszylinder.
Anschaffungskosten (brutto): 80.000 Euro plus 5.000 Euro Umbau = 71.400 Euro netto = 14.280 Euro AfA = 50% des jährlichen Umsatzes bei 23.000 km/Jahr und 1,24 Euro (netto)/km. Und kommt da noch die Versicherung mit 4.000 Euro und für Reifen, Reparaturen, Inspektion, TÜV und sonstige Kosten kannst Du ganz vorsichtig nochmal 2.000 Euro ansetzen. Dann bleiben gute 8.000 Euro jährlich als Gewinn abzüglich Steuern und Krankenkasse in Höhe von 3.000 Euro. Mit Hartz 4 steht Mustafa sich besser. Aber Du wirst mir das ja schon vorrechnen.
Im Umkreis von 2 bis 3 km, die ich für die Umwelt und meine Gesundheit täglich bei Wind und Wetter sogar laufen würde, befinden sich 2 (in Worten zwei) Ladestationen, an denen dann sowieso stundenlang die drive now BMWs hängen und um die sich keiner kümmert. Das ist die Realität der schönen neuen Welt der Elektromobilität.
Und alles was Du als Beispiele anführst, sind Einzelbeispiele. Ein Unternehmer hier, ein Unternehmer da. Alles nur Insellösungen. Aber wir leben nun mal nicht auf einer Insel. Die Lösungen für die Zukunft müssen massentauglich sein.