Das Ende von Taxi wie wir es kennen .... hat geschrieben:
Gutachten zur Reform des PBefG.
https://www.dropbox.com/s/tylbym3xrq5si ... 7.pdf?dl=0
Am 24.4.2017 tagte das wissenschaftliche Beraterteam des Bundesverkehrsministeriums, um ein Gutachten auszuarbeiten, das sich mit der völligen Neuordnung des Taxigewerbes und damit einer grundlegenden Reform des PBefGs befassen sollte.
Unser Mäuschen war dabei und hat uns, als Erste im bundesdeutschen Taxigewerbe, diesen Text zugänglich gemacht.
Weiterhin vermeldete der Bericht, daß der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt dieses Gutachten umgehend durchwinken und in Gesetzesform gießen möchte, möglichst noch VOR dem Ende der Legislaturperiode!
Wenn diese Vorschläge tatsächlich umgesetzt würden und alle Vorschläge in ein neues PBefG einfließen würden, hieße das nichts Anderes, als DAS ENDE DES TAXIGEWERBES in seiner bisherigen Form!
Bis auf ein paar wenige ‚Regulierungen‘ würde Nichts mehr so sein, wie vorher!
Vor Allem aber würde es Firmen wie UBER oder WUNDERCAR Tor und Tür öffnen! Jedenfalls, solange sie sich auf sicherem Gelände bewegen würden. UberPOP wäre wohl nicht darunter.
Auch der P-Schein würde sich drastisch vereinfachen, da man auf eine Ortskundenprüfung verzichten will! Schließlich braucht man die ja zu Zeiten der Navis nicht mehr.
DAS aber würde doch dem Vorschlag des BZPs entgegen kommen, massenweise Zuwanderer schnell und unbürokratisch als Fahrer auf die Menschheit loszulassen. Ein neues SUPPROLETARIAT an Fahrern würde unser Gewerbe bestimmen! Lohnbetrug würden ganze Schleusentore geöffnet.
Und da auch die Fahrpreise dereguliert würden, hieße das, daß es einen drastischen Preiskrieg geben würde!
Klar würden dann Fahrten mit einer neuen E-Klasse teurer sein, als mit einem Dacia, aber es tut sich die Frage auf, ob nicht dann doch die meisten Kunden lieber ein billigeres Fahrzeug wählen würden! Eher wohl, denn den meisten Gästen ist es grundsätzlich egal, mit was sie fahren, Hauptsache es wäre billig. Und es gilt eine Weisheit der Wirtschaft: ‚Man kann sich auch zu Tode rabbattieren!‘
Und dann würde möglicherweise auch wieder die Ära des Mikrotaxis (Smarts) wieder auferstehen.
Und ich sehe an den dann zu bezahlenden Taxiständen schon den Preiskrieg ausbrechen, wenn ein Kunde käme. In Amsterdam ist damals einen richtiger Taxikrieg ausgebrochen, bei dem es immerhin einen Toten gab. Das wurde sogar verfilmt als ‚Nachtrit‘!
Und auch in Schweden, wo man es mit einer Deregulierung versuchte, mußte man zum Schutz der Fahrer, vor allem aber der Kunden wieder eine gewisse Struktur in die Preise zurückbringen.
Hier werfen wir nun einen Blick auf die vorgeschlagenen Änderungen, bei denen sich Jeder ausmalen kann, was eben diese bewirken würden!
Vorgeschlagene Änderungen:
- Abschaffung der Konzessionsbeschränkungen (das gilt aber zB nicht für Hamburg, wo es keine gibt.
- Unterschied zwischen Taxi und Mietwagen wird aufgehoben.
- Keine Rückkehrpflicht mehr für Mietwagen.
- Pflicht zur digitalen Aufzeichnungen ALLER Fahrten!
- Keine staatlich festgelegten Tarife mehr.
- Klare Ausweisung der Tarife an Taxiständen und bei Ruftaxen (Winker).
- Taxizentralen sollen für Taxen, die über Funk oder Telefon bestellt werden, die Fahrpreise festlegen.
- Unterschiedliche Transportqualitäten (teure Luxusautos und billige Kleinwagen).
- Abschaffung marktbeherrschender Monopole (Zentralen).
- Abschaffung der Zulassungskriterien nach PBefG §13 Abs.4
- Umfangreiche DIGITALE Kontrolle der Vorschriften.
- Durchsetzung von Sicherheits- und Sozialstandards.
- Beibehaltung des P-Scheines.
- Abschaffung der Ortskundeprüfungen wegen Navigationssystemen.
- Keine verminderte Umsatzsteuer mehr (7%)!
- Bewertung der Fahrer durch Apps.
- Keine leichte Neukonzession bei schweren Regelverstößen.
- Jede Fahrt muß quittiert werden mit Anfang und Ende der Fahrt.
- Einfache Reklamationsmöglichkeiten über das Internet.
- Zeitnahe Anpassung der Fahrpreise an die Umstände (Wetter, Sportereignisse etc.).
- Gebühren für das Warten an Taxiständen.
- Taxistandbetreiber (zB Flughäfen oder Bahnhöfe) dürfen Fahrpreise festlegen.
- Einführung eines Regulierungsrahmens für Taxivermittler.
- Taxivermittler können überall ihren Dienst anbieten (Multihoming).
- Einführung eines Bonuspreissystems (My Taxi dürfte also wieder Rabatte geben).
- Überführung von Qualitätsbewertungen in andere Vermittlungssysteme (zB von My Taxi nach Taxi.eu oder zum Hansa-Funk).
- Schaffung neuer Angebote (Carsharing etc.).
- Abschaffung der Rechte für den Nicht-Linienverkehr.
- Benutzung von Altmessgeräten (Taxameter) sollte kurzfristig abgeschafft werden. Nur noch Fiskaltaxameter.
Meinen Glückwunsch, Kollegen!
Jetzt wird es Zeit, sich zu überlegen, wie es weitergehen soll und wird!
Unsere Verbände sind gefragt, wobei ich mich frage, ob eben diese dazu überhaupt fähig sind!