Umfrage: Keine Mehrheit für Taxi-Liberalisierung

[TAXI-MAGAZIN.DE]

Umfrage: Keine Mehrheit für Taxi-Liberalisierung

YouGov, ein „ein börsennotiertes britisches Markt- und Meinungsforschungsinstitut“ (schreibt Wikipedia), hat in Deutschland 1104 Personen befragt, wie sie die Taxipreise fänden und ob sie eine Liberalisierung des Taximarktes befürworten würden. Ich finde die Antworten bemerkenswert, auch bemerkenswert klug: Einerseits findet eine Mehrheit von 57% die Taxipreise zu hoch, was aus der Sicht von weniger einkommensstarken Bevölkerungsteilen verständlich ist. Verständlich, obwohl faktisch die Einnahmen der Taxibetriebe in den allermeisten deutschen Großstädten für eine Auskömmlichkeit in Legalität immer noch zu niedrig sind. Aber obwohl sich die Mehrheit der Befragten niedrigere Preise wünschen würde, sind nur 28% der Meinung, der Taximarkt sollte liberalisiert werden, von den Jüngeren gar nur jeder Fünfte.

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[SindSieFrei?]

Ein sehr gutes und bemerkenswertes Ergebnis in der von Dir zitierten Umfrage. Es entspricht meinen Ergebnissen, wenn ich mit der "App-affinen" Zielgruppe über diese Thematik spreche. Die mittlerweile ganz große Mehrheit lehnt eine Wildwest-Beförderungsbranche ab!!! UBER und Consorten wollen die Menschen mit großer Mehrheit nicht! Sie wollen sicher und mit einem gewissen Standard (versicherte Fahrer, geprüfte Ortskunde, etc.) zu ihrem Ziel gebracht werden. Natürlich nehmen einige gewisse "Sponsoren-Dumping-Angebote" wahr, aber in der Gewissheit, das es sich dabei aber um staatlich lizensierte Taxen handelt! Natürlich wünscht sich jeder von uns überall niedrigere Preise, aber die Menschen sind sehr sensibel, wenn es um Mindestlohnerforderisse, um Versicherungen, und allgemein um Legalität geht.

Wenn die Frage nach dem Typ des Wagens auftaucht, so ist die Zahl derer, die z.B. auf die "fette E-Klasse in Vollausstattung" wirklich Wert legen würden, verschwindend gering. Auch die Bereitschaft, dafür einen höheren Preis zu zahlen, ähnlich einer Modelltarifstaffelung schätze ich gen 1% ein. Die leider zu wenig beachtete Studie von einer Hochschule in HH vor wenigen Jahren, deren Quelle ich leider nicht mehr habhaft bin, zeigte, das Modelltypen vollkommen zu vernachlässigen sind. Haupterfordernisse dort waren: Ortskenntnisse, das man zügig von A nach B kommt, usw... . Wenn jemand die Studie noch hat, bitte gerne verlinken. Wer wirklich "fett und S-Klasse" will, mit anzugtragendem Fahrer, der wählt Mietwagen. Und: Man darf bei den Mietwagenkunden nicht vernachlässigen, das die meisten Fahrer dort, zumindest auch rein äußerlich und auch sprachlich, einen Standard haben, den Großteile des Gewerbes nicht bieten können! Hier wäre es möglich von Zentralen anzusetzen, ähnlich wie z.B. es RT in D gemacht hat, mit eigenen Mietwagen. Ein Weiteres: Das sich ein Unternehmer betriebswirtschaftlich sinnvoll aufstellt, anstatt dem Gejammer seiner Fahrer nach "Sternen" nachzukommen, ist seine originäre Aufgabe. Das ein ideales Taxi eine möglichst breite Palette an Beförderungsmöglichkeiten bewältigen können muss, sollte dabei jedem klar sein. Das die Modellpalette DB außer bei GRT dazu nicht in der Lage ist, auch!

Das Thema Sammeltaxen ist indes sehr wichtig für unser Gewerbe. Und für eine weitere Verzahnung des Gewerbes innerhalb des Mobilitätsmixes unverzichtbar! Leider wurde seitens unserer Behörde hier nach ersten Impulsen aus dem Gewerbe das Thema etwas, um es nett zu sagen, vernachlässigt. Daran müssen wir weiter arbeiten.

...Dass die Jungen, die sich als modern Verstehenden, die App-affinen, dass sich diese besonders stark gegen eine Liberalisierung des Taximarktes aussprechen. Das sind die, welche in städtischen Milieus zunehmend weniger Interesse an einem eigenen Auto samt Parksuchverkehr und laufenden Knöllchen haben und die stattdessen einen Mix aus Bus&Bahn, Fahrrad, Carsharing und natürlich auch Taxi bevorzugen. Aus dieser Klientel speist sich ein wichtiger Teil unser Kundschaft von morgen und übermorgen...

Vollkommen richtig!

GLG

[scarda]

Alles nichts Neues. Immer wenn man vernünftig mit den Gästen redet, wollen sie die bestehende Situation nicht wirklich zugunsten der Cowboys auflösen. Jeder der mal in Amiland die Bettler an jeder Straßenecke hat stehen sehen, weiß plötzlich good old Germany zu schätzen. Aber schön zu hören, dass auch an der Appfront wieder Vernunft einkehrt. Die Skandinavier kann man gar nicht oft genug ins Feld führen. Andererseits, einmal am Tag für dreihundert Tacken zum Flieger und dann Feierabend, soll Omi doch zu Fuß zum Doc humpeln,...

[schleicher]

Statt "Sind die Taxipreise zu hoch?" hätte man auch fragen können "Wären Sie bereit, mehr für ein Taxi zu bezahlen, damit der Fahrer einen gesetzeskonformen Lohn erhalten kann?" Das Ergebnis wäre widersprüchlich

[Taximarktbeobachter]

Wie sich in dem genannten Taximagazin lesen läßt, dass im Gegenzug für bessere, teurere Wagen / E-Klasse / Services ein Aufschlag anzufallen vorgeschlagen wird,
allerdings Neumarkteinmischer (mytaxi…) darauf auch reagieren könnten.

[Guter_Kollege]

Die leider zu wenig beachtete Studie von einer Hochschule in HH vor wenigen Jahren, deren Quelle ich leider nicht mehr habhaft bin,

Hallo??? Die habt ihr nie veröffentlich von ARGE. Vonwegen exclusiv uns so, klingelt es mir noch im Ohr.
Eichi oder Taximarkt... äääh, Clemens sollte sie wohl haben.